Becker Bk9 Interpretation aus D2

  • Hi Leute, bin gerade völlig verdreckt meiner Werkstatt entkommen... ;)
    mitgenommen habe ich meine Arbeit die zwar noch keine Hose hat....aber schon ziemlich scharf ist. Meine schon mal irgendwo angekündigte Interpretation des "Becker Bk9" (kauf mir auch noch das Original)
    Wieso ichs gemacht hab hab ich ja schon mal geschrieben...ich wollt´s einfach in D2...


    Technische Daten:


    Gesamtlänge 37,8cm
    Klingenlänge: 24cm
    Klingendicke: 5,4mm
    Klingenbreite: 46mm
    Stahl: 1.2379/D2 (auch K110 genannt laut Lieferant)
    Schliff: Hochgezogener Flachschliff bis zum Klingenrücken
    Härte 59 Hrc by Jürgen Schanz
    Griff: dem Original in der Form weitgehend nachempfunden aus Micarta aus Sackleinen und DDR OP Leinentuch
    ...die Griffschalen sind mit M6 Edelstahlschrauben geschraubt...ich hab einfach Gewinde ind das Messer geschnitten :D
    Viel Spass beim Anschauen!!!
    beste grüße Steffen

  • Klasse, spannendes Projekt!


    Das originale BK9 - meins noch aus 0170-6C - ist einer meiner Favoriten bei den Serien-Camp-Knives.


    Imo ein ausgezeichnetes Messer, sehr gut eingependelt auf den Skalen zwischen Wucht und Führigkeit, angenehm und praktisch in der Hand, ausgezeichnete Werte beim Schneiden und Hacken.


    Daher sehe ich dieses Projekt mit großem Interesse und glaube, da hast Du Dir wirklich etwas sehr Nützliches gebaut! :thumbup:


  • Hi Micha,Danke für Dein Feedback!
    .. ich habe das Originale Bk2 zu Hause...bissel umgebaut und in ner selbstgebastelten Lederhose versteckt... ich find den Stahl absolut in Ordnung, die Wb von Kabar scheint sehr gut zu sein, die immense Schärfe hält doch recht gut, aber da ich nicht reich bin kann ich mir auf die Schnelle nicht alles Kaufen was mir gefällt und zudem reizte mich der Gedanke es mal aus D2 nachzubauen, 1. das ichs auch endlich habe und 2. weil ich festgestellt habe das der D2 um längen besser ist als sein Ruf(wenn die Wb passt). und 3. weil ich mir das zugetraut hab.
    Hab schon mit Jürgen Schanz über das Messer gesprochen, da ich mir auf Grund des spontan gemachten Hochgezogenen Flachschliff´s, nicht sicher war auf welchen Hrc Wert er es für mich am besten Härten sollte...seine Worte waren" ich habs Dir auf 59 gemacht, da passiert nix, keine Sorge"


    Jedenfalls hab ich damit ein wenig rumgespielt und muss Dir recht Geben das Messer ist ein "Handschmeichler" und lässt sich wirklich erstaunlich gut händeln, das hat sicher nix mit mir zu tun, da ich die Griffdicke und Form sozusagen 1-1nachempfunden habe, das hatte ich mit dem 2er auch so gemacht......achso das Glasperlengesrahlte Micarta ist ne deutliche verbesserung gegenüber den orginalen Griffschalen rutscht nicht und vermittelt ein gutes Gefühl.


    Bin dann mal gespannt was mein neuer Begleiter so alles abkann...
    beste Grüße Steffen

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  • Richtig klasse Teil geworden! Da kann die nächste Apokalypse kommen 8o
    :clap: :sensation:
    Danke fürs zeigen,


    greez Klaus

    Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.
    Drum gab er Messer, Schwert und Schild, dem Mann in seine Rechte.

  • ..Danke Dir! ...grins ja das kann sie wohl, samt Zombis.


    Habs gerade mal durch vertrocknete Robinie gekloppt, ging ganz gut, allerdings frag ich mich gerade ob ich doch lieber näher am original geblieben wäre was den Schliff angeht, aber eigentlich nur weil ichs noch nicht in der Hand hatte und (noch)keinen Vergleich habe.


