Es muss nicht immer SHTF sein – "kleine" Unruhen vor der eigenen Haustür und wie man mit ihnen umgeht

  • Besonders die Schilderungen aus dem Bürgerkrieg im Balkan fand ich auch sehr spannend, als ich sie gelesen habe. Mir stellte sich damals auch die Frage, ob ich um mich herum eine Gruppe, die eben nicht meine Familie ist, finden könnte, mit der ich mein alltägliches Überleben ähnlich organisieren könnte. Die Antwort lautet bisher leider nein.


    Meine Erfahrung mit genau diesem Thema sagt: wenn es besonders dick kommt, kann dein langjähriger Nachbar, mit dem du oft gefeiert und gegrillt hast, den Tod bringen.


    Ich bereite mich vor - zwar nicht extrem, sondern auf dem Niveau "a bisserl vorsorgen kann nicht schaden", allerdings weiß nichtmal meine ganze Familie davon und erst recht nicht WAS und WO es gelagert ist.
    Dieses Wissen beschränkt sich auf genau zwei Personen, meine Frau und mich.


    Mein Bruder hat leider die Tendenz, in grenzenloser Unwissenheit sporadisch in Weltuntergangsstimmung zu fallen, er beschäftigt sich aber nicht näher mit den Themen der realistischen Gefährdungslage und einer ernsthaften Vorbereitung, sondern meint, dass ich das dann schon machen werde.
    ....ist ja ok, soll so sein, das Problem ist nur, dass er immer wieder das Bedürfnis verspürt, mit seinen Freunden darüber zu reden.
    Da ich keine Lust darauf habe, im Notfall von seinen Freunden besucht und "freundlich" um Hilfe gebeten zu werden, zählt mein Bruder ganz besonders zu den Leuten, die eben dieses WAS und WO nicht erfahren ;)


    Was ich damit sagen will: vorbereiten und schweigen ist besser als eine gut informierte Gruppe zu haben, in der man der einzige vorbereitete Mensch ist
    Ich nehme in meine Vorbereitung halt mit auf, dass ich mich im machbaren Rahmen auch um mein Umfeld kümmern kann.

  • Bei kleineren Unruhen denke ich zuerst an Brandschutz/Feuerlöschmöglichkeiten, damit mir meine Bude nebst Inhalt nicht so schnell abgefackelt werden kann. Und Vorräte sind selbstverständlich. Ebenso wie eine aufgepeppte Erste-Hilfe-Einheit, sowohl von Fähigkeiten als auch vom Material her.


  • Ich bereite mich vor - zwar nicht extrem, sondern auf dem Niveau "a bisserl vorsorgen kann nicht schaden", allerdings weiß nichtmal meine ganze Familie davon und erst recht nicht WAS und WO es gelagert ist.
    Dieses Wissen beschränkt sich auf genau zwei Personen, meine Frau und mich.


    Zitat


    Da ich keine Lust darauf habe, im Notfall von seinen Freunden besucht und "freundlich" um Hilfe gebeten zu werden, zählt mein Bruder ganz besonders zu den Leuten, die eben dieses WAS und WO nicht erfahren ;)


    Bei Licht betrachtet hast Du jetzt Deine Frau ganz schön in Gefahr gebracht... zwar wissen die Freunde nicht, was und wo irgendwie gelagert ist, aber wen sie "freundlich" fragen können, das wissen sie jetzt schon... ;)


    Wenn Du effektiv schweigen willst, dann sollte das nicht nur das "was" und "wo" umfassen, sondern auch das "das" überhaupt.

    It is useless for the sheep to pass resolutions in favour of vegetarianism, while the wolf remains of a different opinion.

    W. R. Inge

    Einmal editiert, zuletzt von Benathar ()

  • Theoretisch richtig, praktisch nicht....
    Wäre es anders, hätte ich das nicht in ein öffentliches Forum geschrieben ;)


    Allerdings ist es absolut richtig, dass schon alleine die Anwesenheit in diesem oder ähnlichen Foren Rückschlüsse zulässt.
    Ich denke wir können trotzdem relativ beruhigt sein, weil es bis auf ganz wenige "mögliche Gegner" niemanden geben wird, der in diversen Notsituationen überhaupt auf solche Infos zugreift.
    Für die großen Feinde bin ich nicht wichtig genug um mich zu suchen...bin nur ein kleines Licht, das sehr kleine Brötchen bäckt und sich im Fall der Fälle schnellstens verkrümelt ;)


    P.S.: der aus meiner Sicht am ehesten wahrscheinliche Feind ist nicht der Staat oder eine andere "Macht", sondern ein unkontrollierbarer Mob und/oder Menschen aus meiner unmittelbaren Umgebung.
    Die haben in der Regel nichtmal die Möglichkeit zu sehen, dass ICH diese Zeilen hier schreibe :yeehaw:

  • Besonders die Schilderungen aus dem Bürgerkrieg im Balkan fand ich auch sehr spannend, als ich sie gelesen habe. Mir stellte sich damals auch die Frage, ob ich um mich herum eine Gruppe, die eben nicht meine Familie ist, finden könnte, mit der ich mein alltägliches Überleben ähnlich organisieren könnte. Die Antwort lautet bisher leider nein.


