Messerscheide - Kunststoff vs. Leder

  • Ich lese recht oft, dass Lederscheiden "schöner" sind als die verschiedensten Kunststoff-Varianten und kann einfach nicht zustimmen.
    Mir hat bisher KEINE EINZIGE Lederscheide besser gefallen als z.B. die originale Scheide von Glock...von diversen kreativ gestalteten Kydex-Scheiden rede ich gleich gar nicht.


    Das wollte ich nur gleich zu Beginn anmerken, weil die laufend ins Rennen gebrachte "Schönheit" der Lederscheiden ein rein subjektives Argument sind - Geschmäcker sind nunmal verschieden.


    Also ganz ohne "das gefällt mir besser", würde ich gerne eure Argumente für oder gegen die unterschiedlichen Materialien lesen.



    -----------


    Meine Argumente für "gute" Kunststoffscheiden am Beispiel Glock:


    - absolut sicherer und fester Sitz des Messers mit hörbarer/fühlbarer Arretierung
    - einfachste Reinigung
    - selbst nach langer Lagerung in feuchten Kellern ohne viel Aufwand benützbar (Stichwort Schimmel an/in Leder)


    ...your turn (ich lasse mich gerne belehren/überzeugen, aber das muss Substanz haben ;) )

  • servus
    ich mag absolut keine lederscheiden und kaufe auch einige messer nicht(im günstigen sektor) die lederscheiden haben.für mich kommen nur kydex oder kunstoff(kein cordura, nur harte scheiden) in betracht.
    ist meine persönliche vorliebe und ich hatte viele lederscheiden.
    nikko

  • Ich mag die Scheide gern nach dem Stil des Messers, meist ob es ein modernes Design ist (dann meist Kydex) oder ein klassisches da gerne Leder. Kydex ist in vielen Fällen billiger und ein wenig universeller zB wegen dem Teklok. Was mir an Kydex gefällt sind zB die Möglichkeit sie zu füttern. Eine mikrofasergefütterte Kydex von Blade-Systems ist schon was feines.

  • Hallo Zusammen,


    Ich bin mittlerweile Besitzer von Kydexen ( Customholster), einer Kuhdex ( Lederschmiede Untermain), und einer TKU auch von LSU.
    Meine Meinung ist es muss zum Messer passen, aber von der Optik her gefällt mir meine TKU am meisten :)
    http://www.tacticalforum.de/in…age=Thread&threadID=52021


    Empfehlen kann ich alle und taktisch sind sie auch alle! Der mega Vorteil der TKU ist es passt nicht nur ein Messer rein.
    Schau Dir einfach mal den TKU Passaround an!
    http://www.tacticalforum.de/in…age=Thread&threadID=51826


    Gruß CedricP

    Einmal editiert, zuletzt von CedricP ()

  • Vergleicht man Kydex und Leder, darf man nicht zuungunsten des Leders den Fehler machen, "moderne" Features wie Teklok-Kompatibilität, Befestigungspunkte für diverse Trageweisen usw. sozusagen automatisch mit Kydex gleichzusetzen und bei Leder auszuschließen. All das kann man bei einer mit Bedacht gefertigten Lederscheide auch haben. Das gilt übrigens auch für ein spürbares Einrasten des Messers. Nur gibt es eben viel mehr gute Messer als gute Scheiden, und bei Lederscheiden haben die meisten Serienhersteller vor 60 oder 70 Jahren mit dem Denken aufgehört, die meisten jedenfalls.


    WAS da alles geht, wenn man Ahnung vom Messertragen hat, zeigen hier im Forum immer wieder unsere Lederspezialisten. Ich hab auch schon Teklok-kompatible Scheiden entworfen. Auch Durchstichschutz läßt sich durch Einsätze, Materialwahl oder auch intelligentes Nietensetzen im unteren Bereich auch bei Leder gut erzielen. Modern und funktional gestaltete Lederscheiden oder Waffen- oder Geräteholster passen sowohl konzeptionell / funktional als auch optisch selbst ans volle Ornat militärischer oder polizeilicher SEen.


    Andererseits MUSS eine Kydex - wenn sie gescheit gemacht ist - nicht klappern wie eine Bongotrommel oder Ziehgeräusche machen wie ein Horrorfilm-Sargdeckel. Guter Sitz, ggf. Fütterung, Reduzierung von Anstoßgeräuschen z.B. durch kreuzweises Durchführen von Paracord und/oder Anbringen von Dämpfungsmaterial - und ne Kydex macht keinen unerwünschten "Lärm" mehr.


