Morgen zusammen,
schon mal vielen vielen Dank für all die nützlichen Tipps und Erklärungen. Mit jeder Antwort wird man auf einen neuen Fachbegriff gestoßen und es ist unheimlich spannend, da immer mehr zu lernen!
Nachdem ich jetzt eine Woche Urlaub habe, werde ich wohl in dieser Zeit weniger antworten hier, aber ich hole das danach ausführlich nach.
Ich probiere einfach mal, auf alle Antworten einzugehen und die Kriterien am Ende zusammengefasst etwas einzudämmen:
Alles anzeigenDas A1 verwendet einen sehr guten VG 10 Stahl der als Schneidfase dient.Auflaminiert ist dort 420-er Stahl.
Da du ja Newbie bist die leichtere Erklärung:
Stell dir ein Sandwich vor.In der Mitte also die Belegung die Salami oder der Käse VG 10.Die beiden Toastscheiben dann 420-er Stahl.
Das macht das Fällkniven A1 für den normalen Gebrauch in der Wildnis natürlich äußerst widerstandsfähig.Sprich Rost müsste man wohl extrem provozieren indem man es im Wald vergißt und es dort 1 Jahr irgendwo im Schlamm liegt.
Durch die 420-er Stahl Seitenlagen ist das Messer auch für grobe Arbeiten prädestiniert.Das kann echt einiges ab.
Ich bleibe bei meiner aktualisierten Wahl das Ich habe zwar auch ein ~10 Jahre altes LMF2 in meiner Sammlung, würde Dir aber auch davon abraten. Der Griff ist sehr klobig und taugt m.E. sehr wenig für feinere Aufgaben. Von Serrations würde ich grundsätzlich abraten. Diese machen nur bei faserigem Schnittgut oder an Rettungsmessern Sinn. Ansonsten stören Serrations mehr als sie nützen. Der Stahl ist ganz ok und die Scheide sehr modular.
Ich würde Dir allerdings, wie meine Vorredner auch, zu etwas anderem raten. Wenn Du 35€ drauf legen kannst, wäre meine Empfehlung ein TRC K1. Hier bekommst Du eine 1A Verarbeitung, eine sehr gute Kydex-Scheide, sehr guten Stahl (Elmax, rostträge) und ein sehr funktionelles Messer. z.B. beim Messerdepot lagerhaltig.
Wenn es günstiger sein muss, empfehle ich auch die üblichen verdächtigen... Linder Super Edge, Fällkniven, FKMD, Bark River, ....
Das TRC K1 sieht nicht schlecht aus. Ziemlich klassisch und die Drop Point-Spitze ist vermutlich gut, wenn man mal etwas aufhebeln muss oder? Wenn es wirklich längenweite Unterschiede gibt, die ich dann auch noch merke, kann der Preisrahmen glaube ich auch höher sein.
Ich verstehe dass Dein Kopf nach dem LMF2 schreit, weil es "takticool" aussieht. Nur deshalb liegt es auch in meinem Regal. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es für Bushcraft und Outdoors, und dafür willst Du es ja nutzen, gänzlich ungeeignet ist. Oder anders gesagt: höre auf die Empfehlungen hier
Das habe ich immerhin inzwischen gelernt. Ich lasse mich da gerne beraten und umstimmen bei sowas.
Also ich hab ein Esee 6 zusammen mit einer Spec-Ops Scheide und finde die Kombi echt super. Falls du das Messer ohne Scheide bekommst, bist du inklusive Spec Ops Scheide bei circa 170 Euro.
Das Esee 6 ist ein super Messer, welches den Spagat zwischen groben und feinen Arbeiten recht gut meistert!
Eine wirklich gute Alternative wäre das Bark River Bravo 2 aus A2 Stahl. Kostet aber 260 Euro ... Oder eben das Bark River Bravo 1.5, welches etwas kürzer wäre. Schau doch einfach mal bei Klingenwelt.de
Das ESEE 6 sieht wirklich nicht schlecht aus, aber ich denke es soll auf jeden Fall ein nicht rostendes Messer sein. Das A2 wäre mir wahrscheinlich etwas zu lang, wenn ich das recht in Erinnerung habe.
Vielleicht bekommt der Rems-Murr-Kreis sogar eine Fahrgemeinschaft auf die Beine....
Das mit der Messerbörse ist eine brilliante Idee! Ich selber habe leider kein Auto, aber wenn sich eine Fahrgemeinschaft findet, bin ich sofort dabei! Auch wenn ich ungeduldiger Mensch natürlich am liebsten jetzt sofort ein Messer hätte
was hältst Du denn von einer kleinen Klinge, eine
42a grenzkonforme (knappe 12 cm) und eine Bahco Klappsäge? Wir hatten
bei den Pfadis die Beile nur bei festen Lager dabei, aber nie auf
Touren.
Wenn wir auf Camps sind, haben wir Äxte und Bügelsägen und daheim habe ich schon ein Beil und eine Klappsäge von Fiskars. Allerdings habe ich es geschafft meinen Rucksack Stück für Stück leichter zu machen und an jedem Eck ein paar Gramm zu sparen. Da dann wieder Säge oder Beil mitzuschleppen wäre kontraproduktiv.
