Das KK ist laut der Beschreibung von Fällkniven Deutschland ein:
"... traditionell entworfene Messer, bei dem die klaren Linien von der Klinge bis hin zum Griff und Messerschutz dominieren. Der Ursprung des Designs geht zurück in die Zeit zu der das Messer noch ein Gegenstand des täglichen Lebens war (DAS waren noch Zeiten HACH!!), egal ob Jäger oder Viehhirte.
Das Messer wurde nicht für das Tragen in einer Hüftscheide vorgesehen. Aufgrund des Designs und der Gesamtlänge kann man es einwandfrei um den Hals tragen oder am Saum (?) der Hosentasche anbringen.
...sein zurückhaltendes Design passt zu jedem Träger und zu jeder Aufgabe..." Soweit die Firma.
Das KK liegt in seiner Größe zwischen den Klassikern WM1 und F1.
Klingenlänge: 85,0mm
Klingenstärke: 3,9mm
Gesamtlänge: 185 mm
Griff: Thermorun
Scheide: Zytel
Stahl: Laminierter CoS mit 60 HCR, Satin finish
Insgesamt ein Messer, welches gut passt, wenn einem das WM1 zu klein und das F1 zu groß ist. Das Design gefällt mir in seiner Linienführung ausgezeichnet. Es gibt keinerlei störende Kanten, der Griff liegt gut und sicher in der Hand, zumindest wenn sie nicht zu groß ist und seine Rundung stützt sich gut im Handballen ab, sollte man denn mal zustechen wollen/müssen. Persönlich würde ich mir die etwas "weichere" Griffstruktur des WM1 wünschen, da sich dieses für mich besser anfühlt. Aber das ist Gefühlssache und auch mit feuchter Hand führt es ich sicher. Die Klinge ist von der Form her in erster Linie für den Schnitt gedacht. Sie ist damit etwas weniger spitz als die des WM1 und durch die ausgeprägtere Schneid-Kurve besser für Aufgaben wie z.B. Skinnen geeignet. Wobei das WM1 da auch nicht schlecht ist und insbesondere bei feinen kurzen Schnitten mit dem Spitzenbereich punktet. Z.B. wenn man an den Branten oder im Kopfbereich von Raubwild arbeitet.
Die Schärfe und Schnitthaltigkeit ist, wie bei F. üblich, ausgezeichnet.
Es kommt unspektakulär daher. Wie auch Balinzwerg in seinem Review über das PC geschrieben hat, löst das Hervorholen keinen Alarm aus. Es sieht diskret und harmlos aus. Diesbezüglich passt es also auch zum Anzug! Wer etwas über den verwendeten Stahl wissen möchte sei ebenfalls auf seine dortigen Ausführungen verwiesen.
Getragen habe ich es bis jetzt lose in der Tasche. Leider stellt es sich da doch leicht mal quer. Da Messer wird durch einen an der Scheide befindliche Haken gehalten, welchen man mit dem Zeigefinger zurück drückt. Gleichzeitig drückt man mit dem Daumen auf den Rücken der Scheide, Riffelungen sind dort vorhanden und die Klinge ist frei. Klingt komplizierter als es ist, ist aber nicht stresssicher! Alternativ und wenn einem der Hosensaum nicht so wichtig ist, kann man das Messer mit der Scheide auch einfach ziehen, der Haken bleibt in der Tasche hängen und es ist frei. Ein umgekehrter Emerson-Wave sozusagen. Es empfiehlt sich die Scheide anzubinden, sie dürfte sonst sehr schnell verloren gehen. Selbst habe ich die Schnur so gewählt, das ich es auch als Neck Knife tragen könnte, mach ich aber nicht. Warum? Der Grund liegt einerseits in der Größe, das WM1 liegt mir da besser, andererseits und das ist der Hauptgrund darin, dass ich befürchte, das sich der Haken im T-Shirt oder Hemd oder Weste... verfängt und sich das Messer dadurch unbeabsichtigt löst. Der Verlust wäre da, obgleich ebenfalls schmerzhaft, noch das kleinere Übel, denn scharf und spitz ist es.
Verwendet habe ich es bei allen möglichen Gelegenheiten. Eingeweiht wurde es an einem Dry Age T-Bone Steak. Das gestellte Messer war so stumpf, es wäre eine Schande gewesen, das Fleisch damit zu zerquetschen. Des weitern habe ich Entenbrüste damit ausgelöst. Das ging ausgezeichnet. Auch beim Skinnen von Fuchs und Reh hat es sich ausgezeichnet bewährt. Für größeres Wild habe ich es nicht benutzt, das wäre möglich, aber dafür ist es mir doch zu klein.
Insgesamt ein schönes kleines Messer, welches die Erwartungen, die die Beschreibung oben erweckt, erfüllt. Wer ein WM1 hat braucht es nicht, im großen und ganzen decken sie denselben Anwendungsbereich ab. Wegen der etwas längeren Klinge gebe ich aber dem KK den Vorzug. Einziger echter Negativpunkt ist für mich die Scheide. Die Grundidee, ein kleines feststehendes Messer nur für die Hosentasche zu haben finde ich gut, die Hakenlösung gefällt mir jedoch nicht so. Besser fände ich eine Scheide, welche das Messer festklemmt und die man durch einen Daumendruck lösen kann. Dann noch zwei Ösen dazu und man ist noch universeller.
An den Bildern muss ich noch mal arbeiten.