Geheime Missionen und anschließend ein Bestsellerautor ?

  • Hi !


    Ich interessiere mich nun schon länger für die Navy Seals bzw. Spezialeinheiten...


    Nachdem ich gelesen habe, dass Chris Kyle, erfolgreichster Sniper überhaupt, Überlebender von zahlreichen Einsätzen an den gefährlichsten Orten der Welt in Texas auf einer Shooting-Range erschossen wurde und mitbekomme, wie auch andere ex Navy Seals Bücher schreiben, öffentliche Auftritte machen - komerziell Mentaltraining und Lebensberatung anbieten, frage ich mich, wie diese angeblichen "Besten der Besten" so dumm sein könnnen, sich offen zu ihren Einstätzen bekennen und sich so quasi eine Zielscheibe für Fanatiker und andere Verrückte umhängen.
    Jetzt habe ich gelesen, dass selbst diejenigen Seals nicht den Mund halten, die an der Operation Geronimo beteiligt waren.

    Warum machen die das ??? Wie kann man so dämlich sein ?

  • Ich denke dies ist ein recht kleiner Teil der "Spezialkräfte" , dort gibt es halt auch Deppen... Der Rest wird diese aufmerksamkeitsheischenden Individuen wahrscheinlich kaum mehr auf ein Bier einladen...

  • In den Staaten ist ans "Dienen" eine ganz andere Form von Anerkennung gekoppelt als hier, dementsprechend outet man sich nicht nur milieus-intern als SEAL, etwa als Schießlehrer oder sowas, sondern auch als Politiker, vgl.er hier.
    Außerdem ist soweit ich weiss noch kein ehemaliger SEAL daheim aus ideologischen Gründen angegriffen worden, wobei das bei Chris Kyle ja wohl nicht mehr ganz eindeutig ist...


    Dass sich jetzt auch ehemalige DEVGRU-Angehörige öffentlich zu Wort melden, das ist schon bemerkenswert. Aber man kann sie nicht wirklich daran hindern. Und solang sie gut auf sich aufpassen, warum nicht.

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

  • oh mann, amerika ist nicht deutschland und nur die internes in ihren büchern veröffentlichen werden teilweise geächtet.
    ob es dämlich ist, überlasse es denen die damit leben müssen.
    nebenbei sind seals, bis auf devgru/seal team six keine tier 1 einheit und warum sollten sie keine bücher über ihre erlebnisse veröffentlichen?
    sei froh das einige bücher verfassen, ich lese sie gerne.
    nikko

    Einmal editiert, zuletzt von nikko ()


  • Nachdem ich gelesen habe, dass Chris Kyle, erfolgreichster Sniper überhaupt,


    Glaub nicht alles was du liest oder wähl deine Lektüre mit mehr Bedacht aus.


    Erfolgreichster Sniper mag sein, aber höchstens wenn man's auf die beschränkt, die ein Buch drüber geschrieben haben. Ansonsten kugl mal nach Simo Häyhä, Matthäus Hetzenauer oder - wenn dir Entfernung mehr zusagt - Craig Harrison.

    It's lonely in the saddle since the horse died!

  • Zur Anfangsfrage fällt mir nur ein Wort ein:


    Poser :thumbdown:


    Auch der Supi dupi Seal Special Forces Tier 1 Secret super Operator hat halt das, worunter wir alle leiden, ein Ego!


    Achso, und das worunter wir auch noch alle leiden: einen Kontostand :D


    Grüße
    Michael a.k.a. mikio

    "Regel #51 - Manchmal hast Du unrecht." ~ Leroy Jethro Gibbs.

  • Genau so ist es und nicht anders. Das ist nichts anderes als sehr gutes Marketing. Ist wie mit iPhones. Nicht wirklich besser als ein Huawei, aber trotzdem 4 mal so teuer und wird gekauft dank gutem Marketing.

  • Mit 160 Abschüssen ist Chris Kyle sehr weit von den besten Scharfschützen in der Geschichte entfernt, dieser Mann ist mit mehr als 500 Abschüssen noch immer an erster Stelle http://de.wikipedia.org/wiki/Simo_H%C3%A4yh%C3%A4 und nach ihm vier sowjetische Scharfschützen, die im Zweiten Weltkrieg gedient haben.


    Zurück zum Hauptthema. Früher haben große Heerführer wie z. B. Marschall Zhukov und Marschall Konjev ihre Memoiren aus dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht. Es gab natürlich auch andere große Heerführer die das getan haben. Das sind Leute die Geschichte geschrieben haben, ihre Werke sind natürlich nicht so actiongeladen aber dafür sehr umfassend und auf einem viel, viel höherem Niveau.


