Erscheinung auf die Außenwelt

  • Ich habe in einem Fußballforum mal eine interessante Aussage gelesen:
    Da hat sich jemand darüber beklagt oder einfach nur gefragt, dass/warum man im Stadion kaum noch Leute sieht, die nicht in der einen oder anderen Fankluft oder Fanbekleidung erscheinen. Ihm waren da zuviele, zu stark aufgetakelte "Fans", die er lediglich für anstandshalber verkleidete Gelegenheitsbesucher hielt - die Frage dahinter war, ob es nur noch "150%ige" Fans gibt, oder auch Normalos, die sich buchstäblich unverkleidet, unkostümiert ins Stadion trauen... Passt irgendwie auch hier zum Thema, auch wenn es etwas OT ist.


    Das mit dem "full dresser" bei der Geländearbeit ist doch mal ein schönes Beispiel dafür, dass eine eigentlich sinnvolle, meinetwegen intuitiv richtige Überlegung auch ganz schnell sinnbefreit bis albern werden kann. Der Bursche hats eigentlich gut gemeint, weil dem Anlass entsprechend, intuitiv richtig gekleidet.
    Nur dass es mittlerweile fast überall vorgeschrieben ist, Signalfarben bei irgendwelchen Arbeiten zu tragen, ist noch nicht überall angekommen - ich finde es schade. Schade, dass sowas auch schon vorgeschrieben ist. So kann einem mitunter auch der letzte Rest von Spaß und Freude bei der Arbeit und teilweise auch im reinen Hobbybereich genommen werden.


    Man muss aber auch nicht um jeden Preis oder aus Prinzip etwas tragen oder mitführen, nur um darzustellen oder zu demonstrieren, dass man etwas macht, nur weil man es (gerade noch) darf, ein bewusstes "Anderssein" fiele auch darunter. Man überschreitet dabei ganz schnell die Grenze zum "Posen" und macht sich damit ggf. zum Clown. Ich stelle bei mir immer häufiger fest, dass ich mich mit dieser Einstellung selbst einschränke, sei es mit Messern oder auch nur mit Taschenlampen. Da gehe ich mit Spaß zur Arbeit, bin auch "full dressed" 4 Messer am Körper verteilt, dazu drei "fette" LED-Lampen mit. Alles in der sinnlosen Erwartung, es auch mal zu nutzen. was kommt bei raus?


    Ich bin mittlerweile so daran gewöhnt, dass es mir erst richtig böse auffällt, wenn mir das Gerödel zu schwer wird und ich am späteren Arbeitstag darüber stolpere, selbst wenn ich es vorher benutzt hatte... Damit ist der Spaß dann für mich vorbei. Was Tarnkleidung im Alltag betrifft, gibt es da auch noch andere Seiten, die man betrachten kann... Für einige ist es offenbar ein Symbol für Freiheit, für andere genau das Gegenteil, nämlich für Unterdrückung und Zwang - was aber generell für behördliche Uniformkleidung so gesehen werden kann...


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

  • Ich persönlich bin auffällig, eine art bunte promenadenmischung... schräg angeguckt werde ich gelegentlich, also habe ich eine gewisse ungewollte wirkung auf die aussenwelt.


    typisches outfit:


    manchmal stiefel, wenn dann aber unter de rhose, sonst sportschuhe


    cargo pants, meistens in schwarz, selten in flecktarn.


    t- shirt meist etwas wie everlast oder tapout


    feuerwehrpiepser und leatherman surge offen am gürtel.


    folder meistens mit taschenclip in der hosentasche.


    dazu glatze und bart, mit 93 kilo nicht ganz zierlich.


    das reicht schon um beäugt zu werden... X(


    gruss Dominik

  • [quote='Micha M.','index.php?page=Thread&postID=619639#post619639']Es ist nur eine Mütze, Centurio :)


    Zu geil!!!!!! :lmfao:


    "nur eine Mütze" DAS KANN JA JEDER BEHAUPTEN, MICHA!!!!!!


    die welt braucht mehr leute, wie dich, die sich einfach nen dreck scheren und so rumlaufen, und so sind, wie sie bock haben!


    gruss Dominik


    ps hups sorry, ich check das mit den zitaten als net.