    Für die dies interessiert, der Klopper wiegt 525g
    Beste Grüße Steffen

  • Hallo Steffen,


    WOOOOOOOOOWWWWW, es gefällt mir deutlich besser als das Original. Ich habe das BK9 zu Hause, gepimpt mit den üblichen Skillz und selbst gebauter Lederscheide (funktioniert wie Kydex), aber ich muss sagen der hochgezogene Flachschliff sowie der Coil für Zeigefinger und die Daumenriffelung sind einfach supi. :thumbup:
    Einzig allein zum D2 ziehts mich nicht hin.....ist bei mir nen Bauchgefühl.....ich liebe halt nun mal den 1095 denn den bekommste mit nahezu allem was rumliegt wieder auf ne vernünftige Schärfe.


    Viele Grüße


    Norbert

  • Hi Norbert, freut mich besonders das es Dir gefällt. Hab auchg gleich zwei Dc4 Schärfer bestellt um die Tasche deren Schnittmuster Du mir geschickt hast für beide Messer zu Bauen...leider warte ich schon seit Tagen drauf, wer weis was die Post wieder gemacht hat... Deine Liebe zum 1095 kann ich, was die ziemlich perverse Schärfe die man erreichen kann angeht, absolut verstehen. Staune immer wieder wie leicht ich mein Bk2 Scharf-Rasierscharf bekomme. ...Aber ich liebe nun mal den D2 ;)
    Danke für Dein Lob und beste Grüße Steffen

  • Achso, da hier im Forum einige Leute sind die anscheinend richtig Ahnung haben...
    Wieso haben einige Becker Modelle, wie zum Beispiel das Bk7/9 so eine Hochgezogene Daumenrampe/Haiflosse? Ich fand die jetzt nicht so schön und irgendwie unpraktisch, und hab sie weggelassen genau wie die Fehlschärfe, obwohl das Material hätte sie durchaus hergegeben.

  • Der Daumen drückt im Säbelgriff dort sehr definiert gegen die Erhöhung, wenn man z.B. mit dem Messer etas Hartes durchsticht, mit der Spitze etwas aushöhlt usw. Ergonomisch finden viele Anwender und Designer das dem Halt beim Auflegen auf einer zum Daumen parallelen geraden Auflage überlegen.


    Ich selbst mag z.B. bei einigen Messern statt der Rampe eine geriffelte Mulde. Dort drückt dann im Stich der Daumen mit der Kuppe gegen den vorderen Anstieg, im Hieb oder beim Herausziehen des Messers findet er einen Andruckpunkt am hinteren Anstieg der Mulde....

  • Danke Micha, klingt absolut Logisch, an Stechen denke ich bei Messern eigentlich nicht wirklich, deswegen war mir die Haiflosse irgendwie suspekt


    Beste Grüße

  • Sehr schön geworden. Was den Stahl angeht, ich habe gelernt daß D2 nicht immer D2 ist. Der K110 von Böhler ist auch ein D2 Stahl aber den kann man auch richtig hart rannehmen und da passiert gar nichts. Bei anderen Herstellern bin ich mir da nicht so sicher. Ich mag den D2 auch aber eher für kleinere Messer die man eher für leichte Arbeiten nutzt. Bei dieser Klingenlänge sind 5,4 mm Klingendicke ziemlich mutig, ich hätte hier noch einen Milimeter draufgelegt aber jeder hat da seine eigene Meinung dazu.

    vae victis

    Einmal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Wieso haben einige Becker Modelle, wie zum Beispiel das Bk7/9 so eine Hochgezogene Daumenrampe/Haiflosse? Ich fand die jetzt nicht so schön und irgendwie unpraktisch, und hab sie weggelassen genau wie die Fehlschärfe, obwohl das Material hätte sie durchaus hergegeben.

    ...also ich hab besagte Haiflosse.....Daumenrampe oder wie man das noch nennen kann einfach weggeschliffen als ich mein Messer gepimpt habe. Ich Empfand das nur störend...nicht zuletzt auch bei der Anfertigung einer passenden Lederscheide. Da hätte man sonst eher mit nem Retention-Strap arbeiten müssen...das Messer hätte nicht gut eingerastet.


    Viele Grüße


    Norbert

  • Sehr schön geworden. Was den Stahl angeht, ich habe gelernt daß D2 nicht immer D2 ist. Der K110 von Böhler ist auch ein D2 Stahl aber den kann man auch richtig hart rannehmen und da passiert gar nichts. Bei anderen Herstellern bin ich mir da nicht so sicher. Ich mag den D2 auch aber eher für kleinere Messer die man eher für leichte Arbeiten nutzt. Bei dieser Klingenlänge sind 5,4 mm Klingendicke ziemlich mutig, ich hätte hier noch einen Milimeter draufgelegt aber jeder hat da seine eigene Meinung dazu.


