Kein alter Hut - Tanto / Kwaiken mit traditionell-runder Kissaki

  • Vielen Dank für diesen informativen und spannenden Beitrag.


    Tantos haben mich schon immer fasziniert. Seitdem ich das Böker Kwaiken habe, bin ich stetig auf der Suche nach weiteren Messern mit ähnlicher Geometrie. Die modernen Tantos machen optisch zwar was her, die Eleganz fehlt doch -für meinen Geschmack- ein wenig. Hier gibt es, wie schon ausgeführt, glücklicherweise einige Alternativen. Die Hissatsu-Familie ist klasse und seitdem ich die irgendwann um 1998 (kann das sein) mal bei Kenn J. Good gesehen und vorgestellt bekommen habe, bin ich davon infiziert. Das Anwenderspektrum dieser Messer trifft nur nicht mein hauptsächliches Nutzerprofil, sodass keines der Messer den Weg zu mir gefunden hat. Da ist das CRKT Obake und Böker Kwaito schon ideal. Leider gibt es das letztere ja nicht mehr.


    Darum...bitte weitermachen mit dem "Informationsaustausch" :thumbup: :thumbup:


  • (Scheide hier mit umgedrehtem Molle-Haken, um das Messer wenigstens in einen Gürtel einhaken zu können....)



    Mein Yukanto kam heute auch....nicht übermäßig scharf, aber noch höllenspitzer als das Otanashi Noh Ken.




    Hier einmal ein paar Daten:


    http://www.bladehq.com/item--C…ixed-Blade-Knife-4--27276



    Die Scheide ist stabil, das Messer rastet sauber, sicher und hörbar ein - aber eine Scheide mit EINEM Befestigungspunkt ist ansonsten wirklich ein Ärgernis....


    Molle-Haken rausmachen, dann geht jedenfalls ne IWB-Paracordschlaufe oder ein Static Cord zum Befestigen in einer Tasche noch durch. Kein Vergleich zu der vielfältig zu befestigenden Hissatsu-Scheide. Und ich kann nicht verstehen, warum ein Messer, das sich vor allem zum verdeckten Tragen in Zivilkleidung wunderbar eignet (an mollebestückte Einsatzanzüge kann man schließlich auch ein Hissatsu machen...), dann so molle-fokussiert daherkommt....


    Hier bewegte Bilder von Messer und Scheide, die auch aufzeigen, wie man mit dem Molle-Haken das Messer befestigen soll


    https://www.youtube.com/watch?v=3Bn21KwBdK8


    Der "Volvo-Griff" (danke, Teach, wunderbar geprägter Begriff!) liegt trotz flacher Bauweise wirklich sehr vertrauenerweckend und definiert in der Hand.


    Insgesamt schöne und gelungene Ergänzung zum Otanashi-Folder und dem größeren Hissatsu - ein Kleidchen werde ich jedoch wohl von Werner maßschneidern lassen müssen....


    Williams-Trio: Hissatsu, Otanashi Noh Ken und Yukanto



    Und mit einem Familienbesuch - gleiche CRKT-Mutter, doch der Papa ist Lucas Burnley, nicht James Williams: das Obake


  • Ja Micha... Was soll man da noch sagen :)


    Ich kenne James ja nun auch persönlich und der Austausch beschränkte sich zuletzt nicht ausschließlich auf den Seminarinhalt, sondern fand auch bei bbq und nem Bierchen/Wein statt.


    Das Hissatsu wurde als Trainer verwendet und das auch entgegen meiner Erwartung vielleicht zu 30% im Reverse Grip.
    Die Krümmung der Klinge, gepaart mit der Länge gibt in etwa die Distanz Schlüsselbein - Herz wieder. Macht auch bei modernen Rüstungen, die sich nicht durch stechen lassen Sinn, wie du sicherlich verstehst. Auch durch die Achselhöhle erfüllt diese Form ihren Zweck.


    Dieser simpel gestrickte Griff macht auch nach 5 Tagen, an denen man es 8h täglich + Hausaufgaben in der Hand hält, keinerlei Schwierigkeiten. Es mag im ersten Moment billig erscheinen, dass nur eine Klingenseite dieses Ornament inne hat. Jedoch weiss man so auch bei absoluter Dunkelheit, wie rum das Messer gerade gehalten wird.


