Biwaksack - Für und Wider

  • @ gearillero,


    in diesem Fall ist das Teil von der Aussenschicht abhängig. Ist diese bei allen Temperaturen atmungsaktiv, so ist das wirklich eine Wundertüte, denn die bisherigen "atmungsaktiven" Gewebe wie Gor-oder Sympatex wirken nicht wirklich wenn die Innen-u. Aussentemperaturen beinahe gleich sind.


    Solange da, ausser vom Hersteller, keine Jubelberichte aus der Praxis vorliegen, halte ich mich auch zurück.

  • Was relativ gut funktioniert ist der ECWCS Sack. Das Teil schwitzt zwar auch, jedoch ist das nichts im Vergleich zu einem der billigen Teile ohne Membrane. Hat man einen guten Schlafsack, so ist dieser von aussen auch Wasserabweisend, so dass das Futter trocken liegt. Wenns richtig regnet wird selbst im Zelt ein Schlafsack "klamm". Da hab ich mit dem Biwaksack teilweise sogar bessere Erfahrungen gemacht.
    Feuchtigkeitstransport funktioniert bei Gore Tex halt nur wenn die Nässe als Wasserdampf an die Membrane gelangt und das ist bei der Entfernung von Haut zu Biwaksack ein weiter weg, auf dem sich diese Nässe schnell bindet. Bei richtiger Kälte kondensiert das Wasser fast schlagartig an der Membrane und ich habe da schlechtere Erfahrungen gemacht als bei warmem Wetter.


    Grundsätzlich:


    Vorteile:


    - sehr bequem im Handling. Man braucht nichts aufbauen und ist bei richtiger Handhabung (nicht in einen Bach legen) sehr gut vor jeglichem Niederschlag geschützt;
    - geringes Gewicht und Packmaß;
    - lässt sich unabhängig von Gelände und Umgebung verwenden.


    Nachteile:


    - so gut wie kein Stauraum um restliche Ausrüstung unterzubringen und vor Regen zu schützen;
    - kaum für weitere Einsatzzwecke zu (miss-)brauchen (ohne ihn zu beschädigen);
    - keine richtige Lüftung möglich - Daunenschlafsäcke müssen nach dem Schlaf gelüftet oder an einer Wärmequelle getrocknet werden.




    Ich würde diese Teile Minimalisten mit hochwertigen KF Schlafsäcken empfehlen.
    Wer relativ "bequem" ausgerüstet ist der sollte lieber auf ein Tarp oder ein Zelt ausweichen.


    Unter den Minimalisten kann man noch streiten ob man nicht lieber einen Ponscho benutzt. Ich sehe das immer abhängig davon wo ich Bock drauf hab und was ich vor habe.


    Ich habe es meist so gehalten, dass ich im Winter oder in den Bergen (also bei Kälte) den Biwaksack gerne nutze, da dieser auch die Leistung des Schlafsacks noch ein wenig erhöht und einfach bequemer zu handhaben ist. Bin ich mit dem Boot unterwegs, dann ist er auch dabei, da das meiste Gepäck im Boot untergebracht werden kann und ich viel mehr mitnehmen kann und nicht die Vorteile des Ponschos nutzen brauch.


    Solls jedoch ein wenig "Survivalmäßiger" und puristischer sein, dann kommt der Ponscho mit. Was er alles ersetzt ist ja bekannt. Zudem macht es einen großen Spaß mit dem Ponscho zu arbeiten ;)




    Ist die Situation

    Plan - Prepare - Execute

  • Einfach mal auf ebay schauen.
    Ich hab mir mal den BW Biwaksack von Carinthia besorgt.
    Bin gespannt, wie der sich schlägt. Obwohl ich ja sonst lieber Zelte bevorzuge bin ich der Meinung, das man gerade auf nem Kurztrip nicht immer massig Gerödel mit rumschleppen braucht. Zwar hat der Biwaksack auch gut 1 kg an Gewicht, aber mein Zelt wiegt das doppelte... :)
    Das Teil Ist richt schön weit geschnitten, Dreilagenlaminat (Gore-Tex Best Defense) und atmungsaktiv.
    Gibt's in der Bucht schon gebraucht im super Zustand für ca. 40 EUR oder neuwertig für an die 80-90 EUR.


    Bilder kann ich gerne mal machen.

  • Also ich habe einen Biwaksack mit Fliegengitter, ist im Sommer in der Au echt toll. :thumbup: :thumbup:


    Den Schlafsack muß man, bei der Wärme, ja nicht ganz zumachen.

