Schnitthemmende Handschuhe

  • Ich suche jetzt schon seit einiger Zeit nach einem Paar Handschuhe für die falschen Ecken dieser Welt. ^^


    Ich bin mir über den Unterschied zwischen schnitthemmend und schnittfest im Klaren. Würde mir schon reichen wenn ich zumindest einmal ein Messer packen kann ohne das meine Hand in Fetzen liegt. Ich brauch auch keinen "Knöchelschutz", das mach ich mit und ohne Handschuhe mit ausreichendem Durchschlag. Taktiles Gefühl brauch ich nur soweit dass ich mein ER Nemesis aufkriege und meine SF E2DL an und aus (Ich hab das nur einmal machen müssen aber die Kombination der Beiden mit Escrima ist überaus genial. 8) )


    Ich hab mir schon diese Handschuhe angesehen


    5.11 Gladiator SL5 Mischen momentan ganz oben mit. Höchste Schnittfestigkeit laut EN388-Norm und angepasste Fingerspitzen für Komfort.
    Blackhawk Uniforce Spec Ops (short Sleeve) Schauen interessant aus und machen für mich persönlich mehr Sinn als das S.O.L.A.G.-Modell vom selben Hersteller.
    Blackhawk CRG2 Auch interessant.


    Hat irgendjemand von euch schon Erfahrungen mit einem dieser Modelle oder kann mir etwas anderes empfehlen?


    Freu mich auf eure Antworten.



    Skim

  • "Mir würde schon reichen" ist gut. Ein Messer an der Klinge zu fassen ist eigentlich schon das Härteste, was du einem schnitthemmenden Handschuh antun kannst.
    Keinem Handschuh, außer er hat eine Kettengeflechteinlage, würde ich das zutrauen. Dan ist aber das Griffgefühl hinüber.

    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.


    “We must reject the idea that every time a law’s broken, society is guilty rather than the lawbreaker. It is time to restore the American precept that each individual is accountable for his actions.” -- Ronald Reagan

  • Letztens auf der Ipomex hatte ich in dem Zusammenhang ein schönes Erlebnis.


    Da stand doch ein Vertreter eines Handschuhherstellers an seinem Stand, hatte einen seiner Handschuhe an und zog immer wieder eine Rasierklinge durch seine Hand. Das fand er ganz toll und auch der ein oder andere Kollege war begeistert. Unser kleiner Trupp leider nicht.


    Wir fragten, ob er das auch mit einem unserer Messer machen würde. Zunächst war er zuversichtlich und willigte ein. Nachdem das Messer zu sehen war, wurde es still und er legt lieber den Handschuh auf den Tisch. Schnell mal ein PRT-X durchgezogen und schwupps ... brauchte er für die nächste Vorstellung einen neuen Handschuh.


    Mein Fazit: Schnitthemmend ist eher ein Verkaufsargument, als ein wirkliches Einsatzargument.

    "Ja, ich bin auf Zoloft. das hält mich davon ab euch alle zu töten." (Mike Tyson)

  • Wie gesagt: Würde schon reichen wenn meine Hand dann nicht in Fetzen liegt. Ich seh das schon realistisch, glaub ich. Unverletzt macht man sowas nicht aber es ist ohnehin nur ALLERletzte Wahl nach dem Messer zu greifen. Ich gehe davon aus den Angreifer entwaffnen zu können ohne nach der Klinge zu greifen aber das erste was ich zu dem Thema gelernt habe ist das solche Situationen wen sie erst mal eskalieren nahezu unberechenbar sind.


    Das man die Dinger alle durchschneiden kann, glaub ich gerne. Ich will eigentlich nur ein Quäntchen mehr Sicherheit als mit baren Händen oder den gehäkelten Handschuhen von meiner Oma. ;)

  • Also im dienstlichen Bereich verzichte ich lieber auf schnitthemmend und setze mehr auf Waffenhandling.

    "Ja, ich bin auf Zoloft. das hält mich davon ab euch alle zu töten." (Mike Tyson)

  • Ich seh es so wie Knüppelknecht, nach vielen versuchen mit Schnitthemmend, stichfest u.ä. lass ich es mit den Handschuhen.
    Ich hab auch festgestellt dass ich wenn ich Handschuhe dabei habe die in der Regel erst anziehne kann wenn alles vorbei ist.

  • Skim hat ja klar gemacht, daß er keinen Schadensausschluß sucht, sondern -begrenzung.
    Nicht jeder Kontakt mit scharfen Schneiden erfolgt ja in der Intensität von Schnitt-Tests, z.B. beim Erfassen der gegnerischen Waffenhand usw.
    Wenn man sich klar ist, trotzdem verletzt werden zu können, ist doch die Nutzung relativen Schutzes okay, nicht anders ist das doch mit Schußwesten...


