Das Sacki Survival Messer

  • Hey,


    das hier soll keine Werbung sein, ich habe weder mit Kai Sackmann noch mit "Schmiedeglut" etwas zu tun. Kenne mich auch nicht besonders mit Stahlsorten aus.


    Kai Sackmann hat gerade sein (anscheinend?) erstes Messer als Prototyp vorgestellt. Hier ist der Link:


    https://www.youtube.com/watch?…=UUjqqRC_Y-7acAEjKyo23e4A


    - 11cm Klingenlänge
    - komplett aus Stahl (Fulltang?)
    - anscheinend ab Werk mit 2erlei Paracord Wiklung am Griff
    - C100 Stahl mit mindestens 60HRC Rockwell
    - Droppoint Klinge


    Jetzt wollte ich mal wissen, was ihr davon haltet! Vor allem in Bezug auf die Stahlsorte und auch die Schmiede, über beides konnte ich hier bisher noch nichts lesen.


    Mfg Kulu

    GG no RE

    Einmal editiert, zuletzt von Kulu ()

  • Keine Sorge, Kulu, wir stellen hier ja nicht nur Produkte von FoPa vor, sondern können über alles diskutieren, was der Markt "hergibt". Es werden hier ja auch immer wieder Messer auswärtiger Serienhersteller, natürlich aber auch von Messermachern vorgestellt. Spätestens in Internetzeiten ist der Markt ja auch so groß geworden, daß zumindest ich immer dankbar für so einen Tip bin - manchmal erkennt man die für sich dann jeweils interessante Richtung und kann dann gezielt weiterrecherchieren. So etwas ist doch Sinn eines Fachforums :)


    Zum Stahl: C100 ist ein bewährter, hochwertiger Kohlenstoffstahl, der auch von geschätzten Forums-Mitgliedern verwendet wird. Vielleicht können hier z.B. Hosch oder Juchten etwas beitragen, die damit sowohl von der Materialkunde als auch der Verarbeitung her profunde Erfahrungen haben.


    Zum Messer: Tja, es gibt Survival-Messer-Konzepte sozusagen von den "Zwergen" von Doug Ritter bis zu Zehnzöllern von Rinaldi oder Hood, mancher schwört auf Glock, andere auf Mora, viele auf das GEK.....sie kommen jeweils alle bestens damit zurecht, und die Messer haben sich - nach der jeweiligen "Anwendungsphilosophie" auch für exponierte, erfahrene Anwender jeweils sehr gut bewährt.


    Durch die Betonung verschiedener Aspekte - bei den Kleinen z.B. die Möglichkeit ständiger, rechtstreuer Mitführung, geringen Gewichts usw., bei den Großen z.B. der Aspekt der größeren Wirkung, Möglichkeiten zum Hacken, Zurichten usw., bei den Dünnen die große Schneidleistung und die gute Eignung zur Speisenzubereitung und bei den Stark-Soliden der Impact und die Eignung zu mißbräuchlicher Anwendung - findet jede "Fraktion" Argumente für "ihr" Messer.


    Wie auch bei den Fightern, die eher mein "Spielfeld" sind, ist es wohl auch bei den Messern fürs Überleben bei der Auswahl eine Sache dreier Faktoren: Erstens natürlich die der Restriktionen, also der "Sachzwänge" über Verfügbarkeit und Mitführungsmöglichkeiten usw., zweitens der Faktor des absehbaren Anwendungsspektrums, drittens und insbesondere aber die der eigenen Vorlieben. Man muß diese Messer - möglichst Vertreter verschiedener "Fraktionen" - selbst ausprobieren und auch dabei ganz bewußt seine eigenen Anwendungsvorlieben erkennen und berücksichtigen.


