Welche Kombination für den Dschungel

  • Servus Forum,


    ein guter Kamerad wird in den nächsten Monaten auf einen Lehrgang nach Französisch-Guayana geschickt. Dieser findet im Dschungel statt und beinhaltet sehr viel körperliche Betätigung, wie auch Überlebenstraining. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihn mit den richtigen Klingen auszustatten. Nun wollte ich kurz meine Gedanken schildern und Eure Meinungen und Ideen einholen.


    Das Set sollte m.M.n. grundsätzlich aus zwei Klingen bestehen: Zweifelsohne eine Machete plus etwas für feinere Arbeiten. Die erste Frage, die sich ergibt:


    Welche Machete könnt ihr empfehlen?
    Mir fallen spontan nur billig-Macheten ein, sowie die (wie ich gelesen habe) überteuerte ESEE-Machete.


    Als Backup Messer hätte ich grundsätzlich an einen Folder gedacht, jedoch bin ich mir da unsicher, ob das im schlammig-schmutzigen und immerfeuchten Dschungel gut ist. Andererseits wäre vielleicht auch ein kleines Neckie praktisch.


    Welches Zweitmesser könnt ihr empfehlen?
    Wichtig ist, dass es:


    - Für Nahrungszubereitung geeignet ist, dabei insbesondere Fisch (Klingengeometrie -> schneidfreudig)
    - Feine Schnitz- und Schneidaufgaben erledigen kann (alles, was die Machete nicht gut kann oder wofür sie zu sperrig ist)
    - Preislich unter 100€ bleibt, da die Gefahr des Verlustes zu groß ist


    Bei Foldern hatte ich an etwas wie ein Spyderco gedacht. Bei einem kleinen Fixed an ein ESEE Izula oder, etwas größer, ein ESEE-3.
    Gegen rostempfindlichen Stahl jedoch spricht wiederum das feuchte Klima im Regenwald, andererseits kann z.B. der 1095 auch gut mit einem kleinen Schleifstein schnell wieder nachgeschärft werden.


    Ich freue mich auf Eure Ideen!


    Grüße
    Jan

  • Ist es der Commandocourse der FFL?
    Dort kriegt er eine Machete, wenn er sie braucht.


    Für den Rest ein billiges Mora Messer für einen Zehner.

  • Hey,


    ja, es handelt sich um den Kommandolehrgang. Und ja, sie bekommen eine Machete gestellt, jedoch sind diese sehr dürftig und man profitiert sehr davon, wenn man selber eine mitgenommen hat.


    An ein Mora hatte ich auch schon gedacht :thumbup:


    Grüße

  • Hi Jan!


    Machete: Condor, je nachdem welche Klingenlänge bevorzugt wird, gibt es da jede Menge Auswahl. Grundsätzlich würde ich auf ein Modell mit Kunststoffgriff zurückgreifen, des Gewichtes und der Handlage wegen.
    Zum Beispiel, der Stahl ist uch gleich rostfrei: https://www.outdoor-treasure.d…drehbare-schlaufe/a-6901/
    Ich würde mir kein Haumesser wie das Junglas oder ein Buck Hoodlum o.Ä. andrehen lassen. Die sind meines Erachtens einfach zu schwer, um sie den ganzen Tag zu benutzen. Außerdem ist der Prellschlag enorm, falls man mal etwas trifft, das nicht bei ersten Hieb durchgeschlagen werden kann.


    Als reines Kochmesser würde ich auch ein Mora oder sogar das Fiskars Universalmesser empfehlen. Folder käme aus den von dir genannten Gründen für mich auch nicht in Frage. Wenn das Set tatsächlich nur aus zwei Messer bestehen soll, muss das Zweitmesser natürlich etwas stabiler sein, dann auf jeden Fall full-tang.


    Schönen Gruß,
    Black

    Meine Bewertungen


    Du kannst es schon so machen, aber dann isses halt Kacke!
    "Dolor docet nos, sed timor nos commovet."

  • Kauf ihm ein einfaches Jagdmesser aus 440c welches Du nach dem Lehrgang mit den Daten des Lehrgangs gravierst.
    Er lernt da auf Sicher mit jedem Messer klar zu kommen!
    Ein gut gebrauchtes mit Daten macht sich an jeder Wand über viele Jahre gut und erfreut das Herz, zusätzlich sorgt es für reichlich Gesprächstoff beim Herrenabend!