    Wasser ist weich und schwach, doch vermag es den härtesten Fels auszuhöhlen.
    Das Schwache überwindet das Starke und das Weiche überwindet das Harte.


  • Zu den Nachteilen:
    - ich als rel. kompakter Mensch bekomme locker einen rel. großen Rucksack mit in den Carinthia Biwaksack
    - man kann ihn ausser zum pennen auch als "Zeltbahnpaket" bei der Gewässerüberquerung nutzen (sogar besser als eine Zeltbahn-> Sack auf, Rucksack rein, Sack paar mal umschlagen, Expander drum -> fertig)
    - nebenbei, ich mag keine Daunenschlafsäcke, sind mir zu Pflegeintensiv, das Problem fällt also für mich weg...



    Und aus reiner Neugierde, mit was für einem Boot bist du unterwegs?


    Einfach mal auf ebay schauen.
    Ich hab mir mal den BW Biwaksack von Carinthia besorgt.
    Bin gespannt, wie der sich schlägt. Obwohl ich ja sonst lieber Zelte bevorzuge bin ich der Meinung, das man gerade auf nem Kurztrip nicht immer massig Gerödel mit rumschleppen braucht. Zwar hat der Biwaksack auch gut 1 kg an Gewicht, aber mein Zelt wiegt das doppelte... :)
    Das Teil Ist richt schön weit geschnitten, Dreilagenlaminat (Gore-Tex Best Defense) und atmungsaktiv.
    Gibt's in der Bucht schon gebraucht im super Zustand für ca. 40 EUR oder neuwertig für an die 80-90 EUR.


    Bilder kann ich gerne mal machen.


    Die Bivys von der Bw sind ne gute Investition, besonders zu den aktuellen (niedrigen) Preisen. meiner hat vor 2 Jahren noch an die 100 gekostet.
    Teilweise sind die "gebrauchten" auch neu, werden einfach nur als gebraucht vekrauft weil sie ausgemustert wurden.
    Die Bw hat es ansich das sie bei Standortschließungen und anderen Anlässen komplett neues Material ausmustern und es an anderer Stelle wieder neu beschaffen...

    Man card revoked if you don't firmly grip my hand when you shake it. (You're excused if you're under 8.) Also, if you shake too long, I will get very annoyed with you...

  • Sehr interessant der Thread, insbesondere weil ich gerade von einer längeren Tour in den Bergen zurück bin, wo ich mich nach längerem Überlegen doch für die Mitnahme eines Zeltes entschieden habe. Gesamtgewicht des Zeltes (Vega von Exped) 1,9 Kg. Da es für 2 Personen war, relativierte sich das Gewicht (2 x Biwaksack=?). Außerdem haben wir ein typisches Berggewitter mit Hagel und massivem Niederschlag erlebt und ich gebe zu, dass ich froh war im Zelt zu liegen. Ansonsten habe ich für Touren, bei denen eine Übernachtung nicht geplant ist ein Exped Tarp/Poncho/Biwaksack-Kombo dabei, d.h. ein Ausrüstungsgegenstand erfüllt all diese Zwecke und zwar ganz gut (s. Kommentar vorn Tony bezüglich geknöpftem Biwaksack). Alles in allem Gewicht gespart und dennoch alles dabei. Bei den klassischen (1-Mann) Bergbiwaksäcken aus PU-Material sehe ich zudem gegenüber einem Müllsack hinsichtlich der Kondensation keine Vorteile.
    Bezüglich Schlafsäcke habe ich mit meinem Nunatak Daunen-Schlaf-Quilt keine Nachteile gegenüber meinem KuFa-Schlafsack feststellen können: Temp. bis ca. -7 C° bei ca. 800g und das Pertexmaterial wird gut mit Kondens fertig.
    Fazit: für geplante Übernachtungen i.d. Bergen Zelt und Daune, für das Notbiwack erwähnte Poncho-Biwak-Kombi. Ansonsten ist für Biwaksäcke Epic eine gute Alternative zu Goretex (billiger und gute Atmungsaktivität).

    A warrior is not about perfection or victory or invulnerability. He's about absolute vulnerability- Socrates
    "I like to stretch a little bit before I go into the hood." - Mike Snody

  • Der kleine Bivisack schaut gut aus... ^^
    Ich bezweifle aber, das der aufgrund der Materialstärke wirklich robust ist.



