Messer: Was geht auf keinen Fall?

Mich stören teure Messer (die 300+Kategorie von namhaften Herstellern), wenn sie stumpf daher kommen. Ich meine jetzt nicht, dass sie nicht rasieren, sondern dass sie nicht SCHNEIDEN. Oder vielleicht schneiden, aber so schlampig geschliffen sind, dass sie mich schaflos machen. Ins Ricasso geschliffen, vorne auf 45Grad zuaufende Schneidfase...

Wie ein Auto, das allen Schnickschnack hat, aber nicht fährt.

Ach ja. Messer ohne Schleifkerbe sehen nach ein paar mal Schleifen scheiße aus, wenn sie ein verlaufendes Ricasso haben...

@ Micha, dann ein Hoch auf die Harmonie- das liegt wohl am ersten Adventssonntag des Jahres

Was die Formen und Materialien angeht- für mich geht es da nich timmer um Perfektion, manches "Mittelprächtige" ist wichtiger Zwischenschritt zu einem "besseren" Design. Momentan kann ich ziemlich wenig mit Dolchen anfangen, dennoch gab es Zeiten da bin ich damit beschwingt durch en Wald gelaufen und habe damit Pilze gesammelt, Morcheln gemeuchelt sozusagen.
"Kampfmesser" sind wohl für alle interessant, die sich länger mit Kampfsport/Kampfkunst beschäftigt haben oder in der Bundeswehr waren. Es geht ja um die Freunde am Design, Materialien, die "Durchdachtheit", nicht daum andere Aufzuschlitzen um es mal so platt zu sagen. Mit einem Sportwagen fahre ich ja auch nicht mit 100 km/h durch die 30er Zone, etwas Verstand gehört zum genießen dazu... ob bei Autos oder Messern.
Schlechte Qualität bei "hochqualitativen" bzw. hochpreisigen´Messern sind allerdings durchaus etwas das einem die Lust vergehen läßt, genauso schlecht gemachte Scheiden.

Bis zu diesem Thread wußte ich gar nicht, dass ich bei Messern "No-Gos" habe.

Von euren Antworten treffen bei mir nur zu:
- Horngriffschalen
- überzogene Preise (nach meinem persönlichen Empfinden)

Eher negativ auf das Bedürfnis wirken sich aus:
- Holzgriffe
- Chisel Grind
- Serrations
- Nylon-/ Codurascheiden
- Friction Folder
Das sind aber scheinbar keine wirklichen No-Gos für mich, da ich einige wenige Messer mit diesen Merkmalen habe oder hatte.

Absolut kein Grund gegen einen Kauf sind dagegen:
- Hohlschliff
- Dreifingergriff
- Klingenstärke über 4mm
- Karambit-Messer / Messer mit (vermutlicher) Waffeneigenschaft
- Knallige Griff-Farben
- Böker (ich hab zwar den Anteil der Böker-Messer in meiner Sammlung reduziert, das liegt aber mehr an dem Bestreben nach "höherwertigem" und nicht an irgendwelchen Vorbehalten ggü. der Firma)
- Pohl Force (wobei die Marke bei mir durch die Wiederauflage der Hornet und die Foxtrott Two-Geschichte deutlich an Sympathie verloren hat)
- Extrema Ratio

Zitat von Kulu

Hier haben mehrere Pohl Force angeführt. Was habt ihr gegen die Firma? Die Frage ist komplett neutral gemeint! Gefällt euch das Design oder die Qualität nicht etc.

Design ist ja geschmackssache, aber abgesehen davon mag ich an PF nicht:

- verwendete Materialien (wenns ned sein muss vermeide ich D2)
- die Tatsache, dass sie im Hinblick auf das Fertigungsland sehr sehr sehr teuer sind
- die Tatsache, dass 90% der Menschen, die ein PF gekauft haben glauben das es made in west germany ist
- das Marketing (DAS Messer für Behörden ... erinnert mich sehr stark an LedLenser!)
- der Backlock, der laut einigen Forenberichten hier auf TF nur sehr selektiv funktioniert

Was ich in meinen vorigen Texten vergessen habe, kleine Griffe sind wegen meiner großen Hand ein No Go, genauso wie diese grünen Neonschalen bei "Zombiemessern". Kleine Klingen sind vielleicht für den einen oder anderen sehr nützlich, für mich eher nicht.

