Handheld GPS gesucht, bitte um Hilfe

  • Tag zusammen.


    Vorab möchte ich um Entschuldigung bitten. Ich habe mich vorab nicht explizit per Google schlau gemacht. Ich dachte, bevor ich jetzt hier mit Halbwissen Verwirrung stifte, frage ich einfach mal unbedarft in die Runde. Und zwar habe ich da einen etwas aus der Reihe tanzenden Verwendungszweck.



    Ausgangslage:


    Ich bin in der Natursteinindustrie tätig. Ich möchte im Gelände Koordinaten erfassen. Ich weiß, daß es für diesen Zweck spezielle Systeme samt passender Software gibt, um das am Computer nachher in Kartenmaterial einbinden zu können. Das brauche ich nicht, da es schlicht overkill wäre. Zudem haben das einige Kunden von uns.


    Einige aber nicht, und dafür bräuchte ich jetzt halt was kleines. Eine Genauigkeit von um die 3 m würde mir völlig ausreichen. Drunter wäre natürlich super, ist aber kein Muß. Da könnte ich jetzt natürlich einfach googlen, und gut.
    Was bei mir aber hinzu kommt, ist folgendes. Ich möchte gerne z.B. heute Koordinaten nehmen, und mir diese handschriftlich auf meinen Aufzeichnungen vermerken. Wenn es gut läuft, brauche ich diese Koordinaten nie wieder. Nun kann es aber sein, daß ich in 3 Jahren diese Koordinaten wieder aufsuchen möchte. Jedoch wurde dann in der Zwischenzeit beim Kunden bereits Stein abgebaut. Sprich; ich muß die gleiche Stelle im Gelände finden, aber es kann sein, daß diese jetzt 8, 10, 15 oder wieviel Meter auch immer weiter unten liegt.


    Geht das? Falls ja, welches Gerät würdet Ihr mir empfehlen? Prinzipiell reicht mir wirklich die Möglichkeit Koordinaten anzeigen zu lassen, bzw. diese dann halt einzugeben, und das Gerät führt mich wieder an diesen Punkt.



    Vielen Dank für Eure Hilfe im voraus.



    Gruß
    Dennis

  • Hi!


    Für Deine Zwecke reicht Oldschool, also ein Garmin GPS 12. Macht genau dass, was Du brauchst, aber auch nicht viel mehr.
    Wird mit normalen AA Batterien betrieben, ist einfach in der Handhabung, quasi unkaputtbar und recht handlich.


    Gibts in der Bucht gebraucht. Hab selber eins als Backup wenns mal weiter raus geht.

    Mir langt's, dass i woaß, dass i kannt, wenn i woin dad.

  • Heißen Dank.


    Was würdest Du empfehlen, wenn's moderner, aber trotzdem einfach in der Bedienung sein soll? Ich würde gerne was neues kaufen, auch wenn's etwas teurer ist. Aber dann kann ich es einfacher absetzen.

  • Zeigt nicht alternativ auch jedes Smartphone auf Wunsch die Koordinaten an, an denen man sich befindet? Zudem kann man Punkte abspeichern und benennen. Google Maps bringt einen wieder an die Wunsch-Koordinate und zudem kann man dort oder in Google Earth die Entfernung zwischen diversen Punkten berechnen. Oder geht das an dem vorbei, was du suchst?

  • 8|


    Auf die einfachsten Lösungen kommt man manchmal gar nicht. *hammer auf kopf* Ich mach mich heute Abend mal schlau, und teste morgen mal was.

  • Apps hab ich weggelassen, da ich dachte Du suchst ein extra Gerät.


    Apps sind leider oft nicht wirklich genau, vor allem wenns +/- 3m sein soll.
    Ich würde da vorab ausgiebig testen.


    Kostenlos und einfach in der Bedienung z.B. Current GPS Location, ebenfalls einfach und mit mehr Funktionen Forst4Q, eigentlich zur Erfassung des Baumbestands, kannst ja statt Bäumen deine Stellen im Steinbruch benennen und so verwalten und katalogisieren.


    Passend zum Forum gäbs auch noch TacticalNav, allerdings kostenpflichtig.

    Mir langt's, dass i woaß, dass i kannt, wenn i woin dad.

