Auch dieses Review findet sich hier auf meinem Blog, mit mehr Bildern und zwei YT-Videos von Shivworks
Wer sich für Selbstverteidigung interessiert, die mit beiden Füßen im Leben steht, und dazu noch, so wie ich, Messer mag, der kommt an Craig Douglas, auch bekannt als Southnarc, und seinem Konzept Shivworks nicht vorbei. Douglas entwickelt spannende neue Ideen und Techniken, seine Philosophie und sein Vorgehen sind etwas besonderes und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Seine Ansätze schlagen sich hin und wieder auch in Hardware nieder, so zum Beispiel der Clinch Pick oder das von mir hier vorgestellte P'kal von Spyderco.
Das P'kal ist explizit dafür gebaut RGEI (reverse grip, edge in) eingesetzt zu werden, und das möglichst schnell und effizient. Zur Zweckbestimmung des Messers schreibe ich erstmal nichts weiter. RGEI fühlt das Messer sich an, als sei es Teil der eigenen Hand. Auch im normalen Fechtgriff lässt es sich halten, ist also für alltägliche Schneidaufgaben gut geeignet, und im Fechtgriff mit Schneide oben lässt es sich natürlich auch gut halten.
Das Messer ist, von Spyderco erwartet man nichts anderes, absolut einwandfrei verarbeitet. Es ist rasiermesserscharf, der Ball Bearing-Lock ist sicher und lässt sich leicht wieder lösen, und das G10 fasst sich sehr angenehm. Die Klinge ist aus S30V und ich habe bisher noch keine Rostprobleme, auch wenn ich sie mit dem gleichen Stahl von einem anderen Anbieter bereits hatte...
Besonders spannend an diesem Messer ist die Umsetzung des Wave-Feature, wie man es von Ernest Emerson kennt, das die Öffnung beim Ziehen aus der Hosentasche erlaubt. Die Wave ist deutlich stärker ausgeprägt, dazu später ein Bild, und ist damit noch zuverlässiger als die klassische Emerson Wave. Das P'kal ist dafür designt, am vorderen Ende der Hosentasche getragen zu werden. So kann es dann gezogen werden, dabei geöffnet und schließlich in eine sichere Position in der Hand gebracht. Hat man diesen Vorgang einige Male geübt, klappt das ganz ohne Probleme.
Passend zum P'kal gibt es auch eine Drohne, also eine nicht scharfe Trainerversion des Messers, die ansonsten identisch ist. Diese ist in Deutschland aber sehr schwer zu bekommen und meist deutlich teurer als das eigentlich Messer, was ich sehr schade finde.
Das P'kal ist ein zweckgemäß designtes Messer, das mir großen Spaß macht, auch wenn ich es natürlich nicht zweckgemäß gebrauche, sondern schlicht als EDC-Messer mit der Möglichkeit, mich damit zu verteidigen.
Hier nochmal die Specs:
Blade Steel: CPM-S30V
Blade Length: 2.95” (75 mm)
Length Open: 7.35” (187 mm)
Length Closed: 4.40” (112 mm)
Blade Thickness: .125” (3 mm)
Handle Material: G-10
Weight: 3.7 oz. (105 g)
Made In: Japan
Hosentaschenposition im Vergleich
Klassische Wave und Shivworks-Wave
Und auch für alltägliches Schneiden ist das Messer sehr gut brauchbar.