    Was Geheimmissionen angeht, was soll man darüber schreiben? Vor allem die Frage, wann kann und wann darf man über diese Missionen schreiben? Auch dafür braucht man grünes Licht. Für mich ist das nur der Verkauf von einigen Geschichten, die zwar interessant, aber sicher nicht weltbewegend sind. Außerdem vergisst man daß diese Soldaten nur einen Befehl ausgeführt haben, wenn die Befehlshaber aus ihrer Sicht der Dinge schreiben würden, dann wäre dies viel interessanter aber das werden sie niemals tun weil sich dahinter nicht nur ein paar Schießereien verbergen sondern einiges mehr.


    Ich sage immer, es kommt auf das Publikum drauf an.

    vae victis

  • Kibo ich zitiere mich mal selbst

    Zitat

    er wird auch als einer oder der erfolgreichste ss der amis bezeichnet.


    jeder der sich nur wenig mit dem thema befasst, weiss das die ss mit den meissten abschüssen im wk2 zu finden sind.
    früher starben auch zigtausende soldaten in einem gefecht und heute nicht mehr.
    früher haben leute geraunzt das es wenig literatur über einsätze der letzten jahrzehnte gab(ab 1980), heute wird geraunzt, warum sie bücher veröffentlichen.
    früher habe ich unsummen für dokuvideos von sondereinheiten ausgegeben und seit dem iran-kuwaitkonflikt jede doku über einsätze, seals, gsg9, scharfschützen usw aufgezeichnet. dank youtube mache ich das seit 6-7 jahren nicht mehr
    nikko

    Einmal editiert, zuletzt von nikko ()

  • Nikko ich glaube du hast meinen Text irgendwie falsch verstanden und Simo Häyha hat im Winterkrieg 1939/40 zwischen der Sowjetunion und Finnland 505 bestätigte Abschüsse gehabt, hat also gar nichts mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun. Wenn dich Sondereinheiten interessieren dann würde ich mir die richtige Fachliteratur dazu durchlesen und keine Kriegsgeschichten in denen Vorkomnisse überspitzt, glorifiziert und nicht neutral dargestellt werden. So sind Kriegsgeschichten nun mal, lass dir das von jemanden sagen, der weiß wovon er spricht. Es wird aber schwer sein dir das zu erklären, also lasse ich es.


    P.S. Soldaten sterben heute genauso wie früher, nur die Konflikte sind kleiner, die Anzahl der teilnehmenden Soldaten ist geringer darum gibt es weniger Tote.

    vae victis

    3 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Kibo
    der zählt für mich zum 2ten weltkrieg und ich weiss sehr wohl das vieles in büchern von ehemaligen soldaten übertrieben ist.
    najo, gute 1o jahre waren die amis im irak, haben ca 5000 mann verloren, früher (wk1, wk2 usw)starben die in kurzer zeit eines grossen gefechtes.
    ca 50000 gefallene gi s in vietnam und das war ein kleinerer konflikt als der im irak.

    Zitat

    Wenn dich Sondereinheiten interessieren dann würde ich mir die richtige Fachliteratur dazu durchlesen und keine Kriegsgeschichten in denen Vorkomnisse überspitzt, glorifiziert und nicht neutral dargestellt werden. So sind Kriegsgeschichten nun mal, lass dir das von jemanden sagen, der weiß wovon er spricht. Es wird aber schwer sein dir das zu erklären, also lasse ich es.


    erkläre dich mir :rolleyes:
    nikko

  • Chris Kyle war einfach nur ein mitfühlender Typ, der einen unter PTSD leidenden Kameraden auf Bitten von dessen Mutter zum Schießstand mitgenommen hat. Dumm ist vielmehr, dass der Kerl einen paranoiden Flash schiebt und ihn und seinen Kumpel erschießt.


    Für mich ist Chris Kyles Verhalten vorbildlich, in meinen Augen ist er ein echter Held!


    Dass es keine sichere Wette war, macht die Sache aus meiner Sicht eher noch bewundernswerter.

    MIND IS KING

  • Hallo,


    auch wenn es OT wird, das:

    hat also gar nichts mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun

    kann ich so nicht unkommentiert lassen.


    Sowas kann man echt nicht sagen. Das wäre als würde man eben mal behaupten, der Pazifikkrieg "hat gar nichts mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun".


    Beste Grüße
    Michael a.k.a. mikio

    "Regel #51 - Manchmal hast Du unrecht." ~ Leroy Jethro Gibbs.

    Einmal editiert, zuletzt von mikio ()

  • Ist das nicht einigermaßen müßig? :)


    Oder ist d e r mit dem größten "Body Count" dann automatisch auch der größte Held?