    Den Denkfehler sehe ich jedoch in der Vernachlässigung der taktilen Eigenschaften: Man wird regelmäßig nicht die Zeit haben, sich erst mal vor Eskalation einer Situation "aufzurüsten", das geht allenfalls vor einem geplanten Zugriff so. Also trägt man die Handschuhe entweder schon - oder nicht. Wird man aber nicht, wenn man normale Alltagsverrichtungen damit nicht ausführen kann. Mir ist es wichtig, in meinen Handschuhen eine Schleife binden oder problemlos Münzen aus der Geldbörse nehmen zu können. Sonst hab ich die nämlich eher nicht an, wenn ich sie brauche.
    Und erzähl nicht, Du ziehst sie dann eben doch regelmäßig an, wenn Du durch bestimmte dunkle Straßen gehst - wirst Du nämlich NICHT, wenn 20x nix passiert ist und Du 15x für das Handy die Dinger ausziehen mußtest...
    Außerdem hängt die Wahl auch von den sonstigen Klamotten ab: Mit diesen Uniforce kann man allenfalls rumrennen, wenn man auch ansonsten Klamotten wie ein Nightstalker trägt...
    Unter diesen Aspekten scheinen mir die 5.11 am alltagstauglichsten.
    Unsere dienstlich gelieferten Handschuhe sind leider nur Murks, allenfalls geeignet für Gummifetischisten, und nehmen schon beim Festhalten an einem Metallgeländer elenden Schaden.
    Ich selbst trage entweder Halbfingerhandschuhe (wg. Schießen, taktiler Eigenschaften, Handy usw.), die ich dann wirklich während der gesamten Einsatzdauer trage, oder dünne schnitthemmende mit Leder-Oberlage, mit denen ich ebenfalls telefonieren kann und schießen könnte.

  • Für mich ist die Situation je nachdem eine Andere. Ich komm viel rum, hatte leider schon viele Auseinandersetzungen und hab mittlerweile ein gutes Gefühl dafür. Ich hab dann schon eine Hand wahlweise am Palmstick oder an der Surefire E2DL und mach mir extra nochmal die Position meines Messers bewusst wenn ich ein ungutes Gefühl habe. Ich hab auch kein Problem mir Handschuhe in weiser Voraussicht anzuziehen. Natürlich nicht immer und überall aber sobald sich mein Gefühl meldet. Was das Aussehen betrifft, seh ich das wie Micha. Die Uniforce oder SOLAG würden wahrscheinlich eher Aufmerksamkeit errregen.


    Ich glaube mein Sifu hat sogar ein Paar Gladiator SL5. Ich werd mal mit ihm reden und falls es wirklich so ist mal ausprobieren.



    Skim

  • "Mir würde schon reichen" ist gut. Ein Messer an der Klinge zu fassen ist eigentlich schon das Härteste, was du einem schnitthemmenden Handschuh antun kannst.
    Keinem Handschuh, außer er hat eine Kettengeflechteinlage, würde ich das zutrauen. Dan ist aber das Griffgefühl hinüber.


    ein kollege hats bei einem zugriff auf einen messerstecher in nem linienbus gemacht (ich hatte damals noch keine schnittfesten handschuhe, aber eine woche danach *gg*)... hat bestens funktioniert, mir blieb dann nur mehr das sichern mit der waffe (tolles schussfeld in einem vollbesetzten gelenkbus *lol*) und das gemeinsame ablegen und fixieren des täters (gottseidank stand er beim gelenk, da war wenigstens ein wenig platz)...


    seinen handschuhen hats nix getan, vielleicht wars auch nicht das schärfste messer . . . der kollege hatte hatch sgx11 handschuhe, nur zwecks info.

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  • Habe auch die Hatch X11 am Gürtel, muss aber den Vorrednern Recht geben das oft keine Zeit bleibt um vorher "aufzurüsten".


    Auch der Gedanke voll in ein Messer zu fassen fällt mir nicht ganz leicht, denke eher


    das in dieser Situation eine gewisse Hämmschwelle bleibt (blieb mir in dieser extremen Form bisher erspart).
    Auf jeden Fall lässt der Hatch X 11 noch eine gute Waffenhandhabung zu.
    .

    Wir werden nicht bezahlt um fair zu kämpfen, wir werden bezahlt um zu gewinnen.

