Brombeerwildnis zurückerobern?

  • Wir haben einen seit Jahren verwilderten Garten (ca.1200m²) Übernommen -der ist in eine zumeist von Brombberen Überwucherte Wildnis zurückverfallen. 8| War eingetlich mal nen schöner Garten, erinnere mich noch dran wie das zu meiner Kindheit mal aussah - warum der Ehemalige Besitzer das hat so verfallen lassen wundert schon, ist aber jetzt nun mal so.
    Das Ganze soll irgendwann mal wieder als Garten genutzt werden - ist aber ein langfristiges Projekt, auf die schnelle wird man da nix machen können.


    Im vorderen Teil des Gartens ist der Bewuchs noch mäßig da ein grosser Nussbaum das Überschattet. Und ja, da versteckt sich auch noch nen altes Gewächshaus...:)





    Im Hinteren Teil des Gartens haben die Brombeeren aber alles übermannshoch Überwuchert und maximale Bestandsdichte erreicht.... da ist absolut null durchkommen!! Bis zum blauen Gebäude am ende des Weges sind es ca 35m und dieses Stück ist dort 25m breit - alles komplett dicht mit den Brombeeren!!






    Der grobe Plan sieht jetzt so aus, dass erstmal das Gestrüpp entfernt wird und evtl abgestorbene Bäume gefällt werden. Von Hand geht da nix, da muss erstmal schwereres Gerät her, das wird mit Forstmulcher/Bagger/Traktor entfernt. Mit der Motorsense steht man da eher auf verlorenem Posten...



    Mir gehts eher darum wie man die Brombeeren langfristig loswird. So einfach ist das ja nicht wie`s scheint. Da jedes noch so kleine Würzelchen wieder austreibt und die Dinger ziemlich zäh sind.Hab mal nen bischen gegoogelt und im Bekanntenkreis rumgefragt und im Endeffekt bieten sich folgende Lösungsvorschläge an:


    1) Am schnellsten: Nachdem das Gestrüpp weg ist : Bodenaustausch. Kann dann sofort wieder als Garten genutzt werden, ist aber wegen der Größe des Geländes und des damit verbundenen Arbeits und Kostenaufwands leider keine Lösung für mich.


    2.) Nachdem das Gestrüpp weg ist nochmal mit dem Schlegelmulcher drüber, mit Phacelia oder Wiese mit Klee einsäen damit die Bromberen etwas Konkurrenz bekommen und konsequent in kurzen Zeitabständen alles abmähen. Nach ca 2 Jahren geben die Brombeeren dann irgendwann auf.


    3.) Nach dem mulchen alles nochmal kalken und grossflächig mit schwarzer folie oder Bändchenfolie abdecken und 1 Jahr liegenlassen. Alles was am Rand rauskommt wegschneiden.


    4.) Angeblich fressen Ziegen gerne Brombeeren und Wollschweine graben diese sogar mit den Wurzeln aus. Ich mag zwar Ziegenkäse und Bioschinken -aber der Aufwand für die Tierhaltung ist mirzu gross. Möglicherweise wenn man das Gelände für 1-2Jahre an jemanden verpachtet der da entsprechendes Getier halten will.


    5.) Die chemische Keule. Würde nach möglichkeit gerne ganz drauf verzichten, ich will mir ja den Garten irgendwann wieder nutzen ,für die Umwelt ists auch besser. Vorgeschlagen wurden mir dazu Garlon4, Glyphos, Genoxone ZX etc. Wäre die Frage ob diese Mittel a) gegen die Brombeere generell wirksam wären? b) überhaupt über ne geeignete Zulassung verfügen? (Im Grundbuch ist das als "Landwirtschaftsfläche ausgewiesen) c) mir den Garten nicht langfristig verseuchen?. Da ich eigentlich keine Chemie einsetzen will hab ich in der Richtung auch nicht weiter Nachgeforscht. Irgendein Bio-Unkrautvernichter der da wirksam wusste auch keiner was. Milchsäure? wurde noch erwähnt aber keine ahnung ob das wirkt, erlaubt ist ,oder bei der Geländegröße praktikabel ist.


