Markenprodukt versus Billigimport

  • wHallo Leute,


    ich selbst habe keinerlei Erfahrung mit den ganzen LED-Lampen, schleppe noch Maglite durch die Gegend. Bin aber angetan von einigen Lampen.


    Kürzlich hatte ich mit einem Freund diskutiert über Lampen. Und es kam zum Thema Billigprodukt versus teuer. Er hat mir eine Ultrafire KC-01 empfohlen, da die ja fast nichts kostet, gleich gut sein soll wie die teuren, und 1.800 Lumen haben soll.


    Tja, ich kann mir das schlecht vorstellen, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass Qualität doch was kostet.


    Wie ist das jetzt wirklich?
    Ist die Qualität der Billiglampen ähnlich der von teuren Lampen?
    Die 1.800 Lumen kommen mir etwas viel vor, da andere Produkte mit 700-900 Lumen schon gelten als "da geht die Sonne auf".


    Danke für eure Statments.


    lg, Paul


    PS: Ich möchte da keinen Glaubenskrieg verursachen, sondern nur kurz und bündig wissen, was es mit den Billigdingern auf sich hat. Persönlich ... auf meiner Wunschliste steht momentan eine Nitecore.

  • Lies dir doch einfach mal die Kommentare bei amazon durch, da hast du auch schon ein umfassendes Bild. Die Lumen Messungen dieser billig-Lampen ist, nennen wir es optimistisch. Und wirklich verlassen wollte ich mich auf so eine Lampe auch nicht. Falls es nur darum geht eine Lampe zu haben um mal in den Garten zu leuchten ist das sicher in Ordnung- aber die Nitecore, Fenix, Olight, Sparks sind auch nicht so teuer und man bekommt schon eine vernünftige Qualität. Falls dir eine Nitecore gefällt dann bestelle diese, das ist mit Sicherheit die bessere Wahl.

    Honey, I can't go to bed yet - somebody on the internet is wrong!!

  • Zitat

    Wie ist das jetzt wirklich?
    Ist die Qualität der Billiglampen ähnlich der von teuren Lampen?


    Zitat

    Ich möchte da keinen Glaubenskrieg verursachen, sondern nur kurz und bündig wissen, was es mit den Billigdingern auf sich hat.


    Kurz und bündig nein ;)
    dass die Lumenangaben bei den Chinakrachern pure Phantasie sind sollte bekannt sein, ich ziehen pauschal immer mindestens 50 % ab dann kommt man in realistische Bereiche.
    Weiter oft problematisch, die fehlende Regelung was zu einer verkürzten Laufzeit der LED führen kann.
    Im aktuelen Gear wurde eine Billig Stirnlampe getestet die in den Bereich Gefährlich eingestuft wurde.
    Fazit bislang von mir und ich habe neben Marken Lampen auch einige China Kracher, du bekommst das was du bezahlst. Wenn man auf die Lampe nicht angewiesen ist dann kann man sicher auch mal einen Versuch starten, für Outdoore oder berufliche Nutzen würde ich nie darauf setzen sonst stehst du irgend wann ohne Licht da.

    Einmal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

  • Initial sind alle natürlich auch erstmal auf dem "mehr ist mehr" Boot.


    Aber sinvoller ist eine Lampe, die du auf Grund der Größe öfter (oder immer) dabei hast und die für die meisten Situationen ausreichend Licht bietet. Irgendo so ein Lichtmonster ist zwar schön, aber auch nur dann, wenn man sonst noch genug Lampen zum sinvoll nutzen hat.


    Billiglampen mit wenig Spielerei können durchaus ihren Zweck gut erfüllen. Je mehr LEDs, Akkus (hier öffnest du direkt die nächste Büchse der Pandorra), Modi und Knöpfe, desto höher ist auch das Frustpotential. Ob das nun wegen völlig bekloppter Bedienung oder einfach wegen mangelnder Qualität ist spielt keine Rolle.


    Wofür möchtest du die Lampe denn hauptsächlich einsetzen? Hast du Erfahrung mit Lithiumionen-Akkus? Was willst du ausgeben?

  • Meine Lampensammlung umfasst aktuell ca. 25 Lampen (von der günstigen Chinalampe für 7-8€ bis hoch zur Fenix TK76, die aktuell kanpp 280€ kostet).