    Deinem Freund viel Spaß und reichlich Power ...

    Beste Grüße
    scts

  • b+ pocket bowie - 440c und schnittig
    und
    marbles machete - läuft!


    zusammen unter 100€.

  • Wie wäre es das CS Spielzeug aussen vor zu lassen und auch vom Kunststoffgriff abzusehen.


    Die Menschen die wirklich viel damit arbeiten nutzen günstige Tramontina oder ähnliches und das sicher mit Holzgriff.


    Warum? Weil sie leicht, gut zu schärfen, schnitthaltig genug und ergonomisch sind (bzw. man den Holzgriff sehr gut bearbeiten kann) und ob ne Machete rostet ode rnicht ist doch völlig egal.
    Damit wird gearbeitet, keine Stullen geschmiert. Und gerade im Zeitraum eines einzelnen Lehrganges wird ihm sicher nicht die Machete "zerrosten"...

    Man card revoked if you don't firmly grip my hand when you shake it. (You're excused if you're under 8.) Also, if you shake too long, I will get very annoyed with you...

  • Hey,


    danke für die zahlreichen Antworten.


    Ich werde mir mal die vorgeschlagenen Sachen genauer ansehen. Ich denke, dass ein Folder ausscheidet und besser ein kleines Fixed dazu kommt.


    Was die Rostträgheit anbelangt: Diese war nur auf das Zweitmesser bezogen, nicht auf die Machete. Diese wird eh so viel genutzt werden, da wird nichts rosten.


    Grüße
    Jan

  • Sorry, aber ich kann mir kaum einen Griff vorstellen, der für eine Machete ungeeigneter ist, als der von der hier empfohlenen Condor. Alleine vom Gedanken daran, damit eine längere Zeit zu Arbeiten schmerzt mir schon die Handfläche.


    Auch ich würde eine Tramontina empfehlen, aber dann bitte eine mit Holzgriff. Nicht nur weil ich denke, der Grip ist besser und angenehmer, auch lässt sich der Griff leichter bearbeiten, falls er nicht passen sollte. Selbst Tony macht das so, nicht wahr, Felix? ;)


    Wichtig ist, dass das obere Griffende, welches bei jedem Schlag quasi in die Handfläche schwingt, keine Ecken und / oder Kanten hat. Was beim normalen Greifen nur leicht stört sorgt bei längerem Arbeiten für Blasen und wundes Fleisch.


    Auf dem Komandolehrgang, bei dem (auch) die Hände ständig beansprucht werden, und bei dem dortigen Klima, ist das mehr als unangenehm. Dein Kumpel wird sich dort genug wunde Stellen zuziehen, aber man muss das ja nicht forcieren. ;)

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • Hi zusammen,


    scheinbar habe ich besondere Hände. Mir liegt der Griff der Condor -Macheten sehr gut in der Hand, der Kunststoff ist eher so eine Gummi-Mischung, auf jeden Fall nicht steinhart, sondern etwas weicher, ich habe damit schon über längere Zeit (mehrere Stunden/Tag) gearbeitet. Ich hätte die nicht empfohlen, wenn es nicht so wäre! Allerdings habe ich dabei leichte Arbeitshandschuhe getragen, um meine Hände vor Dornen und Splittern zu schützen. Holz halte ich auch wegen eines möglichen Quellens im Wasser für riskant, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.


    Nichts für ungut,
    Black

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  • Bezüglich der Machete und des Messers halte ich es in diesem Fall am sinnvollsten, nach dem "K.I.S.S."-Prinzip vorzugehen:


    Als Machete - wie schon vielfach genannt - eine Tramontina (oder vergleichbar). Leicht, zuverlässig und mit Holzgriff. Den kann er sich bei Bedarf immer noch modifizieren (Tennisschlägerband oder noch simpler: Paracordwicklung und Duct-Tape drüber).


    Als kleines Fixed: Mora, am besten in orange. Gut, billig, leicht wiederzufinden. Alles andere ist meiner Meinung nach überflüssig.