    Einer kommt mit einem kleinen Mora wunderbar klar und verwendet für Grobes eine Axt oder hat vielleicht ein Anwendungsspektrum, bei dem er ausschließlich ein Schneidwerkzeug benötigt - der nächste Anwender erledigt ALLES mit seinem Zehnzöller und schleppt den dann auch gern, eins weiter findet sich dann einer, der alles mit einem GEK erledigen kann :) So wirst Du hier vermutlich welche finden, denen das Messer zu klein, zu groß, zu klingenstark oder zu kurz ist :)

  • was mir als erstes auffiel: für die pflege des messers muss die griffwicklung immer wieder entfernt werden, damit sich dort kein rost bildet. sehe ich das richtig? für mich käme die paracord-schnur nur in sicher sehr seltenen notfällen zum einsatz, da ist der pfleegaufwand im alltagsgebrauch schon aus diesen aspekt immens.

    [font='Trebuchet MS, Arial, sans-serif']- Die Herrschenden hören auf zu herrschen, wenn die Kriechenden aufhören zu kriechen -

  • Von der Gesamtform ein schlichtes,schönes Messer,gefällt mir.


    Die Klingenform ansich ist ja ausreichend erprobt und von daher eine sichere Bank,4mm Stärke sind auch genug,solang man nicht auf die Idee kommt,Batoning damit durchzuführen (...bei der Grösse eher unwahrscheinlich :rolleyes: ).


    Was IMO gar nicht geht,ist die Griffwickelung - wenn ich ein Messer als "Survivalwerkzeug" habe,möchte ich einen vernünftigen Griff haben und nicht dieses Paracord.Wieviel Paracord soll ich dann eigentlich mitnehmen,wenn ich beim Gebrauch selbigens den Griff immer wieder neu wickeln muss ?


    Aber es ist doch gut,dass die Geschmäcker verschieden sind und die Auswahl an Messern gross genug. :)

  • Ich persönlich finde die Griffwicklung sehr unproduktiv, in einer „echten“ Survival Situation ist es sicherlich nicht verkehrt wenn man etwas Paracord zur Hand hat.
    Aber wann kommt man den mal in solch eine Situation.... ich behaupte mal mindestens 70% der Weltbevölkerung nie im Leben..... und hat man ausgerechnet
    dann das Messer dabei (Prepper wie mich, mal außen vor gelassen) ?


    Für normale Outdoor Aktivitäten finde ich es unsinnig ein Messer aus Kohlenstoff Stahl mit einer Griffwicklung zu versehen. Ein Outdoor Messer muss auch mal richtig
    nass werden dürfen...Wasser, Blut, Schweiß....ohne das man gleich aus Angst das es einem unter den Fingern wegrostet, mit einem Fön daneben steht um die Wicklung
    wieder zu trocknen... oder noch besser sie Runter macht.


    Für „mich“ ist das Konzept nicht zu ende gedacht, für Sacki mag es das ideale Messer sein, für mich nicht.


    Klar bei Rostfreien und Rostträgem Stahl scheiden sich die Outdoor Geister, wie auch bei der Klingenlänge.
    So bin ich ein überzeugter Rostträgerstahlkurzklingennutzer :D mir wäre es mit 11 cm schon zu lang und Kohlenstoffstahl ist nix für mich.


    In diesem Sinne Jedem das Seine.

    Den stärksten Anlaß zum Handeln bekommt der Mensch immer durch Gefühle.
    v. Clausewitz

  • Die Messerscheide scheint etwas "überdimensioniert" zu sein. Mit rostenden Stählen komme ich Draußen gut zurecht und Paracord als Griff mag ich.


    Ich bin mal auf Sackis weitere Tests gespannt.


    @ Kulu,


    danke fürs teilhaben lassen. :thumbup:

  • Jeder hat seine eigene Philosophie und das macht das Thema so emotional
    Sacki hat sich SEIN Messer bauen lassen , genau so wie ER es für sich und nach seinen Erfahrungen haben will
    Wenn man sein eigenes Design gewinnbringend auf den Markt bringen will geht es los mit Kritik, Lob und natürlich auch dem obligatorischen" Runtermachen" des Designer, sobald es um Geld geht ist Schluss mit der großen Bushcraft Familie


    Nun mal MEINE bescheidene Meinung zum Messer...