Was Kampfmesser oder taktische Messer, Bowies, große Messer angeht, ich mag sie einfach und für mich haben sie einen gewissen Reiz. Wozu man so etwas braucht? Nun, ich kann, wenn ich will, das ist meine Antwort. Das ist eben genauso wie mit einem Ferrari oder Porsche, ich fahre 30 in der 30-er Zone aber wenn es sein muss kann ich verdammt schnell auf 100 beschleunigen usw. Man muss sich aber mal so richtig klassische Fighter anschauen, nicht immer dieses schwarze taktische Zeugs, heute kommt ja jeder zweite Folder als taktisch daher, ich habe keinen Ahnung warum. Klassische Fighter von großen Meistern, vor allem aus den USA, sind nun mal sehr ästhetisch und graziös. Das ist eben wie ein Ferrari in der Garage, der irgendwann mal raus darf, trotzdem wird er auf der Autobahn nicht 300 km/h fahren aber wenn es sein muss schafft er diese 300 km/h auch wirklich. Ist halt schwer zu erklären.

Ich muss auch sagen, was ich gar nicht so mag sind, von mir, sogenannte Vernunftsmesser. Was ist daran vernünftig 200,- Euro und mehr für so ein Messer auszugeben? Man könnte jetzt argumentieren, man kriegt einen guten Kompromiss, mein Gegenargument, Kompromiss ist nun mal Kompromiss, wer Kompromisse eingeht hat verloren, habe ich mal irgendwo gelesen.

Das waren ein paar Gedanken meinerseits zu diesem Thema.

P.S. Zu Kampfmessern, richtig gute Fighter sind nicht unbedingt billig und ich wüsste nicht warum ich 200 oder 300 Euro für ein Messer zahle mit dem ich jemanden abmurksen will. Das wird dann sowieso so schnell wie möglich entsorgt.

P.P.S. Jeder der ein Tanto hat, hätte im Prinzip auch ein Kampfmesser, weil Tantos nun mal nur Kampfmesser sind bzw. kleine Schwerter, zumindest lt. Übersetzung.

Bei mir kommen keine Fixed in Haus deren Klinge gleich lang oder gar kürzer wie der Griff sind - und der misst mindestens 11cm
Recurve ist auch nicht so mein Ding...

Serrations!

Ausser bei meinem BW Vic da gefallen sie mir.

Ansonsten 420 ger oder 440A Stahl ... Würd ich nie kaufen!

Gruß
Toni

Was auf keinen Fall geht? Ein Fake. Aus diesem Grund habe ich schon ein SOG in die Tonne geschmissen weil es ich als Fälschung herausstellte. Lieber wegschmeissen und sich dabei gut fühlen als behalten und sich ärgern.
Eine Allergie habe ich auch bei allem was Made in China ist oder auf Grund der Gewinnmaximierung in Billiglöhnländer verlagert wurde.
Böker ist auf Grund persönlicher Befindlichkeit ebenso ein No-Go ohne näher darauf einzugehen.
Das mit Made in China ist nicht generell, sondern auf die Massenware bezogen, es gibt auch Customs aus China die durchaus ihren Reiz haben aber schwer zu bekommen sind.

Gruß Oscar

No-Gos?

- Recurve-Klingen,

- Klingen über 4 cm Höhe/Breite,

- 10 cm bis 12 cm kurze Klingen, die eine Klingenstärke jeseits der 5,99 mm aufweisen,

- Messer, deren Klingen aus 420 A Stahl und dessen deutschen Pendants gefertigt wurden,

- Friction-Folder.

Nylonmesserscheiden und Messer von Böker sind jetzt gerade nicht meine bevorzugte Wahl, aber, wenn mir das Messer sehr gut gefällt und der "haben-will-Faktor" ausgelöst wird, nehme ich notgedrungen auch eine Nylonmesserscheide und sogar ein Böker-Messer in Kauf.

Zitat von Lakota

Was sind so eure persönlichen No-Go's ... bei Messern?

