Ich bin gerade dabei mir meine Ausrüstung für einen realistischen BOB/Bushcraftingrucksack zusammenzustellen (d.h. ein stets gepackter Rucksack, der unmodifiziert für ein Fluchtszenario taugt, der aber gleichzeitig Grundlage für weitere Unternehmungen vom Kurztrip in die Pampa bis zu mehrtägigen Touren ist, wenn maches weg- oder dazugepackt wird)
In diesem Zusammenhang möchte ich EIN Tool mit einpacken, das folgendes Einsatzspektrum abdecken soll:
- regelmäßig Feuerholz machen
- gelegentlich Unterstand bauen und Holz bearbeiten
- manchmal graben
- notfalls Wild zerkleinern
- notfalls Argumente gegen böse Menschen verstärken
- notfalls Zutritt zu Behausungen oder Flucht aus denselben ermöglichen (sprich gewaltsam Türen oder Fenster öffnen)
- und das alles bei möglichst geringem Packmaß und Gewicht
Meine Erfahrung und Sachkenntnis lassen ein mittleres Beil als optimalen Kompromiss erscheinen, ich würde mich aber interessieren, was Andere zu diesem Thema zu sagen haben (vor allem wenn sie auf Erfahrungen beruhen).
In diesem Zusammenhang könnte mir vielleicht auch jemand die ketzerische Frage beantworten, wofür Tomahawks eigentlich gut sind - was können die, was ein Beil nicht kann?
Ich hoffe auf eine konstruktive Debatte...
Tomahawk vs. Beil vs. Machete
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Meine Erfahrung und Sachkenntnis lassen ein mittleres Beil als optimalen Kompromiss erscheinen, ich würde mich aber interessieren, was Andere zu diesem Thema zu sagen haben (vor allem wenn sie auf Erfahrungen beruhen).
Das Beil ist ein guter Kompromiss und besser als Machete...wenn man sich entscheiden muss(und außerhalb Südamerika/Afrika lebt).In diesem Zusammenhang könnte mir vielleicht auch jemand die ketzerische Frage beantworten, wofür Tomahawks eigentlich gut sind - was können die, was ein Beil nicht kann?
Ich hoffe auf eine konstruktive Debatte...
Okay, das ist so - es gibt Tomahawks und Tomahawks. Grundsätzlich sind sie als Waffe konzipiert und wiegen nicht weniger als ein kleineres/mittleres Beil. In der Regel sind die auch weniger vielseitig als Beile.Wenn man geübt ist kann man sich damit besser verteidigen als mit einem Beil, weil die von der Balance her eben dafür entwickelt worden sind und wenn man ganz geübt ist kann man sie sogar erfolgreich werfen. Man kann eben nicht so gut Bäume damit fällen und die haben eine meist sehr kurzen Schneide. Beile dagegen sind ein Werkzeig schlecht hin. Je nach Art auch besser oder schlechter für Holzbearbeitung geeignet, aber damit wirft man nicht und man kann sogar ein Bäumchen abhaken. Man kan es so oder so sehen... je nachdem ob man sich nut zum Überleben in der Natur rüstet oder zum Überleben wenn draußen alle durchdrehen.
So...das weiß aber ohnehin jeder von uns hier.Und jetzt ist es so, daß es diese Alleskönner von Tomahawks gibt - die RMJ Tomahawks. Die sind extrem teuer in der Anschaffung, können aber wie es scheint fast alles wenn es ernst wird - von Holzbearbeiten bis ein 50cm Loch in einer verputzten Ziegelmauer schlagen.
Ich habe viele Hawks, aber alle haben einen Holzstiel und bei aller Liebe zum Holz...oder zum Verteigigen und Überleben usw... muss man einfach einsehen, daß deren schwächste Stelle die Kopf-Stiel Verbindung ist und wenn sich der Kopf lockert oder der Stiel bricht ..man erstmal einfach nur so da steht und kein Werkzeug mehr hat . Genug gelabert - schaut selbst was die RMJ Dinger ausmacht:http://www.youtube.com/watch?v=CguaWUBt7-k
http://www.youtube.com/watch?v=dsiL-MaG_1Y
http://www.youtube.com/watch?v=JrfwlcTgpUc
Hier ein Bericht aus der Produktion:
http://www.youtube.com/watch?v=uOWKjhTut-whttp://www.youtube.com/watch?v=1Bd9EAv3HYo
Ich muss gestehen, daß ich da nicht widerstehen konnte und werde bald ein Eagle Talon mein eigenes nennen. Bin gespannt wie die wirklich sind.
