Die Messer, um die es hier geht, habe ich zum ersten Mal in einem US-Forum über "EDC-Bedarf" gesehen. EInen Beitrag dazu fand ich jedoch nirgends. Den gibt es deshalb an dieser Stelle von mir.
Olfa war mir nicht bekannt, doch der Gründer des japanischen Unternehmens hat in den 1950ern wohl das Abbrechklingen-System erfunden und damit einen Standard etabliert.
Das glaube ich gerne. Auf der japanischen Seite von Olfa gibt es dazu einen netten Comicstrip, den ich empfehlen kann.
Ein paar reguläre Olfa-Arbeitsmesser werde ich mir auf jeden Fall noch besorgen. Doch diese zwei hier fand ich direkt spannend.
Das CK-1 mit schwarzem Stahlkörper hat eine kurze, mit zwei Schneiden ausgestattete Klinge. Unterwegs kann man also einfach die Klinge herausnehmen, drehen und wieder einsetzen. Und weiter geht's. Hier ist der Stahl nicht-rostfrei (vielleicht SK-5?).
Das silberne CK-2 ist einschneidig und mit einer rostbeständigen Kiridashi-Klinge ausgestattet (vielleicht eine AUS-Variante?).
Bei beiden Messern besteht der Körper aus Stahl.
DIe Klingen werden durch Lösen und Festziehen der Schraube bedient. Ab Werk waren sie sehr scharf. Sie können mit Steinen oder anderen Schleifhilfen nachgeschärft werden.
Nicht nur die Kiridashi-Optik an sich ist toll. Im Gegensatz zu anderen Klingen mit geradlinigem Schneidenverlauf wie Wharncliffe oder Sheepsfoot kann man die Messer auch auf planen Flächen relativ gut verwenden. Schnitzarbeiten lassen sich kontrolliert durchführen. Und mit der fein ausgearbeiteten und geschärften Spitze lassen sich Ritzarbeiten sehr präzise ausführen (Einschneiden von Holz, Stoffen, Heraustrennen von Zeitungsartikeln...).
Beide Klingen haben einen beidseitigen Flachschliff (von rechts etwa 2/3; von links etwa 1/3), die Schneidfase selbst ist jedoch nur von rechts gesetzt, etwa in einem 30 Grad-Winkel.
Da ich die Messer unter einem falschen Begriff gesucht hatte, fand ich keinen deutschen Händler. Dafür landete ich auf Ebay und habe sie bei dem japanischen Verkäufer cacaomarvelous gekauft.
Das habe ich nicht bereut. Die Konversation war richtig nett, die Kosten höchstens unwesentlich höher - und dann verleiht so ein japanischer Brief meinem kleinen, im ländlichen Bayern gelegenen Büro doch auch etwas mehr Flair.
Das i-Tüpfelchen war die beigelegte handschriftliche Notiz von Takao Fukumura.
Kurzum: Bin begeistert.