    Guten Morgen,
    also ich hab nochmal nachgeschaut, der Stahl ist X153CrVMo12.1 (1.2379/ alternative Bezeichnung K110) gekauft hab ich Ihn bei MarksGmbh als Präziflach. Also gehe ich mal davon aus das es der Böhler K110 ist, zumindest siehts danach aus.
    Mich wundert nur das sich die Hersteller immer andere Bezeichnungen ausdenken...
    Ansonsten ist der Stahl ein echter Schleifbandkiller auch Bohren ist ziemlich anstrengend. Ich habe mir einige Messer aus diesem Stahl gemacht und bei Jürgen Schanz die Wb machen lassen. Ich gehe mit meinen Messern nicht gerade sorgsam um, das heist ich Hacke damit schon des öfteren Holz oder Spalte es. Bisher hatte ich weder Ausbrüche noch sonstige Schäden. Schärfen ist eher anstrengend, aber die Schärfe die der Stahl annimmt ist sehr gut und steht erstaunlich lange. Was die Klingenstärke angeht hab ich auch echt überlegt, dickeres Material zu verwenden, da hätte ichs gehabt, aber nun hab ich mich nun mal so entschieden. Vielleicht hätte ichs machen sollen, gerade wegen dem Hochgezogenen Flachschliff. Wie gesagt, Jürgen erwartet auf meine Frage hin keine Probleme und wenn ich meine bisherigen, durchaus Positiven, Erfahrungen mit dem Stahl einbeziehe hab ich eigentlich kein schlechtes Gefühl.
    Sollte das Messerchen, wieder Erwarten, kaputt gehn, werde ich das hier natürlich inklusive ungeschöntem Schadensbericht und Bildern zur Schau stellen, das ist Fakt.
    Aber ich werds jetzt auch nicht unbedingt darauf ankommen lassen und Bruchtests machen, sondern verwende es wie die Anderen Messer auch, nicht mehr aber auch nicht weniger.
    Beste Grüße und Danke für Deine konstruktive Kritik

  • Das mit dem Namenswirrwarr setzt bei nem Becker sozusagen die Tradition fort :)


    Der 0170-6C, in dem Camillus das Messer früher für Becker gefertigt hat, war der Camillus - "Carbon V", der aber wieder ein klein wenig anders gewesen sein soll als der CS - "Carbon V".


    Jedenfalls ist der K110 ein D2 - und damit wären wir wieder in der szeneintern unsterblichen Debatte, ob so etwas denn überhaupt für nen Chopper taugt. Stahlpuristen rümpfen die Nase, nach den Heiligen Gerfin und Landes taugt das Zeug eben gerade für das, für das er mal "erfunden" wurde: Baggerzähne und Kohlefräsen. Nach anderen strenggläubigen Material-Puristen müßte D2 beim Auftreffen auf alles Härtere als Gänseblümchenstiele wegen der großen Karbide und der angeblich mangelden Elastizität zerscherben wie Spekulatius....


    Entsprechend begeistert wurden damals Probleme der ersten Auflage des Kershaw "Outcast" aufgenommen, eines zehnzölligen Choppers, den Kershaw ketzerischerweise eben aus D2 produziert hat und nicht aus C-Stahl. Es hat sich aber herausgestellt, daß das ein Härtungsproblem war - und das ist die Quintessenz der bisherigen mir zugänglichen Erfahrung mit D2 als Messerstahl. Roman als ein Freund, den ich für seine Materialkunde mit einem Blick für deren praktische Auswirkungen wirklich schätze, hat es mal auf den Punkt gebracht: D2 ist ein schwieriges, anspruchsvolles Kind, dessen Eigenschaften im weiteren Leben wesentlich durch die Erziehung beim Härten festgelegt werden, während die produktionsimmanenten Erbanlagen mittlerweile eigentlich durchweg positiv und zuverlässig sind.
    Roman zieht trotzdem C-Stahl für Haumesser vor, ich auch - aber ich stell jedenfalls nicht in Abrede, daß man eben bei einer vernünftigen WB aus D2 zuverlässig funktionierende Haumesser bauen kann.
    Und Jürgen Schanz hat es ja auch "bewiesen" mit seinem WSK und sich dafür ebenfalls der Kritik ausgesetzt. Auch seine Messer zerbröseln jetzt blöderweise nicht an der Brombeerranke, aber das wird die orthodoxen Stahlpuristen nicht davon abhalten, daß das Zeugs "eigentlich" und nach Datenblatt völlig ungeeignet für den Messerbau ist :)

