Erstes Messer in Eigenregie

  • Hallo zusammen,


    Prolog:
    Schon lange lese ich mir jeden Thread in der Bastelecke, der sich irgendwo um den Messerbau dreht, zigmal durch. Die Idee, mein eigenes Messer einmal zu bauen, wuchs und wuchs also und Prototypen reiften in meinem Kopf. Danke an dieser Stelle mal an juchten für deine tollen Beiträge, die mir immer wieder Ansporn waren. Am Mittwoch war es dann soweit und ich habe mir bei Jürgen Schanz ein Stück SB1 besorgt. Heute kam es an und ich konnte nicht warten mich in die (und da hab ich echt Glück) sehr gut ausgestattete Werkstatt meines zukünftigen Schwiegervaters zu begeben.


    So, genug der Emotionalitäten, hier gehts um mein Messer:


    Da mich seit einiger Zeit mein Becker Eskabar treu begleitet und mir dessen Größe absolut zusagt, wollte ich auch bei meinem ersten Eigenbau in diese Richtung gehen.


    Finale Skizze:


    Einmal umgesetzt in Photoshop:


    Und daraus entstand dank Bandsäge heute:


    Und im Vergleich mit meinem Eskabar:


    Der Stahl ist SB1,
    5mm stark, 180mm lang.
    Klinge wird ca 30mm hoch und 80mm lang werden.


    Ich berichte dann hier wie es weitergeht.
    Werde die Klinge feilen, da mir momentan kein Bandschleifer zur Verfügung steht, nur ein Tellerschleifer.


    So und jetzt gönn ich mir erstmal ein Blondes.
    Prost!

  • Zeichnungen usw. sind oft der erste Schritt, so weiß man wo man dran ist und das Auge übermittelt schon mal dem Gedankenschöpfer wie so etwas zweidimensional rüberkommt.


    Das hört sich doch gut an, zumindest auf den ersten Blick. Schon wieder, Auge, Blick, alles Mumpitz. Du hast den ersten Schritt getan und das ist gut so, zuerst mal die Form ausschneiden. Jetzt kommt in meinen Augen (schon wieder -Augen-) das Wichtigste, der Griff. Anschliffe werden total überbewertet, die Hand hat gar nichts von einem Anschliff und muß das Messer halten, alles was Du mit dem Messer machst muss die Hand übernehmen, die Augen schauen nur zu. Selbst wenn es nacht ist und man nichts sieht greift die Hand das Messer.
    Weg mit dem Augenscheinlichen, wenn Du dir selbst ein Messer machst muss Du die Gelegenheit am Schopf greifen und es für deine Hand machen, wenn es dann zum Schluss den Augen auch noch gefällt, dann ist das eben auch schön. Setz dich in aller Ruhe hin und mach die Augen mal zu wenn Du es in der Hand hältst, wenn es sich gut anfühlt und die Hand das Gefühl vermittelt dass alles passt, dann kannst Du dich um den Rest kümmern.


    Viele Grüße
    Roman
    PS: Wenn das so ein größerer Tellerschleifer ist, dann kann man daran durchaus Klingen schleifen, Tellerschleifer werden heute auch noch teilweise zum professionellen Klingenschleifen eingesetzt.

    panta rhei

  • Die Form sieht sehr gut und brauchbar aus... alles andere hat juchten schon par exzellance geschildert! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :thumbup:


    Ich bin gespannt wie's weitergeht mit deinem Projekt!


    Mfg, Martin.

  • Danke für eure Beiträge bisher!
    Es ging gestern ein wenig weiter. Im Nachhinein bin ich an der Daumenrampe etwas von meiner Skizze abgewichen,stört mich gerade etwas, aber ist passiert. Entschuldigt bitte die schlechten Handy Bilder.


    Das Feilen an sich läuft relativ gut, ich hab das Gefühl ich komme weiter ;)


    juchten:
    Danke für den Tipp mit dem Griff. Habe mich vorher mit verschiedenen Griffformen auseinandergesetzt von Messer die ich bereits besitze. Dabei kam mir die Griffgestaltung vom ZT 0350 besonders "gefällig" vor und daran habe ich mich dann orientiert.
    Der Tellerschleifer ist nicht groß und das Gehäuse des Tellers steht ein paar mm hervor, also über den Teller hinaus. Konnte ein paar Unregelmäßigkeiten vom Aussägen damit begleichen, aber fürs Messerschleifen ist der, glaube ich, ungeeignet. Man kann ihn auf einem Bild sehen.


    Eine Frage an die Erfahreneren:
    Die Klingen hat knapp 30 mm Höhe und ist 5 mm dick,
    möchte gern einen durchgehenden Flachschliff anbringen.
    Wieviel lässt man von den 2.5mm pro Seite für die Schneidfase stehen?
    0.5mm oder eher mehr?


    Gruß

  • Na das sieht sehr vielversprechend aus!!! Da bin ich aufs Ergebnis scho gespannt :thumbup:


    Greez Klaus

    Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.
    Drum gab er Messer, Schwert und Schild, dem Mann in seine Rechte.

  • Erstens wegen der Abnutzung. Zweitens kann es verzogen sein, was nicht so toll für den Schliff wäre.
    Nimm aber auf jeden Fall eine andere Verbindung zwischen Feile und Holz- Zwecks verrutschen.
    Gaffa halte ich da nicht für so gut. Schau Dir das Video zu der Konstruktion die ich verwendet hab nochmal an.
    Da siehst Du, dass der Messermacher eine Schraube in Höhe des Rikassos hat, die dafür sorgen soll, dass das Rikasso auf beiden Seiten gleichmäßig wird. Achte auch darauf, dass Du den Winkel zur Feile beim Wechsel auf die andere Seite gleich hast
    Sonst wird's krumm.
    LG

    5 Mal editiert, zuletzt von CedricP ()

  • ich nehm auch nur ne lumpige Fichtenholzleiste und Kreppband. Was soll sein? Beim nächsten MEsser ist der Winkel eh wieder anders, also musst eh neu einstellen ;) Ob da die leiste ein bisschen verzogen ist oder nicht, spielt garkeine Rolle.


    Irgendwie spielt bei manchen das Aussehen des Werkzeug und der Gerätschaften eine größere Rolle wie das was später dabei rauskommen soll 8|

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!