    Konnte beim Seminar Leute kennen lernen, die das Hissatsu dienstlich führen. Das Hisshou wurde im Grunde von Jungs verlangt, die wissen wovon sie reden. Interessant war es diese mal zu sehen.
    Auch wenn wenn ich das deutsche Schwert dem Katana vorziehe, so ist mir das Tanto umso lieber als der Dolch ;)

  • Hi Bergmann!
    Völlig richtig erkannt!
    Habe das meine schweren Herzens gerade verkauft.
    Es ist zwar etwas kürzer, aber dennoch brachial und mit Sicherheit äußerst effektiv.
    In der Stärke ist es einen mm dünner als Hisshou, Shinbu und Sakimori.
    Der Hohlschliff macht es dann schlussendlich zu einem meatgrinder übelster Sorte!
    Gruß
    AJAX

    Plan - Prepare - Execute

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  • Ähnliche Handhabungsmöglichkeiten im Rahmen von Williams' Konzeption dürften sich mit Messern mit hinreichend langer (ab 6 Zoll), gerader, stabiler, nicht zu hoher Klinge und ohne PE oder mit kleinem / integriertem PE ergeben.


    Die Klinge muß eben lang genug sein, um aus den erwähnten Angriffswinkeln die Wirkungs-Ziele zu erreichen, dabei muß sie niedrig genug sein, um sich im Stich nicht ggf. einzuklemmen - und stabil genug, dabei nicht durchzubiegen oder gar abzubrechen. Und der Griff darf sich nicht mit einem zu ausgeprägten PE bei dem betont körpernahen Einsatz irgendwo verhaken und festlegen.


    Ähnlichkeiten zwischen Messergestaltungen und den jeweiligen Budo-Anwendungen sind kein Zufall, daher fällt mir bei gesuchten Analogien natürlich auch zuerst einmal die Smersh-Reihe von Noks ein. Das Noks Smersh 4 dürfte sich ähnlich handhaben lassen wie das Hissatsu, das Smersh 2 ähnlich wie das neue Yukanto.


    Da diese russischen Messer von den nordischen Messergestaltungen inspiriert sind oder gar gemeinsame Wurzeln haben (...Karelien war ja mal russische Provinz, und die Lebensbedingungen, die die nordischen Messer hervorgebracht haben, gelten auch in weiten russischen Gegenden...), wäre eine weitere interessante "Alternative" das Sissipuukko M 95. Die Klinge ist niedrig und stärker als bei vielen klassischen Puukkos, für mich ist bei dynamischen Anwendungen auch der Gummigriff mit integriertem kleinen PE ein sehr wünschenswertes Feature.


    Ebenfalls mit schlanken Griffen, einschneidigen, relativ niedrigen und penetrationsstarken Klingen ausgestattet und reverse ebenso schnell und sicher in der Hand wie forward sind GT6 und Lucy von Bastinelli. Die würde ich Ajax gern mal zum Vergleichshandling in die Hand geben....

  • Ich bin nicht schuld....



    Erstaunlicherweise ist auch der Troll nicht schuld, obwohl ich bezüglich der Versuchung an eine Pudding-Erbschuld und -sünde zu glauben geneigt bin, wenn ich selbst in einer Diät an Cannoli nicht vorbeigehen kann...Aber diesmal war er es nicht.


    Es war Hanomag, der hier leichtfertig und kontogefährdend wie ein griechischer Kredit-Unterhändler das Shugoto ins Spiel gebracht hat.
    Statt Teer anzurühren und alte Federkissen zu schlachten, muß ich zähneknirschend anerkennen: Recht hat er, das Ding ist verdammt schön - und ich hatte das Riesenglück, bei Filofiel eins für einen guten Kurs ergattern zu können. Da konnte ich nicht widerstehen - Ihr werdets verstehen, denke ich...








    Hier mal eins "in Bewegung":


    https://www.youtube.com/watch?v=6kTmhkQ2Smg



    Ein paar Basic-Specs:


    Stahl AM-6, Griff Kraton, Scheide Leder
    Klingenstärke 5 mm, Klingenlänge 178 mm, Grifflänge incl. PE (Messing) 110 mm (michafreundlich kurz :) )
    230 g netto


    Etwas kopflastiger als das Hissatsu und damit im Stich geschätzt etwas schwieriger exakt zu kontrollieren, geschätzt wirksamer im Hieb -und mit einem kleinen, beruhigenden PE..


    Noch ein paar Bilder gibt es hier:


    Old School Tacticals

  • Nachtrag auf besonderen Wunsch von Lukas "Holzkuh" :buds:








    Die reine Auflagefläche am ovalen Griff (ohne PE und ohne die flachere hintere griffintegrierte Öse) beträgt 95 mm. Für meine kleine Hand reicht das locker, um alle 4 Finger komplett aufzulegen. Anwender mit großen Händen müssen vermutlich die Öse mit umfassen. Die 95 mm sind recht gut mit den Griffen der ER-Compact-Modelle zu vergleichen.

  • Hallo Micha


    Glückwunsch zum Messer, passt super in deine Runde. :thumbup:



    LG


    Sacha


    P.S: Nicht dass Du jetzt, den Kongo-Tarn gegen einen Hakama und Haorie eintauscht. :D ;)

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

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