Kauf mir nun schon seit 30 Jahren immer wieder mal ein Messer, kenne eigenlich nur ein NoGo, nämlich lose Griffschalen.

Stumpfe Klingen rufen laut nach Schärfung, dito mit abgebrochenen Spitzen, weil ich oft für Bekannte und Freunde nachschärfe, sehe ich gerade diejenigen Küchenmesser, die ihre Besitzer ganz nach unten und hinten verdammt haben. Das sind arme Kerle (die Messer), die meinen Beschützerinstinkt wachrufen ... ausser sie haben diesen Billig-Gummi-Eisen Charakter.

Alles was an Messern übersiedeln durfte in meine Hoheitsgewalt hat der Prüfung standgehalten und ist frei von echten NoGos, Problem sind geschenkte Messer, gerade aus dem Ausland mitgebrachte, schwergängige Taschenmesser mit schlampig geformten Griffschalen und/oder touristischen Namen und Symbolen der Herkunftsländer und -städte. Die gebe ich zur Caritas für den Wiederverkauf und guten Zweck.

Lederscheiden und Horngriffe müssen nur zum Design passen, bei Aluminium wie auch rauhen Kunststoff Griffschalen/-kanten kommt mir zuweilen das Grausen, wenn sie beim Greifen und Benutzen schleifende Geräusche wie Kreide auf einer Tafel verursachen. ich liebe Gummigriffe aller Art, trotzdem besitze ich kein einziges Mora. Obwohl die Marke inzwischen "taktische" Designs anbietet.

Meine ältesten Messer haben (natürlich) AISI 420 Stahl, sind alle später mit einem Schleifsystem richtig geschärft bzw. umgeschliffen worden, sie erfüllen ihren Zweck.

Das aktuelle (EDC) Rajah III hat einen Recurve Anschliff, finde ich klasse, mochte ich früher gar nicht, Hauptsache die Klingenstärke ist abgestimmt auf Nutzung statt auf Optik.

Mein erstes Tanto habe ich im Bogenladen gekauft, weil mir zugeraten wurde, doch die Spitze war zu dünn und spitz, steht auf To do für einen Eigenbau.

Liner Lock - habe ich gehasst früher, heute Wohlgefallen, nachdem ich qualitativ bessere Stücke in die Finger bekommen habe.

Ein Wort noch zu den Kindermessern, da ich mehrere verschenkt habe, erst ab zweistelligem Alter auch normale Spitzenanschliffe, die Eltern waren dankbar. Weil die Kids eben gerne ausprobieren, zuhause in der Wohnung und im Kinderzimmer, und richtige Spitzen dringen tief ein mit entsprechendem Schaden. Was soll´s, nach ein paar Jahren wird sowieso das Mobiliar gewechselt. Aber Augen sind sehr gefährdet, es gibt bei Erwachsenen wie Kindern Fein- und Grobmotoriker, multipliziert mit dem Faktor Spielwut ... auch in Soldatenkreisen soll es Leichtsinn geben, in der Freizeit wohlgemerkt. Bei Kindermessern finde ich wichtig, dass die Kinder das gleiche "Level" an Klingenspitzen haben, sonst will das eine dem anderen zeigen, wie gleichwertig das eigene Messer ist, dann sucht die Energie eine Blutbahn statt konstruktiv ins Schnitzwerk zu fließen. Das Dilemma sehe ich vor allem anderen in der Haltung der Eltern, weniger bei den Kindern, die sich dann ihr "verbotenes Spielzeug" woanders suchen.

Eins fällt mir noch ein: schlecht konstruierte Nageleinschliffe an SAK Kopien, sogenannte Nagelbrecher, solche kriege ich immer wieder vorgelegt zum Schärfen, grausam. Gibt es keine Sammelstelle für Raubkopien, wohin man all diesen Kopierschrott schicken kann und der eingeschmolzen noch einem Zweck dient ? Ein Künstler, der solches Mischmaterial verarbeitet ? Vom Markt und Tauschkreisläufen muss das jedenfalls runter. Wertstoffhof fällt aus, weil da holen es sich die Mitarbeiter, na ja, wen´s glücklich macht, über den Moment des Findens hinaus.