    Hinzu kommt, daß nicht für jedes Messer und jeden Träger Faktoren wie Zieh- und Anstoßgeräusche überhaupt ein zu berücksichtigender Faktor sind. Ob für den Durchschnittsnutzer wirklich ein Faktor sein muß, wie die Scheide in den Tropen oder nach 30 Jahren auf dem Dachboden reagiert, ist für mich auch nicht sicher.


    Was für mich bleibt, ist also einmal die Frage der grundsätzlichen und der preislichen Verfügbarkeit. Für den Anwender dürfte für ein kleines bis mittleres Messer eine mit modernen Features gestaltete Lederscheide guter Qualität vermutlich etwas teurer sein als eine Custom-Kydex.


    Und es bleibt meist auch ein stilistischer Unterschied.Natürlich kann man auch viele Tacticals in modern gestalteten Lederscheiden tragen, das paßt auch stilistisch, man denke z.B. an Reeve oder so manche Custom-Lederscheide, die wir hier schon im TF gesehen haben. Bei aller Liebe zum Tactical-Look mag ich mir aber andererseits manche meiner Messer nicht in Kydex vorstellen. Auch das neue "Old Merc" habe ich ganz bewußt für diese Stimmigkeit in Leder gewanden lassen.


    Messer wie mein SOG Recon Bowie, mein Blackjack 1-7 oder insbesondere meine Juchten "Duke" "M1", "Taiga" oder "Mountain Man" wirken für mich in Leder einfach passender "eingekleidet". Und die Lederscheiden des"Duke" und des "M1", von Matthias "Geronimo" Busch gefertigt, oder die des "Taiga", von Roman "Juchten" selbst genäht, bewähren sich auch im praktischen Gebrauch ausgezeichnet.


    Die Frage mag ich also nicht "grundsätzlich" beantworten, sondern mache sie von verschiedenen möglichen Faktoren wie stilistischer Entsprechung zum Messer, tatsächlicher und preislicher Verfügbarkeit, konkrete Trageumstände des jeweiligen Messers, ggf. Sozialakzeptanz oder einfach auch mal Gusto im Einzelfall abhängig. Ich besitze mehrere Dutzend Messer in Kydexscheiden - aber auch etwa ein Dutzend in Lederscheiden, jeweils nicht als hingenommene "zweitbeste" Lösung, sondern ganz bewußt.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Micha erstmal Danke für deine übersichtliche Beschreibung. Ich wollte mit meiner Aussage auch nich behaupten das Kydex besser sei, was du gesagt hast stimmt natürlich alles. Ich habe mich auf den Querschnitt (meistens bei Serienfertigung) wie sie vom Messermacher/Hersteller kommen. Eine Custom-Scheide wird in den meisten Fällen immer besser sein als eine von der Stange.

  • Hab ich auch so verstanden, ich kenn die Misere ja auch schon lange. Im Serienbereich findet man ne Teklok-kompatible Scheide wirklich nur in glücklichen Ausnahmefällen :)

  • Ich sehe das so ähnlich wie Micha, es kommt einfach auf das Messer drauf an und was zu dem Messer passt. Ich möchte mein Nephilim Bowie wirklich nicht in einer Kydex sehen und wenn ich mir die Lederscheide meines Eickhorn GTK anschaue, das ist eine richtige taktische Scheide, ich habe mir zwar auch eine Kydex für dieses Messer fertigen lassen, aber im Prinzip reicht die aus Leder vollkommen aus.


    Was ich noch anführen wollte, Leder ist für mich einfach etwas natürliches, greift sich irgendwie besser an, Kydex ist nun mal Kunststoff und wenn man mit der Hand über eine Lederscheide drüberfährt und dann über die Kydex, macht einfach einen Riesenunterschied.