  • Moin/Mahlzeit Michael,

    Och auch den ollen mosgrünen BGS Parka will ich sehen! :thumbup:


    mir war das nicht entgangen, ich habe es nur bisher nicht gebacken bekommen, jetzt aber - der Parka ist aber fast wie aus der Kleiderkammer :thumbup:

  • Danke für deine Mühen! Da hast du aber ein schönes Exemplar. die verloren schnell die Farbe und sahen dann nicht mehr schön aus.

    Michael
    T.I.T.A.N 0060 Kopportunist 0060

  • ...Man mag es mir verzeihen oder nicht, ich kann mich da nur schwer verbiegen. Trotzdem schätze ich mich als sehr tollerant ein was Kleidung betrifft...


    ...Nicht verkleiden ist die Devise. Und da haben Anzugträger genau so wie Camo Träger ihren Platz in der Gesellschaft verdient.


    Es ist für uns alle von Vorteil, wenn Du in Deinem Job Deine 'Pappenheimer' vorher checkst! Ein VOR-Urteil kann jederzeit berichtigt werden! Deine Toleranz spricht für Dich!


    Tolle Aussage! Jede/r sollte das tragen, in dem er sich wohl fühlt. Jobmäßig muß man gewisse Sachen tragen, die einem vielleicht vom persönlichen Stil her nicht so gefallen, aber in der Freizeit muß und darf jeder er selbst sein!


    Und ich nehme an, daß so mancher Kriminelle es sich zwei mal überlegt ob er jemanden angreift wenn er sieht, daß das Opfer etwas hat womit es sich sehr wohl wehren kann.


    Sowas kann auch nach Hinten losgehen, wenn man einen Geübten vor sich hat! Was man offen zur Schau trägt, kann schnell auch gegen einen selbst verwendet werden!



    Früher bin ich auch offen mit meinem 'Jägermesser' rumgelaufen. Einfach, weil es mir Spass gemacht hat und ich es wieder aus der Versenkung holte. Eine gewisse Zeit lang, um mich mal wieder daran zu erfreuen. Ein 'Poser' war ich deshalb absichtlich nicht, ich hab mir einfach keine Gedanken um die äußere Wirkung gemacht. (Individuelle) Kleidung ist eine Form von Kunst, sagte mir mal eine Punk-Frau, als ich sie als Teenie mal auf ihre Klamotten ansprach. Der Meinung bin ich auch! Wenn jemand seinen eigenen Stil auslebt, finde ich das sehr interessant! Die Möglichkeiten haben wir heute, also why not?


    Selbst erlebt habe ich mal einen verbalen Angriff auf dem Bahnhof als ich bepackt von ein paar Tagen aus dem Wald kam. 'Wenn ich in den Wald gehe, will ich auch aussehen wie der Wald, sonst fühl ich mich dort deplaziert' ist meine Devise! Und so hatte ich Tarnklamotten an. Der Typ sagte: "Du Mörderin! Du Zivilversagerin!" Ich hab zu ihm gesagt: "Du bist ein Klamotten-Rassist!" Später hab ich ihn nochmal getroffen und er nickte mir zu. Er hat nachgedacht...

    Wer seinen eigenen Weg geht, braucht niemanden überholen und kann auch von niemandem überholt werden. Karl Pilsl


    The Gear Saddlery - Mein Angebot

    Einmal editiert, zuletzt von Eule ()

  • Es passt vielleicht nicht 100%ig in diesen Thread, da es nicht um mein Äußeres geht - aber um die Wirkung eines offensichtlich Messer-Interessierten auf die Außenwelt.