  • Hallo,


    wenn du die +/-3 Meter gerne mehr oder weniger zuverlässig brauchst und mit dem Gerät richtig arbeitest, dann empfehle ich dir den Ashtech MobileMapper 10 oder 100 (kommt auf die Brieftasche drauf an). Die Trimble Juno Serie ist zwar nett, aber was Genauigkeit angeht nicht das Gelbe vom Ei.


    lg, Paul

  • Ich hab ein iPhone 5s. Laut Google liegt die Genauigkeit bei um die 5 m. Das kann ich also vergessen.



    Wie gesagt; die Geräte, die Kunden von uns nutzen, sind auf mindestens 30 cm genau. Das brauch ich nicht. Mir reicht eine wiederholbare Genaugkeit von 3 Meter oder drunter.



    Um den Einsatzzweck mal haargenau zu beschreiben: ich arbeite in einem Bohrunternehmen. In größeren Betrieben werden die Bruchwönde per Laser oder Fotometrie vermessen. Die Positionen der Bohrlöcher werden mittels GPS erfasst. Mittels einer Sonde kann man dann noch den Verlauf des Bohrlochs erfassen. Legt man sämtliche Daten in einem Programm übereinander, kann man genau sehen, ob die Bohrlöcher genug Vorgabe haben, sie gleichmäßig zueinander verlaufen, und und und.


    Ich möchte mir nur die jeweiligen Koordinaten der Ecklöcher eines Bohrfeldes beschaffen. Da ich in den Aufzeichnungen das Raster und die Anzahl der Löcher notiere, kann ich davon ausgehend die einzelnen Positionen der Löcher rekonstruieren. Mir reicht dabei eine Genauigkeit von 3 m, weil der Lochabstand nicht unter 3,50 m liegt.


    Ich möchte quasi im Nachhinein anhand der Koordinaten herausfinden können, wann das Feld gebohrt und gesprengt wurde.

  • Moin.
    Hier mal eine Website zur Genauigkeit von GPS: http://www.kowoma.de/gps/Genauigkeit.htm


    Ich nutze ältere Garmin Geräte, die kommen auch nicht auf die geforderten 3m. Als App nutze ich auf dem Iphone gerne MotionX GPS. Die Möglichkeit der Navigation ohne Netz(man kann Karten hochladen), ist prima. Und mit Netz wird das Telefon auch genauer durch Triangulation und der Gyrosensor wird zum "tracken" auch irgendwie genutzt. Für Fahrradtouren und Geocaching reicht das.


    Ich würde mir online ein paar Geräte ordern und die Testverlierer zurückschicken.
    gruß
    Ugorr

    per aspera ad astra

  • Hallo Omer,


    anhand deiner Fragestellung kann ich sehen, dass du mit der Materie eigentlich nicht vertraut bist. Um so eine Arbeit anzugehen, sollte man schon Kenntnisse in der Kartographie und von geodätischen Empfängern haben; auch die Physik rundherum (z. B. Einflüsse und Fehlerquellen auf den Empfänger, verwendeter Chipsatz, verwendete Firmware, Art der Antenne) sollte man kennen, um die Messergebnisse beurteilen zu können. Daher zuerst einarbeiten, dann weitermachen.


    Die Angabe von "Genauigkeit ist xx Meter" ist sehr lasch und sagt im Grunde garnichts aus. Wie sind die Empfangsbedingungen, mögliche Störfaktoren, Beurteilung der Systemfehler selbst, Antennenausrichtungen .... da kann die Genauigkeit schon mal schnell auf 15 Meter abweichen. Dazu kommt, dass der Drift ja nicht linear in eine Richtung gehen kann, sondern in verschiedene Richtungen geht, und da verdoppeln sich Ungenauigkeiten schnell, wenn man die Daten in ein GIS eingibt.


    Nebenbei, die Komowo Seite ist sehr gut, um einen ersten Überblick zu bekommen.


    lg, Paul

  • Paul, ich bin mit der Materie nicht vertraut. Das stimmt.


    Ich weiß halt nur; das GPS eines Kunden kostet 12.000 Euro. Es findet erfasste Punkte mit einer Genauigkeit von um die 15 cm. Meine Nike Sportwatch mit TomTom funktioniert selbst beim Waldlauf erstaunlich genau.
    Da war ich, naiv, einfach mal davon ausgegangen, daß handheld Geräte mit ner Genauigkeit unter 3 m normal sind. Und vor allen Dingen, ohne mich erst komplett in GPS-Technologie einarbeiten zu müssen. Denn der Verwendungszweck gehört nicht zu meinem Job. Es wäre quasi nur eine Art "Absicherung".