    In diesem Bürgerkrieg ging es um Nation und Religion und die Frage mit: "Gehörst du zu uns oder zu denen?" reicht glaube ich als Erklärung aus. Es war so gut wie unmöglich neutral zu sein. Die Menschen, die neutral sein wollten haben gleich am Anfang des Krieges das Land verlassen, wenn sie geblieben wären, hätten sie ganz, ganz schlechte Überlebenschancen gehabt. Neutralität war praktisch Mission Impossible.


    Es klingt vielleicht unglaublich aber es gab sehr wohl Menschen die vor dem Krieg Freunde waren und auch in diesem Krieg Freunde geblieben sind, obwohl sie auf verschiedenen Seiten gekämpft haben. Viele von ihnen haben im Krieg dem anderen das Leben gerettet, ich habe so einen Fall in meiner Familie. Der Bürgerkrieg ist eine einzige Grauzone, er ist schrecklich, es ist oft ein Krieg ohne Fronten oder ohne klare Fronten.

    vae victis

  • Aus meiner Sicht einer der schlimmsten Kriege überhaupt, weil man IMMER und ÜBERALL damit rechnen muss, dass man in Gefahr ist.
    Dieser Dauerzustand ist extrem belastend.

  • In diesem Bürgerkrieg ging es um Nation und Religion und die Frage mit: "Gehörst du zu uns oder zu denen?" reicht glaube ich als Erklärung aus. Es war so gut wie unmöglich neutral zu sein. Die Menschen, die neutral sein wollten haben gleich am Anfang des Krieges das Land verlassen, wenn sie geblieben wären, hätten sie ganz, ganz schlechte Überlebenschancen gehabt. Neutralität war praktisch Mission Impossible.


    Es klingt vielleicht unglaublich aber es gab sehr wohl Menschen die vor dem Krieg Freunde waren und auch in diesem Krieg Freunde geblieben sind, obwohl sie auf verschiedenen Seiten gekämpft haben. Viele von ihnen haben im Krieg dem anderen das Leben gerettet, ich habe so einen Fall in meiner Familie. Der Bürgerkrieg ist eine einzige Grauzone, er ist schrecklich, es ist oft ein Krieg ohne Fronten oder ohne klare Fronten.


    Ich kann mir vorstellen, dass gerade in den umkämpften oder "grauen" Zonen das Leben furchtbar ist. Zusätzlich zu Chaos, Überfällen etc. auch noch Gruppen, die einen existenziell vernichten wollen nur aufgrund der (vermuteten) politischen, ethnischen, religiösen Zugehörigkeit. Umgekehrt bilden sich ja aber oft auch "gesicherte" Gebiete, in denen die herrschende Fraktion zumindest teilweise Ordnung hält. Wenn man sich einer von diesen zugehörig sieht, oder sich zumindest damit arrangieren kann, ist eine Flucht sicher sinnvoll. Da sehe ich einen Unterschied zu "unpolitischen" Katastrophen, in denen die Sicherheit im Wesentlichen nur durch "normale" Kriminelle gefährdet ist, die sich leichter abschrecken lassen.

  • Doch es gab gesicherte Gebiete aber die waren eben nur für eine Seite sicher. Arrangieren kann man sich mit Geld oder anderen Wertsachen oft aber nicht immer. Kriminelle usw. sind da nicht unbedingt das größte Problem. Krieg ist nun mal Krieg.

    vae victis

  • Zum Thema "KLEINERE" Unruhen vor der eigenen Haustür.


    Ganz aktuelle Bilder, die verschiedene Perspektiven auf ein "leicht" umkämpftes Gebiet zeigen.


    Was tun, wenn man in der unmittelbaren Umgebung ist?