    Die Form finde gut und tauglich, Größe ist auch vollkommen ausreichend.
    Was gar nicht geht ist Paracord als Griff ( auch wenn ich Sackis Intention nachvollziehen kann)
    Einmal ein Stück Wild damit aufgebrochen und zerlegt und man kann das Cord wegwerfen, da bringt auch waschen nix mehr ;)
    Zumal muss der Griff dann so gestaltet sein das er auch ohne Cord vernünftig in der Hand liegt und man mit dem Messer arbeiten kann

    Cranium Society Lifetime Member

  • Moin,


    schönes Messer, es ist immer etwas besonderes, wenn man sich sein Messer machen lässt. Und wenn es dann noch so gut gefällt, dass Andere es kaufen wollen, super.
    Meine drei Kritikpunkte:


    1. kein richtiger Handschutz. Auch wenn jetzt einige sagen, hab ich auch nicht, ist noch nie was passiert. Wenn ich das Messer in Extremsituationen nutzen möchte, dann kann es auch zu unbedarften Aktionen kommen. Ist die Klinge einmal im eigenen Fleisch, ist Schluss mit lustig.


    2. Die Schmiedehautoptik. Optisch ein Knaller, aber ich würde es nicht auf einem nicht rostfreien Survivalmesser haben wollen. Die läd quasi den Rost mit rotem Teppich ein. Eine glatte Oberfläche macht es dem Rost nicht so leicht und es ist definitiv einfacher zu reinigen...


    3. Paracordwicklung. Ähnlich wie bei Punkt 2, bei rostenden Stahl macht das keinen Sinn. Paracordquelle hin oder her, aber die kann ich auch anders gewährleisten. Ich würde mir zwecks leichterer Reinigung schraubbare Schalen drauf machen. Die sind @home auch leichter abzunehmen, wenn man sein Messer reinigen muss.



    Gruß


    Daisetz

  • Hallo,


    danke für die ganzen Meinungen zu dem Messer. Klar jeder hat seine eigene Philosophie in Bezug auf Outdoor Messer aber ein bischen diskutieren schadet ja nie :)


    Mir persönlich gefällt die "Schmiedehaut" nicht besonders, das allerdings bei keinem Messer. Paracordwiklung finde ich ok, für das "Eine" Messer ist sie wohl schlecht aus den genannten Hygiene Gründen. Sacki hat so wie ich das bisher gesehen habe aber nie etwas mit Jagd oder Tiere ausnehmen gemacht.


    Das Argument die Wicklung zur Pflege abzumachen ist ja schon etwas merkwürdig. Pflege ist ja meistens abwischen und ölen oder? Bei den Wicklungen die ich bisher gemacht habe hat das schon seine 20 Minuten gedauert, bis alles richtig fest sitzt. Klar wenn man dauernd ein und dieselbe Wicklung abnimmt und wieder dranmacht geht das weitaus schneller aber das wäre mir dann doch zu umständlich.


    Naja bin mal gespannt wie es da mit dem Messer weitergeht, und vor allem was für Tests der gute Mann damit macht. Bisher hat er in den Messertests in meinen Augen die Messer nicht wirklich rangenommen, er hat aber zB auch laut eigener Aussage noch nie Batoning gebraucht.

    GG no RE

  • Mit Abwischen und Ölen kommst Du aus, wenn das Messer beim Benutzen nicht zu nass und schmutzig geworden ist. Aber wenn man es z.B. auch für die "rote Arbeit" bei der Jagd, also das Aufbrechen und Ausnehmen von Wild, oder für das Ausnehmen von Fischen verwendet, wird das nicht reichen. Das sickert dann unter das Paracord - und ist viel schlimmer sowohl für bakterielle Verunreinigung als auch für Rost. "Schweiß", also Tierblut, gibt wegen der Kombi aus Wasser und Eiweiß heftige Korrosionsreaktionen.