  • naja wenn man am funk schon zu einem einsatz geschickt wird wo gemeldet wurde dass jemand niedergestochen wurde rechnet man ja zwangsläufig mit einem täter der ein messer hat.


    da bleibt bei der anfahrt schon zeit um die handschuhe anzuziehen, und in unserem konkreten fall zieht man im schlimmsten fall die handschuhe an bevor man den bus betritt - eigensicherung geht vor!!!


    dass der kollege ins messer gegriffen hat war im wahrsten sinne schneidig, jedoch hat der täter bei unserem betreten des busses und der täteransprache "etwas" die körperspannung verloren und war nicht 100 %ig angriffsbereit - was nach besagter festnahme - fixierung - schließen - durchsuchung - raus aus dem bus und an die wand stellen - auf den arrestantenwagen warten - beim täter zu einer nassen hose führte obwohl es nicht regnete... ;)

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  • Das ist die "geplante Zugriffssituation", von der ich gesprochen habe. Da kann man dann eben vorher "aufrüsten" und z.B. zusätzliche Ausrüstung oder Schutzkleidung usw. anlegen, klar.
    MIR ging es aber um die eingangs geschilderte Situation, also z.B. die nächtliche Streife usw.
    Schutzausrüstung ist immer ein gewisser Kompromiss zwischen Schutzwirkung und Bequemlichkeit/Trageakzeptanz. Bei Westen hat man da längst einen Punkt eingepegelt, der - durchaus auf Kosten einer technisch möglichen höheren Schutzwirkung - durch geringeres Gewicht und mehr Tragekomfort eher die Wahrscheinlichkeit liefert, daß der Träger die Schutzausrüstung auch trägt, und zwar während der gesamten Schicht und nicht "auf Ansage".
    Nach meiner Erfahrung wird Ausrüstung vielen Trägern schnell lästig, wenn sie den Träger einschränkt, öfter an- und abgelegt werden muß, dauernd "unnötig" geführt werden muß usw. That's life!
    Ich muß bei einer Durchsuchung oder einer Kontrolle auch zwischendurch mal etwas schreiben, telefonieren, funken usw. Wenn ich das nicht MIT Handschuhen ausführen könnte und jedesmal die Dinger an- und ausziehen muß, würde sich irgendwann einschleichen, sie aus Bequemlichkeit dann nach vermeintlicher "Sicherheit" nicht wieder anzuziehen.
    Das vermeide ich selbst durch die Auswahl von Schutzhandschuhen mit ausreichenden taktilen Möglichkeiten.


    Es ist einfacher, für solche Zwecke Handschuhe für Kräfte auszuwählen, die erst kurz vor einem schnellen Zugriff aufrüsten, mit dem "Container" bis zum Zugriffsort gefahren werden, kurz und heftig agieren und dann nach ein paar Minunten oft wieder relaxed dastehen....

  • yup, da hast du natürlich recht... es war zwar einiges entfernt von nem geplanten zugriff (wir waren zufällig nur 30 sek fahrzeit vom tatort weg - anfahren - rein in bus - und zack bumm - also keine vorbereitete aktion), aber so sachen wie handschuhe gehören sowieso auf den einsatzgurt... dass es immer nur ein kompromiss sein kann wenn man als alrounder unterwegs ist ist klar, da haben SE wesentlich leichter...


    unser ausbildner beim heer hat immer gesagt - was du nicht am mann hast hast du auch nicht dabei wenn du es brauchst - da hatte er völlig recht!

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  • Ich darf mal einen unserer Ausbilder zitieren...


    "Immer volle Kampfkraft!"


    Das heißt: Immer Handschellen, Einweghandfesseln, Lampe, Handschuhe, Ersatzbatterien, Reservemagazin........ AM MANN, nicht im Auto.

    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.


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  • dann bin ich voll innerhalb des solls


    + 2. reservemagazin, mein alpha one tactical, leatherman, pfeffer, funk, einweghandschuhe, 2. einwegfessel ;)


    im auto liegen bei mir eh nur die unwichtigen sachen, wie formulare, kopfbedeckung und so, denn nur ein belüfteter kopf kann klar arbeiten 8)

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  • Als ich damals auch beim Bund war sagte mein Ausbilder:


    1.) "Immer volle Kampfkraft" (sinngemäß)


    aber auch


    2.) "Nimm nicht alles mit, denn du wirst das meiste nicht brauchen."


    Damals mussten wir aber auch den ganzen Plunder den Berg hoch wucken. ;)

    "Ja, ich bin auf Zoloft. das hält mich davon ab euch alle zu töten." (Mike Tyson)

  • dann bin ich voll innerhalb des solls


    + 2. reservemagazin, mein alpha one tactical, leatherman, pfeffer, funk, einweghandschuhe, 2. einwegfessel ;)


    im auto liegen bei mir eh nur die unwichtigen sachen, wie formulare, kopfbedeckung und so, denn nur ein belüfteter kopf kann klar arbeiten 8)


    :dito:

    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet, der wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.


    “We must reject the idea that every time a law’s broken, society is guilty rather than the lawbreaker. It is time to restore the American precept that each individual is accountable for his actions.” -- Ronald Reagan


  • *gg* ich war funker mit eigenem puch (mercedes) G mit standheizung, ich konnte wirklich immer ALLES mitnehmen, tat es aber auch nicht...


    mit am mann, habe ich eh das zeug gemeint dass man in einer zugriffs oder rettungssituation (festnahmen, gurt aufschneiden, fenster einschlagen...) so brauchen kann...

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