    &) aus dem Freundes und Bekanntenkreis kommen immer wieder mal so tolle Vorschläge wie : "Brombeeren mögen keine Schatten, einfach Rotbuchen planzen, 50Jahre warten und weg sind die" oder " Lass doch nen Schwarm Stabheuschrecken frei, die fressen gerne Brombeeren" und Nein, ich will auch kein Brombeerfarmer werden und ins Marmeladenbsiness einsteigen :rolleyes: Naja, ihr wisst schon, Wer den Schaden hat... :P



    Im Moment favorisiere ich 2 +3 wobei 3) (wenns denn so funktioniert) noch nen geringerer Arbeitsaufwand wäre.


    Hat jemand von euch schon mal größere Mengen an Brombeeren langfristig bekämpft und kann was dazu aus eigener Erfahrung sagen? Gibts noch irgendwelche anderen praktikablen Möglichkeiten?

  • Wir haben auch so einen verwilderten Garten gezähmt.
    Haben den Gärtner gefragt, der kam mit Chemie oder der schwarzen Folie.
    Wir haben dann die Folie ausgelegt. Dazu musst du Zeit haben.
    Aber es funktioniert.

    Ohne Ziel ist jeder Schuss ein Treffer.
    Es gibt Tage da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.

  • Flammenwerfer? Wäre stilecht. :D Das Unkraut dass ich vor ein paar Jahren auf dem Parkplatz meiner Arbeitsstelle mit so einem Asphaltbrenner abgefackelt habe hat sich danach so schnell auch nicht mehr blicken lassen. Wenn der Platz da ist würde ich aber zumindest einen Teil der Brombeerhecke stehen lassen, nur etwas zurückschneiden und die Früchte nutzen.

    Kopportunist #0011

  • Ich wurde letztes Jahr beruflich genötigt einen geringfügig kleineren Garten (haha) von Brombeeren zu befreien. Wir sind wie folgt vorgegangen:


    1. Das Gelände roden im Sinne von alles bodennah abschneiden
    2. Sorgfältig alle Wurzelstämme entfernen (mit Spaten, Wiedehopf etc)
    3. Systematisch alles durchharken und die Reste entfernen
    4. ggf. Schritt 3 und 4 wiederholen
    5. Rasen sähen


    Schon klar, dass es bei dir ein etwas umfangreicheres Vorhaben ist, aber Du hast ja selber gesagt dass es ein langfristiges Projekt ist. Mach nicht alles auf einmal. Rode schrittweise das Gelände und dann finde ein paar Kids aus der Nachbarschaft die sich in den Sommerferien etwas Taschengeld verdienen und die Mühen körperlicher Arbeit kennenlernen wollen. Als Pädagogisches Projekt sozusagen :)
    Solange die Sonne scheint und man nicht alleine arbeiten muss kann solche Arbeit sogar Spaß machen!


    Und am hinteren Ende eines Grundstücks gehört sowieso eine vernünftige Brombeerhecke als bewährter Schutz gegen Eindringlinge.

    Einmal editiert, zuletzt von Kanif ()

  • Rode schrittweise das Gelände und dann finde ein paar Kids aus der Nachbarschaft die sich in den Sommerferien etwas Taschengeld verdienen und die Mühen körperlicher Arbeit kennenlernen wollen. Als Pädagogisches Projekt sozusagen :)


    Vorschlag in ähnlicher Richtung: Lade alle Männer ein, die du kennst und mach eine "Rodungsparty" daraus. Erst wird gerodet was das Zeug hält und hinterher (das Hinterher ist ganz wichtig! :rolleyes: ) gibt es Bier (große Mengen) und Futter vom Grill (auch in großen Mengen). Zur Party dürfen dann auch die Frauen kommen, um noch mehr Essen herbeizuschaffen und anschließend die erschöpften, stinkenden, glücklichen und ziemlich besoffenen Männer sicher nach Hause zu bringen.


    Glaub mir, das klappt. :thumbup: Hab selber schon mal an so einem Event teilgenommen (Abriss eines Gartenhauses und einer Garage mit archaischen Mitteln = Vorschlaghammer) und es war ein Riesenspaß. Obwohl ich hinterher drei Tage vor Schmerzen kaum laufen konnte. Von den Blasen an meinen zarten Bürohändchen ganz zu schweigen.


