Vergleich: Strider: DB-L , Ken Brock: Sgian Dubh Mod. T und Cyrus Haghjoo: Oghab (Beitrag aus der Benchmark Competition)

  • moin,




    eigentlich 3 völlig unterschiedliche messer, die sich nur in den maßen sehr ähnlich sind. alle zusammen sind gern benutzte messer von mir, und daher hab ich sie für diesen vergleich ausgewählt.


    Maße:


    Strider DB-L - OAL: 8.25" , Blade: 5", Handle: 3,25", Thickness: .25"
    Ken Brock Sgian Dubh Mod. T - OAL: 7", Blade: 3 1/2", Handle: 3 1/2", Thickness: .25"
    Cyrus Haghjoo Oghab: wird noch vermessen ...


    das db-l habe ich mit einem maliceclip auf die rückseite eines tad-admin-panels befestigt, neben einer weiteren flachen tasche und damit den slyvester jack bauer messenger bag modifiziert. die tasche ist mein shopping-bag, damit mach ich kleine besorgungen, oder schlepp damit alles nötige für einen entspannten abend irgendwo hin. dabei is mir wichtig mit 1nem messer möglichst viel abzudecken, das erfüllt das db-l mit bravur - mit der kleinen modifizierung verschwindet das messer auch nicht irgendwo in den weiten des hauptfachs, sondern is immer griffbereit.




    zum db-l selbst, die vielseitigkeit muss ich wohl nicht näher beschreiben, wer eines hat weiß es in der regel zu schätzen - ein messer das wirklich auf anwender erfahrung beruht und das bei jeder anwendung zeigt. es ist scharf, es ist stabil. egal ob man nun also sein essen schneidet, oder noch eine fuhre holz holt - es ist das richtige werkzeug. liegt gut in der hand, lässt sich schnell und einfach säubern, verzeiht missbrauch durch nicht-messer-freaks.


    ken brock - sgian dubh mod. t


    C2 und Sgian Dubh Mod. T


    Sgian Dubh Mod. T


    es ist mein 3tes messer von ken, und auch bei seinen messern merkt man das er anwender ist. es liegt fantastisch in der hand, kommt mit einer hervorragenden, schmalen kydex scheide die das tragen zur freude macht - man schleppt kein riesen "paddel" mit sich rum, keine 5kg an nieten und dennoch hat man alle trageoptionen offen - ken weiß was er tut :) das messer hab ich oft am gürtel, oder ohne teklok einfach in der hosentasche. die symmetrische griffform ist die ideale vorraussetzung das messer im hammer-grip, reverse-grip und edge-in, edge-out zu benutzen - grad so wie man es braucht oder es zu fassen kriegt. da es etwas kürzer ist als das db-l benutze ich es nur für reine schneid aufgaben, für batoning und ähnliches ist die klinge etwas zu kurz - gehen tuts, aber da is mir das db-l lieber. da ich zur zeit jedoch weder grill noch feuerstelle habe, ist das (leider) eh zu vernachlässigen, und für das tägliche city-survival ist es genau richtig, "klein", unauffällig, leicht - schneidfreudig. einfach sauber zu halten. ergänzt mit einem klassischen taschenmesser oder nem tool in der tasche - ein ideales edc.


    Cyrus Haghjoo - Oghab, Oghab ist das ?persische? Wort für Adler



    das ist das wohl aufwendigste messer in diesem vergleich, eine mono-kohlenstoffstahl-klinge, differentiell gehärtet -> schönes hamon :), eine zwinge aus pudelleisen, griff aus grenadil. das messer ist in steckangel/erl bauweise gemacht, am griffende wurde mit einem ring, ebenfalls aus puddeleisen vernietet. aufgrund diese konstruktion verwende ich das messer auch ausschließlich zum schneiden, ich habe zwar unteranderem bei daniel boll erlebt wie stabil diese kontsruktion, richtig ausgeführt, ist. da ich das messer allerdings aus minimum 2ter hand, und nicht direkt von cyrus habe - mache ich da keine versuche, dafür gefällt es mir zu gut. das ist eines der messer die mich als edc auch in der küche unterstützen, ich mag das griffgefühl, die größe - für mich ideal als schickeres allround messer, etwas pflege bedürftig.



    soviel schonmal vorweg, um etwas leben in die bude zu kriegen - da kommt noch was ;)


    grüße,
    olli

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  • Scheiden:



    DB-L kommt inkl. einer einfach gemachten Kydexscheide, es lassen sich der große teklok, molle-lock, und malice clip anbringen. die verarbeitung ist ok, aber nicht mehr wie standard. das messer sitzt sicher darin



    Ken Brock Sgian Dubh Mod. T kommt inkl. einer einfach gemachten Kydexscheide, es lassen sich der große teklok, molle-lock und malice clip anbringen. der zie winkel und die höhe lassen sich variiren, die verarbeitung ist sehr gut.




