Elektro-etching - Erste Versuche

  • Moin moin,


    ich hab ich endlich mal zusammengerafft und versucht ein Logo in Stahl zu etchen.
    Vor einer ganzen Zeit hatte hier schon jemand im Forum (leider weiss ich nicht mehr wer) ein Video auf Youtube gestellt und gezeigt wie er es macht. Ich erinner nicht mehr ob das mit einer 9v Batterie war, auf jedenfall gibt es auf outube auch dazu videos. Ich bin nur nie dazu gekommen mir eine 9v-Batterie zu kaufen.


    Also hab ich mal eins von den angesammelten gefühlten 50 alten Ladegeräte (Handies, etc) genommen und das umfunktioniert, 2 Klemmen ran und fertig. Momentan etche ich mit 9V/500mA.
    Ich hab hier noch ein Batterieladegerät für grüße Autobatterien (12v/20A) - da ich mich mit Elektrizität nicht so gut auskenne, lass ich von 20A aber lieber mal die finger.
    Ausserdem funktioniert 9v/500mA mehr als ausreichend. Ich ätze momentan noch viel zu tief, da fehlt mir noch die Erfahrung, sehen kann man das meist nämlich nicht so gut.


    Ich klemme einen Qtip den ich mit gesättigten Salzwasser getränkt hab an (-) und (+) geht an das Werkstück.
    (War zu faul davon Fotos zu machen =)


    Das Logo hab ich auf Vinyl Folie für Inkjet gedruckt, aus Ermangelung an einem Laserdrucker kann ich leider keine praktischere Methode verwenden und muss das Logo dann von Hand aus der Folie schneiden nachdem ich es aufgeklebt habe. Das lässt halt leider nicht sooo feine Linien zu.
    Wobei ich als nächstes probieren wollte, einfach nur einen Schnitt in die Folie zu machen.
    Zumindest klebt die folie mal so gut, dass ich kaum ausblutungen habe.


    Ich bin total überrascht, wie schnell 9v/500mA mit Salzwasser Stahl fressen, für solche Tiefen muss ich das sehr viel länger in Eisen-3-Chlorid hängen.


    Ausserdem hat mich erstaunt wie gleichmässig die Vertiefung und deren Oberfläche rauskommt.
    Ich achte aber auch immer darauf, dsas das gesamte Logo "unter Wasser" liegt und berühre mit dem Qtip eigentlich nur die Oberfläche des Wassers und nicht den Stahl selber.


    Ich hab schon jemanden aufgetrieben, der einen Vinyl-Cutter/Plotter hat, mal sehen was ich da an Feinheiten hinkriege.


    Hier mal meine ersten Ergebnisse. Sicher nicht so schön wie mit einem professionellen Elektro-Stamp-Tool, aber für die ersten Versuche bin ich sehr zufrieden.



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    Wer von euch hat Erfahrungen gemacht mit so einer Methode?
    Eventuell gibt es ideale V/A-Settings?
    Bringt Essig ein Vorteil gegenüber Wasser? Andere Zusätze? gleich mit E-3-C und Strom etchen?

  • Ah verdammt, ich hab vorher nicht die SuFu benutzt. SOllte man das da ranhängen?


    Ich bedauere immer wieder, dsas ich keinen Laserdrucker habe, aber bis jetzt konnte ich mich nicht dazu überwinden extra nur dafür einen anzuschaffen. Vielleicht läuft mir ja irgendwo mal ein alter ausgemusterter über den Weg. Ich hab schon so hohe INkjet-Kosten, dass ein zweiter Drucker da irgendwie unatraktiv klingt. =)


    Wobei eine Freundinn meiner besseren Hälfte so ein Vinyl-Cutter hat, irgendwas mit Scrapbooking oder so, was auch immer das ist, irgendein Frauending. =)


    Da werd ich mal recherchieren, wie fein der Details schneiden kann.
    Das einzige Problem was man da dann noch hat, ist dass man alles an "Inseln" einzeln aufkleben muss, oder das Design so anlegen muss, dass keine Inseln vorkommen. (Ich hoffe das ist verständlich =)


    Wobei ich glaube, it Lasertoner hat man was das ausbluten angeht wirklich garkeine Risiken mehr, wenn man ordentlich transferiert...


    Auf jedenfall ein sehr interessantes Thema, wie so oft - ist man erstaunt wie einfach das eigentlich ist. Und ich hab das ewig vor mir rumgeschoben, anstatt einfach mal zu probieren.
    Ich muss aber gestehen, alles mit Strom - da fass ich ungerne an....
    Vor allem wenn das andere Ende des Kabels in der Steckdose steckt - klar ist da das Ladegerät zwischen, aber weiss ich dass das sicher so wie aufgedruckt funzt und nicht mal komische Sachen macht? =)
    (Vor allem wenn made in CHina drauf steht und das CE/TÜV Siegel zu 50% fake ist.... =)

  • Danke für den Beitrag, wieder was das man mehr kann. Habs eben kurz mal ausprobiert mit einem ausgestantzen Aufkleber mit japanischer Schrift bin vom Ergebnis überzeugt und das bei SB1 Stahl (Reststück) Bilder kommen noch.