    Daheim bleiben (Keller, verbarrikadierte Wohnung, usw.) und zu spät erkennen, dass die Stärke der Angreifer und somit die gesamte Gefahrenlage falsch eingschätzt wurde?
    Dann also eingesperrt und handlungsunfähig sein?
    Was, wenn sie Geiseln nehmen wollen oder einfach nur so viele Menschen wie möglich töten wollen?
    Was, wenn sie das Haus anzünden?


    Weglaufen?
    Wohin?
    In die Hände der wartenden Angreifer?
    Mitten in ein gerade erst ausbrechendes Feuergefecht?


    Was man auch macht, es kann falsch sein.


    Aber EINES kann nicht falsch sein - den Einsatzkräften schon in friedlichen Zeiten die Mittel zur Verfügung stellen, die sie DANN brauchen um uns allen den Arsch zu retten!


    Ab Min. 4:45 wird die Frage, wozu Polizei und Heer das "teure Spielzeug" brauchen, ganz gut beantwortet.
    Besonders schön finde ich die Schulterklopfer bei 5:15 :thumbup:


    https://www.youtube.com/watch?v=wGFhxd3MrHM

  • Das Video ist ja gar nicht so schlimm Markus, ich habe mir Bilder angeschaut, die gestern Abend aufgenommen wurden. Ich sag nur so viel, bist du deppert ... Was die Unruhen dort angeht, das haben sich die Mazedonier selbst zu verdanken. Hängt alles mit Politik zusammen also lasse ich es lieber.

    vae victis

  • Na genau so ist es....auf beide Kommentare bezogen!!!


    "Teures" Spielzeug ist es nur in den Augen der Personen, die vom ewigen Frieden und einer Welt ohne Gewalt träumen und dabei übersehen, dass diese Welt nicht existiert.

  • Ich möchte jetzt, so kurz wie möglich, ohne irgendwelche politischen Gedanken, schreiben wie so eine Aktion von Seiten der Behörden, zumindest auf Ex-Jugoslawien bezogen, funktioniert.


    Die Polizei vor Ort informiert die zuständige Behörde über den Ausnahmezustand, würde ich es nennen. Die Behörde schickt in solchen Fällen Anti-Terror Einheiten mit erforderlicher Unterstützung von anderen Sonder- oder Eliteeinheiten des Innenministeriums, in manchen Fällen auch Einheiten des Bundesheeres, zum besagten Ort, in diesem Fall war es ein Stadtviertel. Sondereinheiten fangen sofort mit der Abriegelung dieses Stadtviertels an, Zivilisten werden evakuiert, die Terrorgruppe, in diesem Fall gut ausgebildete und bewaffnete 100 Mann, wird umzingelt, eingekesselt. Auch die Polizisten vor Ort werden meistens, falls möglich, evakuiert. Gleichzeitig nehmen Scharfschützen ihre Positionen ein und schweres Gerät, welches in diesem Fall wirklich notwendig war, wird herrangeschafft. Das sind gut gepanzerte Fahrzeuge mit hoher Feuerkraft, in ganz kritischen Fällen sogar Panzer wegen ihrer starken Panzerung, bewaffnete Hubschrauber kreisen über dem Wohnviertel, von oben kann man ja einiges mehr sehen als vom Boden im Notfall kann man auch von den Waffen am Hubschrauber gebrauch machen. Dann fängt die Säuberung der Terroristen von Haus zu Haus und Straße zu Straße an, das ist nichts Schönes. Manchmal wird sogar aus Mörsern geschossen, Raketenwerfer wie Shmel, mit thermobarischen Sprengkopf, kommen zum Einsatz, manches wird einfach in die Luft gesprengt, da hat ein Zivilist nichts verloren außer das Leben.


    Leute wenn ihr in eine solche Schei..e reinkommt, evakuiert euch so schnell wie möglich und zwar selbst. Die mazedonische Polizei hat Riesenfehler gemacht, so viel ich weiß wurden nicht mal die Zivilisten aus dem heiß umkämpften Gebiet evakuiert, zudem haben sie noch andere riesengroße Fehler gemacht darum haben sie acht Mann, waren alle in einer Spezialeinheit, in ca. 48 Stunden verloren.


    Ihr seht, auch der Staat und die Behörden handeln nicht immer korrekt, denn auf so einen Vorfall war niemand vorbereitet. Das sind ja auch nicht ein paar Terroristen die Geiseln nehmen sondert hundert gut ausgebildete und gut bewaffnete Soldaten.