    @ redled
    Bin auf deine Erfahrung vor Ort gespannt! :biggrin:

  • @ ChriBo
    aber aus Rettungsfolien kann ich mich leichter u. schneller befreien. Wobei, falls der Regen nicht gerade von unten kommt, diese genauso gegen Niederschlag schützt und nach ca. einer Std. genauso eine feuchte Innenseite bildet.

  • Das ist wohl wahr!


    Ich will die Tüte ja auch nicht schlecht reden - wage nur zu bezweifeln, das man darin mehrere hintereinander wirklich was mit anfangen kann.
    Ich hab's halt lieber robuster ^^

  • Zwar schon länger her aber ich kram das Thema mal wieder aus....Winterzeit=Schneebiwakzeit! :)
    Gerade im Winter wenn man den Schlafsack nicht mehr im Freien trocknen kann ist es umso wichtiger ihn trocken zu halten.
    Biwaksack,dicke Daunentüte und VBL (von z.b. http://www.sackundpack.de/product_info.php?products_id=1843) und dann kann es losgehen.


    Wer von euch ist im Winter des öfteren im Biwak (freiwillig oder dienstlich) und wenn ja wo, wielange und bei welchen Temperaturen?


    Grüße Eddi

    Journalist: What do you feel when you shot a terrorist?
    Sniper: Recoil!

  • Daunentüte im Biwaksack is auch blöd, wird ja auch durch das Kondenswasser nass...


    Also ich ziehe generell Kunstfaser vor.

    Man card revoked if you don't firmly grip my hand when you shake it. (You're excused if you're under 8.) Also, if you shake too long, I will get very annoyed with you...

  • Daunensack + Helsport Ringstind II ---------------------------------------------------------2650gr.
    Kufasack gleicher Wärmeleistung wie obiger WM Apache + Bivacsack-------3000gr
    Im Zelt lebe , bewege, schlafe und wärme ich mich mit zwei Personen, also habe Komfort und sichere Zuflucht vor üblen Wetter, und kann darin Kochen,
    im Bivacsack wettert man eher ab, hofft das die Unbilden bald vorüber gehen und ist vielem recht Schutzlos ausgeliefert.
    Habe selbst auch Bivacsäcke, den Moonlight von Terra Nova habe ich oft als Backup mit im Rucksack, ebenso habe ich den BW Best defense und einen von OR.
    Habe schon viel mit dem Gelumpe ausprobiert, aber an ein Ringstind kommen die Teile nicht ran :D
    Schleppe gerne das eine Kilo, beim BW Sack sind es sogar nur 800gr mehr zum Zelt. Der Gewinn und der Erholungswert sind ungemein groß. Will mal behaupten, das ich dadurch ausgeruhter bin am nächsten Tag und dadurch schneller bzw länger laufe. :thumbup:

  • Zur Not würde ich auch darin übernachten, die Fjellduk ist aber als Tarn / Ansitzsack für die Jagd gedacht. Habe die Helsport auch schon gehabt, taugt aber imhop für die Jagd bei uns gar nichts, weil sie so laut raschelt, das alles Wild vergrämt wird. Ich glaube bei null Grad ist man darin auch kurz vorm Erfrieren :D

  • @ bikebike: deswegen den VBL Sack dann gibt es keine Probeleme mit Kondens! :thumbup:


    @ jackknife: Klar wenn es geht ist ein Zelt immer praktischer. Gerade weiter im Norden wäre je nach Wetter nur Biwaksack wohl unmöglich.
    Stimmt das Helsport ist geil. Hatte mir vor Jahren das Vaude - Taurus Ultralight gekauft da es leider für das Hilleberg nicht mehr gereicht hatte und war damit auch 4 Wochen in Norwegen.
    Mit einem Biwaksack wäre ich bei den Fliegen und dem Wetter wahrscheinlich wahnsinig geworden ;)
    Aber für so kleine WE Touren in unseren Breiten finde ich reicht ein Biwaksack und ne gute Daunentüte (z.b. WM Apache) locker.


    Der Fjellduk raschelt wirklich so arg? Dachte gerade weil er für die Jagd gedacht ist tut er dies nicht ?(

    Journalist: What do you feel when you shot a terrorist?
    Sniper: Recoil!

  • Die Fjellduk von Helsport hat aussen einfaches PU Material. Jawohl, das raschelt wie Addi, zu Deiner Frage, wer im Winter gern draussen ist, ich bin das, mit Vorliebe in Lappland, exponiert und kalt ;( :D

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