    Cyrus Haghjoo - Oghab kommt inkl. einer Lederscheide vom Typ "knots dir doch selbst" - durch die geschmiedete Öse zieht man einen Lederriemen, und befestigt die zwischen Gütel und Hose gesteckte Scheide. Hier finde ich das Prinzip Boll-Scheide (selbe trageweise, aber mit lasche und Beiltaschen-knopf) besser. Die Scheide ist qualitativ sehr hochwertig, jedeoch recht dick, imo dicker als sie sein müsste.




    Details:


    Cyrus Haghjoo Oghab - Hamon



    Cyrus Haghjoo Oghab - Griffabschluss



    Ken Brock Sgian Dubh Mod. T - G10 Texturing



    Ken Brock Sgian Dubh Mod. T - Filework Blade



    Strider DB-L - G10 Texturing



    Schneideigenschaften:


    Strider DB-L - hochgezogener Flachschliff, V-Grind, geschliffen von Jürgen Schanz


    Das DB-L war "out of box" das stumpfeste Strider das ich je hatte, ama-ebi kennt es noch im Ur-Zustand und wird das bestätigen können. der sharpmaker alleine reichte nicht aus um es auf eine vernünftige schärfe zu bringen, daher habe ich es während eines besuchs bei Jürgen schärfen lassen, er hat den anschliff korrigiert, und beide schneiden sind nun scharf, und lassen sich mit dem sharpmaker auch scharf halten. durch die 5mm klingenstärke ist es dennoch eher ein "brecher" als ein "schneider" :surprise: während papier, kartonagen und ähnliches mühelos zu schneiden sind, brechen obst und gemüse einfach auseinander, für die outdoor küche kein problem, für so manchen "koch" der durch die foren geistert wohl eher ein alptraum und man kann sicher sein das es sich dabei um das hauptargument gegen ein Strider handelt. da ich nicht wirklich auf michellin sterne scharf bin :1st: , ist mir das wurst :bbq: mir ist eine stabile klinge die ein breites einsatz spektrum abdeckt lieber, wie mm genaue juillienne schneiden zu können. gänzlich ungeeignet ist das DB-L nur für wirklich spezialisierte zwecke, das ausnehmen von fisch und wild z.B. da würde ich ausgenommen in einer not situation keine kompromisse machen wollen.


    Ken Brock Sgian Dubh Mod.T - "nordischer" Anschliff, V-Grind bis zur Hälfte hochgezogen


    Das S.D. kam typisch für Ken mit einer wunderbar scharfen schneide, da gab es nichts zu meckern. es lässt sich ebenfalls mit dem sharpmaker problemlos scharf halten, ist aber genauso eher in der kategorie "brecher" zu hause. da die klinge nicht so breit ist wie die des DB-L, machen die 5mm klingenstärke das schneiden doch etwas schwerer wenn die schärfe einmal nachlässt, wärend messer mit anderer geometrie da noch deutlich besser schneiden. punkten kann die doch recht fein ausgeschliffene spitze, die ist praktisch und ermöglicht es auch recht feine schneid-aufgaben problemlos durchzuführen. ohne dabei zu filligran zu sein und angesichts etwas zu hebeln in holz und ähnlichem zu brechen. das S.D. ist dazu noch das kürzeste messer in diesem vergleich und damit ungemein führig, es lässt sich fast wie ein scalpell händeln.


