So, hallo erstmals
Gleich zum Anfang, das ist mein erstes Review. Es wird nicht so lang oder so toll werden wie manch anderes Messer-Review das ihr schon gelesen habt, aber es wird wohl halbwegs ausreichend sein um sich ein Bild vom Ganzen machen zu können.....
So, nun zum eigentlichen Thema, dem Dicok. Die Daten des Messers findet ihr Hier auf der HP von Extrema Ratio. Hier sieht man auch den Normalzustand
Ich hab es mir gegönnt da es mir einfach optisch, als auch von der Größe sehr gut gefallen hat.
Im Lieferumfang enthalten ist das Messer, eine Kydex mit Unterarm/Unterschenkel/Inflator und was auch immer Holster und eine Schraubhilfe zum Aufschrauben der Druckluftflasche?!? Den Sinn dieses Werkzeuges hab ich nicht so ganz durchblickt, ist mir aber auch nicht so wichtig gewesen.
Die Kydex hält das Messer dank der großen Wölbung am Griffanfang recht sicher mit einem ganz angenehmen Zugpunkt. Die Kydex wurde allerdings nicht an das Messer angepasst sondern an einen viel größeren Rohling, wohl um Kratzer zu vermeiden wenn die Kydex mit Sand, Dreck usw. vom Wasser gefüllt ist. Die Übergröße lässt aber wohl auch Kieselsteine zu.....dadurch klappert das Messer in der Kydex allerdings sehr unangenehm.
Der Holster ist sehr gut verarbeitet, das Material ist sauber vernäht, alles hat seinen Platz. Durch eine gelb gekennzeichnete Zusatzsicherung wird das Messer noch zusätzlich neben der Kydex mit dem Holster über eine Schnalle verbunden.
Da mir die Kydex zu wackelig war und der Holster zu groß, habe ich mir selbst eine Kydex gemacht und die Sicherungsschnalle vom Messer entfernt....
Nun zum Messer....
Das Messer hat eine praktische Größe von 196mm und eine Klingenlänge von 75mm. Der Griff besteht aus Nylon (laut der ER Website), ist sehr griffig und fasst sich sehr gut an. Ich habs normalerweise nicht so mit den Griffen von Extrema Ratio aber der ist echt große Klasse. Mit meiner Handschuhgröße 10 habe ich darauf ausreichend Platz, es ist aber auch nicht zu viel da, das etwas stören würde.
So, jetzt kommen wir mal zur Klinge. Das Messer besteht aus N690 und hat einen dolchartigen Anschliff mit einer stumpfen Spitze, wie ein Flachmeißel.
Gründe für derartige Spitzen sind:
a) Grundsätzlich ist diese eben für alle Arten von Hebelarbeiten gedacht wie z.B.: Muscheln aufhebeln oder abkratzen.......
b) Die fehlende Spitze ist bei der Verwendung auf Schlauchbooten ganz nützlich, sollte einem das Messer aus der Hand fallen und unglücklich landen.... Beim Tauchen ist es üblich mit sogenannten Zodiacs zu den Tauchplätzen
zu fahren, was nichts anderes als ein stabiles Motorschlauchboot ist. Die verwendeten Stoffe und Folien sind zwar sehr stabil aber der Teufel schläft nicht.....
c) Wenn man sich beim Tauchen mal wirklich in etwas verfängt und sich freischneiden muss (für was anderes ist dieses Teil ja auch eigentlich nicht gebaut worden), kann man das Messer fast gefahrlos zwischen Schnur/Netz was auch immer und dem verfangenen Körperteil schieben.... Man hat zwar auch noch meistens den Neoprenanzug, aber den soll man ja auch nicht unbedingt beschädigen....
Der Meißelanschliff hat mir allerdings so gar nicht zugesagt und ist somit gleich einer moderaten Spitze gewichen. Die oben genannten Gründe zählen für mich einfach nicht . Die Spitze habe ich gerade so scharf gemacht das man damit z.b. eine Plastikflasche durchstoßen kann, damit hat man noch genug Material zum Hebeln zur Verfügung.
Ich habe die Klinge an diversen Seilen und Schläuchen getestet und bin eigentlich nicht so ganz überzeugt. Die glatte Seite macht was sie soll. Diese schneidet, in anbetracht des sehr niedrigen Anschliffes sogar außerordentlich gut.... die Serrations jedoch haben mich auf ganzer Linie enttäuscht. Außer bei sehr festen, dichten Stricken sind diese leider kaum zu gebrauchen. Die sehr agressive Zahnung verhakt sich recht schnell im Schneidgut, somit ist ein sicheres Arbeiten imho nicht möglich.....
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Edit: Hab ich doch glatt noch einen "Test" vergessen.
Der Schäkelöffner wurde von mir auch getestet. Hatte 3 Schäkel zur Verfügung und alle Drei wurden geöffnet. Die Größe des Öffners ist imho recht gut gewählt, außer das er vl etwas spitzer zulaufen könnte. Der kleinste Schäkel wurde nur noch an den Flanken gehalten und hätte wohl auch leicht abrutschen können.
Trotz der schlechten Kydex, des zu großen Holsters und der schlechten Serrations mag ich das Messer irgendwie. Es gefällt mir optisch einfach sehr gut und liegt klasse in der Hand. Auch das Handling ist sehr gut.
Ich würde keinem den Kauf ausreden, jedoch hat das Messer ein paar Schwächen welche die Freude am Messer etwas trüben, vor allem bei dem Preis. Tauchermesser gibt es ja ab 20€.....
Nächste Woche werde ich das Messerchen nochmal beim Tauchen und Schnorcheln im Meer testen, dann gibts nochmal ein paar abschließende Worte.
Ich hoffe dieses kurze Review bringt dem ein oder anderen ein bisschen was.......