    Grobe Arbeit als Spaß verkauft, klappt immer. Den Rasen aussäen kannst du dann alleine.


    Hau rein und mach Fotos für uns. :thumbup:


    Manix

    Messer sind gefährlich. Aber in den richtigen Händen sind sie ein ständiger Quell der Freude und Erbauung.

  • Ich stell sie mir alle vor...wie der von der Hornbachwerbung, der die Hose aus dem Müll fischt....ich lach mich gerade so weg...


    Gruß Martin

  • Hm, lade mich und meine Busse Combat ANNIVERSARY STRAIGHT HANDLE BATTLE MISTRESS LIMITED EDITION auf ein Bierchen ein.
    Ein Viertelstündchen und das Grundstück ist gerodet. :D

  • Ist ja nicht so dass ich mit Schneidwerkzeugen nicht genügend ausgestattet wäre :D - natürlich wurden auch schon diverse Macheten u.Ä zum Einsatz gebracht... Gemessen am Fortschritt den man da Erzielt ist die Händische Methode aber nicht wirklich ne Alternative - Das Zeug ist so verfilzt und die dornigen Ranken so lange das man gekapptes Material nicht einfach rausziehen kann. - entfernen geht nur Stückchenweise. Das macht mal ne Stunde lang Spass, dann wirds schnell ne fiese Arbeit. Und die Dornen tragen auch nicht gerade zur allgemeinen Stimmungsanhebung bei


    Als ichs zum ersten mal gesehen hab war einerder ersten Gedanken auch = Abfackeln! :) - man darf zwar bei uns kleinere Mengen Gartenabfälle verbrennen, aber das wäre dann doch etwas viel....


    Ne "Hack & Slash" Party mit diversen Forumiten wäre sicher Spassig, mir wurde aber schon der einsatz eines grossen Forstmulchers angeboten, der fährt angeblich da rein so wie`s ist und hinterher alles kahl, kleinere Bäume no problem. Hab ich noch nicht im Einsatz gesehen - da bin ich mal gespannt.


    Ist wie gesagt eher die Abfolge danach über die ich mir noch nicht ganz klar bin. Schon mal gut zu wissen dass das mit der Folie funktioniert. Ausgraben der Wurzelstöcke ist wohl ein sicheres Mittel zur kompletten Entfernung - allerdings kommen ca alle 10cm nen strunk aus dem Boden so dass das bei der Geländegröße nicht so einfach realisierbar ist. Die müssen irgendwie anders zum aufgeben gebracht werden :)


    Wenn das Gelände Erstmal 1-2 Jahre liegt macht das nix, ist wie gesagt nen längerfristiges Projekt und ich hab nicht vor da gleich was Anzubauen. War eben ein Spontankauf weil günstige Gelegenheit, nicht weit vom Haus gelegen und was bringt heutzutage schon Geld auf der Bank... Der Grund verliert seinen Wert nicht und wer weiss wofür das noch gut ist.




    Grüße
    Ralph

  • Wenn dir der Einsatz von nem Forstmulcher angeboten wurde, würde ich das annehmen..... damit hast du zumindest das Problem Oberflächlich gelöst. Was auch ginge, wenn Maschineneinsatz möglich ist, mit einer Seilwinde mit dem Räumschild drüber fahren. Da schiebt man auch ordentlich Material weg.


    Als zweiten Schritt vl. mit einer Bodenfräse arbeiten und den Boden möglichst tief in seine Bestandteile zerlegen.....

    Mfg Andreas




    Ist das Spiel vorbei, landen Bauer und König in der selben Kiste.

  • Coole Sache, das Projekt gefällt mir :thumbup:
    Die professionellen Bearbeitungstipps sind ja schon gegeben worden.
    Zu Punkt 2 würde ich als Jungimker im zweiten Jahr als ersten Schritt der Nachbearbeitung Bienenweide oder alternativ "Gründünger" dort ansähen, darin sind auch viele Bienen- und Insektennutzpflanzen enthalten. Aber wenn möglich, nicht unbedingt das Saatgut, wo "Kiepenkerl" draufsteht, das ist ein "label" von Monsanto... "Quedlinburger Premium" oder eine der Mischungen, die man von Hofmann&Rieger oder Saaten Zeller bekommen kann, damit tust Du auch dem Umfeld etwas Gutes.