    Diese Auffassung hat übrigens dazu geführt, daß die Amis auf den Wegen von/zu ihren Missionen in Vietnam gern dann auch noch ne Handvoll Bauern aus dem Chopper von den Feldern geballert haben, damit die Body Counts noch "beeindruckender" wurden...


    Zählen dann übrigens nur bewaffnete Ziele die volle Punktzahl, oder ist d e r der größte Held, der z.B. in Sarajevo oder in Beirut auch die meisten Frauen und Kinder weggeputzt hat? Vorschlag: Wenigstens halbe Punktzahl?


    Wenn ich mir anschaue, welche "Heiligenverehrung" besonders geschickten Handwerkern des Todes gänzlich unbeachtlich Sinn und rechtlicher/moralischer Rechtfertigung in den USA zuteil wird - und mit welcher Begeisterung wir hier offenbar teils ihre Heldengeschichten dann aufnehmen - müßten die ja blöd sein, das heutzutage NICHT zu vermarkten.


    Selbst in unserem Interessenbereich wird doch heiß diskutiert, ob die fachliche Reputation eines Messermachers z.B. davon abhängt, ob er als "Eliteninjaspecialforcessealteamölfunddrölfzig" jetzt dann doch nur Kartoffeln geschält hat (unbeachtlich seiner dabei gewonenen Geschicklichkeit und Anwendungserfahrung) oder er seine göttergleiche Einsicht in die Stahlwarengestaltung doch durch eigenes Hubschrauber-Mitfliegen und ordentliche, echte eigene Kills erworben hat...

  • Ich habe erst kürzlich Ausschnitte einer US TV Sendung gesehen in der es darumk ging das vor allem das Militär von der Heldenbildung und Vermarktung profitiert. Da ging es auch darum das diese gern übertrieben oder ganz gefaket sind.
    Zu guter letzt hatte der Moderator eine Liste von mehreren Fällen wo genau diese Menschen, Kyle einer von Ihnen, auf ähnliche Weise gestorben sind und das diese möglicherweise "auspacken" wollten.
    Wie gesagt er sprach von mehreren Fällen und einem Muster.

  • Es ist im Allgemeinen schwer jungen Menschen zu erklären, warum sie sich freiwillig auf einen Job bewerben sollen, bei dem das getötet werden mehr als eine theoretische Option ist. Da ist ein gutes "Marketing" nicht ganz unwichtig. So hat die US-Armee unter anderem auch First-Person-Shooter programmieren lassen, um ihr Rekrutierungsprogramm zu unterstützen. Wenn man dann noch vermeintlich Helden hat, zu denen man aufsehen und denen man nacheifern kann, umso besser. Warum wurden wohl Orden erfunden? Weil es sinnvoll ist mit einer Handgranate auf einen Panzer zuzulaufen?


    @ Micha: Gut auf den Punkt gebracht!


    @ Warunit: Den Beitrag von dem US-Sender würde ich eher unter Verschwörungstheorie einsortieren...

    It is useless for the sheep to pass resolutions in favour of vegetarianism, while the wolf remains of a different opinion.

    W. R. Inge


  • Selbst in unserem Interessenbereich wird doch heiß diskutiert, ob die fachliche Reputation eines Messermachers z.B. davon abhängt, ob er als "Eliteninjaspecialforcessealteamölfunddrölfzig" jetzt dann doch nur Kartoffeln geschält hat (unbeachtlich seiner dabei gewonenen Geschicklichkeit und Anwendungserfahrung) oder er seine göttergleiche Einsicht in die Stahlwarengestaltung doch durch eigenes Hubschrauber-Mitfliegen und ordentliche, echte eigene Kills erworben hat...


    Tatsächlich? Ich habe bisher nur mitbekommen, dass man sich daran stört, wenn in Sachen Dienst an der Waffe gelogen wird, oder implizit so getan als habe man da einschlägige Erfahrungen gesammelt, was aber schlicht Quatsch ist.
    Ernest Emerson und Daniel Winkler sind vermutlich die beiden Messermacher, die am meisten mit den SEAL Teams in Verbindung gebracht werden, beide waren nicht nur keine SEALs, sie haben gar nicht gedient.

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

  • Über Mick Striders genaue Tätigkeit wurden keine Glaubenskriege ausgefochten? :)


    Es ging auch eher darum, welchen Werbewert sowas offenbar auch in unseren Kreisen hat.


    Sowohl eigene Tätigkeit als auch das Platzieren von Messern in "Eliteverbänden" sind doch unbestreitbar auch unter Messerfreunden Faktoren mit Werbewert....

  • Ja, da stimme ich zu. Und die Strider Wars waren, zum Glück, vor meiner Zeit...

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

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