  • Mit den meisten Garmin Outdoorgeräten lassen sich Positionen "mitteln" um die Genauigkeit vor dem Speichern eines Wegpunktes zu verbessern. Je länger man dieses Verfahren anwendet, desto besser wird die Positionsgenauigkeit. Wie Wildgoose bereits erklärt hat, hängt das Resultat jedoch von mehreren Aspekten ab (Chipsatz, Antenne, etc.).


    LG,


    Michael

    "Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand."
    Charles Darwin (1809-1882)

  • Hallo MIchael und alle anderen auch,


    mit dem Mitteln von Punkten und daraus resultierende bessere Genauigkeit würde ich vorsichtig sein. Denn, das Szenario ist so:


    Der Empfänger bestimmt durch Annäherung in einer 1Hz Rate den Standort. Dieser driftet naturgemäss von der realen Position ab, je nach Gegebenheit der Fehlerfaktoren und kummuliert sich dann auf dieser Position. Man bekommt dann nicht eine genauere - "stabilere" - Positionsangabe, sondern einen Mittelwert aller abgedrifteten Positionsmessungen. Und der liegt eben auch falsch.


    Zu den 12000 EUR Empfänger: Der arbeitet im 2 Frequenz Bereich und beruht auch auf Phasenmessung - geht also ganz anders als die Outdoorgeräte. So bis ca. 3-4 Meter Genauigkeit ist unter guten Empfangsbedingugen auch für fast jeden Empfänger möglich, schwierig wirds nur bei nicht so guten Empfangsbedingungen. Z. B. waren die alten Sirf3 Empfänger von Garmin besser als erwartet. Unter guten Empfangsbedingungen war da 1 - 1,5 m drinnnen. Aber: was er nicht mochte, waren asymmetrische Empfangsbedingungen. Wenn man das wusste, konnte man das besser interpretieren. Antenne spielt auch eine grosse Rolle. Viele der Sirf3 Geräte (z. B. Aventura) waren von der Genauigkeit eher schwach wegen "falscher" Antennen.


    An deiner Stelle bei schmalen Budget: Entweder einen alten Sirf3 Garmin noch wo gebraucht zu ergattern, alternativ einen 64er, evtl. mit externer Antenne arbeiten, da bekommt man unter Berücksichtigung der Empfangsbedingungen auch brauchbare Werte zusammen. Ansonsten beginnt das nächste Segment, dass sich in der 1-m-Genauigkeitsklasse befindet, erst ab 1000 EUR.


    lg, Paul

  • Vielen Dank für die Ausführungen Paul !


    Ich bin zwar nicht vom Fach wie Du (auch wenn einige Posts und Themen im ehemaligen Kowoma Forum von mir stammen ;) ), jedoch habe ich vor mehreren Jahren bereits festgestellt dass die Positionsgenauigkeit meines alten Garmin GPSMap 60CSx (SiRF III Chip) sehr akzeptable Resultate liefert indem ich Wegpunkte auf von Geodäten festgelegten Vermessungspunkten gemittelt habe und wie Du geschrieben hast Abweichungen von nur 1 m, in Verbindung mit einer Aktivantenne hatte !


    Leider waren die Messresultate des Nachfolgermodells GPSMap 62st mehr als niederschmetternd . . .


    Ich kann Deinen Tip, ein altes Sirf3 bestücktes Gerät gebraucht zu kaufen also nur unterstreichen.


    LG,


    Michael

    "Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand."
    Charles Darwin (1809-1882)

    Einmal editiert, zuletzt von Michael71 ()

  • Ich wollte hier noch mein abschließendes Fazit posten.


    Ich habe letzte Woche mal bei einem Kundem einem Vermesser Unterschlupf in meinem T5 gewährt, während Hagel und Schneeregen horizontal reinkamen.
    Ich habe ihm mein Anliegen geschildert. Kurzum; ich soll es vergessen, wenn ich nicht (idealerweise) ab 1500 Euro aufwärts ausgeben möchte. Er meinte, das Problem in meinem Fall sei der Aspekt der Höhenänderung. Sein Bruder ist Geocacher. Dessen Geräte hat er interessehalber alle schon mit bei Jobs gehabt. Den gleichen Punkt finden klappt je nach Gerät und Bedingungen erstaunlich genau. Ändert sich aber was im Gelände, werden die Abweichungen größer.


    Ich hab für mich eine andere Art der Absicherung ausgetüftelt. Rein über Aufzeichnungen.



    Vielen Dank noch einmal an Euch für Eure Hilfe.

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