Review: Böker Saga Santoku Stonewashed - Jesper Voxnæs Design

  • Böker Saga Santoku Stonewash – Jesper Voxnæs Design


    oder auch: ein taktisches Küchenmesser in Serie?


    Hallo liebe TF Mitglieder,


    heute möchte ich euch ein Küchenmesser aus Bökers Saga Serie vorstellen. Die Saga Serie stammt aus der Feder des dänischen Messermachers Jesper Voxnæs aus Løgstrup, einem kleinen Örtchen am Hjarbæk Fjord auf dem dänischen Festland in der Nähe von Viborg.


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    Jesper Voxnæs ist derzeit einer der angesagtesten Messermacher und Toolmaker und arbeitet schon seit mehreren Jahren mit Böker zusammen. Zu seinen Werken zählen unter anderem das Bob, das Rold und das Gnome, sowie das VAT aus der Böker+ Serie und die Gorm Reihe von Küchenmessern. Sein Flaschenöffner Snail ist seit spätestens letztem Jahr in der EDC Szene groß angesagt. Kurzum: Wer Jesper Voxnæs nicht kennt, hat dringenden Nachholbedarf.
    Seine Homepage findet sch unter: http://www.voxknives.com


    Die Küchenmesser der Saga Serie umfassten ursprünglich nur vier Modelle: drei klassische europäische Kochmesser: ein Schälmesser, ein Allzweckmesser und ein Chefmesser, sowie ein Santoku. Mittlerweile sind noch drei Messer für Spezialaufgaben dazu gekommen: ein Filetiermesser, ein Brotmesser und ein Schinkenmesser. Alle Modelle werden mit zwei verschiedenen Oberflächenfinishes angeboten: blaugepließtet oder stonewashed.


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    Das Santoku fand seinen Weg an meinem diesjährigen Geburtstag als Geschenk zu mir und wurde auch schon an selbigem erstmalig in der Küche benutzt. Seitdem hat es meine bisherigen Küchenmesser weitestgehend abgelöst. Vor allem der Griff hat dazu beigetragen.
    Bei einer Gesamtlänge von 28,6 Zentimeter fallen 16 Zentimeter auf die Klinge (gemessen von der Spitze bis zur Griffschale) und die restlichen 12,6 Zentimeter dienen dem Griff. Dieser ist dreidimensional konturiert und an seiner dicksten Stelle 1,9 Zentimeter stark.


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    Die Messer der Saga Serie sind als Ganzstahl Fixed mit aufgesetzten Griffschalen konzipiert und bestehen aus 440C Stahl. Das [=https://de.wikipedia.org/wiki/Santoku]Santoku[/url] entspricht der klassischen Form, die Schneide ist 15 Zentimeter lang. Der 2,5 Millimeter starke 440C verjüngt sich bis auf 0,5 Milimeter bis zur Schneidphase. Kombiniert man diesen Anschliff mit einer Klingenhöhe von 5 Zentimeter, so ergibt das einen Schneidteufel, der aufgrund der Materialstärke doch noch sehr stabil ist. Das Messer federt beim Arbeiten kein bisschen. Das Stonewash Finish lässt eventuelle Kratzer mit der Oberfläche verschmelzen.


    Als Schalenmaterial findet schwarzes G10 mit darunterliegendem rotem Fiber Verwendung. Fixiert werden die Schalen durch zwei große Hohlnieten.


    Wie schon erwähnt ist der Griff dreimensional konturiert. Auf dem Rücken fällt er leicht nach hinten ab. Der Bauch bietet zwei leicht versetzte größere Mulden und läuft am Ende zu einem kurzen Schwalbenschwanz aus. Die Griffschalen sind ebenfalls konturiert und bieten zwei Verjünungen.


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    An der Unterseite des Griffes ist der Stahl abgerundet, an der Oberseite flach. Leider spürt man hier auch die Liner ganz leicht überstehen. Mal sehen ob sich das mit ein wenig feinstem Schlaifpapier beheben lässt.


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    Weiter geht es im nächsten Beitrag.

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    IG: @mgph.edc

    Einmal editiert, zuletzt von Merc ()

  • Nimmt man das Messer in die Hand, so gleitet es förmlich in die verschiedensten Griffpositionen. Auch ein Wechsel ist problemlos möglich. Die Griffform sorgt für einfaches und ermüdungsfreies Arbeiten. Der einzige Schwachpunkt sind die Hohlnieten. Sie bieten Angriffsfläche für allerlei Schmodder, welcher beim Arbeiten in der Küche anfällt und sollten immer gut gereinigt werden.


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    Das Messer kam rasiermesserscharf und nach über einem Monat im Kücheneinsatz ist noch kein spürbarer Verlust der Schneideigenschaften festzustellen. Bisher habe ich es auch nocht nicht abziehen müssen.


    Als Gesamtkonzept überzeugt mich das Santoku aus der Saga-Serie voll und ganz. Das Arbeiten mit dem Messer macht wirklich Spaß und aufgrund seiner Größe ist es, für mich, ein wahrer Alleskönner. Bei Gelegenheit werde ich mir dazu wohl noch eine Kydex anfertigen, damit ich das gute Stück auch bei Auswärtskochaktionen immer dabei haben kann.


    Hier auch mal in Action:
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    Die Materialen und das Stonewash Finish kombiniert mit klassischen Küchenmesserformen stellen einen tollen Hybrid dar und machen die Saga Serie in meinen Augen zu einem echten taktischen Küchenmesser, mit der Betonung auf Küche. ;)


    Ich hoffe, ich konnte euch das Messer etwas näher bringen. Bei Fragen, Anregungen und Kritik, bitte ich natürlich, nicht zu zögern.


    Gruß Merc


    PS: Für die Freunde des massiven Küchenmessers bietet Böker mit dem Field Butcher eine Version der gleichen Griffgestaltung mit 4mm N690 Klinge und einer etwas aggresiveren Klingenform an.

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  • Oha, jetzt erst gesehen - dabei hab ich den Review-Bereich eigentlich abonniert...


    Taktische Küchenmesser sieht man hier ja nicht allzu oft - dein Review gefällt mir allein deswegen schon gut. Trotzdem natürlich auch: Schön geschrieben. Die Bilder sind auch echt aussagekräftig (und machen Hunger) :D
    Ich muss gestehen, dass ich im Moment mit billigen Ikea- und Aldimessern lebe - und dann immer wieder eines meiner EDC-Fixed zum Kochen benutze...


    Danke auch für den Hinweis auf das Field Butcher :)

    "Having a suitable light is analogous to being able to change the weather."
    --- Andy Stanford, Fight at Night

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