Spyderco Pygmy Warrior nach langer Wartezeit nun verfügbar

  • Wir haben hier ja schon häufiger über die verschiedenen Modelle des Echanis "Warrior" gefachsimpelt, von denen der bekannteste der große Al Mar Warrior war...


    Geschichte und Daten des Al Mar Warrior


    Wendiger als das große, schwere Al Mar war zweifellos die kleinere Version, der von REKAT und Alan Blade gefertigte Hobbit Warrior (siehe Ama-Ebis Beitrag oben). Diese Idee wurde vor einigen Jahren von Spyderco neu aufgegriffen, in Zusammenarbeit mit dem israelischen Experten Guy Rafaeli wurde ein neuer Warrior aufgelegt, der in der Größe einigermaßen dem Hobbit Warrior ähnelt, der Spyderco Warrior...


    Neues von Spyderco > Warrior


    Bereits 2011 hat Spyderco dann ein neues Projekt vorgestellt: Den noch kleineren, wendigeren und sehr gut für verdeckte Trageweise geeigneten "Pygmy Warrior" mit modularem (stärkenverstellbarem) Griff aus dem bislang ziemlich exotischen "Carpenter" Stahl....


    http://www.spyderco.com/forums…news-on-the-Pygmy-Warrior


    http://www.bladeforums.com/for…nticipation-for-the-Pygmy


    http://www.spyderco.com/forums…arrior-Pocket-Hobbit-Sifu


    http://www.spyderco.com/forums…s-About-the-Pygmy-Warrior


    http://www.spyderco.com/forums…my-Warrior-Update-T-amp-E


    Das zog sich dann eeeeewig hin :)....Zwischenzeitlich mal angekündigt, tauchte der Pygmy Warrior dann auch mal zeitweise bei den neuen Projekten nicht mehr auf...


    Nun ist die Sache aber wirklich interessant, zumindest für Leute, die diese Art Messer mögen und sich für Fighter interessieren, die für den Reverse Grip optimiert sind. Und wenn man sich mal mit den Prinzipien der Anwendung und der Notwendigkeit sehr schnellen Manövrierens im Reversegriff auseinandergesetzt hat und vielleicht sogar auch schon mal das heftig große und vor allem schwere Al Mar - Modell vergleichend in der Hand hatte, wird man einen Viereinhalbzöller mit knapp 200 g Gewicht fast "zwangsläufig" interessant finden :)


    Nun ist er bei den ersten Händlern verfügbar geworden - was lange gärt, wird endlich Bier!


    http://www.bladehq.com/item--S…my-Warrior-Knife-4--10965


    Hier nur mal ein Beispiel, Bladehq....Das Messer ist aber z.B. auch schon bei GP-Knives, Knifworks und NationalKnives verfügbar und wird vermutiich in der nächsten Zeit seinen Weg zu allen großen Händlern finden. Auch in Europa ist es z.B. bei Tourangelle schon zu haben, dort für 209,- Euro...


    Für Folderfreunde: Es gab mit dem REKAT Pocket Hobbit auch eine "historische" Folder-Variante des Warriors. Ein bemerkenswerter Folder, leider nur noch selten von Sammlern zu bekommen....Spyderco hat angekündigt, irgendwann auch dazu ein neues Modell anbieten zu wollen, etwas Konkretes ist mir dazu aber noch nicht bekannt.


    Das jetzt erhältliche Fixed, auch mit der mitzuschluckenden "Kröte" der Spyderco-üblichen Boltaron-Scheide, finde ich sehr interessant, er kommt für mich eher in Betracht als der immer noch etwas große Spyderco Warrior, zu dem für verdecktes Tragen auch noch die Beistellung einer Custom-Kydex preissteigernd erforderlich gewesen wäre....

    2 Mal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Guten Morgen Micha


    Danke für die sehr informative Vorstellung. Hinsichtlich zum Al Mar, ist das Spyderco eine interessante Alternative. Die Form des Klappmessers und der feststehenden Version ist für Spyderco Verhältnisse, eher speziell. Wenn man sonst an das Loch (gross) gewohnt ist. Aber es hat was dadurch, deswegen gefallen sie mir.