    Heute habe ich auf dem Heimweg die S-Bahn um eine Minute verpasst und musste 20 min am Bahnhof überbrücken. Also bin ich zum Kiosk und hab dort den aktuellen Messerkatalog gesehen und mitgenommen. Diesen habe ich dann auf der Rückfahrt in der S-Bahn gelesen. Ansonsten gab es bis auf den TFDE-Patch auf meinem Messenger-Bag (den man aber während der Fahrt nicht sehen konnte, da dort der besagte Katalog drauf lag) keine sichtbaren Hinweise auf mein Hobby.


    Von den sechs Fahrgästen in meinem direkten Umfeld wurde ich von vieren völlig skeptisch gemustert - und zwar solange, bis sie nach und nach ausgestiegen sind, mindestens 15min lang. Bei der Dame direkt neben mir auf den Sitz konnte ich aus dem Augenwinkel beobachten, wie sie ihren Blick die ganze Zeit zwischen den abgebildeten Messern und meinen Gesicht hin und her wandern ließ. Von der Dame gegenüber wurde ich ununterbrochen angestarrt - nur kurz unterbrochen, wenn ich plötzlich in ihre Richtung geschaut habe. Der Herr schräg gegenüber hat mich ebenfalls permanent beobachtet und zwischendurch den Kopf geschüttelt, wenn ich Messer mit dem Stift markiert oder abgehakt habe... Man kann die Reaktionen schlecht genau beschreiben, aber sie waren eindeutig - ich fahre täglich mit der S-Bahn, aber so entsetzt wurde ich noch nie "begafft". :thumbdown:


  • Von den sechs Fahrgästen in meinem direkten Umfeld wurde ich von vieren völlig skeptisch gemustert - und zwar solange, bis sie nach und nach ausgestiegen sind, mindestens 15min lang.... ...Man kann die Reaktionen schlecht genau beschreiben, aber sie waren eindeutig - ich fahre täglich mit der S-Bahn, aber so entsetzt wurde ich noch nie "begafft". :thumbdown:


    Da hätte sich doch der Spruch "Wenn ihr mich noch länger anglotzt,verlange ich Eintritt!" gelohnt...

  • Vielleicht wurdest du auch nur skeptisch gemustert weil du die falschen Messer abgehakt hast und die dir gegenüber waren Stammleser vom "Blade Magazine" und dem "Knives illustrated" :rofl:
    Aber ich versteh schon was du meinst, bei einem Jagdmagazin hätte man dich wahrscheinlich angezeigt.


    Gruß Oscar

  • Zitat

    Es passt vielleicht nicht 100%ig in diesen Thread, da es nicht um mein Äußeres geht - aber um die Wirkung eines offensichtlich Messer-Interessierten auf die Außenwelt.


    Heute habe ich auf dem Heimweg die S-Bahn um eine Minute verpasst und musste 20 min am Bahnhof überbrücken. Also bin ich zum Kiosk und hab dort den aktuellen Messerkatalog gesehen und mitgenommen. Diesen habe ich dann auf der Rückfahrt in der S-Bahn gelesen. Ansonsten gab es bis auf den TFDE-Patch auf meinem Messenger-Bag (den man aber während der Fahrt nicht sehen konnte, da dort der besagte Katalog drauf lag) keine sichtbaren Hinweise auf mein Hobby.


    Von den sechs Fahrgästen in meinem direkten Umfeld wurde ich von vieren völlig skeptisch gemustert - und zwar solange, bis sie nach und nach ausgestiegen sind, mindestens 15min lang. Bei der Dame direkt neben mir auf den Sitz konnte ich aus dem Augenwinkel beobachten, wie sie ihren Blick die ganze Zeit zwischen den abgebildeten Messern und meinen Gesicht hin und her wandern ließ. Von der Dame gegenüber wurde ich ununterbrochen angestarrt - nur kurz unterbrochen, wenn ich plötzlich in ihre Richtung geschaut habe. Der Herr schräg gegenüber hat mich ebenfalls permanent beobachtet und zwischendurch den Kopf geschüttelt, wenn ich Messer mit dem Stift markiert oder abgehakt habe... Man kann die Reaktionen schlecht genau beschreiben, aber sie waren eindeutig - ich fahre täglich mit der S-Bahn, aber so entsetzt wurde ich noch nie "begafft". :thumbdown:



    Haha sehr geil!!! Das nächste mal bitte ein Foto davon :D


    Gruß Chris

  • Tja, Grenni....da könnte man Dir natürlich wahlweise verschiedene Strategien empfehlen:


    1. Tarnen: Den anstößigen Katalog einfach in etwas mit mehr Sozialakzeptanz einpacken: Ein Heft mit aufgetakelten minderjährigen Mädchen in aufreizenden Posen vielleicht. NEIN! Kein Teenporno! Ich meinte eine Modezeitschrift.


    2. Anschluß an die Gruppe suchen, Zugehörigkeit signalisieren: "Keine Sorge, ich bin ganz wie Ihr. Ich lasse meine Klamotten von Kindersklaven machen, hinterziehe Steuern, schlage meine Frau und mißbrauche meine Kinder. Und mit Öffis fahr ich nur, weil ich wegen Saufen und Rasen die Fleppe abgeben mußte. Also alles ganz normal, wie alle anderen..."


    3. Für Toleranz gegenüber Fremden werben: "Wirklich schöne Sachen bietet Ihr Kuffar an, Hut ab. Sowas konnte ich in Tschetschenien und in Syrien nie kaufen. Wir werden uns wirklich freuen, wenn uns das alles gehört!"


    4. Polizeilich erprobte idiotensichere musikalische Deeskalation: Du trägst nen Badeanzug mit Camo-Pailletten, tanzt nen Pole-Dance an einer der Haltestangen und trällerst "A-tem-los...." :)

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Hm, außer irgendwie freundlich-schlagfertig zu reagieren fällt mir dazu auch nicht viel ein.


    Lächeln, nicken..."Ja, ich bin's wirklich. Wenn Sie kein großes aufleben darum machen, kann ich Ihnen gerne ein Autogramm geben. Aber bitte keine Handyfotos" ;)


    Traurigerweise wärst du mit einem Jagdmagazin vermutlich weniger schräg angeschaut worden, trotz der dort vorgestellten Schusswaffen...

  • Ich starre bei solchen Gelegenheiten gern zurück ohne die Miene zu verziehen. Entweder in die Augen oder wenn es sich lohnt ein bißchen tiefer. Es ist immer interessant, wer sowas länger durchhält.



    Bis denne!
    Frank

    Wozu braucht man das?

  • Ich hatte kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt, die Dame neben mir, die bei jedem Umblättern erneut einen Blick in den Katalog geworfen hat, am Schluss zu fragen, welches Messer ihr am Besten gefallen hat. Sie ist aber vorher ausgestiegen.


    Naja, auch wenn ich mich über die negativen Reaktionen der Mitfahrenden sehr gewundert habe, war ich davon nicht so persönlich berührt, dass ich mich abends in den Schlaf weinen musste.


    Zitat von 'Micha M.

    4. Polizeilich erprobte idiotensichere musikalische Deeskalation: Du trägst nen Badeanzug mit Camo-Pailletten, tanzt nen Pole-Dance an einer der Haltestangen und trällerst "A-tem-los...." :)

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dann weniger skeptisch betrachtet worden wäre. Statt einem ggf. alarmierten SEK hätten mich dann an der nächsten Station die Jungs mit den bequemen weißen Jacken in Empfang genommen. :biggrin:


  • 3. Für Toleranz gegenüber Fremden werben: "Wirklich schöne Sachen bietet Ihr Kuffar an, Hut ab. Sowas konnte ich in Tschetschenien und in Syrien nie kaufen. Wir werden uns wirklich freuen, wenn uns das alles gehört!"


    Find ich nen geschmacklosen Beitrag, ganz ehrlich.
    OT off


    Ich hätte die Damen und Herren einfach freundlich angelächelt und gefragt ob sie auch nen blick riskieren wollen. Aber kann und wird es niemals allen recht machen. Ist doch auch Wumpe, oder.

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