    Es wäre erheblich günstiger, den gewünschten Paracord-Vorrat einfach um die Scheide zu wickeln, wenn man keine andere Lösung wie Einstecken oder Armband haben mag.
    Auch das Argument, im Beschädigungsfall einfach neu wickeln zu können, überzeugt mich nicht mehr: Das kann ich bei einem mit Griffschalen beschalten Messer ja notfalls dann auch noch.
    Und es ist mir übrigens auch noch nie gelungen, Griffschalen aus G10 oder Alu kaputtzukriegen....

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Das Messer ist persönlich nicht so meines,


    aber ich finde gut das hier so sachlich und vor allem so gut formuliert diskutiert wird.


    Ich selber schaue mir die Videos von Sacki auch gerne an, nicht das ich ein großer Outdoor Fan wäre, aber ich finde er macht das gut und daher bin auch ich auf die weiteren Tests gespannt.

    Up ewig ungedeelt !
    Meine Marktplatz Bewertung: <Click>

  • Ich würde mal gerne sehen wie das Messer ohne Paracordwicklung aussieht. Ich habe z. B. ein Pohl Force Charlie One, meistens ist eine Paracordwicklung drauf, weil es für mich so angenehmer ist, aber, auch wenn ich die Wicklung runternehme, komme ich mit dem Messer auch gut zurecht.


    Was den rostenden Stahl angeht, ja, in der Vitrine rostet er schnell, aber, ihr könnt ja auch Fachleute fragen, ein Stahl der ständig arbeitet rostet nicht, sonst wären den US Marines all ihre Ka-Bar´s im Pazifik, im Zweiten Weltkrieg, unterm Ar... weggerostet. Ob man Schmiedehaut mag oder nicht, ist sicher Geschmacksfrage, aber störend finde ich es nicht, genauso wüsste ich nicht warum ich mit einem 4 mm dickem Messer kein Batoning machen soll. Ich habe ja ein Ka-Bar USMC Fighting Knife, ich sage immer dazu Utility Knife, weil es eher ein Arbeitsmesser denn ein Kampfmesser ist. Das Ka-Bar ist, nach meiner Messung um die 4,15 mm dick und man kann damit Batonen, warum nicht? Das Problem beim Batonen sehe ich aber nicht so sehr in der Klingendicke sondern in der Klingenlänge, wer diese Arbeit mal mit einem kurzen Messer gemacht hat, der wird wissen wovon ich spreche und ich meine damit nicht ein paar kleine Ästlein, sondern richtig massives Holz. Natürlich wird es mit 4 mm nicht so effektiv gehen, wie mit 6 mm, aber es wird mit 17 cm Klingenlänge auch erheblich leichter gehen als mit 11 cm.


    Was mich immer bei diesen Survival Messern wundert ist die Länge. Ein Survival Messer soll mir das überleben sichern und da muss ich zuerst mal überlegen, wo. Ein Messer, daß mir das Überleben draußen, in der freien Natur, im Wald sichert, ist nun mal für andere Einsätze gedacht als ein Messer daß mir das Überleben in der Stadt sichert. Nun, kommen wir zum Punkt. Warum soll ich mich draußen in der freien Natur an ein Gesetz halten, besonders im Überlebensfall, und mich mit einem kleinem Messer abmühen, vielleicht sogar deswegen vor die Hunde gehen, wenn es mit einem größeren besser viel besser und leichter geht, und wer bitte schön soll mir das irgendwo, mitten in einem Wald, am Ar... der Welt, verbieten??? Ich denke, daß jeder Polizist einsehen wird, wenn ich mich auf eine harte Tour durch die Wildnis aufmache, daß ich ein größeres Messer brauche weil ich es dann auch wirklich als vielseitiges Werkzeug nützen kann. Das nennt man bei euch in Deutschland glaube ich sozial adäquater Grund oder so.


