The english version of this review can be found at PineSurvey.com.
Ich habe jetzt schon mehrmals über die neue Direct Action Linie von Helikon Tex geschrieben und bereits ein ausführliches Review zum großen Messenger Bag dieser neuen Produktlinie verfasst. An dieser Stelle möchte ich euch nun den kleinsten Rucksack von Direct Action vorstellen - das Modell “Dust”.
Materialien:
Helikon verwendet bei seinen DirectAction Produkten hochwertige Materialien von Invista (500D Cordura Stoff), YKK (Reißverschlüsse) und Woo Jin (Schnallen). Diese findet man also auch im Dust Rucksack verbaut.
Allgemeiner Überblick:
Der Rucksack hat ein Packvolumen von 20l und ist hier in PenCott Greenzone zu sehen. Die Molle Flächen sind wie bei allen Direct Action Produkten direct in den Cordura Stoff gelasert. Wie schon im Review zum Messenger Bag erwähnt, hat dies Vor- und Nachteile:
Während man als Vorteil die Gewichtsersparnis und bessere Wirkung des Tarndruckes (keine Unterbrechung durch Gurtbänder) nennen kann, so sind die Nachteile beispielsweise in der Ansammlung von Schmutz im Zwischenraum zu sehen.
Der Rucksack verfügt trotz seiner geringen Größe über eine ausgeprägte Rückenpolsterung, die ein von Helikon patentiertes Ventilationssystem verwendet - mehr dazu später.
Der Rucksack hat zwei Haupt- und zwei Nebenfächer, sowie einen Einschub hinter der Rückenpolsterung und ein kleines Fach direkt hinter der frontalen Mollefläche. Die Hauptfächer weisen eine zusätzliche interne Organisation auf.
Die Verarbeitung ist wie schon bei dem DA Messenger Bag tadellos und auf einem sehr hohem Level.
Aber werfen wir einmal einen genaueren Blick auf den Rucksack.
Front:
Wenn man den Rucksack von vorne ansieht, fällt einem sofort die gelaserte Mollefläche auf. Hier findet man 7 Reihen und 4 Kanäle, um zusätzliche Molle kompatible Taschen anzubringen. Links davon ist ein per Reißverschluss zugängliches Steckfach, das direkt unter der Mollefläche liegt und Platz für Dokumente oder kleinere, flache Gegenstände bietet.
In meinen Augen wäre hier ein beidseitiger Zugang optimaler, da sich Rechtshänder schwer tun werden, sofern sie den Rucksack an einer Schulter nach vorne in den Brustbereich holen wollen, um auf dieses Fach zuzugreifen. Trägt man den Rucksack kurzzeitig wie ein Chestrig, nivelliert sich dieses Problem jedoch.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass Helikon scheinbar vom ursprünglichen Prototyp Design abgewichen ist, wie man es zum Beispiel auf den Katalogbildern sehen kann. Dort ist die Patchfläche an der Front größer und der Eingriff für das Fach an der oberen Seite der Mollefläche.
Seiten:
Die Seiten sind links und rechts gleich aufgebaut und bieten einerseits zwei kleine Steckfächer sowie zwei Kompressionsriehmen
Die Seitenfächer haben an ihrer Außenseite ebenfalls gelaserte Molleflächen: 5 Reihen und 3 Kanäle. Die Fächer werden nur mittels einer kleinen Klettfläche an der Front verschlossen, die nicht die gesamte Öffnung schließt.
Durch einen Reißverschluss an der Seite kann man das Volumen der Fächer erweitern. So haben Feldflaschen problemlos Platz.
Oberseite:
Hier findet man eine neue Herangehensweise an das Thema “Tragegriff”. Im Gegensatz zu herkömlichen Rucksäcken hat man hier kein Band vernäht sondern den Tragegriff aus Paracord in einem doppelten Cobra Stitch geflochten. Dieser ist an D-Ringen angebracht, die fest mit Gurtband vernäht sind und noch links und rechts zusätzliche D-Ringe bieten.
Unterhalb des Tragegriffs findet man einen Durchlass für den Schlauch einer Trinkblase. Dieser könnte eine Spur größer sein, dürfte aber ausreichen.
Über die Sinnhaftigkeit des Paracord Griffes kann man streiten. Im Grunde modifizieren viele User ihrer Rucksäcke sowieso in dieser Hinsicht, dennoch verliert man im Falle einer Nutzung des Paracords den Tragegriff. Weiters muss dieser Aspekt in der Herstellung sicher eine problematische Angelegenheit sein. Meiner Meinung nach hätte hier ein klassisches Gurtband gereicht.
Unterseite:
Hier findet man im Gegensatz zum Messenger Bag keine gummierte Fläche oder sonstige Verstärkung. Was man sehr wohl findet, ist ein Drain Hole.
Sicherlich praktisch, wenn man Dreck und Wasser aus dem Innenraum befördern will, aber selbige können auf denselben Weg auch in das Hauptfach. Hier dürften sich Vor- und Nachteile die Wage halten.
Rückseite:
Hier findet man zwei Reihen des von Helikon patentierten “Combat Vent System”. Dieses besteht aus gewellten Schaumstoff, der zusätzlich Kanäle in sich trägt. Die Wellen des Schaumstoff sind aufwährts diagonal nach außen hin gerichtet und sollen eine bessere Luftzirkulation ermöglichen, während der Schaumstoff eine angenehme Rückenpolsterung bewirken soll.
Ich habe den Rucksack nun knapp eine Woche und konnte noch keinen markanten Unterschied zu vergleichbaren Rückenpolsterungen feststellen, hier wird aber noch ein Langzeit Test zeigen, ob dem Kunden alter Wein in neuen Schläuchen verkauft wird.
Nichtsdestotrotz ist das Tragegefühl sehr angenehm. Ein Framesheet ist in diesem Modell nicht vorhanden, kann aber in einem Rückenfach hinter der Rückenpolsterung eingefügt werden.
An der unteren Seite des Rücken befindet sich ein Beckengurt, der leicht abgenommen oder auch über Öffnungen im unteren Rückenbereich in besagtem Rückenfach verstaut werden kann.
Schultergurte:
Die Schultergurte sind nicht direkt im Rucksack vernäht sondern über Gurtbänder angebracht. Die Nähte sind hierbei besonders verstärkt. Einerseits über Bartack Nähte und andererseits über eine Kastennaht (sofern diese Begriffe stimmen).
Das Profil der Schultergurte ist flach gehalten und dezent anatomisch angepasst. Sie bieten ein horizontal vernähtes Gurtband sowie einen D-Ring um Trinkschläuche zu versorgen bzw. um andere Gegenstände an der Schulter zu tragen.
Am unteren Ende findet man massive Schnallen, damit man den Rucksack bei Bedarf schnell abwerfen kann. Über einen Brustgurt kann man die Schultergurte zusätzlich fixieren und den Tragekomfort erhöhen.