Eckdaten:
Stahl: AUS - 8
Klinge: Clip Point, bead blasted
Griffmaterial: Duralumium
Gesamtlänge: 32 cm
Klingenlänge: ca. 19,3 cm
Grifflänge: 10 cm greifbares Stück, 13 cm Griff gesamt.
Griffumfang: 9 cm
Schneide: 19 cm.
Wellenschliff: ca. 5,5 cm
Klingenbreite: 4 cm
Klingendicke: 0,5 cm +/-
Sägerücken: 9,5 cm
Scheide: Nylon, mit ABS Plastik Inlay, MOLLE kompatibel
Das Messer:
Wenn ich Messer von Kizlyar oder Kizlyar Supreme beschreibe, greife ich oft in die Klischeekiste und mache Anspielungen auf russische Frauen. Es sei mir hoffentlich auch dieses Mal erlaubt, wenngleich der Vergleich dieses Mal ein wenig anders ausfällt:
Wenn ich dem Kizlyar Supreme Survivalist einen Frauennamen geben müsste, dann wäre er nicht Tanja, sondern Olga. Ich denke, ihr wisst was ich damit sagen will.
Das Survivalist ist sicher keine Schönheit, trotzdem wurde mit diesem Messer die russische Herangehensweise an ein Survival-Messer sehr interessant verwirklicht.
Klinge:
Die Klinge kommt mit einer klassischen Clip Point Form daher und besitzt eine nicht scharf ausgeschliffene Fehlschärfe, die man bei Bedarf jedoch leicht schärfen kann. Die Primärschneide ist „out of the box“ rasierscharf geschliffen, der Wellenschliff im Gegensatz zu seinen Kollegen der verwandten Kizlyar Fertigung nicht nur brauchbar, sondern auch unheimlich scharf.
Der Klingenrücken ist mit Sägezähnen versehen, die in Stoßrichtung zeigen. Ob hier die verkehrte Richtung praktikabler gewesen wäre, sei dahingestellt. Als Stoßsäge funktioniert das Messer überraschend gut, eine tatsächliche Säge kann und soll es jedoch nicht ersetzen.
Weiters findet man eine Daumenrampe am Rücken, die leicht konkav angebracht ist.
Die Klinge selbst wurde mit einer Hohlkehle versehen, was der Stabilität keinen Abbruch tut. Wenn man sie senkrecht hochhält und betrachtet, fällt auf, dass sie leicht gebogen ist. Der Anschliff mutet teilweise asymetrisch an, wirkt der Funktionalität jedoch nicht entgegen und ist meines Wissens nach auch bei anderen Firmen nicht anders bzw. besser vorzufinden.
Im Parierelement finden sich zwei Bohrungen. Damit kann man einerseits mittels Shock- oder Paracord eine Schlaufe für die bessere Handhabung verwenden, aber auch das Messer mit seinem hohlen Griff als Speer verwenden.
Griff:
Der Griff ist laut Beschreibung aus Duraluminium gefräst. Die Verarbeitung ist sauber und macht einen wertigen Eindruck.
Am Knauf ist ein Verschlussstück mit einem Lanyard Loch. Der Verschluss selbst, lässt sich widerstandslos abschrauben und öffnet einen Hohlraum im Griff, in dem sich eine kleine, herausnehmbare Kunststoffröhre mit Survivalutensilien befindet.
Das Gewinde des Verschluss ist sauber gearbeitet und kann fest verschraubt werden. Mittels eines O-Ringes, wird der Hohlgriff zusätzlich abgedichtet.
Soweit ich das Messer testen konnte, ist der Griff tatsächlich wasserdicht. Ich habe den Hohlgriff mit einem Stück Toilettenpapier gefüllt, und das Messer 15 Minuten lang im Waschbecken unter Wasser liegen lassen. Als ich den Griff aufschraubte, war der Inhalt nach wie vor staubtrocken.
Die Tiefe des Hohlraums beträgt 7 cm. Der Rest des Griffes wird für die Verbindung mit der Klinge verwendet. Soweit ich es feststellen konnte, ist der Erl des Messers bis zum zweiten Ring des Griffes eingearbeitet. Beidseitig ist die Klinge mit jeweils zwei Nieten festgemacht. Auch Innenseitig wurde etwas gemacht, als Brillenschlange, konnte ich aber nichts Genaues erkennen.
Scheide:
Die mitgelieferte Scheide ist aus einem Cordura artigen Nylonmaterial, dass mit einem Inlay aus ABS Plastik versehen ist. Wie bei den Spec.-Ops. Scheiden, ist das Inlay mit einer Schraube in der Scheide festgemacht. Diese Schraube ist jedoch massiver als bei Spec.-Ops und ich muss gestehen, dass mir auch das Inlay besser gefällt.
Die Scheide selbst hat vorne und hinten Gurtbänder sowie seitlich angebrachte Ösen mit einer Schnur, die das Gesamtkonzept MOLLE tauglich machen. Die Schnur ist ausreichend lang und mit einem Cordlock versehen und kann somit zum Festzurren am Bein verwendet werden.
Das Messer kann mit zwei Riemen, die per Druckknopf geschlossen werden in der Scheide gesichert werden. Diese sind jedoch nicht von ihrer Länge verstellbar (ein Feature, dass man eigentlich nur bei Universalscheiden findet).
Für Gürtel wird eine großzügig bemessene Öffnung geboten, die jedoch nicht wie bei anderen Nylon Scheiden mittels Velcro zu öffnen ist. Hier muss man noch altmodisch den Gürtel öffnen, wenn man die Scheide abnehmen will. Rückseitig sind noch zwei weitere Schlaufen angebracht, die eine MOLLE Kompatibilität ermöglichen sollen.
Ich muss gestehen, dass ich die Nylon Scheiden von Kizlyar Supreme schlechter in Erinnerung hatte. Dennoch sind sie von der Qualität nicht mit Spec.-Ops. oder Eagle Ind. zu vergleichen. Sie sind aber immer noch besser, als der Großteil anderer Scheiden, die in diesem Preissegment mitgeliefert werden.
Das Camouflage Muster müsste das russische „Surpat“ sein und erinnert stark an das „MARPAT“ der US - Marines.
Wenn ich etwas an der Scheide kritisieren müsste, dann wäre dies der Geruch, der an einen Surplus Army Shop oder ein Armee Lager erinnert. Aber so hat man wenigstens die Garantie, dass das Messer aus Russland kommt.
Survival Set:
Im Griff ist eine Kunstoff Röhre untergebracht, die dem Benutzer des Messers ein Starterkit im Survival Fall bieten soll. Selbstverständlich kann man hier alles, auf den jeweiligen Bedarf ausgerichtet, unterbringen.
[align=center]
Im Kit von Kizlyar Supreme ist Folgendes zu finden:
3 Sturmstreichhölzer mit Reibfläche, eingeschweißt.
3 Angelhaken, 2 Angelgewichte, Angelschnur, eingeschweißt
2 Skalpelle, steril eingepackt
2 Nadeln mit Faden
1 Draht
1 Sicherheitsnadel
1 Pflaster