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Meine Erfahrung und Sachkenntnis lassen ein mittleres Beil als optimalen Kompromiss erscheinen
Sehe ich ganz genauso.
... wofür Tomahawks eigentlich gut sind - was können die, was ein Beil nicht kann?
Also die Unterschiede eines typischen Tomahawks im Vergleich zu Beil/Axt:
- es ist leichter, dadurch schneller aber weniger Hiebwirkung;
- es ist schmaler/dünner und dadurch auf tieferes Eindringen und Schneidwirkung ausgelegt, ein Beil ist keilförmig und mehr für Spalten gedacht;
- üblicherweise beidseitig scharf bzw. spitz.
Also IMHO hat ein Tomahawk wohl nur beim Einsatz gegen "weiche Ziele" Vorteile, es überwiegt die Waffeneigenschaft während ein Beil eindeutig mehr Werkzeug ist.Gruß Thomas
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Mich überzeugt das RMJ Design auch!! Nur eben etwas teuer....
Aber was meinst zu dem: http://www.boker.de/fahrtenmesser/crkt/02CR2725.htmlist ein wirklich geniales Teil, fulltang und macht alles mit - Ich spreche aus Erfahrung (hängt auch an meinem BOB) und ost preislich in einem Bereich, was noch akzeptabel ist....
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RMJ Tactical mach ihre Tomahawks vor allem für US Soldaten und die verdienen nicht schlecht und investieren sehr gerne in ihre Ausrüstung. Ein gutes Schwert im Mittelalter war auch sauteuer.
Wir, die Normalos, die auch gerne das hätten, was das Militär hat müssen da massiv Mittel umlenken oder einfach beim zivilen Markt bleiben. Fakt ist auch - so ein Tomahawk ist eine echte Waffe und selbst wenn ich das Teil bei meinem Angelausflug in der Gummiköderkiste dabei habe könnte sich ein Ordnungshüter bei desen Anblick panisch an die Dienstwaffe fassen . -
Tomahawks sind Nahkampfwaffen - sehr beliebt beim US-Militär.
Durch ihre Balance sind sie als Hieb-, und Wurfwaffe gegen Menschen sehr gut und relativ leicht zu handeln. Als Werkzeug taugen sie aber nichts.Würde dir zu einem Beil raten, da es vielseitiger ist, und ca. das gleiche Gewicht hat. Eine Machete kommt wegen den Packmaßen und dem Gewicht eher nicht in Frage.
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Also ich habe massenhaft Äxte und ein paar Tomahawks, werde mir aber für den vom Threadstarter angesprochenen Zweck die "Outdoor-Axt" von Gränsfors holen.
Hatt sie die Tage schon in der Hand, im Prinzip ein Beil mit verlängertem und verstärktem Stiel und fast so führig wie ein Tomahawk, aber mit mehr Spaltkraft.Zu dem Prei ein echte lohnenswertes "Multitool"!
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Eine Machete in unseren Breiten bringt nicht wirkich viel. Aber ich möchte dem TO eine Alternative vorschlagen, ein großes Bowie. Kann nämlich alles was aufgezählt wurde, man kann es gut als Waffe und Werkzeug nutzen. Ich habe so ein Bowie aus 75Cr1 Kohlenstoffstahl und würde es ehrlich gesagt immer einem Beil oder einem Tomahawk vorziehen. Ist wohl Geschmackssache, aber irgendwie liegt es mir viel besser als ein Beil.
Ich würde sagen, das Zauberwort heißt ausprobieren, dann weißt du was dir persönlich besser liegt. Große Bowies, wie das Von Tempsky Bowie von Sword, kosten ungefähr das, was ein gutes Hawk auch kostet. Wie auch immer, ein guter Rat, bei der Anschaffung dieser Ausrüstung nicht sparen, da sparst du am falschen Ende. Was es auch immer wird, es kann dir den Hintern retten und wenn du es als Waffe nutzen willst, dann wäre Training angesagt. Das ist nämlich nicht immer so einfach wie man es sich denkt.
