Als wir 2008/9 das Eickhorn GTK entwickelten haben wir (Micha M. Ajax und ich) das Problem der Linkshandtauglichkeit detailliert diskutiert. Während dieser Phase hatte Micha eine zündende Idee und skizzierte seine Vorstellungen bezüglich einer Lederscheide zur beidseitigen Verwendung. Wir waren uns sofort einig, dass sein Konstrukt für unsere Planung ein wichtiger und richtiger Baustein war. Seine damalige Konzeption und das fertige Produkt möchte ich in diese Diskussion einbringen und damit aufzeigen, dass eine Messerscheide für Lings - u. Rechtshänder möfglich ist und dabei wesentlich vielseitiger sein kann als eine bloße Messerverwahrtasche.
[font='"']Die taktische Lederscheide:[/font][font='"']
Die taktische Lederscheide bietet eine
Vielzahl von Trage- und Befestigungsmöglichkeiten und steht darin einer Kydexscheide
nicht nach. Gürtel und Beinriemen können in verschiedenen Höhen durch Montagen
mit Paracord oder kleinen „Kabelbindern“ eingeschlauft werden. Die Verwendung
von Hohlnieten ergeben bei Durchziehen der genannten Hilfsmittel (Im
professionellen Bereich eine gängige Praxis!) vielfältige weitere
Montagemöglichkeiten. Durch die Bohrlöcher der Gürtellasche kann z.B. ein
TekLok in verschiedenen Höhen montiert oder die Tragehöhe am Gürtel sehr
variabel eingestellt werden, sogar Diagonaltrageweise ist möglich.
Alle Hohlnieten / Bohrlöcher gestatten das Durchführen von Standard-Paracord
bzw. kleinen Kabelbindern und TekLok - Befestigungsschrauben!
Die „Features“ noch einmal aufgelistet
und erläutert:
- Symmetrische Form für Linkshändertauglichkeit und diverse Trageweisen.
Durch die gewählte Form kann das Messer mit der Hauptschneide in beide
Richtungen zeigend getragen werden. Im Zusammenwirken mit drehbar befestigen
Sicherungsriemen wird dadurch die Scheide voll linkshändertauglich. Zudem
gestattet sie natürlich auch alle Trageweisen, bei denen bei einem Rechtshänder
die Hauptschneide in der Draufsicht nach rechts weisen würde (z.B. rechts am
Gürtel mit Schneide nach vorn, rechts Tip up am Gürtel, links Tip up an Weste
oder Tragegurt usw.). Durch die mittig auf der Längsachse angeordnete Spitze
ist wahlfreies Drehen bei dieser Form möglich. Die Vorderkante der Schalen ist
ja gerade und macht keinerlei Probleme beim Drehen. Die Scheide liegt absolut
in den gängigen Maßen sowohl von Leder- als auch von Cordurascheiden gleich
großer Messer.
- Hinterseite der Gürtelschlaufe wird an die Vorderseite angenietet und nicht
umgeschlagen, um somit einen flacheren Sitz des Messers zu erreichen. Bei den
meisten Lederscheiden wird entweder hinten eine Gürtellasche angenäht oder
genietet oder das Leder oben U-förmig umgeschlagen und angenäht. Dieses obere
„U“ läßt den Messergriff angenehm vom Körper abstehen. Bei alten Scheiden
bricht dort das Leder auch häufig bzw. reißt an den Kanten ein. Bei dieser
Scheidenvariante ist die Hinterseite der Gürtelschlaufe flach an die
Vorderseite angenietet, an den Kanten befinden sich zwei Hohlnieten zur
Kantenstabilität und zur Erlangung weiterer Befestigungsmöglichkeiten. Durch
die parallele Lage beider Schichten, zwischen denen das Koppel o.Ä.
durchgezogen wird, liegt der Messergriff am Körper an. Diese Form ist auch für
alle Befestigungen an Ausrüstung, Westen usw. geeigneter als u-förmig gebogene
Laschen.
- Drehbarer Sicherungsriemen: abnehmbarer Horizontalriemen, montierbar in zwei Höhen,
bedarfweise HALO -Sicherung durch zwei Riemchen möglich. Es wurde eine Lösung
mit abnehmbaren Horizontalriemen gewählt, die eine wahlweise Befestigung oben
oder unten ermöglicht (oder bedarfsweise auch eine doppelte HALO -Sicherung).
Der Riemen wird durch die obere Lage der Gürtelschlaufe geführt.
- Bohrungen in der Gürtelschlaufe (beide Schichten!) zum Befestigen eines
TekLok oder zum verengen der Gürtelschlaufe. Es sind zwei Reihen mit jeweils
fünf Bohrungen in der Gürtellasche angebracht, die Abstände zwischen den beiden
Reihen entsprechen dem Montageabstand bei einem TekLok. Dies kann also bei
Befestigung mit 2 Schrauben in fünf Höhen montiert werden, bei Befestigung mit
4 Schrauben noch immer in drei Höhen. Das Lok kann dort auch waagerecht entsprechend
variabel montiert werden. Auch MOLLE-Clips kann man zumindest mit jeweils einer
Schraube entweder an den oberen Hohlnieten oder auf verschiedenen Höhen in den
Bohrlöchern montieren. Zudem kann man dort bedarfsweise verschieden lange
Kabelbinder-Schlaufen erzeugen. Zudem kann man durch Durchführen von Paracord
oder Kabelbindern auch die Tragehöhe am Gürtel bei Benutzung der Gürtelschlaufe
variabel einstellen. Man kann durch Versetzen um ein Loch leicht diagonal
schlaufen und damit eine leicht diagonale Trageposition am Gürtel mit
einfachsten Hilfsmitteln bzw. mit einem Stückchen Paracord schnellstens
herstellen.
- Die Rückseite der Gürtelschlaufe wird unten durch einen Querriegel geführt
und darunter mit einem Druckknopf geschlossen, um das Messer ohne Gürtelöffnen
an- und ablegen zu können.
- Unten Hohlnieten zum Durchführen von Paracord oder Lederband als Fixierung am
Schenkel.
Wir haben uns für eine Lösung mit zwei Hohlnieten, unmittelbar links und rechts
von der Spitze entschieden. Dies bietet bei geringem Aufwand sowohl zusammen
mit den darüber liegenden Hohlnieten die Möglichkeit zum Erzeugen von
Schlaufen, als auch allein zum Durchführen einer Paracord als Beinfixierung.
Zudem bieten die Nieten einen gewissen Durchstichschutz. Wird die Scheide bei
Stürzen oder Druck auf den Messergriff gestaucht, wird die Spitze zwischen die
beiden Nieten gedrückt, die sie nicht durchschneiden kann.
- Zwei Hohlnieten am Ort, vier mittig, zwei unten (das ergibt zusätzliche
Befestigungsmöglichkeiten für Paracord oder Kabelbinder, MOLLE-Straps usw.,
schützt vor dem Einschneiden am Ort und bietet unten Durchstichschutz, insb.
bei zwei unteren Nieten, die eng links und rechts vor der Spitze liegen). Zu
den unteren Hohlnieten s.o. Insgesamt ergeben die Hohlnieten variabelste
Montagemöglichkeiten für Schlaufen und ein TekLok. Dies kann direkt an der
Klingenwurzel an der Niete am Ort und der darunter liegenden befestigt werden.
Diese Position ist z.B. günstig für besonders hohe Gürteltrageweise, z.B. bei
verdecktem Tragen. Zwischen den unteren beiden Reihen der Hohlnieten können
Beinschlaufen einfach angelegt werden. [/font]
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