    So, jetzt kommen wir zum Einsatzort Großstadt. Wir reden von Survival, also Überleben. Wenn es dazu kommt, daß ich ein Messer wirklich zum Überleben brauche, weil alles in Schutt und Asche liegt, dann ist das aber ein genauso guter Grund wenn ich ein robustes Messer mit mir führe. Muss ja nicht so groß sein wie in der Wildnis, aber auch da habe ich ja einen Grund so ein Messer zu führen.


    Kann mir jetzt mal jemand sagen, warum ich beim Kauf eines Messers, das mir wirklich das Überleben sichern soll, auf diesen blöden Verkaufsschmäh, mit Klingenlänge in Deutschland legal zu führen, reinfallen soll?


    Ich meine, ich habe jetzt in den letzten paar Jahren wirkllich viele Messer angesammelt, noch mehr in der Hand gehabt, und hab mir vorhin, als ich diesen Thread gelesen habe, wirklich überlegt, warum zum Teufel brauche ich in einer Großstadt ein Messer, das mir das Überleben sichern soll, ohne irgendeinen nennenswerten Grund? Wir leben in Friedenszeiten, ich bin Familienvater, brauche so etwas weder beruflich noch sonst wie, wozu soll ich so etwas jeden Tag, jede Stunde, mit mir herumschleppen? Wenn ich in Deutschland wäre, dann müsste ich ja auch auf diese komischen Paragraphen achten. Aber es geht hier nicht um Paragraphen, sondern um den Grund. Ich komme im Alltag mit meinem Spyderco Manix2 oder Pohl Force Chalie One (definitiv kein Survival Messer) wunderbar zurecht.


    So, machen wir uns nichts vor, wir finden solche Messer einfach geil und es hat überhaupt nichts mit Survival, Überleben, oder etwas anderem zu tun. Leute, die wissen wie man solche Sachen verkauft locken dann natürlich mit solchen Werbesprüchen und Videos an, sie machen ein gutes Geschäft damit, aber wer braucht so etwas wirklich? Und mit diesem Satz fallen, für mich jedenfalls, alle genannten Gründe, die diskutiert wurden, einfach weg. Entweder ich finde es geil, dann kaufe ich es, oder ich finde es nicht geil, dann kaufe ich es nicht, aber um mir mein Überleben zu sichern kaufe ich mir weder so ein Messer, noch alle andern, die so beworben werden, mit, Klingenlänge legal etc. nicht, weil im Notfall kein Mensch auf die Länge deines Messers schaut und weil mir im Notfall so ein Messer das Überleben nicht wirklich sichert bzw. erleichtert. Was wir hier kriegen ist eigentlich ein Messer daß man herumtragen und herumzeigen kann, wie, schau, wei geil das ist, aber wirklich zum Überleben, vor allem in freier Wildnis, taugt das nicht unbedingt.


    Viele von uns, die schon länger hier im Forum sind, kennen ja Tony Lennartz und er hat ja das GEK 2000 nicht umsonst so gestaltet, wie es gestaltet ist. Das ist ein Überlebensmesser und der Kleinkram ist einfach nur geil oder nicht geil, das ist alles.


    Ich möche noch betonen, ich habe das GEK 2000 nicht, mache also hier keine Werbung, habe allerdings genug andere ähnliche Messer, die man genauso effizient nutzen kann, es soll als Maßstab dienen. Ich möchte nur den Leuten klar machen, wenn ihr so etwas kauft, dann überlegt es euch gut und richtig und kauft dann ein richtiges Messer, ein richtiges Werkzeug mit dem man in so einer Situation auch schwere Arbeiten verrichten kann und nicht etwas, wo ihr nach ein paar Wochen oder Monaten denkt, das ist es doch nicht und dann fängt es irgendwo Staub, rostet ein, weil rostender Stahl in der Vitrine rostet etc.

    vae victis

    7 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Moin Kibo,


    ich sag es mal so, ob das Thema Survival heißt und ob es das tatsächlich ist, sind zweierlei Baustellen.