    Wenn man ein Messer 30 Jahre am Dachboden oder in der Garage liegen lässt dan bedeutet das, daß man es nie richtig gebraucht hat, sonst hätte man danach gesucht und gefunden. Ich habe mein Zippo auch vor ein paar Jahren verloren, vor ein paar Tagen habe ich es zufällig im Keller gefunden, man war ich glücklich. Ich habe öfter danach gesucht aber anscheinend an der falschen Stelle. Ein Feuerzeug ist aber ziemlich klein und lässt sich leicht ersetzen, ein Messer ist schon größer, ein gutes Messer lässt sich auch nicht so leicht ersetzen.

    vae victis

    Einmal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Ich finde eine Lederscheide hat etwas klassisches, solides. Abgesehen vom Gefühl finde ich es in Regionen, wo es viel feinen Sand und Dreck ( siehe Mittelmeer )gibt, einfach die bessre Art, das Finish des Messer über längere Zeit aufrecht zu erhalten.


    Ein Fixie ohne Lederscheide ist für mich ein NoGo

  • Mir ist es egal ob Leder oder Kydex, wenn sie gut gemacht sind und zum Messer passen.
    Allerdings gibt es eine Ausnahme: der Winter!


    Ich trage meine Fixed gerne etwas tiefer (Lederscheiden) oder Tip up (Kydex). Da ist es mir mal passiert, das ich bei -10° mein F1 um's verrecken nicht nicht aus der Kydex bekommen habe!
    Im Winter bevorzuge ich seitdem Lederscheiden mit Sicherungsriemen...

    Gruß
    Günni.

  • Ich lese recht oft, dass Lederscheiden "schöner" sind als die verschiedensten Kunststoff-Varianten und kann einfach nicht zustimmen.
    Mir hat bisher KEINE EINZIGE Lederscheide besser gefallen als z.B. die originale Scheide von Glock...von diversen kreativ gestalteten Kydex-Scheiden rede ich gleich gar nicht.


    Hallo zusammen,


    das find' ich so toll hier im Forum: Es gibt alles - sogar Leute, die die Glock-Scheide "schön" finden. Praktisch, unverwüstlich, einfach, gut, handlich, von mir aus genial und vor allem kultig - das lass' ich mir eingehen. Aber schön? Ey, das ist echt was anderes. Da kann ich mich ja gleich in meinen Staubsauger verlieben. Das Teil ist hässlich. Mir sind schon Fische gestorben, bevor ich sie abstechen konnte, weil sie den Anblick nicht ertragen haben ... ;(


    Nehmt's mir bitte nicht übel, wenn ich so launig in den Lederscheidenhasser-Thread eindringe, aber Spaß beiseite: Ich kann Micha nur recht geben und will das alles nicht wiederholen. Ich habe mehr Kunststoff- als Lederscheiden, aber es gibt auch bei denen wirklich gute Sachen: Genial-einfache, nordische oder indianische Steckscheiden, die seit der Steinzeit genauso gut funktionieren wie die Kunststoffröhren von Glock oder Extrema ratio: Messer rein, Messer raus, und das hält auch über Kopf bei jedem Gewackel ohne irgendwelche Bändel, Druckknöpfe oder sonst was. Oder durchdachte moderne Scheiden - die taktische Lederscheide von Eickhorn für Wolverine/KM-Serie benutze ich für alle möglichen Messer zwischen 16 und 18 cm Klingenlänge: taugt für Gürtel, Teklok und Paracord-Schnürung vorne und hinten, ist bestens verarbeitet und lässt nicht weniger Tragemöglichkeiten zu als irgendeine Kydexscheide. Wenn sie nass wird, trocknet sie auch wieder und das bisschen Pflege ist nicht der Rede wert.


    Letztlich find' ich die Frage übrig: Welches Material ist besser? Alles hat Vor- und Nachteile. Eine Scheide muss ihren Zweck erfüllen - das geht mit Kunststoff, Holz, Leder, Metall, Knochen oder Stoff, vermutlich auch mit Presspappe oder aus alten Autoreifen. Man muss es halt richtig machen.


    Schönen Gruß Bergmännle

  • Mir sind schon Fische gestorben, bevor ich sie abstechen konnte, weil sie den Anblick nicht ertragen haben


    :harhar: :rofl:



    Nehmt's mir bitte nicht übel, wenn ich so launig in den Lederscheidenhasser-Thread eindringe,


    Also ICH nehme es garantiert nicht übel, allerdings hoffe ich doch, dass der Thread nicht als Lederscheidenhasser-Thread aufgefasst wird.