    Hier nun die Bilder schnell nochmal mit einem 400 Schleifpapier drüber geschliffen


    Für mein Werkstatt bzw Paketmesser ganz gut

  • Sehr geil!
    Vielen dank für den Beitrag!
    Super interessant das Thema.
    Da werd ich mich bei einem meiner nächsten Messer auch mal dran versuchen!


    Viele Grüße
    Pascal

  • Kannst du bitte mal noch ein Bild von dem umbgebauten Ladegerät machen!


    Würd mir sowas auch gerne basteln, kann mir aber grad nicht vorstellen wie das aussehen soll.


    Viele Grüße
    Pascal

  • also ich habe nur die Kabel abisoliert und Krokodilklemmen dran gemacht.
    Ist von der Anwendungssicherheit nicht das optimum aber bei der Stromstärke der Netzteile (sofern sie richtig funktionieren) zu verschmerzen. (im warsten Sinne des Wortes ;) )

  • dazu hilft ein Messgerät dass ich zum Glück besitze und auch benützen kann. (gibt es für um die 10 Euro bei allen Elktro Märkten)
    Oder einfach testen geht auch, wenn es leicht schäumt und eine Reaktion entsteht war es richtig, wenn nicht dann einfach anders herum ranklemmen.
    Kaput gehen kann da eigentlich nichts, man schließt das ganze zwar kurz aber die fliesenden Ströme sind so gering, dass die Auswirkungen keinen Schaden hervorrufen.
    Der Strom fliest ja auch nicht sehr lange, einfach mal die Hand aufs Netzteil ob es sich stark erwärmt.

  • Bei mir sieht das so aus:


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    da man bei diesen Kabeln oft nicht sieht, was + und - ist (keine Farbkennzeichnung usw) musste ich testen.
    Rot ist bei mir - geworden.


    Zum testen wie Balinzwerg sagt, am Besten ein Messgerät, hatte ich aber nicht. Darum einfach mit einem Stück Metal getestet. Brutzeln tut es in beiden Konstellationen, aber wenn es falsch ist dann eher an der Klemme.
    Man sieht eigentlich recht schnell, auf welcher Seite (Werkstück oder Klemme) es brutzelt.


    Ich hab vorgestern mal experimentiert, dsa ganze in ein Bad zu hängen, und die Pole vertauschen und an den + Kupfer zu hängen, in der Hoffnung so das Kupfer auf das Werkstück zu bringen, quasi "plating".


    Dafür braucht man aber bestimmte Chemikalien im Wasser, Silbernitrat für Silber, für Kupfer weiss ich grad nicht.
    Werd ich aber auf jedenfall auch nochmal versuchen. Meine Idee war, erst das Logo einzuätzen und dann in Kupfer die Vertiefung nochmal zu beschichten.


    **Was mir noch aufgefallen ist - mit reiner Salzlösung bekomme ich nicht garantiert eine schöne dunkel/schwarze Fläche in der Ätzung. Das funktionierte bei mir sehr viel besser, wenn ich die Wattestäbchen in E-3-C tunke statt in Salzwasser. Geht dann auch ein bisschen schneller.

  • Was ich gestern noch versucht habe.
    ich experimentier grad ein bisschen woraus man noch so Schablonen machen kann.
    Mit der Vinyl Folie fehlt mir ein bisschen die Option, sehr feine Linien zu machen.


    Was ganz gut geht, aber mit Nachteilen, ist "Email" Farbe (Modellbauer).
    Auf Metal trocknet die gut, ist aber nicht sooo hart. Man kann hervorragend mit einer Nadel oder etwas spitzem/scharfen in die trockene Lackschicht ritzen.


    Damit bekommt man dann zwar nur schwer etwas so richtig sauber, es behält dafür aber einen "Handschrift" Charakter. =)
    Selbst haarfeine Ritzer funktionieren super.


    Hier mal ein paar Beispiele der fertigen Etchings.


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    Und hier noch mal Email-Farbe ohne Ritzen, einfach nur mit einem feinen Pinsel.


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  • für Kupfer weiss ich grad nicht


    Hallo,


    Ich benutze ein uraltes Netzteil von Ruhstrat für diese Zwecke, es kann Gleich- oder Wechselstrom bis 20 Volt und max. 10 A


    Muster/Logos und ähnliches kann man gut per "Tonertransfer" aufbringen, hat nur den Nachteil, das man das Metallstück schon ziemlich erwärmen muss, damit der Toner gut haftet, daher scheidet dieses Verfahren für mich bei schon gehärteten Klingen aus.
    Für Schmuck oder ähnliches finde ich es aber sehr geeignet.


    Hier ein Beispiel:


    Fotoätzung2.JPG



    Verkupfern kannst Du mit Kupfersulfatlösung (ggf. mit etwas Schwefelsäure ansäuern), dann ein Stück Kupfer als Anode (+) schalten und das Werkstück als Kathode (-). Dabei geht die Anode langsam in Lösung (und liefert Kupfer nach), während sich auf der Kathode Kupfer abscheidet.


    Es gibt da wohl auch fertige Galvanisier-Sets zu kaufen. Bei Conrad Elektronik habe ich mal so etwas gesehen.


    Viele Grüße
    Chris

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