    Richtiges Survival ist, wenn man unerwartet eine lebenskritische Situation meistern musst...


    Was wir hier im Forum und anders wo Survival nennen, ist das nette Hobby, sich in Situationen mit minimalen Komfort-Bedingungen zu begeben. Und das beste daran ist, das wir auch die Wahl des Equipments haben, der Eine nimmt nur ein großes Messer mit, der Andere Nessmuk like eben ein kleineres Messer und mehrere Tools mit. Die Wahl hat man im Ernstfall schon mal gar nicht, insofern...


    Es gibt Menschen, die diesen Hobbybereich professionell bedienen und da ist es für mich legitim die eigenen Erfahrungen entsprechend zu verkaufen, ob es Tony´s Wuchtbrummen sind oder Sacki´s 42a konformes Messer. Denn was Sacki harten Survivaleinsatz nennt, ist wenn er eben eine seiner Touren macht und dann dieses Messer benutzt. Sein Messer ist weniger "störend" in er Öffentlichkeit und nicht zuletzt deshalb auch ein Verkaufsargument für viele, die keine Lust auf Gedöns mit den Freunden und Helfern haben wollen.


    Das finde ich alles ok, denn ich habe ja die Wahl, ob ich so ein Produkt kaufe oder nicht...




    Noch ein paar Worte zu rostendem Stahl, meine Messer sind überwiegend daraus. Ich hatte noch nie ein Problem damit und die rosten bei mir auch nicht in der Vitrine. Ganz Südamerika und Asien arbeiten mit großen Haumessern, die alle nur aus Carbonstahl bestehen und dort herrschen für diesen Stahl ungünstige Umweltbedingen. Rostfreie Stähle sind ein wenig wie Teflonpfannen: Alle Welt meint, man braucht den Kram, sonst backt alles an und man muss so viel reinigen. Hat man in seinem Leben schon mal eine Eisenpfanne genutzt, weiß man, dass damit auch nix anbackt, sie bei richtiger Benutzung nicht rostet und man nie wieder eine andere haben möchte...

    2 Mal editiert, zuletzt von Daisetz ()

  • Daisetz, Dein sehr bedachter Einwand zu "Survival" ist das, was ich mit "Anwendungsprofil" meinte. Wir verwenden diesen Begriff bei der Bewertung von Messern ja tatsächlich nicht nur für das Überstehen eines Flugzeugabsturzes (....gerade da werden wir ja regelmäßig gar keines zur Verfügung haben, wenn wir unseren eigenen Koffer nicht durch einen unglaublichen Glücksfall wiederfinden...) oder wirkliche Expeditionen von Tony's Zuschnitt.


    C-Stahl möchte ich für diesen Einsatzbereich ebenso wenig verwerfen wie Du, aber diese Diskussion ist ja einer der unendlichen Glaubenskriege der Szene :). Ich sehe hier aber eher die Tendenz, das Material nicht ganz zu verwerfen, die Kombi mit einem Wickelgriff aber unglücklich zu finden.


    Auch hier MUSS es nicht problematisch werden: Wenn der Anwender z.B. das Messer nur in einem Anwendungsprofil nutzt, in dem er z.B. gar nicht jagt oder fischt und seine Aufenthalte in der "Survival"-Situation zeitlich einigermaßen begrenzt sind, wird es da wohl kaum Probleme geben.

  • Man darf dann solche Messer den Leuten nicht als Survivalmesser präsentieren und damit fällt ja auch die Diskussion weg, ob man Paracord nach Aufbrechen eines Wildes wieder reinigen muss etc. das Messer ist ja zu diesem Zweck absolut nicht geeignet. Paracord am Griff für Survival Situationen, wozu? Oder, wozu überhaupt, denn das Ganze hat nix mit Survival, also wirklich Überleben müssen, zu tun.


