Ich gehe davon aus, das Du bereits etwas mit dem Teil gespielt hast!
Das Handling ist auch für die Eigenschaften des Flippers verantwortlich, ein stumpfes drücken auf den Liner muß auch nicht gute Flipper immer vollständig öffnen. Mehr ein ziehen des Flippers mit dem Zeigefinger nach hinten schafft oft genug "Startgeschwindigkeit"! Auch der Druck auf den Lockbar kann einiges an Energie fressen, umsetzen des Clips auf Tip-Up bringt auch etwas!
Linerlocks scheinen oft besser zu flippern, da der Lockbar nicht beaufschlagt wird.
Zum Thema:
Wenn das sichergestellt ist hilft ein anpassen des Detent Lochs in der Klinge!
Jedoch in einem Rahmen der kaum von Bedeutung scheint, bedeutet das Loch einen Hauch weiten, zusammenbauen und ggf. wieder weiten.
Zu beachten das der Liner NICHT auf Klinge zum liegen kommen soll und ggf. die Detent-Bahn muß zum Loch fluchten.
Im Geschlossenen Zustand soll der Detent immer noch eine Restspannung in Richtung "geschlossen" aufweisen!
Bedeutet, der Detent soll nicht gleichmäßig im Loch liegen, sondern auf der Innenseite der Bohrung/Vertiefung im geschlossenen Zustand.
Nach meiner Meinung laufen Hinderer manchmal nicht so knackig weil der Lockbar eine verhältnissmäßig geringe, angenehme Spannung hat.
Der Lock ist i.d.R. so sauber eingepaßt das er auch nicht mit mehr Spannung in der Verriegelung einschlagen muß.
Jeder Hinderer läßt sich so anpassen, das er über den Daumenpin kaum noch zu öffnen ist und auch bei normalen Druck auf den Flipper in die Lockposition schnellt. Vorausgesetzt der Detent ist nicht zu tief gesetzt, was ich bei Hinderern bisher nicht kenne.
Mit der Konstruktion kann es nichts zu tun haben!
Denn bei Framelocks ohne Raffinessen ist diese immer gleich und Gang wird nur durch folgende Parameter beeinflußt:
-Anzug der Achse
-Material Washer
-Fluchten von allen Bohrungen, auch Standoffs
-Maßhaltigkeit und Winkel der Achse im Klingenloch (auch Oberflächenbeschaffenheit)
-Planparellele Klinge, Liner, Washer
-Federspannung des Lockbars
-Oberflächer der Klinge, z.B. gestrahlte Klinge>rauerer Detent Gang, oft mit abgeflachten verschlissenen Detent.
-Länge des Flippers, Hebelgesetz
-Masse und Länge der Klinge
-geeignettes Fett
...und die Passung des Detentballs in der Bohrung der Klinge. Der Widerstand der aufgebracht werde muß bevor die Klinge freigegeben wird.
Darüber hinaus gibt es noch ein paar Punkte, diese bringen noch was, sind aber erst sinnvoll zu kontrollieren wenn die Basics stehen.
Um dem Übel auf die Schliche zu kommen bedarf es einiger Tricks.
Bei gebrauchten Foldern ist es oft einfach die z.B. einseitig stärker aufliegenden Washerspuren zu erkennen.
Durch anzeichnen mit Edding an allen Kontaktstellen ist es auch gut sichtbar zu machen.
Problematisch wird es, wenn irgendwo Material fehlt, z.B. die Standoffs zu kurz sind und angeknallt werden. Bei 0,05mm kann sich dadurch schon der Liner werfen und den Klingengang negativ verändern. Ein Streifen Folie zwischen zwei Passungen macht nach Entnahme und Besichtigung bei guten Licht die Kräfte sichbar u.s.w....
Größte Herausforderung sind "nicht plane" Ti Frames und Liner, Ti Blech ist immer krumm und schief und jedes Teil muß nach dem ausschneiden geplant werden da es dann erneute Spannungen aufweist. Ein "windschiefer" b.z.w. in sich verdrehter Liner ist schwer zu erkennen...Haushaltsmittel NR.1 ist eine Glasplatte. Bei Hinderer und Chris Reeve ist das schon ganz gut gelöst. Bei anderen oft völlig unbeachtet, gilt auch für viele Customs!!!
Ich habe schon Stunden über das Thema mit Fachkundigen geplaudert und noch weit länger daran herumgefummelt.
Mein erster Folder hatte mir fast den Verstand geraubt, weil er doch so liebevoll entstanden ist und nicht so sauber lief wie ein Sebenza. :heuler
Einen ganz persönlichen Rat möchte ich noch einbringen:
Wenn der nächste Arbeitsschritt ansteht aber das Ergebnis nicht klar ist...einfach mal alles hinlegen und am nächsten Tag weitermachen, bis dahin haben sich vielleicht noch andere Synapsen kurzgeschlossen und ein besseres Verständnis gebildet.
Den Rat "erstmal einfahren" höre ich oft. Kann aber nur gegeben werden, wenn man genau weiß woran es liegt.
Ist die Aussage nicht zu begründet, kann es auch schlechter werden und der gut gemeinte, beruhigende Rat sollte evtl. nur die Kaufentscheidung voranbringen.
Wie Komplex das Thema ist zeigt eine Tatsache auf:
Nicht umsonst lehnen viele begabte Messermacher die Herstellung von Foldern konsequent ab!
Und einige die es dennoch tun bringen nicht so sauber laufende Ergebnisse zu Stande, nicht weil sie es nicht können.
Oft steht der Aufwand nicht im Verhältnis!
Ein Messermacher der um 500,- € einen ordentlichen Folder mit PM,Ti,CF bauen und verkaufen kann, hat einen Stundenlohn der an mittelalterliche Fronarbeit erinnert.
Eine schonen Feiertag!
Robert