Vor kurzem habe ich mir den 'kleinen Bruder' des Benchmade Tactical Defense Pen zugelegt - und dachte mir, ich versuch's mal mit einem Entwurf einer Review:
Zunächst ein, zwei grundsätliche Worte:
Dass die Feder mächtiger ist, als das Schwert, wissen die Meisten seit Indiana-Jones Teil 4 'Auf der Suche nach noch mehr Geld ...'
Ob nun ein Tactlical Defense Pen (TDP) nonsense ist oder nicht - ich habe auch vorher schon Metallkugelschreiber getragen, weil ich gerne mit einem Stift mit etwas Gewicht schreibe und die Nähe zum Yawara war mir immer angenehm - ausserdem (fast) überall erlaubt.
Insofern: TDP - muss nicht so heissen, ist aber IMHO per se schon mal ein gutes Konzept.
Ich habe schon ein paar von den 'unkapputbaren' Schreibgeräten - daher erlaube ich mir hier einen Vergleich.
Zum corpus delicti:
Es handelt sich um ein Exemplar der ersten Generation des BM1155, bei dem man die Kappe schraubt, und nicht clippt, wie beim großen Bruder (die Gen2 scheint wohl zu clippen).
Es gibt daneben noch die Version des BM1150, die ähnlich wie ein Kubotan mehrere breite Einstiche hat, damit der Pen griffiger wird; mir war aber ein sehr 'ziviles' Aussehen wichtig - und ich deke, das gibt's beim glatten Pen eher.
Daneben habe ich mir die Version zugelegt, weil sie auf der Bucht relativ günstig herging - und da sind wir auch schon beim Preis: direkt aus den Staaten, zwei Stück mit Versand etc. für 100€ und ein paar Cent - d.h. ein Pen für ~50 T€uronen - ist nicht allzu teuer, denke ich.
Lieferzeit: genau 7 Tage (mit Zoll und allem Brimborium) - dakannschnedmeggern. Ich habe auf manchen Artikel aus Deutschland länger gewartet.
Nachdem der große BM immer wieder wegen seiner relativ feinen Spitze in Frage gestellt wird und auch am Flughafen zu Problemen führen kann, wollte ich mir also mal die kleine Version ansehen (und begrabbeln). Klein deswegen, weil der Stift mit einer Länge von 115 mm und einem Durchmesser am starken Ende von 10 mm in der Riege der TDPs eher zu den kürzeren gehört (der ganz oben):
- vor allem gegen solche 'Monster', wie den Tuff-Writer (Foto ganz unten - DAS ist ein pen). Zum Vergleich: der Ur-BM-TDP liegt in der Mitte.
Die Größe ist für meine Hand (Handschuhgröße 8 vollkommen ausreichend, der Stift liegt gut in der Hand, und steht auch noch ausreichend über, um damit haken zu können. Daneben kann man ihn auch mal in der Brusttasche eines leichten Hemdes tragen, ohne, dass die Tasche zipfelt wie hulle.
(gar nicht daran zu denken z.B. beim Tuff-Writer)
Der Clip hat ausreichende Spannung, um ihn sicher am Hemd zu tragen und man kann ihn gut anclippen (was z.B. beim Hinderer etwas schwierig ist, will man den Stoff schonen). Der Clip ist nur mit einem sehr dezenten BM-Schmetterling bestückt, d.h. er 'schreit' nicht schon aus der Hemdtasche heraus.
Die Beschichtung fühlt sich nicht ganz so glatt wie beim großen an, dennoch sagt BM, er wäre harteloxiert. Für meinen 'harten Büroalltag' auf jeden Fall ausreichend.
Der Stift verdaut handelsübliche SpacePen-Minen, die zwar nicht ganz billig sind, aber meist überall erhältlich - und er schreibt damit auch durch Kartoffelsalat. Für mich als Bayern ein klares Plus, ich kann meinen Leberkäs' auch dann markieren, wenn KS drauf ist *gg*
Der Stift besteht aus vier Teilen: Kappe mit Clip, Körper mit fest eingebauter Feder, Spitze + SpacePen-Mine:
Er liegt gut in der Hand, das 'Schreibgefühl' ist (wie bei den meisten SpacePens) sehr angenehm weich, jedoch kann ich mir vorstellen, dass der Pen für große Hände zu fummelig ist.
Die Kappe lässt sich bei Gebrauch hinten aufschrauben, was ich bei meinem bleiben lasse, um die Beschichtung nicht mit Gewalt zu ramponieren - eine clip-bare Kappe wäre nett (deswegen wohl auch Gen2).
Meinen PDA kann ich damit gut bedienen - auch die Bildschirmtastatur (Screenprotector selbstverständlich).
In Summe:
+ Very sheeple-friendly :schaf:
+ sehr unauffällig
+ handlich
+ guter Preis
- ggf. zu klein für mache Hände
-/+ über eine clip-bare Kappe kann man streiten, ich mag sie und vermisse sie bei diesem Modell
Grüße
Gim