    LG


    Sacha

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Für Euch in CH ist natürlich eine interessante Frage, ob das rückenscharfe Messer bei Euch als verbotener Dolch gelten würde...
    Soweit ich weiß, soll das Verbot bei Euch ja primär oder sogar ausschließlich für symmetrisch gestaltete Klingen in typischer Dolchform gelten.
    Also wäre schon die Frage, wie man das für diese asymmetrische Klinge bewertet.

  • Die Rückensäge war für mich der springende Punkt. Ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass ich, aufgegriffen mit einem theoretisch unproblematischen Messer dann auch mit dem BKA konfrontiert bin, dass den Namen meines Messers googlet...

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

  • Es ist beidseitig scharf und wird als ganz spezielle HuS-Waffe beworben.
    Und danach sieht es auch aus.
    Nun halte ich den Durchschnitts-Cop nicht gerade für einen Messer-Sachverständigen - aber meine Einschätzung angesichts des Erscheinungsbilds des Messers ist für D die: "Erst mal wegnehmen das böse Ding...."

  • Das ist es mir persönlich dann doch nicht wert...
    Das Design des Messers erinnert mich stark ans Emerson Silent Sentry Removal Tool/Rhino, das ist wiederum vermutlich an das Al Mar angelehnt. Schöne Messer, keine Frage, wären da bloß nicht diese Gesetze.

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

  • Mittlerweile sind die ersten Pygmy Warrior in unserer Runde eingetroffen, u.a. ist einer bei mir aufgeschlagen, einer ergänzt das umfangreiche Arsenal von Kumpel Teach....Aus den angesprochenen Gründen (Kampfkunst-Interessen oder messersammlerisches Interesse in diesem Marktsegment) überlegen aber vielleicht noch weitere Mitstreiter, den neuen kompakten Warrior zu ordern.



    (hier mit anderen kompakten Fightern: MOD / Dieter ATAC Stinger, Extrema Ratio Nemesis, Warrior, CRKT / Williams Otanashi Noh Ken; die Folder haben mehr Klingenlänge als der kompakte Warrior)


    Ich freue mich sehr, daß "Der Uffpasser", dessen Sachkunde und anwendungspraktische Fertigkeiten ich sehr schätze und respektiere, mir angeboten hat, demnächst einmal gemeinsam eine Handling-Erprobung durchzuführen. Dank Teach können wir das vergleichend mit einem großen Warrior (wie Al Mar) und einem der seltenen Rekat-Warrior-Folder durchführen - ich bin selbst wirklich gespannt darauf.


    Trotzdem möchte ich Euch zumindest als kleine Desktop-Produktvorstellung auch im Hinblick auf aktuelle Anschaffungserwägungen schon jetzt einmal vorab den neuen Spyderco Pygmy Warrior in Daten und Erscheinungsbild vorstellen - etwas zur praktischen Anwendung, mit der Ausnahme einer Grunderwägung zur Formgebung, werde ich aber bis zum besagten Handling-Vergleich zurückstellen.



    (hier mit MOD / Dieter ATAC Stinger, NOKS Smersh und CRKT / Crawford-Kasper Dragon, alle bei oder unter 5 Zoll Klingenlänge, also nach dem buchsischen System etwa 15 cm, nach dem metrischen 12,7)



    Und noch einmal ein Größenvergleich mit einem der - zurecht :) - bekanntesten kompakten Tactical Fixed: Extrema Ratio Shrapnel, hier mit der modernen "Staubsaugerdüsen"-Scheide...



