Neue Klinge für uraltes Kershaw Model 1050?

  • Hallo zusammen,


    das Kershaw Modell 1050 war vor Jahrzehnten mein erstes richtig teures Messer. Ich Trottel habe es dann nach dem Kauf beim Händler gelassen (Jähner am Zoo - gibt es schon lange nicht mehr), um es "so richtig" scharf machen zu lassen, weil mir die Werksschärfe nicht ausreichte. Was natürlich völliger Unsinn war.


    Als ich das Messer dann wieder abholen konnte, war die halbe Klinge weg. Etwas schärfer war es schon... Ich habe das Messer weggelegt und niemals benutzt - es war ein kleines Trauma aber auch eine Lehre für mich.


    Nun frage ich mich, ob es die Möglichkeit gibt, eine neue Klinge einbauen zu lassen, weil das gute Stücke ja nicht geschraubt ist. Habt Ihr einen Tipp, wer so etwas machen könnte? Ich möchte nur verhindern, nochmal Geld in das Projekt zu stecken und dann zum zweiten Mal Murks zurück zu bekommen. Dann würde ich es eher einer finalen Verwendung zuführen, anstatt mich immer mal wieder (wenn es mir in die Hände fällt) darüber zu ärgern.


    Hier ein Foto:


    Kershaw Model 1050.jpg


    Manix


    PS: Ratschläge, wie : "Benutze es so, wie es ist." helfen mir nicht weiter. Das will ich gerade nicht. Kershaw repariert nur aktuelle Messer und keine Museumsstücke.

    Messer sind gefährlich. Aber in den richtigen Händen sind sie ein ständiger Quell der Freude und Erbauung.

  • Erlaube mir eine Meinung einzubringen: schleife es um, verwende Elemente, die dir gefallen, entferne jene Stellen, die dich an das frühere Mißgeschick erinnern.


    Beispiel:


    1050_mod.jpg


    Vorne eine Hechklinge ab dem Nagelhau, die Rundung bis zum Nagelhau abnehmen, d.h. gerade Linie statt Wölbung. (Mach es giftig. Oder orientalisch :egyptian: oder einfach unbequem ... für das Auge des Betrachters.)


    Am Ansatz der Schneidlinie eine Schleifkerbe einarbeiten, den angedeuteten Recurce Schliff sachte = maßvoll vertiefen, d.h. weiter Material abtragen, um eine für dich harmonische Kurve zu bekommen.


    Am Ende der Modifikation würde mir etwas vorschweben wie die "typische" Buck Klingenform, aber ohne Hohlschliff, Ausdünnung vorn im Bereich Klingenspitze dürfte mangels Klingenstärke wenig Sinn machen.


    Hat man auf diese Weise eine Klinge in manchen Breitenmaßen verdünnt, gewinnt sie ein ganz anderen Charakter. Aufpassen muss man nur bei (1) Funktion beim Ein- und Ausklappen, deswegen den Nagelhau stehen lassen, und (2) bei der Gesamtwirkung für dich als Bentuzer. Es könnte ja sein, dass dir der original Ausdruck wichtig ist oder dich die Änderungen im eingeklappten Zustand stören.


    Bei einer bereits niedrigen Klingenhöhe ist sowieso wenig Spielraum, aber ein Messermacher hat i.d.R mehr Ideen und entwickelt passende auch auf Grund seiner Erfahrung mit vielen, vielen Klappmessern, die durch seine Hände gegangen sind.


    Ich würde also zuerst mit einem Faserstift entweder die Negativteile (die wegkommen sollen) oder die Positivteile (der Rest der Klinge der bleibt) stark einfärben und die Vorstellungskraft bemühen.


    Als Ergebnis winkt dir ein sehr individuelles Messer, das dich statt Vergangenheit erinnert an deine Anpassungen. Die man ja schreittweise vornehmen und ich sage mal in drei Stufen machen kann. Aus jeder entsteht unter Umständene eine neue, abweichende Idee.


    Eine Alternative ist das Abgeben in Messermacherhände, deren Modelle dir gefallen, bitte diese einfach eine Modifikation mit der vorhandenen Klinge zu machen, von dessen Arbeitsergebnis du dich überraschen läßt. So eine Art Zufallsgenerator mit ggf. dir wichtigen Einschränkungen, wonach es nicht aussehen soll, z.B. nach einer Buck Hechtklinge. ;)


    P.S. Höchste Aufmerksamkeit auf den Auflagepunkt der Klinge im Einklappzustand, sonst wackelt es, also Klebeband anbringen und "Druckbild" erzeugen, damit du weißt wo Material bleiben muss.

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