    Viel Erfolg im K(r)ampf gegen die Brombeere...


    Gruß Andreas.

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

  • Lieber einmal richtig machen, und dann Ruhe haben.


    Obenrum alles wegmachen (lassen). So ein Forstmulcher ist da genau das Richtige: http://youtu.be/TvNsZl94Sy8


    Absolut ideal wäre, wenn Dir jemand den Garten danach pflügt/umgräbt. Je mehr Du entfernt bekommst, umso leichter hat es später der ausgesäte Rasen. Diesen regelmäßig mähen und düngen. Wenn Brombeer-Ranken sich an die Oberfläche arbeiten irgendwo, sollten die sich dann recht einfach ziehen lassen.

  • Ich habe alles Bodeneben(Motorsense mit nem Blatt und nicht die Schnur) abgeschnitten und dann mit einer Bodenfräse einmal durch.dann kann man die Wurzeln teilweise auslesen.
    gegen das Abschneiden von den Sträuchern ist das Wurzel Auslesen schon fast Erholung :D
    Ich bin zwischendurch mit der Motorsäge ran.......
    Alles wirst Du nicht auf einmal entfernen können.Wir hatten dann aber in diesem Jahr die wenigen die doch noch austreiben einfach mit dem Spaten auszugraben.
    bei der Länge bzw.Größe des Grundstücks ist das nicht mal schnell zu machen.
    Zum Schatten: Ich hatte das Glück daß mein Schwiegervater als Vorbesitzer die Idee hatte Tannen zu Pflanzen.In Doppelreihe und im Abstand von 50cm bis zu nem Meter.Da war genug Schatten und das hat Dornröschen nen Scheiss interessiert.
    Das Ganze war auch einiges an Material was ich nicht auf dem Grundstück lagern wollte.Die Jungs auf dem Grüngut Sammelplatz haben schon die Augen verdreht 8|


    Ich bin immer noch nicht fertig aber es ist schon geil wenn man so nen Garten besitzt und wie eines meiner Lieblingzitatebesagt:
    "Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt!"

  • Roundup Ultra


    Wirkt allgemein nur auf grüne Pflanzenteile und nicht auf die Wurzel. Man müsste also auf unbestimmte Zeit ca. alle zwei Wochen literweise Gift über dem Grundstück verteilen.


    Um mal vollkommen humorlos auf diesen hoffentlich nicht ernst gemeinten Beitrag einzugehen.

  • Ich versteh ein bißchen was vom Fach und stand schon vor ähnlichen Problemen. Fazit: Forstmulcher so tief wie es geht, und dann ggf mit einem Rechen die oberflächlich liegenden Wurzelteile absammeln und wegtun. Den Rest kannst Du dann einsäen.

  • Hallo rolynd,


    wenn du sagst, dass es nicht besonders eilt, dann erlaube mir obwohl der letzte Beitrag schon etwas her ist, den Hinweis auf die Vögel, die sich in dem Gestrüpp vermutlich Nistmöglichkeiten gesucht haben.
    Daher wäre es gut, wenn du das Ende der Brutzeit abwartest, bis der Mulcher zum Einsatz kommt.

    Um dauerhaft die Brombeeren zu bekämpfen rate ich wenn du ganz wenig Arbeit haben willst zur Folie. Ist weitaus umwelt- und menschenfreundlicher als Herbizide.

    Eine gute Alternative mit etwas mehr Arbeit, dafür aber deutlich schneller: Mulchen, Reste entfernen, Pflügen/ Umfräsen, Ansaat, letzte evtl austreibende Brombeeren entfernen oder zT wenn gestalterisch gewünscht, belassen. (Das wäre mein Favorit.)


    Beim Abbrennen (der Reste nach dem Mulchen) düngt man noch die verbleibenden Pflanzen und die Hitze reicht idR nicht tief genug.

    Grüße

    Whiplash

    Einmal editiert, zuletzt von Whiplash ()

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