    Zuerst einmal ein paar Daten:


    Gesamtlänge mm: 237
    Klingenlänge linear ab PE mm: 107
    Klingenstärke mm: ca. 4,3
    Schneidenlänge ab PE mm: 110 (durch die aufgeschwungene Klinge)
    Länge der Zahnung mm: 48
    Klingenhöhe hinten mm: 27


    Grifflänge mm: 130 (von Hinterkante bis PE)
    Radien Fingermulden mm: 25
    Griffstärke mm: 10 / 16 (ohne / mit herausnehmbaren Zwischenlagen)
    Griffmaterial: G10


    Balancepunkt: an vorderer Griffschalenschraube (ohne Zwischenlagen)


    Klingenmaterial: Carpenter CTS BD1
    siehe hierzu:
    http://www.spyderco.com/forums…arpenter-Steel-Mule-Teams
    http://www.spyderco.com/forums…-me-about-Carpenter-Steel
    http://www.spyderco.com/forums…rpenter-Steel-Equivalents


    Scheide: Boltaron mit Spyderco-Gürtelklammer



    (hier in der Scheide wieder mit dem Stinger und dem SOG Pentagon der alten Generation, imo ein ausgezeichneter kompakter Fighter)

  • Was kam da an?


    Es hat Jahre gedauert, bis Spyderco seine Ankündigung umsetzen konnte, den neuen Pygmy Warrior anzubieten.
    Zumindest ich persönlich frage mich leise, WAS daran so lange gedauert haben mag, denn was nun ankam, liegt sehr nahe an der Folder-Vorlage des REKAT Pocket Hobbit.


    https://www.arizonacustomknive…bbit-by-rekat-150832.aspx


    Im Grunde ist es fast nichts anderes als ein "fixer Pocket Hobbit"



    Ein schönes Gimmick ist die Sache mit den herausnehmbaren Zwischenlagen des Griffs aus G10, das ermöglicht ein "Verschlankung von etwas kantigen 16 mm Griffstärke auf schlanke 10 mm. Und es ist clever gemacht, mit doppelten, versetzten Schraubenlöchern im Erl, sehr sauber geschnittenen Gewinden und erfreulich guten Schrauben. Nichts "Ausgenudeltes", das dann nicht passen will oder nach dem ersten Umbauen schon "doll" durchdreht....




    Die Radien der ausgeprägten Fingermulden sind mit ihren 25 mm für eine Standard-Hand gemacht und mir ein wenig zu groß. "Meine" 23 mm (die nächsten vier Nachkommastellen verfolgen Roman "Juchten" durch fiebrige Träume, dafür habe ich unter allen bislang gehandhabten Messern mit ausgeprägten Fingermulden auch noch nichts perfekter Passendes bekommen als seine Lederscheibengriff-Messer). Dem Normalanwender dürfte das aber sehr gut passen. Die Schalen könnten allerdings besser gerundet sein.


    Überhaupt könnte an dem Messer manches anders sein, besser....


    Die Klinge war für mich erst mal eine "Baustelle" und ein Ärgernis: Die Schärfe der Schneide war für einen Fighter, mit dem man keine Eichenkloben beschnitzen will, unzureichend. Was aber imo gar nicht geht, war der Lieferzustand der Trapping-Zähne.
    Zur Erklärung: Bei der Zahnung geht es NICHT um Schneidleistung wie bei einem Wellenschliff. Sie sind für das "Einfangen" und "Weiterführen" des gegnerischen Arms gemacht, vor allem in der Reverse-Haltung des Messers im Anwendungsstil des Warrior-"Erfinders" Echanis, dem koreanischen Hwa Rang Do. Auch FMA-Adepten werden verstehen, was ich meine...


    Die Zähne sollen also nicht im Zug schneiden, sie sollen senkrecht zur Klinge "zubeißen" und einen Arm, gegen den der Klingenrücken gedrückt wird, festhalten. Dazu müssen sie im besten Fall hinreichend "ausgeprägt" sein, sie sollten also eine gewisse Länge und Spitzigkeit haben, sonst kann man den Rücken gleich glatt lassen.