    Wie anderer auch schon geschrieben haben sind die Lumenangaben der billigen Chinaproduzenten (beinahe alle Markenhersteller lassen auch in China produzieren oder sind rein chinesische Firmen wie z.B. Fenix, Olight, ThruNite) extrem überzogen.
    In der Regel nehme ich davon auch nur 40% als realen wert an - bei einigen noch weniger.


    Das sind keine Gerüchte, sondern Fakten. Hier mal ein kleines Beispiel, was das gut verdeutlicht. CREE (der LED Hersteller) hat zur XM-L ein offizielles Datenblatt. Dort gehen sie bis ca. 3 Ampere und da kommt eine XM-L (die XM-L2 ist etwa 10% besser) auf knappe 900 Lumen. Mit 6 Ampere kommt sie noch lange nicht auf 1800 Lumen, da es ein Kurvenverlauf ist. Ich habe mal kurz in dem einen Forum geschaut und da kommt eine XM-L2 auf knapp 1300 Lumen, wenn man 5 Ampere dafür nutzt (wenn sie auf einer Alubase ist) und die Kurve hat da schon beinahe ihren höchsten Punkt erreicht. Eine XM-L auf Alu kan also niemals auf 1800 kommen, egal wie viel Ampere man in sie reinpumpt (außerdem wird sie bei 5 Ampere schon extrem heiß, bei mehr wird sie ohne Kühlung binnen weniger Minuten zerstört). Bei der Größe der Lampe würde ich max. 4 Ampere empfehlen und sie nur max. 15 Minuten am Stück auf höchster Stufe laufen lassen.


    So viel Ampere liefert die billige Elektronik aber nicht. Die Starndarttreiber, die oft verbaut sind kommen auf 2-3 Ampere. Hell ist sie also schon, nur der Wert von 1800 Lumen kannst Du ignorieren.


    Auch in der Verarbeitung gibt es größere Unterschiede, die aber zum Teil nur zum tragen kommen, wenn Du die Lampe wirklich oft und in sehr vielen Situationen nutzen willst. Wenn Du ein Camper bist, die Lampe auch mal in den Bach fallen kann oder beim Klettern aus 5-8m Höhe auf den Steinboden sollte es eine Markenlampe sein. Natürlich ist das kein Garant dafür, dass sie das auf jeden Fall überstehen wird, aber aus meiner Erfahrung sind die Chancen dafür höher.
    Die Elektronik hat balinzwerg schon angesprochen.
    Bei billigen Lampen wird oft auch an vielen Stellen gespart. Daher arbeite ich bei einer billigen Lampe oft noch einige Punkte ab. Danach kann man sie auch gut nutzen. Ich schaue in der Regel nach folgenden Sachen: Metallspäne im Gewinde (rausputen), ist Wärmeleitpaste oder Kleber und der LEDbase (dafür Lampenkopf aufschrauben, Reflektor herausnehmen [nicht ihn in reingreifen, da die Oberfläche sehr empfindlich ist] und kurz mit einem Bleistift oder Schraubenzieher leicht die Base berühren - wenn Paste oder Kleber drunter ist, passiert nicht, wenn er sich sofort bewegt, fehlt diese - also nachrüsten). Danach wieder zuschrauben und alle O-ringe fetten.


    Wenn mir die Modi nicht gefallen, baue ich einen neue Elektronik ein (ohne die Discomodi Strobe und SOS - die habe ich noch nie gebarucht und finde ich sowas von unnötig).


    Wie Trabireiter auch schon geschrieben hat: Eine günstige Chinalampe kann vollkommen ausreichen - es kommt ja immer aufden Einsatz für sie an. Wer für den Hundespaziergang oder eine Bastellampe sucht, muss eine 70€ ausgeben. Da reichen die 18€ voll und ganz. Wer bereit ist in Asien zu kaufen, bekommt die sogar für unter 8€ incl. Versand.
    Früher habe ich auch auf die max. Lumen geachtet (aber da war auch 300 Lumen schon extrem viel) - heute produzieren die so viel Lumen, da sind mir 100 oder 200 Lumen weniger vollkommen egal. Miene aktuelle Lieblingslampe hat max. 650 Lumen und auf der mittleren Stufe noch 150 Lumen (Low 9 Lumen). Die 150 Lumen reichen für 80% meiner Aufgaben vollkommen aus.