Was den Stahl angeht, das ist keine Glaubensfrage, ein rostträger Stahl chipt einfach viel früher als ein rostender Stahl. Ich hätte es nicht geglaubt wenn ich es bei meinem ZT 0121 mit S 30 V Stahl nicht gesehen hätte. Ich habe mit meinen rostenden Klingen verdammt viel Blödsinn gemacht, kein Chip, nur einen beim Schlag gegen Beton, sonst gar nichts. Genauso ist es mit der Härte, eine hoch gehärtete Klinge chipt und bricht nun mal leichter als eine, die nicht so hoch gehärtet ist. Wenn du in der Wildnis bist und deine Klinge bricht, dann ist das nicht unbedingt von Vorteil, besser einmal mehr nachschleifen und rostender Stahl lässt sich nun mal viel leichter schleifen als rostträger Stahl.
Was es auch immer wird, die Klinge sollte wohl nicht unter 15 cm sein, vielleicht eine mit Choil, dann kann man damit auch gut feinere Arbeiten ausführen. Man muss auch den Schliff und die Dicke anschauen. Ich weiß übrigens nicht warum Holzgriffe so schnell kaputt gehen, ich habe viele Messer mit Holzgriffen, nur eines hat einen Kratzer, ist aber schön auf den harten Parkettboden gekracht. Kommt ja auch auf das Holz an.
Für mich wäre das Lionsteel M7 das richtige Gerät, wenn ich so sagen darf. Es liegt zwar etwas über dem Budget aber dein Geld ist da gut angelegt. Oder ein Eickhorn GEK, wenn dich der Griff nicht stört. Eine Säge kann dir übrigens kein Messer richtig ersetzen.
Ist das so ein Unterschied mit rostfreien Stählen? Mir sind selbst die günstigen Messer noch nie gebrochen und so oft wie auf Camps oder Fahrten das Gepäck schon unter Wasser stand oder das Messer irgendwo lag, als ein Regeneinbruch kam, denke ich, dass etwas pflegeleichtes für mich besser wäre.
Du müsstest dich im Gebrauch des Messer etwas mehr festlegen. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht:
Wenn du überwiegend hacken und Holz machen möchtest, dann sollte es wie Kibo schon sagte kein Messer sein unter 15cm Klinge. Dazu passend ein Sabre- oder Convex Grind, diese Anschliffe haben eine gute Spaltwirkung. Solche Messer eignen sich aber für die üblichen feineren Outdoorarbeiten weniger gut. Möchte man so einen großen Klopper tragen, dann kann man sich mit einem schönen Neckknife behelfen z.B. um sein funktionales Spektrum breit zu halten.
Wäre dann das FKMD Trapper eine Option? Allerdings hatte ich mir überlegt, dass es vielleicht eine Idee wäre, einfach eine höhere und dafür kürzere Klinge zu wählen.
Mein ganz persönlicher Tipp:
Meine Kleine ist auch bei den Pfadfindern und da hab ich bei Böker ein echt cooles tactical Kitchenknife entdeckt:
http://www.boker.de/fahrtenmes…einsatzmesser/120489.html
Das Böker Field Butcher trifft meinen Geschmack wirklich schon ganz gut. Kann ansonsten schlecht einschätzen, wie das so ist oder was das taugt.
Von der Klingenform sagt mir auch das Messer hier Viper Tank ziemlich zu, einfach weil ich das Messer unterwegs auch oft für Dinge wie kochen, essen und Brot schmieren benutzen werde.
Kennt jemand das Messer oder könnte mir da bitte eine Einschätzung geben?
Viele hier im Forum halten große Stücke auf das German Expedition Knife. Das sollte die Anforderungen ziemlich treffen.
Das trifft meinen Geschmack leider so gar nicht. Auch ist mir die Klinge ein wenig zu lang und spitz. Ich denke dann eher an etwas mit kürzerer, dickerer Klinge.
Jemand hatte mir die Kleinserien von Markus hier aus dem Forum empfohlen. Kann mir da jemand was dazu im Vergleich sagen?
tl;dr
Ich fasse mal zusammen, auf was für Schlussfolgerungen ich so gekommen bin:
Klingenlänge: Ca. 12 bis max. 16cm
Serrations: Nein
Stahl: Widerstandsfähig, aber nicht rostend (Na gut, hier schwanke ich noch. Kenne da die Unterschiede kaum)
Klingenform: Eher hohe, aber dafür nicht zu lange Klinge
Verwendung: Schnitzen, Feuerholz (nur sehr kleine Scheite) zerkleinern, Gemüse schneiden, Brot schmieren, Heringe zuschnitzen, Bünde und Seile durchschneiden
Sonstiges: Pflegeleicht, robust
Preisrahmen: 200€, je nach Qualität aber auch ein gutes Stück höher (wenn es ein begründeter Qualitätsunterschied ist)
Habe ich etwas vergessen oder gibt es etwas, das ich noch ergänzen muss?
Vielen Dank an alle, die den langen Text durchgehalten haben. Ich bin so dankbar für all die nette Hilfe hier!
Gruß epicake