Welchen Stahl für Tactical Axe

  • Hallo Zusammen,


    Ich bin am überlegen mir eine taktische Axt zu bauen.
    Momentan stellt sich mir die Frage aus welchem Stahl ich das ganze bauen könnte.
    Natürlich sollte er einiges aushalten- eben alles wozu man eine Axt nimmt.
    Ich möchte auch einen Hammerrücken und ein Kuhfuß am Ende Stielende haben
    Standard wäre bei Mir momentan SB1 was meint ihr?
    Und welche stärke würdet ihr nehmen?


    Danke
    Gruß CedricP

  • Bei Werkzeugem mit schlagartiger mehrachsiger Beanspruchung eher Kohlenstoffstähle wie 1095, oder Federstahl. Üblich sind meist untereutektoide Stähle wie C60.


    Problem bei hochlegierten korrosionsbeständigen Stählen wie SB1 ist die Zähigkeit. Da kommt halt wenig an C Stähle ran.


    Gruss
    Stefan

  • Nun ja wenn du alles aus einem Stück, also von Stilende bis Kopf bauen möchtest wird SB 1 verdammt teuer. Du musst da ja die länge der Axt mal die Breite des Axtkopfes mal die Dicke des Axtkopfes rechnen. Wenn du das Geld hast wäre SB 1 aber auch meine erste wahl.
    Wenn nicht würde ich einen recht zähen Stahl wie 1.2604 nehmen.


    Damit die Axt nicht zu schwer wird, jedoch trotzdem eine spaltende Wirkung hat und einen soliden Hammerkopf würde ich den Kopf der Axt etwa 25 mm stark machen.
    Die Schneide der Axt etwa 90mm-100mm breit. So bekommst du auch mit weniger Materialstärke eine große Kraft am Holz zustande. Zum Hammerende hin würde ich schmaler werden. Also ein wenig Quadratischer werden. Das ist besser als voll rechteckig.


    Vom Umriss des Kopfes so etwa nur mit größerem Hammerkopf.


    In der Mitte dann den Stil. Hier würde ich mit der Materialstärke runter auf etwa 12 mm gehen bis zum Stilende. Hier schliesst sich dann der Kuhfus an. Natürlich plan mit dem Stil, also nicht quer dazu. Hier würde ich wieder ein weniger breiter als der Stil werden. So verteilt sich die Kraft beim Hebeln besser, da der Kufuß ja dünner ist, als der Stil der Axt. Hier würde ich mit einem großen Radius dünner werden. Also wieder geschwungen.


    Auf dem Stil würde ich Mircata-Scales mit GITD LIner verwenden.


    Das wäre meine Vorstellung einer taktischen Axt.



    VLG Felix

    "Those who give up liberty, to purchase safety, deserve neither liberty nor safety." Benjamin Franklin

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  • Wenns meine Axt werden würde, fiele die Wahl wohl auf A2 (1.2363) in 5 oder 6mm.
    Ist wirklich zähes Material und lässt sich problemlos schärfen. Ich mag den Stahl.


    C-Stahl, wie der Vorredner schon sagte, wäre ebenfalls eine sehr gute Wahl.



    Finde die Idee spannend, wäre auch was für mich...

    MCLMM

  • wenn es eine Ganzstahlaxt werden soll und man hat keine Gesenkschmiede, Stahlfräse oder sonst was in der Richtung zur Verfügung wirds schwer in zwei Richtungen, die erste betrifft das Machen, die zweite das Gewicht.


    Eine Axt die komplett aus Stahl gefertigt wird ist schwer, Möglichkeiten wären Löcher (wo kein Stahl ist kann er auch nichts wiegen), die zweite wäre eine Rahmenbauweise, hier sind wir wieder bei einem massiven Maschineneinsatz (bei der ersten sind wir auch bei einem massiven Maschineneinsatz, Bohrmaschinen mit denen man Löcher bis 20 mm in Stahl bohren kann stehen nicht im Hobbykeller).