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Ich habe mir für ähnliche Zwecke gerade eine Wetterlings Small Hunter's Axe gekauft, mal schauen wie sie sich schlägt.
Ein Tomahawk würde sich für mich nur als Spielzeug und Vitrinenstück lohnen, und dafür ist es mir dann einfach zu teuer. Sollte ich allerdings wider Erwarten plötzlich doch noch einen high speed, low drag-Beruf ausüben, dann kaufe ich mir ein Sayoc Winkler Hawk...
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Aber ich möchte dem TO eine Alternative vorschlagen, ein großes Bowie.
Auch nicht schlecht, wer sich aber wie ich nicht für Bowies erwärmen kann, dem lege ich das Sax (oder auch Scramasax) nahe.
Macht als Waffe wie Werkzeug einiges her und lässt sich auch noch zum Butterbrotschmieren verwenden (true story...)Ein Tomahawk würde sich für mich nur als Spielzeug und Vitrinenstück lohnen, und dafür ist es mir dann einfach zu teuer. Sollte ich allerdings wider Erwarten plötzlich doch noch einen high speed, low drag-Beruf ausüben, dann kaufe ich mir ein Sayoc Winkler Hawk...
Also ich würde sagen, das sind ja wohl Vitrinenstücke schlechthin, oder? Als Werkzeug taugt das doch nix... -
Werkzeuge sind das eher nicht, das stimmt. Dafür sind sie ja aber auch nicht designt...
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Moin,
erfahrungsgemäß gibt es die eierlegende Wollmilchsau ja nicht. Für deine Zwecke würde ich eine Axt/Beil mit etwa 50 cm Stiellänge empfehlen. Das geht dann noch vom Packmaß und man kann relativ viel damit machen. Ein Holzstiel ist da erste Wahl, weil fulltang bei gleiche Dicke viel zu schwer wäre. Wenn du mit Holz generell ein Problem hast, dann solltest du vielleicht was Glasfaser/Kunststoffartiges nehmen. Du kannst die Axt bei der Länge einhändig benutzen, aber der Axtkopf ist schwer genug um damit richtig zu arbeiten.
Z.B:
http://www.feines-werkzeug.de/…---Large-Hunting-Axe.htmlMöchtest du richtig Bäume fällen etc. brauchst du was größeres, dann stellt sich die Frage nach dem Packmaß
Möchtest du Türen aufbrechen, dann brauchst du eine Axt mit Dorn. Wobei ich nicht auf die Hammerfläche einer Axt verzichten möchte...
Aktuell habe ich den CRKT Chogan Woods in Gebrauch. Eine Hybrid zwischen Axt und Tomahawk. Mit 50 cm lang genug, der Kopf ist schwer genug. Da sich der Kopf auf Grund der Fliehkraft an dem nach oben verdickten Stiel hält, super nachzustielen, auch improvisiert unterwegs. Plus eine super Hammerfläche. Holzspalten, bearbeiten etc. alles gut. Kopf abnehmbar und als Spaltkeil etc. zu verwenden. Allerdings ist er durch seine Kopfform nicht so geeignet zum Bäume fällen. Aber das muss eine Campingaxt auch nicht.
http://xpedition-company.com/m…woods-chogan-t-hawk?c=118
Zu Tomahawks generell: Für deine Zwecke zu geringes Kopfgewicht, zu kleine Schneide, zu geringe Stiellänge.
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Aktuell habe ich den CRKT Chogan Woods in Gebrauch. Eine Hybrid zwischen Axt und Tomahawk. Mit 50 cm lang genug, der Kopf ist schwer genug.
Du benutzt ne Tomahawk und rätst zu Äxten
Was ist denn dabei Hybrid?Zu Tomahawks generell: Für deine Zwecke zu geringes Kopfgewicht, zu kleine Schneide, zu geringe Stiellänge.
sorry,aber das ist so nicht wahr. gerade die von dir empfohlene Axt hat genau das Gewicht und die Stiellänge vieler Tomahawks inkl. deiner eigenen T-Hawk..was vermute ich für Tomahawk steht.
@ glubse
yeah....danke -
Vielen Dank für die vielen Antworten.
