Review: Spyderco Reverse

  • Auch dieses Review hier wurde ursprünglich auf meinem Blog veröffentlicht.


    Craig Douglas, aka. Southnarc, von Shivworks und Michael Janich von Martial Blade Concepts haben sich zusammengetan und ein Messer designt, das den Ansätzen beider entspricht. Wie aber soll das funktionieren? Douglas arbeitet viel mit dem RGEI-Griff beziehungsweise dem FGEU-Griff, während Janich die "klassischen" Griffhaltungen bevorzugt. Natürlich kann man beinahe jedes Messer so halten, wie man möchte, aber ergonomisch sind die Messergriffe nicht immer.


    Vorhang auf für das Spyderco Reverse! Das Spyderco Reverse ist ein feststehendes Messer mit knapp 9cm Klingenlänge und einer Gesamtlänge von knapp 20cm. Die Klinge besteht aus CTS-BD1 und ist schön spitz und scharf, der G10-Griff fasst sich sehr angenehm und sicher. Nun zum Witz an der Sache: Das Messer ist (leider?) nicht full tang sondern mit Schrauben in den sehr exakt gefertigten Griffschalen befestigt. Mit dem mitgelieferten Torx-Schlüssel lassen diese sich öffnen und die Klinge kann dann umgekehrt wieder eingesetzt werden. Zieht man die Griffschalen dann wieder fest an, wirkt es, als habe man am Messer nichts verändert. Es wackelt nichts und das Messer macht einen durchaus stabilen Eindruck.


    Der Griff des Reverse wirkt relativ groß, liegt dafür aber wirklich ausgezeichnet in der Hand, das Messer ist relativ leicht, wirkt aber darum nicht "billig" oder instabil. In der jeweiligen Griffrichtung lässt sich das Reverse sehr gut führen, auch ein Umgreifen, etwa zum Schneiden in der Küche, ist möglich, wenn auch nicht so bequem wie die intendierte Ausrichtung.


    Das Reverse kommt mit einer Scheide aus Boltaron, die beide Griffrichtungen erlaubt. Die Scheide hält das Messer fest und wackelfrei, es fehlt mir aber ein positives "Klack" nach dem ich sicher sein kann, dass das Messer sitzt. Der Spyderco G-Clip lässt sich an Vorder- und Rückseite und links und rechts an der Scheide befestigen, außerdem kann das Messer mit dem Clip in verschiedenen Winkeln und Positionen getragen werden, ich trage meins leicht schräg auf fünf Uhr am Gürtel, aber auch in meinen Rugby-Shorts hält der G-Clip sicher genug, um das Messer zu tragen, was ich ziemlich beeindruckend finde. Das Messer ist schön flach, aber der lange Griff trägt trotzdem ein wenig auf, das ist allerdings zumindest für mich kein Problem.


    Die Möglichkeit die Klinge umzusetzen macht das Reverse zu einem sehr vielfältigen Messer, für mich ist es praktisch der Ersatz für ein Shivworks Disciple, und in dieser Rolle erfüllt es seine Aufgabe makellos, vermute ich. Ein hard use knife ist es nicht, aber das soll es auch nicht sein. Für alltägliche Schneidaufgaben ist es trotzdem geeignet.


    Blade Length: 3.47" (88 mm)
    Cutting Edge: 3.10" (79 mm)
    Overall Length: 7.74" (197 mm)
    Blade Thickness: 0.135" (3.4 mm)
    Blade Steel: CTS-BD1
    Handle Material: Black G10
    Sheath Material: Boltaron
    Weight: 3.6 oz. (102 g) Knife Only; 5.5 oz. (156 g) with Sheath
    Grind: Full-Flat
    Made in Taiwan






    Das Innenleben der Griffschalen

    Das Messer in der mitgelieferten Scheide. Die Schrauben am G-Clip lassen sich ebenfalls mit dem mitgelieferten Torx-Schlüssel lösen

    Reverse und P'kal

    ESEE4, Reverse und der Nok-Trainer zum Disciple, der auch für das Reverse genutzt werden kann.

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

  • Ah, vielen Dank! Das Modell ist mir ja sofort aufgefallen, als die ersten Ankündigungen kamen. Zusammen mit dem Ronin 2 die spannendsten neuen Spydies dieses Jahr für mich...


    Informatives und dazu auch noch gut "lesbares" Review. Auch die Fotos, insbesondere das In-Hand-Bild, das Bild des zerlegten Messers und der Größenvergleich mit dem P'kal, sind wirklich aussagekräftig.


    Überraschend natürlich die nach Deiner Feststellung NICHT wackelnde Boltaron-Scheide :)
    Die "Qualität" der Serienscheiden von Spyderco ist ja beinahe ein bitterer Running Gag in der Szene...

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Schönes Review. Hast Du vielleicht noch ein paar Bilder von dem Messer mit umgesetzten Schalen?


    Danke sehr

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

  • Bilder vom reverse-Reverse knippse ich heute Abend!
    Und die Boltaron-Scheide ist wirklich gut, ich vermute da haben Douglas und Janich wirklich ein Auge drauf gehabt. Die Scheide ermöglicht auch das Greifen des kompletten Griffs vor dem Ziehen des Messers, was ja auch durchaus wichtig ist. Gleichzeitig macht es das blinde Wegstecken des Messers etwas schwieriger, da man keine ausladende Öffnung hat...

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

  • Leider hat sich gestern mein iPhone und damit auch meine Kamera endgültig verabschiedet. Die Bilder muss ich also später nachreichen, mit etwas Glück aber noch heute!

    "Pacifism is not something to hide behind." - Walter Sobchak

  • Mittlerweile ist das Messer übrigens von halb fünf auf viertel vor drei gewandert, und aus der Hose außen an den Gürtel. So trägt es sich sogar noch bequemer und fällt, je nach Kleidung, nichtmal stärker auf. :)

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  • Maik (FoPa MpdWa) war so gut, mir eine neue Kydex zu basteln. Fazit: Viel besser, so macht das Reverse noch mehr Spaß! :)



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