Tach Gemeinde,
Irgendwann letzten Herbst entwickelte sich auf Grund der Teilnahme an einem Fortbildungslehrgang bei mir ein Bedürfnis nach einer Umhängetasche für Laptop, Ordner, Schreibzeug etc, die ich statt meines bisher genutzten Dakine-Rucksacks (immer noch ein Geheimtipp für "low-profile" - Taktiker;) ) nutzen könnte. Zum Einkaufen, beim Radfahren sowie als (Kurz-)Reisetasche oder Handgepäck bei Flugreisen wäre mir ein solches Teil natürlich auch wilkommen.
Nun hat ja alles seine Vor- und Nachteile. Als nachteilig auf dem Markt für Taschen empfand ich für mich die Kombination aus erträglichen Farb- Material und Aufteilungsvarianten mit dem entsprechenden Preis für diese Dinger. Irgendwie hatte ich mich aber auf diese Bike-Messenger-Taschen eingeschossen. Also legte ein alpenländisches Fleckvieh mir nahe, doch mal bei Simon Steinegger, hier im Forum als Partner "st-equipment" vertreten, anzufragen. In der Preisklasse hochwertiger Markentaschen kommt nämlich genausogut ein Custom-Produkt in Frage. Im Grunde ist die Situation ähnlich wie bei Serienmessern: Ist erst einmal eine Schallgrenze überschritten, warum sollte man sich dann mit Vorgefertigtem begnügen - teilweise mit Features, die man gar nicht braucht oder will?
Also habe ich Simon kontaktiert, mir zuvor mal ein Paar Serienmodelle herausgesucht, um grob den Schnitt und die Größe zu vermitteln, die ich mir vorstelle und von ihm ein unverbindliches Angebot dafür machen lassen. Dazu erstellte er eine erste CAD-Skizze seiner Vorstellung meiner Idee, die mich wiederum überzeugt hat, das Projekt mit ihm anzugehen.
Dabei ging Simon im Ablauf immer sauber strukturiert vor, ging sehr genau auf meine Wünsche bezüglich Materialien, Farben, Maßen und Aufteilung ein und schlug auch selbst immer wieder Varianten oder Alternativen vor, die mir vielleicht gar nicht eingefallen wären. Dazu bekam ich immer wieder Aktuelle CAD-Skizzen mit den jeweils eingearbeiteten Änderungen. Ein bissl hier was weg, ein bissl da was dazu - wie das nun mal läuft. Ich fand mich gut aufgehoben. Dass es nun etwas länger gedauert hat als der Lehrgang, der für mich der Auslöser der ganzen Geschichte war, kann ich Simon nicht ankreiden. Für ein Custom-Projekt wäre die Zeit wirklich zu knapp gewesen, insbesondere wenn man die Feiertage und seine (glücklicherweise) hohe Auslastung durch einen Großkundenauftrag bedenkt. Der Nutzen schmälert sich für mich dadurch auch keinesfalls, im Gegenteil.
Aber genug jetzt zur Entstehungsgeschichte, ihr wollt sicher lieber Bilder sehen. Um eine beliebte Frage vorwegzunehmen: Ja, die Farbkombination war meine volle Absicht. Ich finde, durch den Kontrast zum Multicam lässt sich die Tasche viel besser zu ziviler Kleidung tragen und schreit nicht gleich "Hey, ich hab' mit dem Militär zu tun". Aus dem gleichen Grund habe ich auf jegliche Molle-Schlaufen, außenliegende Balgtaschen oder Ähnliches verzichtet.
Einzig auf die Flauschklettfläche auf dem Deckel wollte ich nicht verzichten.
Die Tasche ist ausschließlich zum Tragen über der linken Schulter gedacht, was meinen persönlichen Tragegewohnheiten entspricht. Zum schnellen schließen vor der Brust wird eine Cobra-Buckle verwendet. Zusätzlich gibt es einen Stabilisierungsriemen gegen verrutschen, der unter der Achsel durchgeführt wird.
Der Tragegurt ist gut gepolstert und mit Mesh-Material abgesteppt. Ich bin mir im übrigen bewusst, dass beim Tragesystem nicht alle Details moderner Fahrradkuriertaschen vorhanden sind, aber ich bin auch kein solcher, und brauche daher keine so schnelle Gurtlängenverstellung.
Der Deckel wird je nach Inhalt variabel durch breite Klettstreifen und verstellbare ITW Nexus-Schnallen verschlossen. Die Seitenränder sind etwas hochgezogen und schlagen sich beim Schließen um, um zu verhindern, dass Kleinzeug zwischen Deckel und Tasche eventuell herausrutscht.
Das Innenleben: Auch hier herrscht schlichte Aufgeräumtheit. Das hintere Fach ist für mein 11,6" Netbook in seinem Neopren-Sleeve maßgeschneidert und wird mit Klett gesichert.
Vorne befindet sich ein Mesh-Beutelfach, in das ein Elastikband mit unterschiedlichen Abnähern eingearbeitet ist. Das reicht dann für Schlüsselkarabiner, Stifte, Taschenlampe und was einem sonst noch so einfällt.
An der Außenseite befindet sich ein weiteres Fach für Kleinzeug, Pass etc. Von zwei kräftigen YKK-Zippern verschlosen, ließe es sich auf Reisen zusätzlich durch ein kleines Schloss sichern. Als Größenbeispiel liegt hier mal mein Sony Xperia Z drin.
Das gleiche Verschlussprinzip bei der Deckeltasche, bloß passt hier sogar eine große Dokumentenversandtasche mit Leichtigkeit hinein. Lediglich bei Regen muss man hier aufpassen, da der äußere Bezugsstoff aus Cordura nur bedingt vor Nässe schützt.
Abschließend und für die Praktiker unter euch noch etwas zur Darstellung des Volumens der Tasche
So. Ich hoffe, euch hat diese kleine Übersicht gefallen und dass Simon sich ab jetzt vor Folgeaufträgen kaum noch retten kann
Güße,
Daniel