    Ramponierte Uniformen etc. sind in solchen Situationen das kleinste Problem. Schutzwesten, falls nicht vor Ort, werden rangeschafft aber ich möchte keinen Schuss aus einem Sturmgewehr, vor allem nicht aus einer AK/AKM 47, in die Schutzweste aus nächster Nähe abkriegen, Überlebenschance nicht sehr hoch. Die mazedonischen Sondereinheiten hatten die größten Verluste durch gegnerische Scharfschützen. Die Mazedonier hatten sehr wohl Schutzwesten, hat nicht viel genutzt, darum haben sie zum Schluss Radpanzer als Schutz genützt.


    Zum Schluss, Shit happens, wie die Amis sagen.

    vae victis

    7 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Vor allem Anderen möchte ich die Bitte äußern, keine politischen Diskussionen zu führen, die zu einer Schließung des Threads führen könnten!



    In den Nachrichten (u.a. Euronews) der letzten Tage wurden Meinungen durch einige europäische Politiker geäußert, dass in der jetzigen Situation auch die Gefahr bestünde, dass die öffentliche Ordnung zusammenbrechen könne. Gleichzeitig steigen die Verkaufzahlen im Bereich der freien Waffen in Deutschland in letzter Zeit rapide an und gerade gestern hörte ich z.B. auf NDR1 NDS eine kurze Anekdote auf Plattdeutsch zum Thema "Prepping" ("...bist Du auch so ein Vorbereiter...?"). Das ist meines Wissens in jüngster Zeit das erste Mal, das solche Szerarien so konkret von "offizieller Seite" überhaupt erwähnt werden. Haltet Ihr ein solches SHTF-Szenario für plausibel? Was erscheint Euch für so ein Szenario als sinnvolle Vorbereitung? Wie würdet Ihr reagieren, wenn diese Situation eintreten würde?


    Um die Antworten ein wenig einsortieren und um das "Flucht- oder Einigelverhalten" einordnen zu können würde mich interessieren, ob Ihr im urbanen Umfeld oder auf dem Land wohnt, ob Ihr Familie mit Kindern habt und in welcher Altersdekade Ihr seid (1. Dekade 0-9, 2. Dekade 10-19, 3. Dekade 20-29 usw.).


    Ich möchte vorerst keine Meinung äußern, da ich die Richtung des Threads nicht vorgeben möchte, aber hier zumindest schonmal meine "Gruppenzugehörigkeit" ;) : Ich wohne auf dem Land, habe eine Familie mit vier Kindern (zwei davon Baby und Kleinkind) und bin in der 5. Dekade...



    Edit: Danke für das Verschieben in den richtigen Bereich! Das Alter... :blind:

    It is useless for the sheep to pass resolutions in favour of vegetarianism, while the wolf remains of a different opinion.

    W. R. Inge

    2 Mal editiert, zuletzt von Benathar ()

  • wer das für realistisch hält und sich darauf vorbereitet ist ein paranoider irrer.



    wie sagen englischsprachige menschen? "take this with a grain of salt"... ich glaube wer sich wirklich gedanken zum thema macht sollte nicht seine preps in einem so leicht zugänglichen board offenlegen.


    am beiseiteschaffen von 1 monat nahrungsbedarf, 1 monat bargeldbedarf und 1 monat geldbedarf in edelmetall finde ich aber nichts paranoid.

  • Was bitte heißt " SHTF "?

    Shit Hits The Fan - der übliche englische Begriff für Szenarien, in den es braune Masse regnet... ;)

    It is useless for the sheep to pass resolutions in favour of vegetarianism, while the wolf remains of a different opinion.

    W. R. Inge

  • Aaahhh sooooohhh - Danke....


    Darauf muss man erstmal kommen....


    Gedanken macht man sich ja schon manchmal, insofern ich mich auch hin und wieder Gedanklich mit solcher Thematik befasse.
    Aber ich bin da ganz breite Masse. Abwarten, bis es zu spät istwird wohl das verdiente Resultat sein....


    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, das es schon nicht so schlimm kommen wird.


    Urbanes Randgebiet, keine Kinder, eine (1) Freundin, 47

    Member of the "outer Bunch..."

  • Ich hab die threads mal zusammen gefügt

    Tacticalforum Verhaltenskodex





    Be the kind of man that when your feet hit the floor each morning the devil says "Oh Crap, He's up!" Brother, life is too short to wake up with regrets. So love the people who treat you right. Forgive the ones who don't just because you can. Believe everything happens for a reason. If you get a second chance, grab it with both hands. If it changes your life, let it. Take a few minutes to think before you act when you're mad. Forgive quickly. God never said life would be easy, He just promised it would be worth it.

  • Ich sehe das ähnlich wie der Major. Seinen Plan, so man denn einen hat, im Netz zu veröffentlichen ist taktisch eher unklug. :D

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!