Erfahrungsbericht Real Steel H6 Blue Sheep

  • Moin zusammen,
    nach der lieben Bitte von Micha M. teile ich hier mal meine Erfahrungen mit dem o.g. Messer mit. Wegen des doch sehr günstigen Anschaffungspreises von ca. 45 Euro habe ich mir zuerst die Variante im "Digital Camo Look" mit satinierter Klinge, und kurze Zeit später noch die Variante im "Coyote", mit Klinge in "stonewashed" Finish gekauft.



    Zuerst mal zu den Daten (laut Hersteller):


    Klingenstahl: Sandvik 14C28N (58-58 HRC)
    Klingenlänge: 9,5 cm
    Gesamtlänge (geöffnet): 21,5 cm
    Klingendicke: 3,5 mm
    Griffschalen und Backspacer: G10
    Verriegelung: Liner Lock
    Gewicht: 160g


    Zur Optik und Haptik (Meine rein subjektive Wahrnehmung):
    Mein erster Eindruck war durchaus sehr positiv. Die Verarbeitung ist bei beiden Messern sehr ordentlich und sauber. Im Bereich des Griffes sind alle Kanten abgerundet, das G10 ist eher fein strukturiert, so dass es sich sehr angenehm anfühlt, und selbst bei feuchten Griffschalen ist noch ein guter Halt gewährleistet. Die konturierten Backspacer sind farblich den Griffschalen angeglichen, und wirken durch die Konturierung zusätzlich "griffig". Unterschiede zwischen beiden gibt es dennoch. Das Jimping unterscheidet sich bei beiden Modellen optisch und haptisch. Es ist von meinem Empfinden her fein und griffig, wirkt jedoch bei der "Camo Version" etwas "schärfer".




    Der Clip ist etwas in das G10 eingelassen, sitz fest, ohne den Hosensaum zu ruinieren, kann jedoch nur auf einer Seite Tip up, oder Tip down montiert werden. Ob es einen Deep Carry Clip für das Messer gibt gibt kann ich leider nicht sagen.



    Da ich nicht mit den größten Händen gesegnet bin (Handschuhgröße 8-9 & siehe Fotos), maße ich mir mal an zu behaupten, dass das Messer auch für große Hände geeignet ist. Negativ erscheint mir hier jedoch der Choil, der für meine Finger gerade noch ein Vorgreifen zur Klinge, für eventuelle feinere Schnitzaufgaben zulässt, aber für größere Hände/Finger doch eher ein erhöhtes Verletzungsrisiko mutmaßen lässt.




    Zum Größenvergleich noch ein Bild mit dem Titan Sepp & dem Kershaw Emerson CQC 6K



    Beide kamen mit einer sehr guten (Rasur fähigen) Gebrauchsschärfe.
    Ich habe beide Modelle 10, bzw. 6 Tage lang in normalen alltäglichen Situationen wie dem Schneiden von Obst, Gemüse, Fleisch, dem Öffnen vom Hundefuttersack, dem Öffnen von Briefen und Paketen, sowie das Zerkleinern der Kartonage benutzt. Diese, nicht wirklich anspruchsvollen, Aufgaben haben sie jedoch anstandslos erfüllt. Ein Nachschärfen war nicht notwendig. Der Klingenstand kann bei beiden durchaus als mittig bezeichnet werden. Der Lock steht bei beiden noch am Anfang, und ist nicht gewandert. Es gibt keinerlei Klingenspiel.
    Anfänglich ließen sich beide nicht ganz so geschmeidig einhändig öffnen, was sich jedoch nach mehrmaligem Öffnen und etwas rumspielen relativiert hat.


    Mein Fazit:
    Ich bin mit dem Messer zufrieden.
    Es ist ein in China, von einer chinesischen Firma produziertes Messer, dass das tut wofür es gemacht wurde. Zudem ist es für den geringen Anschaffungspreis, sehr gut verarbeitet. Natürlich muss man an den ein oder anderen Punkt Abstriche machen, aber dafür verstaubt es nicht in der Vitrine, und kann "benutzt" werden.


    So, das war jetzt meine erste/r Review / Erfahrungsbericht. Ich hoffe es hat gefallen, und ist/war für den ein oder anderen hilfreich.


    Gruß
    Cherusker

    Amicus certus in re incerta cernitur!

  • Danke für den Bericht! :thumbup:


    Habe bislang selbst nur ein kleines Wharncliffe-Fixed von Real Steel, das allerdings ebenfalls wirklich ordentlich gearbeitet ist und auch seine Schärfe verhältnismäßig gut hält.


    Mittlerweile wird man wohl kaum bestreiten können, daß aus China in diesem Preissegment anständig gearbeitete Messer kommen können, und bei Marken wie Byrd nehmen das ja aufgrund einer dann durch eine westliche Firma vertraglich festgezurrten Qualitätskontrolle auch ansonsten china-skeptische Messerkäufer hin. Bei meinem Real Steel konnte ich bislang kein "Haar in der Suppe" entdecken, Du ja offenbar bei Deien auch nicht.


    Das Camo-Modell finde ich wirklich interessant, Spyderco ist meist nicht so meins, das Al Mar Sere Operator mit Camo-Griff kostet halt seinen Preis.....wenn man bei diesem hier nicht Billigkram kauft und damit dann doch letztlich zu teuer bezahlt, ist das doch eine interessante User-Alternative, die man sich auch mal zwischendurch ohne große Bedenken gönnen könnte....

  • Ich hatte die H6 Folder beim letzten Rhön Treffen in der Hand, da Joe von Joes Messershop eine ganze Ladung mitgebracht hat. Die Messer sind für den Preis erstaunlich gut verarbeitet und es gibt dank der breiten Farbpalette und Klingenfinish Palette wirklich ein paar Folder die mich angesprochen hätten. Vl. muss ich mir die Folder auch noch mal im Gebrauch anschauen :thumbup:

    Mfg Andreas




    Ist das Spiel vorbei, landen Bauer und König in der selben Kiste.

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