MYOG: Kryptek Highlander Combat Pant

  • Inspiriert von Green Ant baue ich mir jetzt auch mal meine eigene Hose. Vielen Dank für die ausführliche Dokumentation, das hilft mir echt weiter.


    Als Vorbild habe ich mir die Fjällräven Karl G-1000 ausgewählt. Die habe ich zwar erst seit kurzem, passt aber wie angegossen und gefällt mir von den (minimalistischen) Funktionen her auch ziemlich gut. Was den Schnitt angeht, orientiere ich mich also größtenteils an der Karl-Hose.
    2014-04-07 - Fjällräven Karl G-1000, vorne.jpg 2014-04-07 - Fjällräven Karl G-1000, hinten.jpg


    Was die Rechtsfragen zu diesem "Kopiervorhaben" angeht, zitiere ich einfach mal Green Ant (das Gesetz heißt mittlerweile Designgesetz, inhaltlich ist das aber soweit noch korrekt):


    Ich habe aber auch einige Dinge, die ich anders machen will. Bspw. hat die Fjällräven keine dedizierten Knie- und Gesäßpartien aus robusterem Material. Da sich das bei einer "Combat Pant" aber anbietet, musste ich da etwas kreativ werden, letztlich war das bisher aber kein großer Akt. Weitere Teilprojekte, die ich mir vorgenommen habe:
    - Knie-Pads aus 6 mm dickem Mesh-Gewebe mit Abstandsgewirk, Befestigung innen mit Klett
    - zweiteilige Gürtelschlaufen, die mit Klett geöffnet werden können (damit man den Gürtel ohne durchfädeln anlegen kann)
    - Oberschenkeltasche rechts möglicherweise mit Einschub für Taschenlampe
    - Kopfloch-Partie aus Cordura
    - Hosenbund gefüttert
    - Einschubtaschen senkrechter ausgeschnitten und im unteren Teil verstärkt mit Cordura für Messer- und Lampen-Clips (ähnlich 5.11 Stryke Pant)


    Heute habe ich die Schnittmuster mal grob auf Folie (simple Geschenkpapierfolie) gebracht. Hier nur ein Foto. Die Schnittmuster liegen jetzt so, wie die Teile nachher mal vernäht werden sollen. Die meisten Teile habe ich nur einmal gezeichnet. Die werde ich einfach umdrehen und ausschneiden, damit sie möglichst identisch sind (nicht, dass die Hose am Ende auf einer Seite länger ist.
    2014-04-07 - Schnittmuster.jpg


    Die Hose wird größtenteils aus Ny(lon)Co(tton) 50/50 Ripstop bestehen, einige Stellen sollen wie erwähnt mit Cordura 500den verstärkt werden.


    Was die Farbe angeht, so habe ich mich - wie im Titel schon erwähnt - letztendlich für das Kryptek Highlander Pattern entschieden. Ich hatte die Qual der Wahl zwischen Highlander und Typhon und befand schließlich, dass ich mir erstmal eine robuste Wanderhose in Highlander nähe und irgendwann vielleicht eine leichte Alltagshose (also ohne Cordura) in Typhon - falls mir das Projekt weiterhin Spaß macht. Eine Übersicht über die Kryptek Patterns gibts hier.


    Leider leider war bei unserem Forenpartner tacticaltrim.de derzeit nur Cordura in Kryptek Highlander verfügbar, jedoch nicht NyCo 50/50 Ripstop. Das kommt erst in etwa 5-6 Wochen wieder rein - so lange muss ich mich jetzt wohl gedulden. Trotzdem schonmal Danke an Sebastian für den tollen Service!


    Bis dahin!

    "Having a suitable light is analogous to being able to change the weather."
    --- Andy Stanford, Fight at Night

    2 Mal editiert, zuletzt von derLichtschalter ()

  • Moin!

    Inspiriert von Green Ant baue ich mir jetzt auch mal meine eigene Hose. Vielen Dank für die ausführliche Dokumentation, das hilft mir echt weiter.


    Na ich freu mich! Cooles Projekt!


    Zitat

    Was die Rechtsfragen zu diesem "Kopiervorhaben" angeht, zitiere ich einfach mal Green Ant (das Gesetz heißt mittlerweile Designgesetz, inhaltlich ist das aber soweit noch korrekt):


    Wichtig ist mir hier nur, daß ich natürlich nicht dafür garantiere, daß das irgendwer anders eventuell anders sieht. Ich stehe zwar nach wie vor dazu, daß ich das richtig verstehe - insb. den §40 - aber die Verantwortung für eine Kopie übernimmt der Kopist, nicht ich ;)



    Ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:


    Die Kniepartie hat ja Abnäher. Foren-Mitglied blainchen aus am Tacticaltrim-Forum () hat eine sehr klasse Möglichkeit gezeigt, wie man da den Schnitt abnehmen kann. Siehe hier.


