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Ich habe schon mehrmals über UF PRO und deren Produkte geschrieben, die repräsentativ für “out of the box” Denken sind und mich jedesmal von Neuem überraschen. Vor allem auf den Militär- und Exekutivbereich fokussiert, hat das Team von UF PRO von Base Layer in Merino über Uniform Konzepte, spezielle Sniperanzüge, bis hin zu Regen- und Winterausrüstung alles im Programm.
Dieses Mal möchte ich einen genaueren Blick auf den SmallPac Regenanzug der Firma werfen. Der SmallPac ist zwar schon seit einiger Zeit erhältlich, meine Version ist jedoch nicht nur neu sondern weltweit auch eine Besonderheit, da zum allerersten Mal ein 100% wasserdichtes Material in PenCott Greenzone verwendet wurde. Bis jetzt gab es nämlich nur wasserabweisende PenCott Materialen zu beziehen, die früher oder später den Elementen nachgeben.
Dank UF PRO habe ich nun die Möglichkeit euch diesen Anzug im Detail vorzustellen. Dabei musste ich mich dem einen oder anderen trivialen Problem stellen:
- Wann regnet es endlich?
- Wie mache ich Bilder im Wald, auf denen man mich auch in einem Greenzone Anzug sieht?
Konzeption
Der UF PRO SmallPac Suit ist als wasserdichter Regenanzug konzipiert, der leicht pack- und verstaubar sein soll und über der regulären Kleidung als Übergewand angezogen werden kann.
Lieferumfang
Der Anzug kommt in zwei kleinen 500D Cordura Taschen, die rückseitig Gurtbänder bieten, die MOLLE kompatibel sind. Deren Größe entspricht einer Oberschenkeltasche gewöhnlicher Cargohosen.
Die Maße der Taschen sind grob gemessen 18 x 24 x 5 cm.
Wie man sich denken kann, sind Jacke und Hose jeweils in einer der Taschen untergebracht.
Der Jacke liegt noch zusätzlich das von UF PRO entwickelte Hood/Harness Kappensystem bei, dass man in die Kapuze der Jacke knöpfen kann. Mehr dazu später.
Alles in allem bekommt man also:
1x Jacke
1x Hood/Harness
1x Hose
2x Cordurataschen - MOLLE Kompatibel
Material
Der Anzug besteht aus einem Polyester Obermaterial, dass den PenCott Tarndruck bietet und einem Bikomponenten Laminat aus ePTFE und PU Dotts - eine Membrankonstruktion, die der 2,5 Lagenmembrane von GORE-TEX entspricht und mit Hilfe von deutschen Partnern UF PRO’s entwickelt wurde.
In dieser Konzeption hat das Material eine theoretische Wassersäule von 150.000mm! Die verbauten Reißverschlüsse sind von YKK und wasserabweisend verarbeitet (Aquaguard).
Packmaß
Um ein möglichst geringes Packmaß und Gewicht zu gewährleisten, hat man versucht, den Anzug auf das absolute Minimum an Features zu reduzieren. Dies ist auch erfolgreich gelungen, wenn man bedenkt, dass Hose und Jacke jeweils in eine Tasche passen, die der Größe einer Oberschenkeltasche entsprechen.
Ich möchte dennoch einen Vergleich demonstrieren:
Dabei habe ich meine Striker Combat Jacke (links) von UF PRO neben die Jacke des SmallPac (rechts) gelegt. Legt man beide Jacken schön zusammen, sieht es so aus:
Dabei merkt man noch nicht viel Unterschied, weil beide locker und unkomprimiert nebeneinander liegen. Faltet man jedoch beide Jacken weiter, bis nichts mehr geht, sieht das Bild gleich anders aus:
Man kann die Jacke des SmallPac de facto auf ein Viertel des Volumes der Striker Combat Jacke komprimieren. Ich denke, mehr muss man dazu nicht sagen!
Jacke
Wie schon erwähnt, ist die Jacke auf das absolute Minimum reduziert. Sie ist als Anorak artige Schlupfjacke konzipiert - ist also nicht frontal per Reißverschluss zu öffnen, um hier dem Regen keine Angriffsfläsche zu bieten. Um dem Kopf beim Durchschlüpfen genügend Raum zu geben, ist im Halsbereich eine per Reißverschluss erweiterbare Dehnfalte eingearbeitet. Wird der Reißverschluss geschlossen, ist bis zum Kinn der gesamte Brust und Halsbereich verschlossen.
Beim Abschluss der Jacke im Hüftbereich, ist ein Cordelzug aus Shock Cord, dass per Cordlock gesichert werden kann. Damit bringt man den Abschluss der Jacke effektiv auf Körpernähe und vermindert zusätzlich ein Eindringen von Wasser sowie abstehende Enden.
Die Bündchen der Jacke sind mit Gummizug versehen, damit der Ärmelabschluss ebenfalls eng an der Hand liegt. Man kann diesen Abschluss sogar mittels zweier Druckknöpfe noch individueller gestalten.
Am linken Oberarm befindet sich eine simple Oberarmtasche, die per Reißverschluss zu öffnen ist. Da man hier davon ausgeht, dass früher oder später Wasser eindringen kann (sei es z.B. beim Öffnen der Tasche) hat man ein Drainhole verbaut. Die Tasche selbst hat keinerlei Innenleben.
Die Kapuze ist sehr groß gehalten. Hier ist zweifelsohne genügend Raum für einen Helm vorhanden. Trägt man keinen, wird die Kapuze anhand der Druckknöpfe des UF PRO Hood/Harness komprimiert. Dieser ist letzten Endes ein Stirnband mit dezentem Schirm. Dieses Konstrukt kann auf die individuelle Größe des Kopfes angepasst und per Druckknöpfen in der Kapuze angebracht werden.
Der Gedanke dahinter ist, die Kapuze immer in einer Idealposition am Kopf zu fixieren und einen gewissen Freiraum zu schaffen. Dadurch folgt die Kapuze einerseits den Kopfbewegungen und schränkt weder die Sicht durch etwaiges Verrutschen ein, noch wird das Gehör beeinträchtigt, da die Ohren nicht direkt von der Kapuze berührt werden. Letzten Endes werden auch Kältebrücken auf der Seite des Kopfes vermieden, die bei längerem Aufenthalt im Regen zu einem Abkühlen führen könnten.
Um die Sicht noch uneingeschränkter zu gestalten, hat der Schirm der Kapuze einen Drahtbügel vernäht, der individuell verbogen werden kann und damit verhindert, dass die Kapuze in sich zusammen und somit ins Gesicht fällt. Die Hood/Harness muss nicht jedesmal abgenommen werden, sondern kann problemlos mit der Jacke mitgefaltet und in den Cordura Taschen verstaut werden.