    Kuhfuß am Ende des Stiels, mit so etwas muss man leben, wenn einer so etwas haben möchte würde ich es ihm nicht ausreden, für mich persönlich halte ich es für unsinnig, was soll ich mit einer Kuhfußklaue unterhalb meiner Finger, rutscht mir das Ding ab marschieren immer die Kanten der Klaue durch die Finger.
    Ansonst will ich keinem eine Axt komplett aus Stahl ausreden, für mich käme so etwas nicht in Frage, wozu soll ich diesen ganzen "toten Stahl" mitschleppen?


    Meine Primärfrage ist immer, muß ich damit arbeiten oder will ich es partout haben weil es "geil" aussieht. Danach wird die Entscheidung getroffen, so sieht es auch mit dem Stahl aus. Muß ich damit arbeiten reicht allemal C60, den kann keiner mit Armeskraft an seine Grenzen bringen, was der als Axt nicht kann können die anderen Stähle auch nicht. Gut, er rostet, aber bis ein Axtgehäuse im Normalfall wegrostet tun uns keine Zähne mehr weh. Und C60 ist günstig und in fast allen Maßen noch zu bekommen, und man kann ihn selbst problemlos härten.


    Wenn man damit arbeiten will kommt ein Holzstiel an die Axt, Holz nimmt Schweiß besser auf und eine Axt mit Auge kann man jederzeit selbst neu stielen, eine mit Plastistiel ist ein Wegwerfartikel. Das Gehäuse sollte nicht schwerer als man es braucht, Äxte sind ohnehin schon schwer, wozu sich noch mehr müde machen? Hammerfläche klein halten, man arbeitet mehr mit der Schneide als mit der Hammerfläche, Hammerbahnen sind massiv und massiv bedeutet mehr Gewicht. Schneidenlänge so lange wie möglich, bei langen Schneiden muss man nicht so genau zielen.


    Sachen mit denen man nicht arbeiten muss, also rein dem Habenwollen zugesprochen werden können, da kann man der Fantasie dann freien Lauf lassen. Da ich fantasielos bin was Äxte betrifft kann ich auch keine Stellung dazu beziehen.


    Ansonst, wer ein taktisches Beil braucht, ein Feuerwehrbeil kostet keine 30 Euro, ist stabil, hat seine Zweckmässigkeit in allen überaus taktischen Situationen bewiesen und hat am Ende einen Dreikantschlüssel, alles zusammen macht sich also gut im Kofferraum. Und wenn man es verliert, dann verliert man kein Customteil für 500 Tacken, sondern kann es per Anruf übermorgen wieder in der Hand haben. Was noch möglich wäre, ein Klauenbeil der BW, kostet keine 15 Euro, man kann es nach eigenen Vorstellungen umschleifen und wieder neu härten, ist auch kein Hexenwerk bei diesen Dingern.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Ich danke euch!
    juchten
    Du hast mich zu nachdenken gebracht. Bei dem Material werde ich dieses mal sicher auf einen zähen Kohlenstoffstahl zurückgreifen.
    Welchen weiß ich noch nicht. Bin gerne bereit dazu mehr für den Stahl zu bezahlen.
    Vielleicht wird's dieses Mal auch eine geschmiedete Axt /Beil, das muss ich mir noch überlegen.
    Mit dem Kuhfuß hast du natürlich recht und auch mit dem sehr hohen Gewicht :) und der Bearbeitung.
    Beim Design bin ich wie gesagt noch am überlegen, für Ideen bin ich natürlich gerne offen.
    Allerdings wird sicher mein Stempel drauf sein ;)


    Danke


    Gruß CedricP

  • Kibo, 1.2550 ist ein wunderbarer Messerstahl, er bildet auch hervorragende Schneiden. Aber, es gibt leider ein -aber-, soweit ich weiß gibt es 1.2550 nur als Rundstahl.
    1.2550 lässt sich schmieden, erfordert aber eine gute Feuerführung und ein gekonntes Erwärmen wenn man dabei ist warm umzuformen. Man kann naürlich auch ganz lustig drauf los schmieden, aber das kann ziemlich frustrierend sein, das Material bricht dann wie Glas.
    Die sicherste Möglichkeit eine hochbelastbare Schneide herzustellen bei einem hochzähen Gehäuse ist ganz einfach, man formt das Gehäuse aus C45 und schweißt einen Schneidkeil aus einem cirka 0,7 prozentigen Kohlenstoffstahl ein. So hat man eine sehr schneidige Axt mit einer gleichzeitig hochzähen Hammerbahn.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Servus Cedric!