    Als Knie-Pads könntest Du alternativ auch Neopren nehmen, hier diese von Blackhawk bspw. Dadrauf dann dieses klebbares Klett.


    Wenn Du aus dem Netzgewebe Knieschoner machen möchtest, dann wirst Du feststellen, daß das Netzgewebe an den Seiten bröselt und auch viel fluffiger ist. Sprich: bei gleicher Dicke hat man beim Mesh-Gewebe den Eindruck, man kniet "eigentlich aufm Boden".


    Bei den Gürtelschlaufen: sicher, daß Du da Klett nehmen möchtest? Das geht dann plötzlich unter Belastung halt evtl. ruckartig auf... gerade die an der hinteren Mitte. Auf der ist beim Abhocken am meisten Zug. Zumal Du bei den Gürtelschlaufen keine großen Flächen hast, die kletten. Die Gürtelschlaufen sind halt 2 cm breit und damit die ordentlich was halten, musst Du die schon lang machen...


    Die Sache mit den Einschüben innerhalb der Cargotasche ist sinnvoll. Ich hab da bei einer neueren Hose einfach einen 5 cm breiten Klettstreifen quer in die Tasche gemacht. Zum einen hält der alle Belastungen aus, die eine Taschenlampe oder ein Messer haben kann, wenn es mit einer eigenen Pouch eingeklettet wird. Zum anderen bin ich dann mit dem "Innenleben" der Tasche etwas modularer. Und kann da die Halterung auch einfach weglassen, wenn ich sie nicht brauche. Alternativ könntest Du Gummiband in Schlaufen mit verschiedenen Abständen quer reintun.


    Was die Knopfloch-Partie angeht: welche meinst Du? Die am Hosenstall oder die an den Cargotaschen?


    Gefütterter Hosenbund ist sehr sinnvoll. Da gibt es beim Kurzwarenladen deines Vertrauens in der Dicke auswählbar Vlieseline-Gewebe zum Einbügeln- Total simpel verarbeitbar und füttert schön weich!


    Wenn Du die Cargotaschen senkrechter schneidest, dann werden sie schwieriger zugänglich beim Sitzen (z.B. im Auto also). Muss man wissen.


    Zitat

    Heute habe ich die Schnittmuster mal grob auf Folie (simple Geschenkpapierfolie) gebracht. Hier nur ein Foto. Die Schnittmuster liegen jetzt so, wie die Teile nachher mal vernäht werden sollen. Die meisten Teile habe ich nur einmal gezeichnet. Die werde ich einfach umdrehen und ausschneiden, damit sie möglichst identisch sind (nicht, dass die Hose am Ende auf einer Seite länger ist.


    Das ist das übliche Vorgehen! Besser denselben Fehler auf beiden Seiten als zwei unterschiedliche Fehler!


    Zitat

    Die Hose wird größtenteils aus Ny(lon)Co(tton) 50/50 Ripstop bestehen, einige Stellen sollen wie erwähnt mit Cordura 500den verstärkt werden.


    Jenachdem, wo Du das Cordura verbauen willlst, könnte es ratsam sein, Futterstoff zu verwenden. Beschichtetes Cordura hat auf der Haut kein angenehmes Tragegefühl.


    Was das Kryptek-Pattern angeht: ich warte auch noch auf Typhon. Hab auch vor, was cooles damit zu bauen!!!


    Gruß,

  • Hey Green Ant, danke für die Tipps. Ich hab ja noch über fünf Wochen Zeit für die Planung, da wird sich wahrscheinlich noch einiges ergeben...


    die Verantwortung für eine Kopie übernimmt der Kopist, nicht ich ;)


    Klar ;)


    Die Kniepartie hat ja Abnäher. Foren-Mitglied blainchen aus am Tacticaltrim-Forum () hat eine sehr klasse Möglichkeit gezeigt, wie man da den Schnitt abnehmen kann. Siehe hier.


    Ahja, super, das werd ich dann auch mal ausprobieren! Die Fjällräven-Hose hat auch insgesamt vier Abnäher. Ich hab mich entschieden, die oberen zwei Abnäher wegzulassen und stattdessen dort die Kniepartie mit dem Oberschenkel-Teil zu vernähen.


    Als Knie-Pads könntest Du alternativ auch Neopren nehmen, hier diese von Blackhawk bspw. Dadrauf dann dieses klebbares Klett.