    Wie man sowas im Custombereich machen kann, hat Martin Stierlin perfekt gezeigt. Bei meinem "Tiger" habe ich mich trotz Ama-Ebis bewunderswerter Fähigkeiten beim Einspielen der Vorstellungsfotos eigentlich IMMER geringfügig "verletzt", es waren jedenfalls immer deutliche Andruck-"Piekser" zu sehen". So sollte das auch sein. Die Dinger sollen eben beißen, nicht lutschen.


    SO muß das:


    Blade-Systems „Tiger“ – Versuch der Fortentwicklung eines berühmten Konzepts


    Oder so, einer der schönsten Custom-Warrior imo:


    Ein besonderes Messer für einen besonderen Mann


    Es geht aber auch in Serie, wer schon mal einen Al Mar Warrior in der Hand hatte, wird wissen, daß man eine wirklich bissige Zahnung auch bei einem Serienmodell finden kann - wenn man eben bei der Herstellung den erforderlichen Aufwand dafür betreiben will.


    Im Lieferzustand waren die Zähne vielzu breit, bissen kaum und haben erst nach ganz erheblichem Andruck Andruckspuren hinterlassen. Mein subjektiver, sehr verärgerter Eindruck war, daß die bei Spyderco drei Jahre getüftelt haben, wie wenig man an einer Klinge machen muß, um sie nach Fighter ausschauen zu lassen.



    Also hin mit dem Ding zu Michael Hayn, "mach mal böse". Nun haben die Zähnchen wenigstens etwas mehr Biss, sind aber noch immer kein wirklicher Vergleich mit dem Al Mar Warrior. Und es schneidet jetzt so, wie es sollte.


    Zur Schnitthaltigkeit des Klingenstahls kann ich noch nicht viel sagen, Spyderco verbaut ihn ja auch bei anderen Modellen, er soll diesbezüglich aber mit 440C oder GIN-1 vergleichbar sein. Jedenfalls wird er auch als gut korrosionsbeständig beworben, weshalb ich mir um das zwangsläufige Abtragen der oberen Klingenbeschichtung auch keine funktionalen Sorgen mache. Kosmetik spielt bei so etwas für mich ohnehin eine völlig untergeordnete Rolle: das Ding soll gefälligst funktionieren, nicht hübsch ausschauen.


    Überhaupt will das Messer ja keinen Preis als Schönheitskönigin gewinnen, auch der Pocket Hobbit ist ja eher leistungsfähig als "hübsch". Die Dinger, mit Ausnahme der größeren Warrior von Al Mar oder Rekat, sind eher Beast als Beauty, das ist aber völlig okay so...


    Die Scheide, jaaaaa, die Scheide....Boltaron. Messer, die hier in D mal locker 300 Euro kosten sollen und in den USA immer noch das Doppelte bis Dreifache eines Buck Special, in einer Art Spritzplastikscheide mit geringer optischer Qualitätsanmutung. Es ist sicher ein böses und haltloses Gerücht, daß Spyderco soviel mehr Folder als Fixed anbietet, weil man dafür keine Scheiden machen muß. Die legendär klapprige Boltaron-Scheide für das ebenfalls ja nicht billige und als Messer wirklich hochwertige Street Beat ist ja ein Running Gag in der Szene. Nun könnte man - wäre man zynisch und böswillig - hier kalauern, der Street-Beat-Boltaron-Schmied sei offenbar mittlerweile seiner Schüttellähmung erlegen: Der Warrior klappert nicht im Boltaron, sitzt definiert und rastet auch spürbar ein. Das alles hat aber für mich vom subjektiven Eindruck her immer noch deutliche Nachteile gegenüber einer guten Kydex und erzeugt wieder einmal den Wunsch, da custommäßig nachzurüsten. Es ist besser geworden, gut finde ich es aber noch immer subjektiv nicht.


    Das ist besonders schade, weil bei entsprechender Umsetzung der Entwurf wohl wirklich bemerkenswert gut funktionieren würde...

