Ich möchte euch heute wieder einmal eine kleine Geschichte erzählen.
Wer keine Lust hat diese zu lesen, weiter unten kommen die Bilder.
Es geht hierbei um die Verwirklichung eines Messerwunsches der mir bisher aus Mangel an den entsprechenden finanziellen Mitteln verwert geblieben ist.
Seit früher Kindheit bin ich von den Rambo Messern fasziniert und das Messer des letzten Teils hat den Wunsch entflammt ein solches einmal zu besitzen.
Da Gill Hibben für das auf 100 St limitierte Kleinserienmesser jedoch weit über 1000$ veranschlagt, blieb dieser Wunsch bis jetzt leider unerfüllt. Dies wäre wahrscheinlich auch weiterhin so geblieben da dies doch deutlich meine Mittel übersteigt.
Dann lernte ich eines Tages einen Menschen kennen, der mich von Anfang an mit seiner offenen Art und Hilfsbereitschaft beeindruckt hat.
Ein Mann der nicht nur redet sondern auch wirklich etwas zu erzählen hat. Die Rede ist von unserem Juchten (Roman) hier aus dem Forum!
Es folgten unzählige Diskussionen zu später Abendstunde über Stähle, Werkzeug, Schmieden und auch jede Menge geselliger Smalltalk. Hierbei kamen wir auch bzgl. meines Wunschmessers ins Gespräch und daraus ergaben sich, mit dem Angebot für mich solch ein Messer zu fertigen, die Anfänge der Entstehungsgeschichte.
Daraufhin folgend wurde fleissig korrespondiert und Eindrücke wurden ausgetauscht.
Relativ schnell merkte ich, dass hierbei wenige Vorgaben meinerseits nötig sind und das Messer praktisch von selbst entsteht.
Es mag sich komisch anhören und ich bin selbst etwas erstaunt wie sowas möglich ist...
Wir kennen uns nur aus dem Forum und standen uns noch nie persönlich gegenüber.
Dennoch hatte ich das Gefühl das Roman von Anfang an genau wusste wovon ich spreche und was ich mir vorstelle.
Fakt ist, ich gab nur die grobe Form (Rambo 4) und die gewünschte Länge + Dicke des Messers vor.
Der Rest erledigte sich praktisch im Entstehungsprozess von selbst. Es sollte ein Messer werden das völlig frei von Schnick Schnack ist.
Sozusagen ein Messer in seiner reinsten und ursprünglichsten Art.
Als Roman mit dem Messer fertig war sagte er: "Chris, wenn jemals ein Messer archaisch ausgesehen hat, dann ist es deins“
Und nun komm ich von der Arbeit nach Hause und auf dem Tisch liegt ein Paket von Roman.
Und zum Teufel: Ja, DAS ist ein Messer !!!
Daten:
Material ist eine alte ca 12mm starke Blattfeder gewesen
Länge 42cm
Länge scharfe Klinge 25cm
Gewicht 774g
Klingenhöhe 5,2cm
Klingendicke 7mm
Die Klinge wurde komplett ausgeschmiedet und hat weder Bandschleifer noch sonstige maschinelle Bearbeitung wiederfahren. Sie ist selektiv gehärtet wobei die Schneide "verzahnt" gehärtet wurde. Ein Verfahren wie es bei den Samuraischwertern angewandt wurde um bei Schlägen die Scharten und Ausbrüche an der Klinge zu minimieren. Die Löcher im Griff und das Fangriemenloch wurden nicht gebohrt sondern während des Schmiedens gedornt.
Den Griff muss ich noch machen. Hier kommt wohl schwarzes Cord zum Einsatz welches dann noch mit schwarzem Leder oder Gewebeband überwickelt wird.
Die Scheide wird mein Erstversuch in Sachen Lederbearbeitung. Hierbei kommt ein 8mm starker und min. 50 Jahre alter lederner Antriebsriemen aus einer Brauerei zum Einsatz.
Sobald alles fertig ist werde ich hier nochmals ein paar Bilder einstellen
@ Roman:
Vielen lieben Dank mein Freund!!!
Das Messer ist genau so bzw. noch schöner geworden, als ich es mir vorgestellt habe und ich werde es in Ehren halten.
Hoffe wir haben bald die Gelegenheit in deiner Schmiede ein paar kühle fränkische Bier zu trinken und ich die Gelegenheit dir für dieses außerordentlich schöne Stück persönlich zu danken.
Es wäre natürlich schön, wenn du auch ein paar Worte zu dem Messer verlieren könntest, schließlich hast du es ja gemacht...
Gruss
Christian
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