Das ein Tomahawk in erster Linie eine Waffe ist, war mir klar, nur wundere ich mich darüber, wie viele Hersteller ihre Hawks als Allzweck- und Zugangswerkzeug anpreisen. Nur weil man mit einem Hawk eine Öltonne lochen kann, heißt das noch lange nicht, dass man damit auch eine Tür aufhebeln kann. Und ein normales Vorgängeschloss läßt sich mit jedem ausreichend schweren Gegenstand aufschlagen. Das CRKT Chogan Woods wäre evtl. interessant, vielleicht kann ich das Teil ja mal irgendwo befummeln.
Bowies und Saxmesser sind nicht so mein Ding und ein (etwas kleineres) Fixed oder schweren Folder habe ich immer am Mann.
Macheten habe ich vor allem deshalb erwähnt, weil ich sie als Kali-Stockkämpfer gebrauchen kann (habe aber auch schon mit Hawks trainiert) und ich sie auch gelegentlich im Garten für kleinere Arbeiten verwendet habe.
Dann wird's wahrscheinlich auf ein Beil rauslaufen - wie gedacht. Trotzdem finde ich es ein interessantes Thema und freue mich über weitere Beiträge und Meinungen. -
Hab beim Stöbern eben dieses Ding gefunden: http://www.boker.de/fahrtenmes…itedcutlery/09UC2905.html .
Da gibt es doch Tatsächlich einen T-Hawk als WanderstockAls jemand mit Erfahrung im Stockkampf finde ich es zwar recht nett im Nahkampf, aber warum zum Henker sollte man sich so etwas nehmen? Gibt es da irgendwelche Vorteile die sich mir noch nicht eröffnet haben?
"Ein multifunktional einsetzbares Entry-Tool, das sich sich bei Trekkingtouren auch als Gehhilfe benutzen lässt."
- Diese Beschreibung kann nur ein schlechter Scherz sein. Durch welche Tür sollte ich mit 'nem Stock mit ner Klinge auf einer Seite kommen?
Wie bei allen T-Hawks eine amüsante Beschreibung seitens der Hersteller.
Wobei, bei der Bauweise der amerikanischen Häuser könnte es wirklich funktionieren ... United Cuterly ist doch eine amerikanische Firma, oder? -
Ich will die Tomahawk sehen mit dem man problemlos Türen aufhebelt. Die RMJs sind alle differenzial gehärtet und halte mehr aus als gewöhnliche Tomahawks, darum sind sie seit über 10 Jahren im Dauereinsatz da wo es brennt. Das hat kein Strider und kein Busse geschafft. Und mit welchem schweren Gegenstand aus deiner BOB willst du einen Vorhängeschloß sprengen wenn du plötzlich vor ihm stehst? Klar, man kann Steine suchen gehen. Das habe ich nur so als Beispiel genommen, weil du es geschrieben hast. Ob das wirklich wie im Video funktioniert - keine Ahnung.
Und diese CRKT T-Hawks sind auch alle von Ryan Johnson entwickelt. Der Mann hat echt Ahnung und vor allem - so viele Anwender können sich nicht irren. Erfolg hat recht. Und das sind keine Forumschwätzer und Wochenendkrieger wie wir, sondern Leute die täglich ihr Leben riskieren.
Nicht falsch verstehen - ich sage nicht das wäre die einzige Lösung, aber es sieht so aus als wäre dies eine sehr gute Lösung. -
dann frage ich mich, natürlich als Forenschwätzer (zum WE-Warrior habe ich es noch nicht gebracht), wieso diese Leute die dieser Mann ausrüstet soviele Schwierigkeiten mit Leuten, die er nicht ausrüstet, haben.
Vermutlich halten sich die anderen nicht damit auf unnötige Löcher in Ölfässer zu schlagen oder Vorhangschlösser aufzuhebeln.
Viele Grüße
Roman -
Neben einem RMJ habe ich die Daniel Winkler AXE im gebrauch und traue der doch deutlich mehr zu
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dann frage ich mich, natürlich als Forenschwätzer (zum WE-Warrior habe ich es noch nicht gebracht), wieso diese Leute die dieser Mann ausrüstet soviele Schwierigkeiten mit Leuten, die er nicht ausrüstet, haben.
Was hat das mit der Tomahawk zu tun?
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