    JA, mir gefällt das Glock Messer und die Glock Scheide - und das schon seit ich ca. 16 Jahre alt war (mal kurz nachrechnen...das muss damals ganz neu rausgekommen sein *grübel* Edit: Blödsinn, da war ich ja erst 7).
    Damals hat mir mein Vater verboten so ein Mordgerät zu besitzen, hat mich dann auch prompt erwischt, als ich eines gekauft habe, und ich stand wieder leer da.
    Mittlerweile kann er es mir nicht mehr verbieten (ich bin 43), aber wie der Zufall es so will, sind wir seit ca. 3 Wochen genau wegen einem Glock-Messer schon wieder im Streit (hatte es dabei als ich mit Kindern und Enkelkindern ein wenig "Garten-Survival" gemacht habe, und schon gab es wieder Diskussionen...Stichwort Vorbildwirkung...dass er mit seinem Motorrad auch nicht gerade das ist, was ich später mal bei meinen Kindern sehen will, zählte natürlich nicht).


    Egal...


    Also - JA, mir gefällt das Messer und die Scheide wirklich gut und JA, ich kann mich für Lederscheiden nicht begeistern.
    Aber ich kann mich für viele Dinge nicht begeistern, die trotzdem gut und (in den Augen anderer Menschen) schön sind.
    Darum interessieren mich die Argumente, die FÜR Lederscheiden sprechen.
    Was mich dabei nicht interessiert ist eben die rein subjektive Beurteilung nach "Formwert".


    Wenn es sich bei der Entscheidung für Leder IMMER um eine Frage des Stils handelt, ist das für mich komplett ok, aber wenn es einen praktischen Grund gibt, dann wäre ich am Argument interessiert.
    Bis jetzt kam nur ein Argument das nichts mit "gefallen" zu tun hatte und das war die Sache mit der Wintertauglichkeit.


    Über weitere Argumente würde ich mich freuen, wenn keine kommen ist es auch ok - aber es soll auf keinen Fall als Thread gegen Lederscheiden verstanden werden!


    :handshake:

  • Ich mag Lederscheiden lieber, allerdings nur Köcherscheiden.


    Der Grund ist, dass mir Kydexscheiden immer zu hoch sitzen. Wenn sie tiefer hängen, danne nur an so nem Nylongebamsel, welches mir zu labberig ist um mein Messer flüssig ziehen zu können.


    Lederscheiden dagegen sind meist steif genug, und Wenn sie schlicht sind, find ich sie auch schön.

    MfG
    TacZom

  • Ich mag Lederscheiden lieber, allerdings nur Köcherscheiden.


    Der Grund ist, dass mir Kydexscheiden immer zu hoch sitzen. Wenn sie tiefer hängen, danne nur an so nem Nylongebamsel, welches mir zu labberig ist um mein Messer flüssig ziehen zu können.


    Lederscheiden dagegen sind meist steif genug, und Wenn sie schlicht sind, find ich sie auch schön.


    Sorry aber das ist doch kein Grund!?


    Schau dich hier mal um, wenn du willst kannst du mit ner kydexplatte das Messer am Gürtel befestigen und runter bis zum Schuh per platte verlängern :thumbup:

  • Hallo und guten Morgen, :)


    Danke erstmal an dieser Stelle an Cedric und Soulfly für eure netten Worte und euer Lob :)


    Aber,um zum Thema zu kommen.


    Die Entscheidung Leder oder Kydex, ist und wird wohl auch immer eine Frage des Geschmacks und der Benutzung bleiben.Daher sind hier alle Argumente für und gegen Leder natürlich richtig und auch so zu akzeptieren. :thumbup:
    Wir mögen ja auch nicht alle Auto`s mit Lederausstattung ;)


    Ich selbst würde niemals einen Typ Scheide als DIE SCHEIDE bezeichnen,denn hierzu sind die Einsatzbereiche von Messerscheiden VIEL ZU UMFANGREICH.
    Ein Metzger wird wohl nie ein Lederholster für sein Schlachtermesser nehmen können,da es sich mit Blut und Siff vollsetzen würde und wohl Lebensmittelhygienemässig auch nicht das beste wäre.Selbst eine Kuh-Dex wäre hier falsch ;)


    Allerdings ein Jäger würde die Vorteile eben einer Kuh-Dex schon eher nutzen können und wollen.