  • Warum es "trotzdem" bleibt:


    Weil es funktioniert, wenn man nacharbeiten läßt :)


    Der Uffpasser und ich wollen ja noch ein wenig was zu den Anwendungsprinzipien vorführen und schreiben, also nicht zuviel Vorgreifen hier...
    Aber grundsätzlich kann man nun mal sagen, daß diese Form ein Klassiker für Reverse-Anwendungsstile ist und sich durchaus auch aus dem Bedürfnis von Anwendern zum großen "originalen" Warrior über Jahre hinweg kompakte Formen für schnelleres Führen und verdecktes Tragen entwickelt haben. Spyderco liegt ja - wie gesagt - mit dem neuen Messer schon sehr nahe an einem der "Klassiker", dem Pocket Hobbit.


    Der Pygmy Warrior hat für mich wirklich Potenzial, wenn man sich für diese Stile interessiert. Auch hier gilt wieder: Die sind nicht "alleinseligmachend", sondern nur EIN Ansatz. Es gab ja selbst zum Vorbild, dem Al Mar / Echanis Warrior immer auch kritische Ansätze erstens zum Reverseführen in der realistischen Anwendung, zweitens zur Frage, ob man dann nicht die Klinge vielleicht "falsch herum" gebogen hätte. Wer sich für diese Frage interessiert, sei auf diesen Thread hier verwiesen:


    Practical Kuku Macan – PKM – TKS schmiedet die „Tigerklaue“ – Ein Kampfkunst-Messer als Projekt mit TF-Mitgliedern


    Man könnte ja auch ganz anders - und schlitzen wie mit einer Klaue, statt wie mit Fallbeil oder Säbel....und macht genau das ja z.B. insbesondere auch mit Karambits. Aber schaut dazu in den Kuku Macan-Thread :)


    Um zu bleiben, muß der fixe Zwerg natürlich erst mal gut in der Hand liegen - und das macht er:


    Auch im Säbelgriff, also forward, liegt das Messer sehr definiert in der Hand, das bietet sich z.B. für normale Schneidarbeiten an...



    Als Alternative kann man auch etwas weiter hinten fassen, z.B. für einen Stich im Jab...



    Auch im eher kampftauglichen Hammergriff liegt das Messer sehr definiert, wenn auch ein wenig kantig in der Hand:



    Aber "gedacht" ist es natürlich for allem für den Reversegriff, und da macht es sich wirklich gut, die Handlage ist definiert, die Winkel zwischen Klinge und Bewegung "stimmen" einfach..



    Was nicht wirklich perfekt funktioniert, ist ein Umlegen des Daumens um das hintere Griffende. Manche Anhänger des Reverse-Griffs machen das aus zwei Gründen gern: Erstens verhindert es das Abrutschen auf die Klinge bei Auftreffen auf harten Widerstand. Das ist aber hier bei diesem PE und den tiefen Fingermulden eher kein Problem. Zweitens aber kann man in dieser Haltung beim Manövrieren des Messers im Schwung mit dem Daumen "zielen" wie mit dem Zeigefinger beim Deutschuß.



    Man KANN sowas auch so lösen (dortiger Post 5):


    Blade-Systems „Tiger“ – Versuch der Fortentwicklung eines berühmten Konzepts


    Aber hier hat man wohl zugunsten eines leistungsfähigeren Schlagelements auf eine andere Lösung gesetzt. Da möchte ich nicht von "besser" oder "schlechter" sprechen....


    Das Messer trägt sich tipdown angenehm diskret und läßt sich sehr gut greifen und ziehen. Bei Tipdown-Trageweise empfiehlt sich für den angestrebten Reversegriff natürlich eine Trageweise mit der Schneide nach vorn, dann scheidet eine "Daumencouch" auf einer Scheide aus, das Messer muß sich dann auch bei einfachem geradem Zug ohne Gegendrücken gegen die Scheide gut aus derselben ziehen lassen. DAS kann das Boltaron-Dingens :)


    Trotzdem wird es für mich wohl noch ne "richtige" Kydex werden müssen - denn ich bevorzuge eine Tipup-Trageweise mit der Schneide nach hinten, bei der ich das Messer nach unten revrese abziehe und die Ziehbewegung sofort in den ersten Schwung fortsetzen kann. Und da habe ich bei der gelieferten Scheide zuwenig Vertrauen in ausreichende Haltekräfte wie auch in ein hinreichend bequemes Zurückstecken des Messers. Da muß wohl "Wernersen" beizeiten mal ran, wenn er Zeit für mich findet :)

  • Hier noch einmal als Verdeutlichung zum vorigen Post etwas über die "stimmenden" Winkel und die Frage, ob die Klinge nun "richtig herum" gebogen ist :)


    Näheres aber erst beim angekündigten Handling-Thread...