    Nennen wir es Freizeitmesser oder Ausflugsmesser, aber dann kommen Diskussionen, wie Batoning mit Klingenstärke 4 mm, wozu? Das beste ist ja daß der Mann, der das Messer als "sein" Survival Messer präsentiert, noch nie Batoning gemacht hat, verzeihung, aber so ein Mann ist gar nicht qualifiziert genug um ein Messer für richtiges Survival zu entwerfen. Das sollte er auch selber überdenken.


    Tony Lennartz hat, glaube ich, auch keinen Flugzeugabsturz überlebt, aber der Mann war in Extremsituationen und er hat nicht umsonst so ein Messer, wie das GEK 2000, das hier als Maßstab für richtige Survival Messer dienen soll, entworfen.


    Aufenthalte in Survival Situationen zeitlich begrenzt? Das ist ja dann keine Survival Situation sondern ein Ausflug oder ein Einsatz, aber Einsatzmesser ist dieses Ding sicher nicht, Ausflug, ja. Anwendungsprofil, nicht Jagen, nicht Fischen, kann man sich so etwas in einer Survival Situation aussuchen? Probiert mal eine 120 kg schwere Sau mit so einem kleinem Messer zu schlachten (war bei so einer Schlachtung mit dabei, habe geholfen), und das nicht aus Spaß sondern weil ihr gerade am verhungern seid, und nicht weil Mama heute vergessen hat zu kochen.


    Ihr vergesst daß, das was wir hier schreiben viele Leute mitlesen, das sind nicht alls TF Mitglieder. Man könnte ja mal überlegen, jemand braucht wirklich ein Survival Messer weil er sich in eine Extremsituation begiebt, kein Flugzeugabsturz sondern ein längerer Aufenthalt irgendwo im Dschungel oder in den großen Wäldern Russlands (auch wenn das jetzt gerade vielleicht nicht passt, ist aber nur ein Beispiel). Kann sein daß sich derjenige mal vorher in das Thema Survival Messer einlesen will und dann schaut er mal auch in das TF hinein und was sieht er? Er sieht ein Ausflugsmesser, wie ich es nennen würde, daß sicher nicht dazu gedacht ist wirkliche Survival Situationen zu überleben sondern zum Schnitzen etc. und weil ja als Survival Messer beworben nimmt er dann so etwas mit und denkt sich, warum soll ich mir was größeres mitnehmen, ist ja nicht mein Anwendungsprofil???


    Leute wenn ihr aus Spaß solche Messer kauft, entwerft oder wie auch immer, dann schreibt bitte nicht daß man damit in einer wirklichen Survival Situation und Survival heißt nun mal Überleben, nur mit diesem Messer auskommen werdet. Eignet sich gut für einen Spaziergang ins Grüne, vielleicht mal zum Grillen, obwohl, versucht mal ein ordentliches Schnitzel mit so einem kurzen Messer zu schneiden, kann jeder zu Hause probieren, ihr werdet sehen, es ist nicht leicht und die Metzger verwenden nicht umsonst dafür größere Messer.


    Also Frezeitmesser, Ausflugsmesser, Hobbymesser ist okay aber zum Überleben, nö. Und man spart sich dann auch solche Diskussionen wie, dieser oder jener Stahl, diese oder jene Klingendicke, es hat ja jeder sein Anwenderprofil also soll er das Messer auch nach diesem Profil entwerfen aber dann auch richtig benennen.

    vae victis

    4 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Ja der Outdoorer und Survival Glaubenskrieg.... Karbonstahl oder Rostfrei.... kurz oder lang...


    Ich komme schon seit Jahren mit einem Messer <10cm aus und das sicher nicht wegen der Gesetzgebung oder wegen eines Survival „Gurus“, ich hab einfach bei meinen Touren
    und Exkursionen „für mich“ festgestellt, das ein kurzes Messer vollkommen ausreichend ist für alle Arbeiten..... und das ganze lange bevor Survival, Outdoor, Bushcraft, usw. „modern“ wurde.