    Cyrus Haghjoo Oghab - Flachschliff auf 0


    Das Oghab bietet die dünnste klinge in diesem vergleich und ist dazu noch ausgeschliffen auf 0 - schneidteufel par excellance. durch die differentielle härtung steht es in sachen stabilität nicht hinten an, da aber die spitze natürlich im hoch gehärteten bereich liegt, wird sie sich mit sicherheit vor denen der beiden anderen messern verabschieden - theoretisch. praktisch wäre dafür grober missbrauch nötig. die klinge bietet optimale schneideigenschaften, und würde ich mich für einen camping/ferienhaus urlaub auf ein messer beschränken müssen würde ich zweifels ohne dieses wählen. (wenn auch defintiv mit einer anderen scheide ....) da es als jagdmesser konzipiert ist, wundert es nicht das es meiner meinung nach optimal geeignet ist zum ausnehmen und zwerwirken von wild, aber durchaus auch fisch.


    Bauweise/Stabilität


    Wie im Eingangsposting bereits erwähnt, unterscheidet sich hier nur das Oghab von DB-L und S.D. - die am Griffabschluss "vernietete" Steckangel des Oghabs wird sicher jeglichen normalen gebrauch standhalten, wirklich überzeugt bin ich davon trotzdem nicht, da es z.B. zu den messern von daniel boll in dieser technik einen deutlichen unterschied aufweist. während man bei Daniel's messern deutlich sieht, das die Angel zum vernieten verwendet wurde, und im gesamten durchmesser breit auf dem griffabschluss sitzt. wird es beim oghab eher, als sei ein ring mit leichtem untermaß auf die angel aufgetrieben worden, evt. ist auch einfach die dehnung des ringes bei hitze ausgenutzt worden, ich weiß es nicht - jedenfalls halte ich es für möglich das sich das beim batoning oder anderer starker belastung löst - ich habe hier schon mit einem aufgeschraubtem griffabschluss extrem negative erfahrungen gemacht - daher bin ich vorsichtig. ich will aber nochmal in aller deutlichkeit erwähnen das es sich im falle des Oghab um reine theorie handelt.


    die anderen beiden konstruktionen sind "bomb-proof", wurde da nicht bei der wärmebehandlung geschlampt ist es unwahrscheinlich das die messer auch bei gröberem missbrauch den geist aufgeben. wer mal versucht hat einen griff der mit 2k-kleber befestingt wurde, zu lösen wird mir da zustimmen. das die schrauben beim DB-L brechen ist ebenso unwahrscheinlich da dort kaum kräfte wirken.


    Verfügbarkeit:


    Strider DB-L - in den bekannten shops in übersee ist dieses modell derzeit noch problemlos zu beziehen


    Ken Brock Sgian Dubh Mod. T - Ken hat derzeit eine wartezeit von bis zu 6 monaten, mal weniger mal mehr - da er kein deposit verlangt, problemlos zu verschmerzen


    Cyrus Haghjoo - Oghab - k.A.


    Griff:


    Strider DB-L


    G10, Textured - senkrechte "streifen" - der griff bietet auch feucht oder ölig einen sicheren halt, fasst sich allerdings genau wie von strider gewünscht "backstein"-mässig an. liegt im hammer ebenso im reverse grip gut in der hand, hier allerdings nur edge-out.






    Ken Brock Sgian Dubh Mod. T


    G10, Textured - "wild" - aus irgendeinem grund, trifft kenn mit seinem finish, breite und schmale "streifen" jedesmal genau meine finger positionen. es saugt sich bei mir regelrecht fest, und fast sich richtig gut an. nässe oder öl machen der griffigkeit erstmal nicht viel aus. durch den symmetrischen griff liegt es im hammer als auch im reversegrip hervorragend in der hand - bin von diese griffgestaltung sehr überzeugt. edge in, edge out - kein problem






    Cyrus Haghjoo - Oghab


    Ebenholz, geschliffen. auch dieser griff überzeugt auf seine weise, bietet jedoch weder die griffigkeit noch die vielseitigkeit (nicht zuletzt durch den griffabschluss, der das auflegen des daumens unmöglich macht) in normalen situationen bietet er auch nass genug halt, um nicht auf die klinge zu rutschen, jedoch fehlt eine daumenauflage auf dem rücken des messers um "sicher"-kurzgreifen zu können, das Strider DB-L bietet diese. legt man den daumen nicht auf den griffabschluss im reverse grip geht auch das.





  • Schönes Review!!


    Das Brock hat bei mir ja auch schon länger Begehrlichkeiten entfacht, wie Du weißt :)


    Packst Du noch ein paar Maße dazu, weißt doch, bin ein "Datenfreak".


    Bis bald!

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