    Unten einmal ein typischer Schwung-Radius eines Reverse-Schwungs mit angewinkeltem Arm, wie er in einer CQC-Situation abläuft.



    Der Winkel der Spitze folgt dem des Schwungs, auch die Schneide folgt dem Bogen, trifft nicht rechtwinklig auf das Schneidgut, sondern liefert immer einen Winkel, wie er in der Wirkung zum "Fallbeil-" oder "Golok-"Effekt in der Fachliteratur beschrieben wird. Tony Lennartz kann so etwas übrigens viel schöner erklären als ich, wenn er einmal die Gestaltungsprinzipien (hier: des Schneidenbogens zur Spitze hin) z.B. seines Bowies erläutert :thumbup:


    Das "Gegenkonzept" liefern Kuku Macan, Hawkbill, Karambit usw.: Nicht ein "fließendes" Auftrennen des Schneidguts mit einem dem Schwung folgenden Schneidenbogen, sondern das Eindringen einer klauenförmig gebogenen Spitze und ein reißendes Aufschneiden des Schneidguts durch eine "gegenläufig" zum Schwung gebogene Schneide....



    Es soll hier nicht um eine Entscheidung gehen, was nun "besser" wäre, sondern nur um eine Erläuterung der jeweiligen Grunderwägungen als Hintergrund für die Frage: Warum ein aufgeschwungener Reverse-Fighter?


    Zusammengefaßt: Das Messer folgt sehr interessant mittlerweile "klassischen" Entwürfen zu einer bestimmten Familie von Anwendungsstilen und einer dafür entwickelten "Messerfamilie". Aus Sicht einschlägiger Sammler und Kampfkunstinteressierter ist es damit wirklich spannend und "begehrenswert".


    Was dann ankommt, läßt sich im Direktimport bezahlen, man sollte aber wissen, daß man - wenn es nicht nur als stilistisches Belegexemplar in der Vitrine show-schlafen soll - noch ein wenig was daran tun sollte. Spyderco - es wäre besser gegangen, find ich, sorry. Zähne "gehen anders", und es gibt Besseres als Boltaron.


    Meiner war nun beim "Zahnarzt" und kriegt beizeiten ein neues Kleidchen - und bleibt! :)

  • Heja Micha


    Danke für Dein Review, klasse Vergleichs Fotos. Bin schon gespannt auf die weiteren Eindrücke von Dir. :thumbup: So viel ich weiss, willst Du das Spyderco noch überarbeiten lassen?
    Deswegen warte ich noch mit dem Erwerb des Pygmy.


    LG


    Sacha

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Gejammert Micha


    Du warst ja schneller als ich dachte. :thumbup: ;)


    Klasse Ergänzung, einfach gesagt 1a+. :1st: :clap:
    Habe in kürzester Zeit, sehr viel dazu gelernt.


    Zitat

    Näheres aber erst beim angekündigten Handling-Thread...


    Freue mich auch auf diese Vorstellung. :)



    LG


    Sacha

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Hallo, da Micha das teilchen grade hier zeigt, mal was zum verdeutlichen der groesse:


    der Folder, der genauso gross ist, wie das fixed ist ein Pocket Warrior von Rekat.
    das fixed ist also eher klein.


    der warrior ist zwar ne kopie, hat aber die originalmasse,
    ist ein winzdingen das spyderco.


    und zur anmerkung: fuenf schrauben waren gut, die schechste war die hoelle!

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