Man kann bei mir über alles immer reden, wenn der Preis stimmt.

Außer:
-Messer ohne Spitzen, überhaupt alle Messer, denen jede Waffeneigenschaft sinnlos und boshafterweise wegdesigned wurde.
-schlechte Scheiden bei Messern der gehobenen Preisklasse
-Kunststoff-, Keramik- und Titanklingen

Und das allerletzte:
Verbote aller Art.

Da ich eher ein Freund des Nichtalltäglichen bin, grundsätzlich aber jeden härtbaren Stahl als messerwürdig ansehe, gibt es bei mir nicht viele "NoGos"
Sind eher nur Beiläufigkeiten, wie z.B.
- die tausendste Auflage von XY nur in Edel und edler - Unkreativität kann man nicht durch exklusives Material ausgleichen oder ersetzen
- eingravierte Bildergeschichten, sind was für Sammlervitrinen, auch wenn die Messer daran schneiden können
- skulpturierte Klingen (Wild, Wald und Wiesendarstellungen) mit Durchbrüchen, s.o.
- zu schwere Griffe durch zuviel Stahl im Griff
- Gummi- oder Kratongriffe mit halben, umspritzten Spitzerlen...
- gefährliche oder nur rein optische Griffverschraubungen...

Gruß Andreas

Am schlimmsten finde ich wohl Chisel Grind, glaub ich!

Und gleich danach kommen Messer von Böker (ich weiß gar nicht warum?! War bei mir schon immer so!)

Zitat von Peter1970

Karambit Messer und Messer die designed sind als reines "Kampfmesser" unter dem Deckmantel SV... Was soll das? Warum kauft man so was?

Weils Microtech Kestrel einfach "geil" aussieht
Meine no-go:
-Messer mit Griffen aus Horn, Penisknochen oder sonstigen Teilen von Lebewesen die mal ein Gesicht hatten
-Mini Achsschrauben bei Foldern
-Serrations-
-Designmerkmale, die nur der Optik dienen

für mich sind das messer jeder preisklasse wo die kydex nicht richtig passt. meine beste kydex ist die eines blackfieldsmesser (neckknife) die perfekt angepasst ist. das bei einem messer unter 30 euro
nikko

Grüß euch ,
meine Messer Albträume :
Rosa Messer
Kunstlederscheiden
Pseudo Rückensägenwiederhaken
Bihänderparierelemente
Billig Messer mit der Ätzung : Original Bowie Knive in Österreich ausgesprochen : Ortitschinal Powi Kneif
Krummdolche
Rambo " Überlebungsmesser"
Billig Blech Fantasymesser
Und alle Messer die mir gefallen aber die ich mir nicht leisten kann
Beste grüße
Emil

Schlechte Scheiden und Griffe aus ausgestorbenen Elefanten Arten ( alleine schon wegen dem Preis )

Preise die einfach nicht mehr im Verhältnis steh, ich kauf ein Messer ,,, kein Auto!

China Clone die als orginal verkauft werden und man damit schön vera..... wird.

Unsymmetrisch geschliffene Klingen, grade bei den hochpreisigen Messern.

Zu lange Wartezeiten für ein Messer ( dafür fehlt mir immer die Geduld.

Und meine Strider DB sucht, furchtbar

Gruß
Chris

Kurz: 42a

Lang: ich finds ne Sauerei, dass ich tatsächlich ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich mit nen Mini-Griptilian in der Tasche rumlaufe, weil "ooooh, pöses Einhantmessa!!!". Oder dass Leute wegen einem Exskelibur 2 ne Anzeige bekommen, weil es sich ja theoretisch einhändig öffnen lässt. Hat das Verbot was gebracht? Nein!
Außer, dass der eine oder andere Messerliebhaber Schwierigkeiten bekommen hat. Und die Kids, die potentiell gefährlich sind stoßen jetzt eben mit Schraubenziehern zu. Oder besorgen sich gleich ne echte Waffe. Wenn schon denn schon...

Oder noch besser: man wird erstmal ins Koma geprügelt, bevor man dann entweder doch draufgeht oder sein Leben lang behindert ist. Schöne Welt...