    Wenn Du aus dem Netzgewebe Knieschoner machen möchtest, dann wirst Du feststellen, daß das Netzgewebe an den Seiten bröselt und auch viel fluffiger ist. Sprich: bei gleicher Dicke hat man beim Mesh-Gewebe den Eindruck, man kniet "eigentlich aufm Boden".


    Hmm, ok... Das muss ich mir angucken. Aber ich stell die Knie-Pads mal zurück, bis ich den Rest fertig habe. Aber was meinst du mit "bröselt"? Ich hatte überlegt, das zurechtzuschneiden und mit Einfassband zu "sichern".


    Bei den Gürtelschlaufen: sicher, daß Du da Klett nehmen möchtest? Das geht dann plötzlich unter Belastung halt evtl. ruckartig auf... gerade die an der hinteren Mitte. Auf der ist beim Abhocken am meisten Zug. Zumal Du bei den Gürtelschlaufen keine großen Flächen hast, die kletten. Die Gürtelschlaufen sind halt 2 cm breit und damit die ordentlich was halten, musst Du die schon lang machen...


    Ich hab das bei der UF PRO P-40 so gesehen und fand das Feature ganz cool. Die Schlaufen der P-40 sehen auch etwas breiter als 2 cm aus...


    Die Sache mit den Einschüben innerhalb der Cargotasche ist sinnvoll. Ich hab da bei einer neueren Hose einfach einen 5 cm breiten Klettstreifen quer in die Tasche gemacht. Zum einen hält der alle Belastungen aus, die eine Taschenlampe oder ein Messer haben kann, wenn es mit einer eigenen Pouch eingeklettet wird. Zum anderen bin ich dann mit dem "Innenleben" der Tasche etwas modularer. Und kann da die Halterung auch einfach weglassen, wenn ich sie nicht brauche. Alternativ könntest Du Gummiband in Schlaufen mit verschiedenen Abständen quer reintun.


    Das mit dem Klett hatte ich mir auch schon überlegt. Vielleicht könnte man das auch mit dem Gummi-Band kombinieren. Mal schauen.


    Was die Knopfloch-Partie angeht: welche meinst Du? Die am Hosenstall oder die an den Cargotaschen?


    Hosenstall. Gerade das Knopfloch will ich etwas robuster haben. Oder hältst du das für Overkill?


    Gefütterter Hosenbund ist sehr sinnvoll. Da gibt es beim Kurzwarenladen deines Vertrauens in der Dicke auswählbar Vlieseline-Gewebe zum Einbügeln- Total simpel verarbeitbar und füttert schön weich!


    Danke, ich wollte schon fragen, wo du dein Vlies herhattest^^


    Wenn Du die Cargotaschen senkrechter schneidest, dann werden sie schwieriger zugänglich beim Sitzen (z.B. im Auto also). Muss man wissen.


    Es ging um die seitlichen Einschubtaschen. Aber du hast Recht. Dann bleibts vielleicht bei dem originalen Winkel und ich bastel das Cordura trotzdem irgendwie rein...


    Jenachdem, wo Du das Cordura verbauen willlst, könnte es ratsam sein, Futterstoff zu verwenden. Beschichtetes Cordura hat auf der Haut kein angenehmes Tragegefühl.

    Ja, auf jeden Fall. Ich dachte, ich nähe unter die Cordura-Teile einfach identische Teile aus Ripstop.

    "Having a suitable light is analogous to being able to change the weather."
    --- Andy Stanford, Fight at Night

  • Zitat

    Die Fjällräven-Hose hat auch insgesamt vier Abnäher. Ich hab mich entschieden, die oberen zwei Abnäher wegzulassen und stattdessen dort die Kniepartie mit dem Oberschenkel-Teil zu vernähen.


    Das ist natürlich geschickt, dann sparst Du Dir das Nähen des Abnähers.


    Zitat

    Hmm, ok... Das muss ich mir angucken. Aber ich stell die Knie-Pads mal zurück, bis ich den Rest fertig habe. Aber was meinst du mit "bröselt"? Ich hatte überlegt, das zurechtzuschneiden und mit Einfassband zu "sichern".


    An den Seiten bröselt das Mesh-Gewebe bei Beanspruchung raus. Das mit dem Einfassband würde das verhindern. Einfassband verhält sich dafür in den Kurven etwas störrisch. Je enger die Kurve, umso dämlicher. Du kannst natürlich elastisches Einfassband nehmen, das hat das Problem nicht.


