Ich bin neulich darauf gestossen aus Münzen Ringe zu machen und fand die Idee faszinierend.
Super simpel, wenn man etwas Geduld mitbringt.
Man nehme eine Münze, silber ist natürlich ideal, und hämmere die aufrecht stehende Münze immer rund herum. Langsam verdickt sich der Rand und die Münze wird kleiner gestaucht. Das macht man so lange, bis der Aussendurchmesser passt und dann wird der rest Innen weggebohrt und anschliessend sauber gefeilt.
Das lustige ist, dass auf der Innenseite die Schrift bleibt, die vorher an den Kanten beider Seiten der Münze verliefen.
Es gibt noch einen Trick, dass auch die Aussenseite des Ringes mit Schrift und Abbildungen der Münze gehen, aber das funktioniert etwas anders und ist nicht ganz so simpel.
Man bekommt am Ende einen ziemlich rusitkalen Ring, der nicht perfekt rund ist, je nachdem wie genau man halt arbeitet, und eine gehämmerte Oberfläche hat man auch automatisch. Könnte man natürlich glattschleifen..aber ich finds so ganz schick.
Hier mal 3 Ringe:
Dieser war ein 1/2 (kennedy) Dollar, leider von 67 oder so, also Kuper/Silber ist 40/60 (oder umgekehrt?).
Lustigerweise sind Kupfer und Silber nicht vermischt, sondern in Schichten. Der Kern der Münze ist Kuper und beim Hämmern erhärt man dann einen Ring, der an den Kanten Silber ist, auf der Oberseite in der Mitte Kupfer und innen Silber mit einem Streifen Kupfer in der Mitte.
Das ganze hab ich dann mit einem "Spezialhammer" mit gehämmerten Rillen versehen und anschliessend die Kanten des Ringes wieder gestaucht, so dass sie leicht verdickt sind und sich nach aussen knicken.
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Das hier war garkeine Münze, sondern Messingblech in 3mm. Eine Runde Scheibe ausgeschnitten und dann das gleiche Prinzip. Danach mit einem Goldschmiedhammer mit kleiner Kugel Mulden eingehämmert.
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Dieser war eine 10Euro Gedenkmünze aus Sterling-Silber. Auf der Innenseite sieht man teile der Prägung, aussen ist er nur leicht gehämmert, also mit einem "normalen" Hammer und einfach nicht glatt geschliffen.
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Ich find es gerade schön, dass die RInge weder perfekt rund sind, noch perfekt gerade Kanten haben. Das ganze wirkt schön rusitkal und grob.
Das macht richtig spaß und da werde ich bestimmt noch einige machen. Mir fehlt grad leider nur Ausgangsmaterial. Sprich: Silbermünzen. Ich hab 2 alte 1/2 Silberdollars, die ich ungerne verarbeiten wollte. Messing hab ich reichlich da, aber Silber ist natürlich was ganz anderes.
Ich schätze mal an einem Ring hab ich max. 1 Stunde gehämmert, danach nochmal 1 Stunde Details, sofern vorhanden....Es ist total toll auf einmal einen Ring in der Hand zu haben, den man selbst gemacht hat. Leider muss die Münze eine ordentliche Größe haben, damit man hinterher einen tragbaren Ring bekommt, also Kleingeld-restgeld kann man damit leider nicht verwerten. 1/2 Dollar sollte die min- Größe sein. Je größer, desto breiter wird der Ring.
Beim Messing war es am schlimmsten: Man merkt sehr schnell, dass Messing, Silber und Kupfer durch Hämmern hart werden. und zwar ordentlich. Den Messingring und dei Kupfer-Silber Ring musste ich etliche male zwischendurch wieder "weichglühen". Was zum Glück bei dem Material problemlos mit einer kleinen Torch geht.
Da muss man auch nicht sooo wissenschaftlich vorgehen,einfach ein bisschen aufpassen.
Und beim Hämmern auch langsam rantasten, nicht dass sich Risse bilden. Ist mir zum Glück nicht einmal passiert. Man sollte allerdings eher sanft hämmern. Man hämmert also eine ganze Weile, und das könnte etwas ermüdend werden mit der Zeit. =D
Und jetzt muss ich mich mal auf die Suche nach Silbermünzen begeben. Am einfachsten wäre es vielleicht 10€ Münzen zu kaufen, die kreig tman ja mehr oder weniger zum Sterling-preis. Aber eine alte Münze zu benutzen hat ganz anderen Charakter.