  • Machete:
    C-Stahl. Scheiß auf möglichen Flugrost, es geht um maximale Elastizität bei möglichst leichter Klinge
    Länge nach der Faustformel von Tony: Klinge sollte am langen Arm bis max. zum Knöchel reichen, um Schwünge in den Boden zu verhindern. Außerdem sollte das Ding gut "an den Mann" bzw. die Ausrüstung passen. 18-20 Zoll sind da kein schlechter Kompromiss, weit drunter würde ich nicht gehen, das geht beim Freischlagen auf Kosten des Tempos im vorderen Klingenteil und nimmt Reichweite und Bequemlichkeit beim Schwung.


    Die angeblich von Sabatier für die Legion gefertigte Machete hat 22 Zoll Klingenlänge, einen Holzgriff und besteht aus C-Stahl...Die wissen vermutlich, warum sie sich das Ding so haben bauen lassen....Allerdings ist das Ding mit fast einem Kilo lausig schwer, 18 Zoll "gehen" bei Tramontina beim halben Gewicht.


    Individuell anpassbarer Holzgriff ist auch meine Empfehlung, insbesondere für Nachbearbeitung möglicher Kanten und des Griffbereichs hinten/oben (runden).


    Beim Messer würde ich nicht nur auf geringes Gewicht achten, sondern auch auf die Scheide bzw. die Tragemöglichkeiten. Die Leute sind ja viel im Wasser, müssen Hindernisse überwinden, klettern, robben....Insbesondere die Mora-Scheiden haben nicht unbedingt optimale Befestigungsmöglichkeiten und keine Zusatzsicherung, die einen Messerverlust verhindert oder ein Abstehen des Messergriffs unterbindet, durch das man dann damit hängenbleiben und das Messer sogar abreißen und verlieren kann. Je nach Scheide also ggf. mit Flexcord oder ner Gummischlaufe nachrüsten...

  • Beim Messer hätte ich spontan an ein Kabar gedacht. Die Brasilianische Armee führt angeblich etwas in der Art (und die sollten wissen, was sie tun)
    http://www.atlantacutlery.com/…orces-fighting-knife.aspx
    Ist als Zweitmesser aber zu groß, keine Frage.
    Würde für den Zweck im preiswerten Segment bleiben. Ein Jagdmesser mit ca und 9cm Klinge 440c welches auch in der Beintasche Platz hat. Herbertz hat da auch schon eine gute Auswahl.

    Einmal editiert, zuletzt von roms ()

  • Wenn in Französisch-Guayana ein wenig Lokalpatriotismus erlaubt ist und er ein Messer möchte das er danach noch viele Jahrzehnte verwenden kann, würde ich zu einem Linder Super Edge raten.


    Wenns dagegen günstig sein soll würde auch ich ein Mora präferieren, vor allem wegen dem Gummigriff. Ich, ganz persönlich, würde in feuchtwarmen Klima niemals Holz als Griffmaterial in Erwägung ziehen.


    CU
    Denis

    Alles Gute im Leben ist entweder ungesetzlich, unmoralisch, oder es macht dick.

    2 Mal editiert, zuletzt von Denis () aus folgendem Grund: Rechdschreipung

  • Auch ich würde eine Tramontina empfehlen, aber dann bitte eine mit Holzgriff. Nicht nur weil ich denke, der Grip ist besser und angenehmer, auch lässt sich der Griff leichter bearbeiten, falls er nicht passen sollte. Selbst Tony macht das so, nicht wahr, Felix? ;)




    Und dank der Eingebung arbeitet bei mir ebenfalls seit einigen Jahren eine solche. Jungle steht noch aus aber Handlage und Arbeit sind ja auch in der EU zu testen...

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  • Servus,


    noch einmal vielen Dank für die Anregungen.


    Momentan tendiere ich am ehesten zu der Tramontina Machete. Als Zweimesser gefällt mir das Cold Steel wirklich gut.


    Gegen ein Mora sprach für mich auch immer die Scheide, die ist mMn zu voluminös und nicht sicher genug, das CS entspricht den Abmessungen ja in etwa einem Mora.


    Ich halte Euch auf dem Laufenden, was die endgültige Entscheidung anbelangt und bedanke mich noch einmal recht herzlich :thumbup:


    Grüße
    Jan

  • Ne Alternative wäre ein RAT 3.


    Das ist ja nach langjährigen Erfahrungen in Mittelamerika entstanden, und Mike Perrin ist ein kundiger und vernünftiger Bursche.

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