Hallo miteinander.
Ich liebe ja so kleine Basteleien. Schon lange hatte ich vor, mir neue Lampen fürs Wohnzimmer zu machen.
Die Lampen sollten schon was besonderes werden, was man so nicht jeden Tag sieht. Quasi ein kleiner Hingucker.
Das Holz habe ich noch und da, wo es herkommt ist sogar noch mehr. Also können noch viele Projekte folgen.
Es ist ganz alte Eiche.
Das Holz hat schon einiges mitgemacht und kann viele Geschichten erzählen. Außen ist es etwas morsch geworden. Der Kern ist immer noch bolle hart.
Den alten Charme wollte ich erhalten. Hobeln kam für mich nicht in Frage, aber die morsche Schicht musste runter.
Ich habe es mit einem Winkelschleifer bearbeitet und einem Drahtbürstenaufsatz. Damit habe ich die weiche Schicht runtergetragen. Dadurch entsteht eine, wie ich finde, klasse Struktur im Holz.
Anschließend habe ich es noch gewachst.
Da hat man gemerkt, wieviel das Holz noch saugt. Es ist auch dunkler geworden, als ich gedacht habe, obwohl das Wachs farblos war.
Nichts desto trotz passt der Ton nun gut zu unseren anderen Möbeln.
Die Konstruktion ist quasi ein „T“. Einmal groß, zweimal klein.
Miteinander verschraubt und verleimt.
Die Lampe als solche sollte etwas organisches haben und zugleich etwas retro im Stile der 20er bzw. 30er sein.
Entsprechend habe ich mich für markante Schuko Stecker entschieden, entsprechendes Kable und Fassungen.
Die Fassungen sind Stilecht aus Bakelit.
Als Stromführung habe ich mich für Textilkabel entschieden. Da ich es nicht verstecken, sondern als Farbakzent setzen wollte, habe ich hier rot gewählt.
Die Schirme bestehen aus alten Venyl Schallplatten. Aktives Recycling!
Es ist eine doppelte Konstruktion. Die äußeren schwarz, innen eine Single in weiß. Auch zur Hervorhebung des Farbkontrastes.
Zum Biegen der Schallplatten habe ich mir eine kleine Vorrichtung gebaut. Ich hatte noch ein großes Stuck Aluminium Vollrohr. Da habe ich mittig eine Zentrierung angebracht, damit die beiden Löcher der Platten beim verformen übereinander bleiben. Ein Gegenstück zum Aufschrauben verhindert hierbei, dass sich die Auflagefläche verzieht.
Das Biegen der Platten ist einfach. Ofen auf 150 Grad vorheizen, Platte auf ein Untersetzer hinein, ein paar Minuten warten und schon geht es los. Achtung, es wird heiß.
Dann auf die Vorrichtung und entsprechend formen, wie man es haben möchte.
Ein Schema zum Formen habe ich nicht verwendet. Es sollte nicht alles gleich aussehen, so dass ich es jedes Mal nach gut Dünken gemacht habe.
Die Streben, auf denen die Schirme montiert sind, sind 8mm Rundeisen. Dies habe ich gebogen, oben mit einem Gewinde versehen und dort die Halterungen angebracht. Die Fassungen halten mittels der Gewindestange Schirm und Halterung zusammen. Auch hier wollte ich was organisches von der Bewegung.
Zusammen mit den Schirmen ergibt dies vom Eindruck eine Art Blumenranke mit Blüte.
Zur Vermeidung zu starker Hitzeentwicklung habe ich mich für LED Lampen entschieden. Ich wollte nicht riskieren, dass sich die Plattenschirme wieder verziehen.
Zu dominant sollten die Birnen nicht werden, weshalb ich hier auf „Backofenlampen“ ausgewichen bin. Ich weiß jetzt nicht, ob diese hier für den Backofen geeignet wären, aber es ist eben die typische Form, die man von daher kennt.
Ich bin immer wieder beeindruckt, was sich in der LED Technik getan hat. Jede Birne hat gerade mal 2 Watt und leuchtet wirklich recht hell.
Nun, der Rest ist einfach. Alles miteinander verdrahtet, angeschlossen und aufgebaut.
Fertig sind die Unikate.
Viel Spaß beim Ansehen.