    Die Lumenmonster mit 1500 und mehr Lumen nutze ich recht selten - eigentlich nur bei großen Zeltlagern, wo man eben auch mal Kinder suchen muss, die 200-300 Meter weg sind oder wo eben große Gruppenzelte Nachts aufgebaut werden. Da ist viel Licht immer gut :)


    Eine ganz große Bitte:
    Wenn Du Li-Ionen Akkus nutzen willst. Investiere bitte etwas Zeit, dich mit der Thematik zu beschäftigen und gib lieber da ein paar Euro mehr aus als bei der Lampe. Es wird so viel Schund bei ebay angeboten was Li-Ionen Akkus betrifft.
    Alle 18650 Akkus, die angeblich mehr als 3600mAh haben, würde ich sofort ignorieren. 3600mAh ist aktuell der weltweit höchste Wert bei der Größe und die sind noch extrem rar (Panasonic produziert die Zellen und nur Keeppower und Orbtronic verbauen die aktuell - sie bekommen sie nicht direkt von Panasonic sondern über Umwege). Alle Akkus mit mehr als 3000mAh und die von Marken kommen, die auf fire enden einfach ignorieren. Auch da wirst Du sonst nur enttäuscht.

  • Ich schließe mich buwuve in einigen Punkten an.
    Was die Lumenangaben der guten Hersteller angeht darf man nicht alles glauben.


    Alle meine bisherigen Fenixlampen hatten eingemessen auf einem zertifizierten Gerät genau die Lumenangabe vom Hersteller!
    Und nicht nur im Einschaltmoment für 10ms, sondern nutzbar über die ersten Minuten.
    Nach 15Minuten waren es je nach Lampe nur ca. 5% weniger. Und das ist wirklich gut.


    Olight M20 sollte 500 haben, hat aber nur 400Lm.


    XM-L kann 700-750lm
    XM-L2 kann bis 800Lm.

  • Hier ein bißchen von meinem Senf :dancer:


    Zunächst mal gilt auch bei Lampen:
    "Billig gekauft ist zweimal gekauft"


    Wenn du also ein paar Lampen strategisch im Haus verteilen willst, damit du nicht immer das Halogen anschalten musst, um nachts auf's Klo zu kommen, dann kannst mal bei Onkel Albrecht oder beim Internetversand zuschlagen.
    Aber wenn du ein verläßliches Produkt mit langer Lebenszeit und Reparaturmöglichkeiten suchst, dann geh lieber zum Fachhändler und lass dich beraten oder kauf dir ein Modell, welches du vom Einsatzzweck her für geeignet hältst und einen Namen/Positive Reviews/Forenempfehlungen hat.


    Fenix und Nitecore kann ich beide empfehlen, auch bei LedLenser gibt es nicht nur Schrott, aber du musst selber sehen, was für dich am praktischten ist, unabhängig von Marke und Empfehlung.


    Größe und Gewicht, Akku oder Batterie, fokussierbar oder nicht, Strobe und Zubehörbedarf und so weiter...
    Das alles erachte ich für mindestens ebenso wichtig wie Lumenanzahl und Leuchtzeiten.


    Als EDC ist die LD10 von Fenix meine erste Wahl und um mal den Wald auszuleuchten, reicht mir die Nitecore EA4 mit 860 Lumen.


    :laser:

  • Hallo Leute,


    danke für Eure Statements da. Schön langsam bekomme ich ein Gespür für die Materie. Ich selbst tendiere immer zu guter Qualität, hatte allerdings keine Argumente gegen die Billigprodukte (die mir meine Freunde schnmackhaft machen wollten).


    Persönlich tendiere ich momentan zu einer Nitecore, ob Akku oder nicht weiss ich noch nicht, weil alle Dinger, die bei mir mit Akkus laufen, nicht regelmässig verwendet werden. Oft liegen sie monatelang unbenutzt rum, und dann werden sie wieder ein Monat fast rund um die Uhr verwendet. Und nichts ist schlechter für einen Akku als Inaktivität.


    Danke nochmals und liebe Grüssse,
    Paul

  • Oft liegen sie monatelang unbenutzt rum, und dann werden sie wieder ein Monat fast rund um die Uhr verwendet. Und nichts ist schlechter für einen Akku als Inaktivität.


    Danke nochmals und liebe Grüssse,
    Paul

    Kein Problem für LSD Akkus (z.B Eneloop). Benutze ich auch, liegen teilweise ein halbes Jahr. Hab bis jetzt noch keine Probleme damit gehabt.

  • Das vertragen auch gute Lion Akkus. Klar, voll gelagert und ungünstig verwendet gehen vielleicht ein paar Prozent Kapazität drauf, aber das fällt kaum ins Gewicht

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