Inspiriert von Green Ant baue ich mir jetzt auch mal meine eigene Hose. Vielen Dank für die ausführliche Dokumentation, das hilft mir echt weiter.
Als Vorbild habe ich mir die Fjällräven Karl G-1000 ausgewählt. Die habe ich zwar erst seit kurzem, passt aber wie angegossen und gefällt mir von den (minimalistischen) Funktionen her auch ziemlich gut. Was den Schnitt angeht, orientiere ich mich also größtenteils an der Karl-Hose.
2014-04-07 - Fjällräven Karl G-1000, vorne.jpg 2014-04-07 - Fjällräven Karl G-1000, hinten.jpg
Was die Rechtsfragen zu diesem "Kopiervorhaben" angeht, zitiere ich einfach mal Green Ant (das Gesetz heißt mittlerweile Designgesetz, inhaltlich ist das aber soweit noch korrekt):
Zitat von "Green Ant"Alles anzeigen
- Hosenschnitte unterliegen - wenn überhaupt - in Deutschland dem Geschmacksmustergesetz, das den rechtlichen Schutz von Mustern und Modellen regelt. Das ist so etwas wie ein Patent für Dinge, die keine Maschinen sind.
- Ein Geschmacksmuster ist ein gewerbliches Schutzrecht für ästhetische Gestaltungsformen. Darunter fallen auch Kleidungsschnitte.
- Dieses Schutzrecht bedeutet, daß niemand außer Haglöfs die Hose herstellen, anbieten oder in den Verkehr bringen darf (steht in § 38 ).
- Wäre das alles, so dürfte ich die Hose wohl in der Tat nicht kopieren. Aber gottseidank gibt es noch den § 40 . Der besagt: "Für den privaten, nicht gewerblichen Zweck ist es erlaubt, ein Geschmacksmuster eines Dritten zu verwenden." - Und damit ist alles völlig ok hier. Ich baue die Hose für mich alleine und ich verkaufe nichts.
Ich habe aber auch einige Dinge, die ich anders machen will. Bspw. hat die Fjällräven keine dedizierten Knie- und Gesäßpartien aus robusterem Material. Da sich das bei einer "Combat Pant" aber anbietet, musste ich da etwas kreativ werden, letztlich war das bisher aber kein großer Akt. Weitere Teilprojekte, die ich mir vorgenommen habe:
- Knie-Pads aus 6 mm dickem Mesh-Gewebe mit Abstandsgewirk, Befestigung innen mit Klett
- zweiteilige Gürtelschlaufen, die mit Klett geöffnet werden können (damit man den Gürtel ohne durchfädeln anlegen kann)
- Oberschenkeltasche rechts möglicherweise mit Einschub für Taschenlampe
- Kopfloch-Partie aus Cordura
- Hosenbund gefüttert
- Einschubtaschen senkrechter ausgeschnitten und im unteren Teil verstärkt mit Cordura für Messer- und Lampen-Clips (ähnlich 5.11 Stryke Pant)
Heute habe ich die Schnittmuster mal grob auf Folie (simple Geschenkpapierfolie) gebracht. Hier nur ein Foto. Die Schnittmuster liegen jetzt so, wie die Teile nachher mal vernäht werden sollen. Die meisten Teile habe ich nur einmal gezeichnet. Die werde ich einfach umdrehen und ausschneiden, damit sie möglichst identisch sind (nicht, dass die Hose am Ende auf einer Seite länger ist.
2014-04-07 - Schnittmuster.jpg
Die Hose wird größtenteils aus Ny(lon)Co(tton) 50/50 Ripstop bestehen, einige Stellen sollen wie erwähnt mit Cordura 500den verstärkt werden.
Was die Farbe angeht, so habe ich mich - wie im Titel schon erwähnt - letztendlich für das Kryptek Highlander Pattern entschieden. Ich hatte die Qual der Wahl zwischen Highlander und Typhon und befand schließlich, dass ich mir erstmal eine robuste Wanderhose in Highlander nähe und irgendwann vielleicht eine leichte Alltagshose (also ohne Cordura) in Typhon - falls mir das Projekt weiterhin Spaß macht. Eine Übersicht über die Kryptek Patterns gibts hier.
Leider leider war bei unserem Forenpartner tacticaltrim.de derzeit nur Cordura in Kryptek Highlander verfügbar, jedoch nicht NyCo 50/50 Ripstop. Das kommt erst in etwa 5-6 Wochen wieder rein - so lange muss ich mich jetzt wohl gedulden. Trotzdem schonmal Danke an Sebastian für den tollen Service!
Bis dahin!