    Als Soldat im Einsatz wird wahrscheinlich alleine wegen Gewicht und Fülle der Scheide an der Ausrüstung,wohl auch eine Kydex den Vorzug bekommen.
    Grund : Leder ist Schwerer und meist auch etwas dicker im Aufbau,ausserdem ist Kydex halt echt absolut stabil und beständig gegen Schläge,Reibung und Hardcorebelastungen eben.....da würde eine Lederscheide schon mehr leiden. ;(
    Allerdings gibt Leder weder Klappergeräusche noch Einsteckgeräusche von sich....was in manchen Einheiten wohl geschätzt wird....Klar...auch hier gibt es gefütterte kydexe...müssen halt gut gemacht sein ;)
    ABER Kydex ist steif und meist eben auch an den Gürtelführungen.Selbst ein Teklok(welche ich selber sehr mag)ist steif und am Gürtel weniger nachgiebig und die Scheiden stehen dadurch auch immer ein bissl vom Gürtel ab....also ist eine Kydex dann mehr auftragend unter nem Shirt zB.
    Auch besteht die Gefahr am teklok hängen zu bleiben mit Rücksackhüftgurt usw.
    Ein Lederdangler gibt nach bei Schrittbewegungen(wenn das Messer mittels Beinriemen am Schenkel fixiert ist).Ein Kydexloop oder Teklok verformt da eher den Gürtel.
    Klar auch hier kann man Zwischenlagen als Bewegungsgelenk aus Cordura einbringen...aber hier ist der Lederloop eindeutig stabiler behaupte ich jetzt mal :)
    In Bezug auf Winter und andere Klimazonen,denke ich,daß ein nasses Messer in einer nassen Lederscheide auch festgefrohren wäre und wenn in einer Lederscheide grober Schmutz drin ist,wie Sand zB....ja dann verkratzt auch ein Messer in Leder gehüllt. :(
    Allerdings kann eine trockene Scheide aus Leder ein klammfeuchtes Messer wie ein Schwamm von Restfeuchte befreien,welche dann ähnlich wie bei einem guten Lederschuh nach aussen absorbiert wird und verdampft....hier würde ein Messer in einer kydex(auch mit Lederfutter) dann wohl eher im eigenen Saft schmoren ;)
    Beim IWB tragen finde ich ist Leder einfach angenehmer auf der Haut wie eine kydex (auch hier wegen der Feuchtigkeit in diesem Falle eben Schweiss).Da wird sich Kydex immer weniger angenehm anfühlen.
    Auch hier wie bei einem guten Schuh...Lederboots fühlen sich besser an als Gummistiefel ;)


    SO und SO ÄHNLICH könnte ich noch ewig weiter schreiben.
    Ich will aber kurzgefasst abschliessen.
    LEDER oder KYDEX ist und bleibt wohl immer Geschmacksache und kann durch das riessen Einsatzgebiet von Messern und deren Gebrauch so als Thema eher nicht pauschalisiert werden.
    Dennoch schätze und akzeptiere ich alle Meinungen zu diesem Thema und wünsche Euch weiterhin viel Freude mit euren Stahlbaby´s egal in welchen Scheiden :) :thumbup:
    LG Michel

  • Man muß die Gürtelbefestigung ja nicht unmittelbar an den oberen Hohlnieten oder Montagelöchern ansetzen, wenn sie nicht ohnehin schon eine Verlängerung selbst aufweist, wie hier beim CRKT Hissatsu.



    Hier hab ich mit "Bordmitteln" (dem diversen Montagezeug, das bei den CRKTs aus meinem Bestand zusammengekommen ist) bei einem CRKT Kommer IFB mit einer Platte ebenfalls die Gürtelbefestigung bis auf Griffhöhe hochgesetzt.



    Und bei Custom-Scheiden hast Du eh alle Gestaltungsmöglichkeiten, die Du möchtest. Hier eine sehr große Scheide für ein offen getragenes Ontario Marine Raider Bowie, gemacht von "Kydex-Werner" Der Abstand zum Griff ist gewünscht. Übrigens kann man das Messer mit der Blackhawk-Gürtelklammer auch "kopfüber" tragen. Ich mach das mit diesem Messer zuweilen tipup auf 5 Uhr und verblüffe dann mein "Publikum" bei meinen Fortbildungsveranstaltungen durch ein vorher unter einer Rangerweste / Feldbluse unsichtbar getragenes Messer mit 10Zoll-Klinge :)



    Und hier eine Scheide mit einer Verlängerung für das TekLok, gefertigt von Martin Stierlin von Blade Systems:



    Der Abstand bzw. das leichte Abbiegen resultiert nur daraus, daß ich das TekLok nach innen gesetzt habe, weil ich diesen leicht schrägen Tragewinkel wollte, sonst würde die Spange eng und parallel zum Messer an der Scheide anliegen.


