Vor einer Wochen ist meine Hawk von Zombi-Tools eingetroffen. Die Firma legt ja Wert auf rustikales Finish und ihre Teile sehen aus wie nach dem großen Knall im Hinterhof gefertigt.
Bei der Hawk handelt es sich um ein 41cm langes, 910g schweres Beil aus 6150 Steel (?) und einer Klingendicke von 4,75 mm. Die Beilschneide ist weit nach unten gezogen mit einer Länge von 11,5cm. Sie verfügt über einen Flachschliff mit Schneidfase. Ein balliger Anschliff wäre mir zwar lieber gewesen, aber dafür ist sie schön scharf. Armhaare rasieren war kein Problem. Der Dorn hat eine Länge von 7cm und ist auf dem Rücken ebenfalls leicht geschärft. Insgesamt ist der Kopf 18,5 cm breit, auf das Blatt entfallen 8 cm. Die Spitzen von Blatt und Dorn sind nadelscharf. Der Stiel ist mit Aluschalen versehen und mit Leder umwickelt. Er verdickt sich nach unten und weist eine ganz leichte Krümmung auf. Geliefert wird die Traumahawk mit einer Kydex-Schutzhülle, welche sehr gut passt, jedoch über keine Befestigungsmöglichkeit an der Ausrüstung verfügt.
Am Wochenende gings dann endlich raus. Da ein Pirschsteig gesäubert werden musste, konnte sie sich gleich bewähren. Äste abhacken und einen ca. 10 cm durchmessenden Baum durchhacken war kein Problem. Der Griff ist wirklich sehr gut für solche Arbeiten konstruiert, das Leder sorgt für Rutschfestigkeit und die Verdickung dafür, das die Hand sicheren, ermüdungsfreien Halt beim Schlag hat. Dabei wurde auch das größte Manko deutlich, der Dorn ist beim Ausholen nicht ungefährlich. Insbesondere, wenn sich das Beil in einem Ast verfängt und zurückprallt, könnte es unangenehm werden. Dafür konnte man den Dorn gut dazu benutzen Holz wehzuziehen.
Nun ging es zu einer Ecke in der Sperrmüll abgeladen worden war. Ein Kühlschrank bot sich an und wurde Opfer des Sporen. Dies ging natürlich ohne Probleme. Anschließend wurde gehebelt um die Rückschneide des Dorns einzusetzen. Ging wie beim Dosenöffnen. Der Schlag durch das Polster eines alten Sessels war eher Spieltrieb als ernsthafter Versuch und natürlich ebenfalls erfolgreich.
Danach wurde ein Featherstick und eine Spitze geschnitzt, indem das Beil kurz gefasst wurde. Dies ging, der Dorn war jedoch sehr im Weg. Nun der Versuch, Holz zu spalten. Wie bei dem Anschliff und der Klingendicke nicht anders zu erwarten, da keine Spaltwirkung, war dies mühselig.
Zum Schluss einige Wurfversuche. Das funktionierte ausgezeichnet. Beim ersten Wurf blieb das Beil zwar mit dem Sporen im Ziel stecken, danach hatte ich aber keine Probleme mehr den Stubben mit der Schneide zutreffen. Anschließend habe ich noch aus einem anderen Stubben etwas Kienspan geborgen. Da hat sich der Dorn ausgezeichnet bewährt.
Summa Summarum ein nettes, gut konstruiertes Spielzeug mit erheblicher Zerstörungskraft. Den rustikalen Look muss man natürlich mögen aber ich finde es ist mal eine "schöne" Abwechslung. Der Dorn gehört bei so einer Hawk natürlich dazu, ist jedoch bei vielen normalen Wald- oder Camparbeiten eher hinderlich und birgt ein gewisses Verletzungspotential. Dies mag für mich aber auch daran liegen, dass ich die Arbeit mit einem derart konstruierten Beil nicht gewohnt bin. Die Schnitthaltigkeit war gut.