    Zitat

    Ich hab das bei der UF PRO P-40 so gesehen und fand das Feature ganz cool. Die Schlaufen der P-40 sehen auch etwas breiter als 2 cm aus...


    Ok, wenn das bei denen klappt, dann wird das funktionieren. Breitere Schlaufen sind da schon 'ne gute Sache.


    Zitat

    [Knopfloch-Partie] Hosenstall. Gerade das Knopfloch will ich etwas robuster haben. Oder hältst du das für Overkill?


    Hmm... hab ich so noch nie gesehen... wenn Du den Knopf durch den kompletten Bund nähst auf dem Untertritt, dann müsste das eigentlich auch so passen. Kannst auch einen slotted button nehmen und mit Einfassband vernähen. Ist noch etwas robuster. Wenn Du den Bund etwas höher schneiderst, könntest Du zwei Knöpfe übereinander nehmen. Oder Klett. Dann würde die Last nicht punktuell aufgenommen werden (was vermutlich das ist, was Du vermeiden möchtest).


    Ich hab bei meiner Multicam-Hose zuerst einen Knopf geschneidert und einen schmalen Bund, das war nicht angenehm. Den Bund hab ich mittlerweile durch einen höheren ersetzt mit Klettverschluss. Macht Crye auch so :)


    Zitat

    [Futterstoff] Ja, auf jeden Fall. Ich dachte, ich nähe unter die Cordura-Teile einfach identische Teile aus Ripstop.


    Das wird sicherlich ok sein. Ich hab mir mittlerweile bei einigen meiner Outdoor-Hosen die Kniepartien (inkl. Abnähern) aus 500er Cordura nachgeschneidert und draufgenäht. Ist robust und sieht sogar noch gut aus.


    Gruß,

  • Hmm... hab ich so noch nie gesehen... wenn Du den Knopf durch den kompletten Bund nähst auf dem Untertritt, dann müsste das eigentlich auch so passen. Kannst auch einen slotted button nehmen und mit Einfassband vernähen. Ist noch etwas robuster. Wenn Du den Bund etwas höher schneiderst, könntest Du zwei Knöpfe übereinander nehmen. Oder Klett. Dann würde die Last nicht punktuell aufgenommen werden (was vermutlich das ist, was Du vermeiden möchtest).
    Ich hab bei meiner Multicam-Hose zuerst einen Knopf geschneidert und einen schmalen Bund, das war nicht angenehm. Den Bund hab ich mittlerweile durch einen höheren ersetzt mit Klettverschluss. Macht Crye auch so :)


    Zwei Knöpfe fände ich jetzt doch etwas übertrieben. Ich will ja auch noch auf Toilette gehen können, ohne erstmal ewig an meiner Hose rumfriemeln zu müssen. Klettverschluss klingt wiederum nach einer guten Idee. Überleg ich mir mal.

    Das wird sicherlich ok sein. Ich hab mir mittlerweile bei einigen meiner Outdoor-Hosen die Kniepartien (inkl. Abnähern) aus 500er Cordura nachgeschneidert und draufgenäht. Ist robust und sieht sogar noch gut aus.

    Auch ne gute Idee. Hab schon überlegt, an meiner Fjällräven ein paar Cordura-Teile aufzunähen - bspw. unterhalb des Bundes, wo die TekLoks meiner Messer immer scheuern^^


    Heute kam die erste Ladung Näh-Zeug von tacticaltrim :)


    IMG_20140414_120635_847.jpg


    Cordura 500den mit Kryptek Highlander Pattern, Reißverschlüsse, slotted Buttons, Faden, Stecknadeln und Nähmaschinennadeln...

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    --- Andy Stanford, Fight at Night

  • Ich hab letztens mal ein wenig freie Zeit genutzt und mir die ersten Teile grob zurecht geschnitten. Effektiv hab ich deutlich zu viel Nahtzugabe gelassen, aber besser nachher was wegschneiden müssen als zu spät zu merken, dass die Hose doch zu eng wird :D


    Man sieht da jetzt die Gesäßteile, je Seite ein extra Teil für unterhalb des Bunds und die Kniepartien, alles aus 500d Cordura.


    DSCN0906.JPG

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    --- Andy Stanford, Fight at Night

  • Die Gesäßteile liegen auf links (darum sind die auch so hell, das sichtbare ist "innen"), da siehst du die Zeichnungen tatsächlich nicht. Bei den Knieteilen hab ich die Zeichnung wieder wegradiert, weil ich mich da etwas vertan hatte mit dem Abnäher -.- Das muss ich vom Schnittmuster neu übertragen.

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    --- Andy Stanford, Fight at Night

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