Ich wieder mal
Vor gut zwei Monaten hab ich mir das Extrema Ratio Dicok zugelegt, da ich ein Tauchermesser für den Urlaub wollte. Review findet ihr hier.
Das Messer hat einige Schwächen über die ich nicht hinweg sehen konnte und wollte, jedoch auch ein paar Dinge die für meine Zwecke (nämlich das Tauchen ;)) perfekt sind.
Nach ein paar Tests wusste ich relativ schnell wo die Schwächen des Messers für mich liegen und habe diese ausgemerzt.
1) Stahl: Der Böhler N690 wurde durch einen noch rostträgeren Cronidur 30 Stahl ersetzt (Böhler Pendant ist der N360 (1.4108 )). Der N690 hätte es ohne Probleme auch getan, ich wollte aber schlichtweg mal was neues probieren und der Cronidur dürfte theoretisch kaum noch rosten. Im Datenblatt wird er als "doppelt" so rostträge wie 440er Stahl angegeben, mal schaun.... Ätzen mit EisenIII ging jedoch noch recht gut. Meine Lösung ist aber sehr stark gemischt und war sehr heiß....
2) Spitze: Die Spitze des Dicoks (hehe welche Spitze....) war ja ab Werk ein Flachmeißel und wurde von mir zu einem Spitzmeißel umgeschliffen. Das Umschleifen hat schon viel an Nutzen für mich gebracht, jedoch war es immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Die Customklinge wurde deshalb einfach noch spitzer und hat einen etwas flacheren Anschliff bekommen. Schneiden tut sie kaum, Penetrationsleistung ist aber jetzt auf einem guten Niveau, jedoch auch nicht so gefährlich das man sich beim Freischneiden unter Wasser gleich sämtliche Sehnen und Blutgefäße durchtrennen könnte.
3) Schäkelöffner: Der Schäkelöffner des Dicoks ist imho mehr Deko als wirkliches Tool. Er funktioniert zwar, aber nicht alzu gut. Schuld daran ist die gewählte Breite. Für kleine Schäkel ist der Schlitz einfach zu breit, mittlere Schäkel lassen sich schon damit öffnen, bei den großen Geräten ist der Schlitz aber schon wieder zu kurz, auch wenn die Breite noch passen würde.... Abhilfe schafft hier das schmälern im vorderen Bereich der Klinge. Klar kann ich jetzt nicht mehr so große Schäkel öffnen, aber der Bereich an kleineren/mittleren Schäkeln ist besser abgedeckt..... ob ich das Teil jedoch jemals brauche ist eine andere Sache.....ein Haltepunkt für die Kydex ist es aber allemal
4) Serrations: Der größte Fehler am Dicok sind meiner Meinung nach die Serrations, diese sind schlechtweg zu grob und zu kurz. Für richtig dicke und feste Seile könnten sie noch nützlich sein, dünnes und fasriges Material ist mit ihnen aber kaum zu schneiden. Die großen Zähne sind hier meines erachtens auch zu tief eingeschliffen, was das Hauptproblem ist. Diese verhaken sich gerne in allen möglichen Materialien..... Meine Serrations orientieren sich an denen von Leatherman und bilden für mich bis jetzt den besten Kompromiss zwischen ruckfreiem Schneiden und der "mehrleistung" der Serrations.
Das waren im Großen und Ganzen die wichtigen Änderungen. Die Klinge ist noch etwas breiter und minimal länger um die Schneidleistung etwas zu verbessern. Der Erl wurde noch etwas skelettiert und am Griffende sind zwei Bohrungen welche für Halteschlaufen usw gedacht sind. Diese sind so dimensioniert das 4mm Flexcord auf Zug durchgeschlauft werden kann und sich dann von selbst fixiert sobald es sich entspannt.
Nun ein paar Daten:
Material: 4mm Cronidur 30 (59Hrc) mit den Originalgriffschalen des Extrema Ratio Dicok
Gewicht: 139g
Oal: 190mm
Klinge: 78mm
Ich hoff es gefällt, auch wenn es ansich nicht auf Optik sondern nur auf "Leistung" getrimmt wurde.
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