    Mir ist auch absolut schleierhaft warum so viele Wert darauf legen das man einen dicken Holzscheit mit dem Messer spalten können muss


    Aber wie ich schon geschrieben habe, jeder geht anders an die Dinge heran. Ein universal perfektes Messer, gibt es nicht.


    Nun zurück zum Thema, ganz offen gesagt es ist wieder mal ein Messer von einem einigermaßen bekannten Menschen aus dem Internet....nicht mehr und nicht weniger.
    Wenn ich jetzt Bear Grylls, Sacki und weis der Herr wenn es da noch gibt, alle sind doch mehr oder weniger durchs Internet und TV bekannt geworden und machen dann
    Messer nach ihrer „Glaubensrichtung“, was ja auch in Ordnung ist.... jeder muss ja von irgend etwas Leben.


    Selbst mit Youtube verdient man heute gutes Geld....ich erinnere mich an einen Fernsehbericht über Joerg Sprave (der Schleuderspezialist) in dem gesagt wurde das er von seinem Youtube Kanal
    schonseinen Lebensunterhalt bestreiten könnte.


    Es ist doch durchaus üblich seinen Bekanntheitsgrad auszunutzen um Geld damit zu verdienen.


    Was Messer angeht sind die einzigen rühmlichen Ausnahmen eigentlich nur Rüdiger Nehberg und Cody Lundin, die Beide mit ganz billigen standard Serienmessern ist Feld ziehen.
    Ich glaube übrigens nicht das Rüdiger Nehberg damals von Glock Geld bekommen hat.... aber wissen tue ich es nicht.


    Wenn ich mir jetzt ein Messer nach meinen Vorstellungen anfertigen lasse, würde es doch keinen Menschen interessieren und es würde auch sicherlich keiner das gleiche Messer
    haben wollen....nur weil es der Postmann hat.


    Ich will damit niemand runter machen, aber im Endeffekt geht’s doch wiedermal nur ums Geld.

    Den stärksten Anlaß zum Handeln bekommt der Mensch immer durch Gefühle.
    v. Clausewitz

  • Postmann du nimmst ein 10 cm Messer zum Ausflug mit, wunderbar, passt alles, aber das ist ja keine Extremsituation. Das ist ungefähr so, ich nehme zum Spaziergang in der Großstadt auch kein großes Bowie mit sondern ein kleines Spyderco.


    Survival Situationen sind Extremsituationen und die muss ich mit meinem Messer bewältigen können. Würde villeicht jemand so ein Messer als Steighilfe, weil es gerade die Situation erfordert, einsetzen? Wovon reden wir hier, von Ausflügen oder von Überleben im Notfall in einer Extremsituation?


    Postmann hast du schon mal versucht mit so einem kleinem Messer ein richtiges Schnitzel zu schneiden? Versuche es. Muss ja gar nicht so extrem sein.

    vae victis

    Einmal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Puh Kibo... nicht die Länge macht´s sondern „das dabei haben“ und „das damit umgehen können“. Jedes Messer was du in einer Notsituation dabei hast ist ein Survival Messer.


    Selbst Verfechter großer Messer, werden froh sein wenn sie überhaupt ein Messer dabei haben und wenn es nur das IZULA mit rund 7cm ist.


    Meine Touren in Skandinavien, Kanada und der Ukraine würde ich übrigens nicht als „Ausflüge“ bezeichnen, aber ich muss niemand etwas beweisen, ich weis für mich was ich kann und was nicht.


    Ich könnte jetzt mit dir einen Streit vom Ast brechen und mit Argumenten kommen. Die du dann wieder versuchst zu erwidern..... das bringt uns aber kein Stück weiter und
    mündet wieder nur in eine endlose Diskussion.


    Deshalb lass ich es....

    Den stärksten Anlaß zum Handeln bekommt der Mensch immer durch Gefühle.
    v. Clausewitz

    Einmal editiert, zuletzt von Postmann ()

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