Ursprünglich erschien dieses Review hier auf meinem Blog. Dort sind noch ein paar Detailaufnahmen zu finden, die diesen Post hier gesprengt hätten...
Anschließend an meinen Artikel über Pfefferspray im Allgemeinen bespreche ich in den nächsten Wochen die Pfeffersprays einiger Hersteller beziehungsweise Marken, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind.
Die Firma Def-Tec vertreibt Produkte von First Defense in Deutschland und war so gut, mir einige ihrer Sprays zukommen zu lassen, damit ich einen näheren Blick auf sie werfen kann. Interessant waren für mich aus dem Angebot von First Defense nur Sprays in einer Größe, die sich noch problemlos in der Hosentasche mitführen lassen. Ich hoffe, der Gameboy ist als Größenvergleich einigermaßen nützlich.
First Defense MK-7
Das kleinste Pfefferspray von First Defense ist das MK-7. Mit 15ml Inhalt ist es wirklich sehr, sehr klein und handlich, damit aber auch nur für einen kurzen Einsatz geeignet. Das MK-7 versprüht einen Strahl mit einer Reichweite von bis zu 4 Metern, so der Hersteller. Es kann als "nackte" Dose gekauft werden, aber auch mit einer Schutzhülle aus Plastik mit der Möglichkeit, das Spray dann am Schlüsselbund zu befestigen. Dank der Schutzhülle beschädigen die Schlüssel dann die Dose nicht.
First Defense MK-8
Das MK-8 ist ein wenig größer als das MK-7, es fasst 20ml und ist ein wenig höher, verschwindet aber trotzdem neben meinem iPhone problemlos in der Hosentasche. Es sprüht ebenfalls einen Strahl bis zu 4m weit und kann ebenfalls mit Schutzhülle und Schlüsselanhänger gekauft werden. In meinen Augen ist das MK-8 das perfekte Spray für den Notfall, das man immer und überall unauffällig mitführen kann. Es kann außerdem unentdeckt in der Hand gehalten werden.
MK-7 und MK-8 verfügen über eine Sicherung in Form eines drehbaren Sprühkopfes. Er muss nach rechts gedreht werden, erst dann kann man ihn herunterdrücken, so wird ein versehentliches Auslösen verhindert. Sollte es trotzdem zu diesem kommen, ist in der "Sicher"-Position keine Öffnung aus der das Spray austreten kann, es bleibt also im Sprühkopf und verteilt sich nicht in der Kleidung.
First Defense MK-3
Das MK-3 ist mit 50ml mehr als doppelt so groß wie das MK-8. Es kann seinen Inhalt, ebenfalls als Strahl, bis zu 6m weit versprühen und ist in vier Ausführungen erhältlich, sowie als Übungsspray ohne Wirkstoff. Auf die Vor- und Nachteile von Spray, Schaum und Gel gehe ich in meinem allgemeinen Artikel bereits ein, das "Bag System" aber gibt es so nur bei First Defense. Alle Sprühdosen haben das Problem, dass sie im richtigen Winkel, einigermaßen gerade gehalten werden müssen, damit sie ihren Inhalt versprühen und nicht bloß ihr Treibmittel. Gerade in einem Selbstverteidungsfall ist nicht immer garantiert, dass man die Dose problemlos so ausrichten kann. Dieses Problem hat man bei Def-Tec/First Defense gelöst, indem man eine Dose mit zwei Kammern entwickelt hat. Der Wirkstoff ist in einem Beutel enthalten und getrennt vom Treibmittel, so kann garantiert werden, dass aus jeder Position wirkungsvoll gesprüht werden kann. Eine wirklich gute Idee, wie ich finde.
Das MK-3 ist so groß, dass es Hosentaschen ausbeult, ich kann es aber beispielsweise absolut unauffällig in meiner Jackentasche transportieren. Ein MK-3 in Beutelausführung ist häufig Teil meines EDC.
Das MK-3 ist gegen versehentliches Auslösen mit einem Deckel über dem Sprühkopf gesichert, der mit einer Feder versehen ist. Will man das Pfefferspray benutzen, schiebt man einfach den Finger zwischen Sprühkopf und Deckel, und schiebt den Deckel so aus dem Weg.
First Defense MK-6
Das MK-6 besteht aus einem stabilen Plastikkorpus mit umsetzbarem Metallclip und einer Kartusche mit 28ml Inhalt. Die Kartusche kann ausgetauscht werden, sobald sie leer ist beziehungsweise benutzt wurde oder abgelaufen ist, und es gibt sie als Spray, Gel und ohne Wirkstoff. Das MK-6 ist das mit Abstand stabilste Spray und dementsprechend besonders bei Berufs-/Behördenträgern beliebt. Es versprüht seinen Inhalt bis zu 6m weit, hat aber in Relation zur Größe in meinen Augen etwas zu wenig Inhalt. In einem vollen Rucksack allerdings ist die Stabilität vermutlich wichtiger, als die Menge Spray. Denn niemand mag geplatzte Dosen Pfefferspray...
Das MK-6 ist mit dem gleichen Mechanismus gesichert wie das MK-3.
Andere Pfeffersprays von First Defense
Außer den hier von mir vorgestellten Pfeffersprays verkauft Def-Tec noch zwei weitere Ausführungen: Das MK-4 mit 75ml und MK-9 mit 400ml. Beide sind deutlich zu groß, um täglich mitgeführt zu werden, es sei denn man nutzt das Pfefferspray beruflich oder hat es zuhause an der Wohnungstür stehen. Ebenfalls wird das MK-10 angeboten, dass die gleiche Größe wie das MK-9 hat, aber mit Pfefferpuder (pepper powder) gefüllt ist. Das Puder ist speziell für den Einsatz in geschlossenen Räumen entwickelt und greift die Augen weniger stark an als herkömmliche Sprays, soll aber Aggressoren durch das Auslösen von starker Atemnot unschädlich machen.
Der Wirkstoff in First Defense
First Defense-Produkte entsprechen den Anforderungen der deutschen Polizei, enthalten also 0,3 Gewichtsprozent OC, was etwa 15% Wirkstoff entspricht. Der Wirkstoff hat etwa 525.000 SCU, das ergibt also einen Scovilleinhalt von 78750.
Fazit
Die Produkte von First Defense sind absolut einwandfrei verarbeitet und sehr robust. Auch die Etiketten reiben sich nicht übermäßig schnell oder stark am Inhalt der Hosentasche ab, die verfügbaren Größen decken so ziemlich alle möglichen Szenarien ab und das Pfefferspray ist potent genug, um defensiv genutzt zu werden.
Disclaimer: Auch wenn mir Hersteller oder Anbieter eines Produktes ihre Produkte kostenfrei oder vergünstigt an mich abgeben bedeutet das für mich nicht, dass ich sie positiv besprechen muss. Ich beurteile jedes von mir besprochene Produkt nach bestem Wissen und Gewissen.