    Ich hab mir vor einiger Zeit auch so ein Spielzeug gebaut: Prototyp - DIE ÄXXT!
    Ich habe dafür 1.2842 in 8mm Stärke verwendet. Es ist zwar kein riesen Beil, aber ich hatte es bei ein paar Biwakausflügen schon dabei -> Funktioniert wie eine eins :thumbup:
    Dicke Stämme spalten kann man mit einem so schlanken Kopf natürlich vergessen, aber fürs Lagerfeuer reicht es allemal. Mit den Bohrungen hat Juchten auf jeden Fall recht, deshalb ist meines auch ganz schön perforiert :)


    Ich bin mal gespannt wie du dein Axtprojekt aufziehst und was dabei herauskommt... ZEIGEN!!! :thumbup:
    Aber man muss schon ne Menge Stahl wegflexxen, schleifen und Bohren.... nicht gerade wenig Arbeit!


    Gruß, Martin.

  • Danke für die Info Juchten, ich wusste nicht daß es ihn nur als Rundstahl gibt, ist aber ein sehr guter Stahl. Mein Schmied hat einen Hammer aus diesem Stahl und er hat gemeint das ist ein wirklich verdammt gutes Material. Deshalb ist es im Damast drinnen aus dem mein kleines Khukri geschmiedet wurde. Was mir noch einfällt, das wäre L6, weiß aber nicht ob es diesen Stahl als Flachstahl gibt.


    Ein Stahllaminat ist natürlich auch was ganz feines. Ich bin schon länger am überlegen ob ich mir eine Viking Axe schmieden lasse, allerdings würde ich die Schmiedehaut darauf lassen, mit Hammermarks, wie die Amis sagen.

    vae victis

    Einmal editiert, zuletzt von Kibo ()


  • Hallo Martin,


    Danke Dir für deine Hilfe. Ich werde das fertige Projekt wie immer hier zeigen, allerdings bin ich durch Romans Einwände etwas in Stutzen gekommen, ob es wirklich eine Ganzstahlaxt/ -Beil werden soll. Vielleicht entscheide ich mich ja sogar für eine geschmiedete Axt/Beil.
    Mal schauen- ich muss mir erst noch überlegen welche Anforderungen ich an so ein Werkzeug habe. Davon mach ich das Ganze dann abhängig.


    Gruß CedricP



    Würde so was in die Richtung gehen wie du es haben möchtest?


    Custom Tomahawk: Omnivor das Allesfresser


    Grüsse Stefan


    Hallo Stefan,


    Danke auch Dir! Und ja so etwas hatte ich mir anfangs überlegt.
    Allerdings gibt es wie oben schon überlegt gewisse Sachen die dagegen sprechen.
    Was mich am meisten davon abhält, ist die größere Schneide die ich möchte.
    Dadurch wäre dann das Gewicht bei einer Ganzstahlaxt zu hoch.
    Wie gesagt ich muss noch viel zeichnen und nachdenken.


    Gruß CedricP

  • Hallo Leute,


    ich würde mich hier gerne mal einklinken.
    In absehbarer Zeit möchte ich mir ein taktisches Tomahawk bauen.
    Es wird eine Länge von 35cm nicht überschreiten.
    Das Tomahawk wird wohl eher selten im Wald zum Einsatz kommen sonder soll als "Kampf" Tomahawk gedacht sein.


