Da ich langsam aber sicher eine Altersgrenze erreiche, bei der man(n) nicht mehr schräg angesehen wird, wenn bei Wandertouren ein Stock mitgeführt wird (und da ich mich als eingefleischter Eskrimador ohnehin stets "nackt" fühle, sobald ich ohne einen Stock unterwegs bin), habe ich mir einen einfachen, aber sehr robusten Wanderstock angefertigt.
Bei einem Spaziergang vor einigen Wochen sprang mir plötzlich eine Haselnuss - Strauch in den Weg und eine der Stangen schrie verzweifelt: " Bitte, bitte, nimm mich mit!!!".
Diesem herzerweichenden Flehen konnte ich nicht widerstehen und nach kurzem guten Zureden mit dem Victorinox, kam eine ordentliche und gerade gewachsene Haselnussstange mit mir nach Hause zum Trocknen.
Leider (und obwohl ich die Stange für den Trockenvorgang aufgehängt hatte) kam es zu einem recht starken Verzug des Holzes auf einer Seite.
Somit musste ich den ersten Plan eines Haselnuss - Langstockes aufgeben.
Nachdem ich jedoch festgestellt hatte, dass das verbliebene gerade Stück des Stabes exakt der erforderlichen Länge eines für meine Körpergröße geeigneten Trekking - Stockes entspricht (90 Grad - Winkel des Unterarms zum Oberarm bei aufgestütztem Stock), wurde kurzfristig umdisponiert und aus dem Langstock - Projekt wurde ein Wanderstock - Projekt.
Der Stock bekam mehrere Klarlack - Schichten, der "Knauf" wurde leicht polliert und als Griffhilfe wurde eine Wicklung Rohleder angebracht.
Damit sich der Stock auch auf asphaltierten Wegen benutzen lässt, bekam die Spitze einen handelsüblichen Spazierstock - Gummipuffer verpasst.
Der Stock ist jetzt keine ausgesproche Meisterleistung der Handwerkskunst, aber ich wollte auch ausdrücklich keinen erheblichen Arbeitsaufwand investieren, da ich immer davor zurückscheue "Kunstwerke" auch zu benutzen.
Ich bin Pragmatiker und User ... ist er irgendwann kaputt, mache ich mit wenig Aufwand einen neuen.
Schönes Wochenende Leute ...
LG, T.