    So etwas kann man z.B. auch Einzel-Modell-übergreifend verwenden auch bei den meisten anderen Scheiden. So einen Adapterstreifen kann man mit TekLok-kompatiblen Bohrungen unten und oben herstellen (lassen), das paßt dann bei den meisten Scheiden. Praktisches Zubehör für kleines Geld....


    Mir ist sonst übrigens auch bei einigen Kydex-Scheiden der Sitz zu hoch, wenn das Messer auf 3 Uhr getragen wird und das TekLok unmittelbar am tief sitzenden oberen Nietenpaar befestigt wird :)

  • Michl, bei Deinen ausgezeichneten Arbeiten hast Du doch dieses Problem selbst oft genug durch eine Kombination verschiedener Materialien gelöst, um die jeweils besten Eigenschaften für die gewünschte Optik UND Trageweise herauszukitzeln :)


    Aber gerade die Kombi von hartem Scheidenkörper und flexiblem Gürteldurchlaß ist ja weit verbreitet und geht über Individuallösungen ja weit hinaus:


    Am bekanntesten ist ja sicher die bei US-Produkten verbreitete Lösung einer Kombi von Kydex- oder insbesondere auch Metallscheide und textilem Gürteldurchlaß, wie hier beim Eickhorn Dagger 2000 und beim Buck-Strider ML:




    Beim Buck-Strider ist das sehr gut gelöst: Die Scheide gestattet etwas diagonale Bewegung, sehr gut beim Sitzen usw., ist aber so breit und hart, daß das Messer nicht unkontrolliert pendelt, auch ohne Beinriemen. Das Messer selbt ist ja übrigens eh der Hammer :)


    Im Custom-Bereich macht z.B. "Kydex-Werner" schon seit geraumer Zeit textile Gürteldurchlässe, die in eine Kydex-Verlängerung eingearbeitet sind. Diese ist TekLok-kompatibel und modellübergreifend montierbar. Hier mal einer seiner Cordura-Gürteldurchlässe an der ebenfalls von ihm gefertigten Custom-Kydex für mein sehr geschätztes Becker BK9:



    Diese Scheide habe ich hier schon gelegentlich gezeigt, weil durch die intelligente Lösung mit 2 horizontal oder vertikal vorn oder hinten anbringbarer Kydexstreifen auch diverse Befestigungsmöglichkeiten der Scheide selbst bestehen - und vor allem auch von weiteren Scheiden/Holstern auf der Scheide (Lampe, Magazin, Piggy Back o.ä.).


    Bei kleineren Scheiden ist mir die diagonale Beweglichkeit manchmal sogar zu groß bzw. gänzlich unerwünscht. Da soll sich weder die Scheide beim Ziehen heben noch sich der Tragewinkel ändern. Dann lege ich so etwas bei kleineren Scheiden gern um und befestige es mit einem Kabelbinder, wie hier beim Peltonen Sissipuukko M95



    So sitzt es dann allerdings auch sehr flach und definiert am Gürtel...


    Damit die Diskussion aber nicht zu einseitig nur ums Kydex geht, hier auch mal eine weitere Erinerung daran, daß man auch Leder "andersherum" mit modernen Kunststoff-Tragevorrichtungen kombinieren kann, wie eben auch bei Michls toller TekLok-kompatibler Scheide und übrigens auch der TekLok-kompatiblen GTK-Lederscheide von Eickhorn.


    Mein Juchten "M1" trage ich - weil ich es gern ohne Koppel direkt in den Bund meiner meist gürtellos getragenen Hosen oder auch in die Außentasche meiner Kongo-Joppe einhänge - an einem BHB-Paddle:



    Übrigens: Hat eine Lederscheide keine Montagelöcher für ein TekLok oder passen diese nicht zur gewählten Tragevorrichtung, kann man in den allermeisten Fällen eine ebenso definierte Verbindung mit 2 kleinen Kabelbindern (...ich liebe die Dinger....) herstellen. Einfach durch die Montagelöcher der gewählten Tragevorrichtung und z.B. durch die rückwärtige Lasche einer Lederscheide ziehen, festzurren - und paßt! :)

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