    Zur kurzen Erklärung:
    Ich hab das große Glück nächsten März auf ein zwei tägiges Seminar mit Doug Marcaida gehen zu dürfen.
    Dort wird unter anderem der Umgang mit dem taktischen Tomahawk behandelt.
    Zum späteren "Solotraining" möchte ich mir ein Tomahawk machen in das meine neue Erkenntnise einfließen.
    Einen passenden "Trainer" aus Alu (fürs Partnertraining) wirds dann auch geben.


    Zurück zum Thema:
    Mein Problem ist woher ich das passende Material herbekomme. Am liebsten wär mir ein nichtrostender Stahl da beim Training ja doch geschwitzt wird.
    Wie gesagt soll das Tomahawk eher nicht zum Holzhacken gedacht sein sonder ist eher als Waffe konzipiert.


    Hat mir jemanden einen Materialtipp bzw. eine Materialquelle wo man Stahl auch in größeren Abmessung bekommt.
    ich danke euch schonmal für eure Tipps.


    Gruß
    Jörg

  • Wenn es sich bei einem Tomahawk nur als Waffe handelt würde ich mir einen Griff aus Holz machen weil ein Griff aus Stahl hier unnötig wäre und nur mehr Gewicht mitbringt. Das Gewicht bringt im Kampf nur Nachteile weil man langsam und träge wird. Damit wäre das Thema mit dem Schweiß auch erledigt.

    vae victis

  • persönlich gehe ich mit Kibo "d´accord", es spricht nichts gegen einen Griff aus Holz. Diese kleinen taktischen Hawks haben relativ kurze Stiele, cirka 60 % davon bedeckt die geschlossene Hand, ein kleiner Prozentsatz befindet sich unterhalb der Hand und der Rest ist von der nach unten gezogenen Schneide abgedeckt, somit ist die Gefahr eines Bruchs oder Beschädigung fast gänzlich ausgeschlossen, außer die Hand wird mit in Leidenschaft gezogen.


    Ich schreibs jetzt nochmal, ich will keinem eine Konstruktion aus Metall ausreden oder solche Konstruktionen hier schlecht reden, aber rein gewichtsmässig verschenkt man Schnelligkeit, egal ob so ein Hawk als Waffe oder Werkzeug dienen soll.


    Diese ganzen neumodischen Beile habe ich mir jetzt einmal angesehen, abgesehen davon dass sie "cool" aussehen erkenne ich keine große Innovation, die wiegen ja alle soviel wie ein gewöhnliches Beilchen, und das in der heutigen Zeit?! Über ein Pfund Gewicht, schwerer war das Beil meiner Oma auch nicht. Wieso stanzt man die Hawks nicht aus Blech aus, 4 mm würden allemal reichen, so würden auch die Kosten nicht so exorbitant ausfallen, und vier mm reichen allemal aus.
    Oder, wir leben doch in modernen Zeiten, man könnte doch die Form des Hawks aus Flugzeugaluminium gießen und eine Schneide/Spike einfach ankleben. Es werden Maschinenteile geklebt die mehr aushalten müssen als die Beanspruchung bei einem Beilchen das von Hand geführt wird. Man klebt einfach fertig geformte Schneiden an, als Stahl würde ich das Material vorschlagen dass bei Metzgerbeilen verwendet wird, es rostet nicht und hat vor allem, im Gegensatz zu den hochgelobten modernen Stählen an "Kampfmessern", millionenfach bewiesen dass er durch Knochen und Fleisch "marschieren" kann ohne Mucken zu machen. Und "last but not least", dieses Material kostet kein Heidengeld und so kann man die Geldbeutel der Käufer schonen ohne Einbußen an Qualität machen zu müssen.


    Es wärern auch thermoplastische Kunststoffe als Material möglich, ebenfalls mit eingesetzten Schneiden aus Stahl oder sonstigem Material.


    Aber wie gesagt, das sind nur ein paar Gedanken. Die ganze Ausrüstung wird hinsichtlich des Gewichts optimiert, Pistolen aus Plastik funktionieren ohne Fehl und Tadel, und dann bekommt man ein Ganzstahlbeilchen vorgesetzt, fehlt nur noch der Schraubenzieher am Griffende (die ältere Generation wird schon wissen was ich meine).


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

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