  • Hi Micha, ich freue mich und Danke Dir für Deine umfangreiche Ausführung und obwohl ich nicht im Ansatz über Deinen Erfahrungsschatz verfüge, gebe ich Dir in der Kernaussage absolut Recht, die Wb ist neben der Geometrie absolut ausschlaggebend für die Qualität eines Messers, gerade beim D2/K110/1.2379. Angestachelt durch die , wie Du schon schreibst, ewig während Debatte in Bezug auf diesen Stahl, hab ich alter TrotzKopf genau diesen Stahl zu meinem Liebling gemacht :) und glaube damit einen wirklich sehr guten Fang gemacht zu haben. Großen Anteil daran hat daran hat natürlich Jürgen, anscheinend hat er die Wb absolut im Griff, denn mit dem Messer Hab ich gestern ne gute Stunde auf trockener Robinie(nur ein ganz klitze kleines bisschen Härter als Gänseblümchen :huh: )wie ein Berserker rumgehackt und Hartholzhackschnitzel in beachtlicher Größe produziert... eigentlich Blödsinn, aber es geht. Wenns kaputt geht mach ich mir ein neues...ganz einfach. Aber ein längeres Messer würd ich davon auch nicht bauen..., das gebe ich zu.
    Spass bei Seite, klar gibt es geignetere Stähle, aber Stahl ist ein toller Werkstoff der ne menge Missbrauch abkann. Achso das Gek2000 ist auch aus dem Stahl...und das ist doch Super...bis es einer Kaputt kriegt und dann geht die Stahldiskusion warscheinlich weiter ;) Naja über ne Wb können ja auch die wenigsten mitreden, also dann gleich den ganzen Stahl zerreden...


    gibt es für den 0170-6c eigentlich ne brauchbare bezugsquelle und ne deutsche Werkstoffnummer? Danke im Vorraus
    beste grüße Steffen

    Einmal editiert, zuletzt von bogenfreak ()

  • Ich habe ja geschrieben daß K110 etwas anders ist als andere D2 Stähle. Er hat auch etwas weniger Chrom, besser gesagt, der Chromanteil ist an der Grenze eines D2 Stahls und Chrom spielt hier eine wichtige Rolle. Beim K110 habe ich auch keine Befürchtung was Ausbrüche an der Schneide angeht aber viel Hebeln würde ich damit nicht, jedenfalls nicht so viel wie mit meinem Bowie aus 6 mm 75Cr1 mit ziemlich gleicher Klingenlänge. So hat eben jeder seine Meinung dazu.


    P.S. Für mich ist eine gute Wärmebehandlung des verwendeten Stahls, die Voraussetzung für ein gutes Messer. ;)

    vae victis

  • Interessante Lektüre Micha, es gibt durchaus vergleichbare Stähle, allerdings als Rundmaterial...Mir fällt gerade ein das ich noch nen Riesen Kettenverbindungsbolzen von nem Russischen Panzer (vermutlich t90 oder einer davor) in der Werkstatt liegen habe. Ich habe den auch schon mal in nem Damast verschmiedet und das ist echt ein fieses Zeug...leider weis ich nicht was das fürn Stahl ist, obwohl ich mich bereits einige Stunden im Internet auf die Suche gemacht hab.
    ich bin lediglich auf die Vermutung gestoßen das es dem c75 nahe kommt...allerdings glaub ich das eher nicht, das Zeug alleine Flachzuschmieden war ne echte Leistung, sowas zähes hatte ich noch nicht unterm Hammer...
    aber das wäre mal was für´n Haumesser ;)


    @ Kibo meinen Recherchen zufolge kann ich Deine Aussage zum K110 nicht wirklich bestätigen, mich würde interessieren was Deine Vermutung bestätigt, da ich Denke das hier wirklich nur unterschiedliche Wb`s die Ursache für unterschiede sind....die Abweichungen in den Legierungselementen sind nämlich äußerst geringfügig. Zitat"Läuft halt nicht alles vom selben Band" ...allerdings hab ich nen Pulver...D2 gefunden. alles das selbe nur anders hergestellt. Werd versuchen was davon zu bekommen...aber als Kleinabnehmer ist das sicher nicht einfach wie die Erfahrung zeigt. Natürlich kann man auch Messerstähle bei Namhaften Messermachern beziehen, aber dann kostet´s bedeutend mehr...
    Beste Grüße und dann mal Jut mit der Stahldiskusion, die Erfahrung zeigt das das zu nix führt(ausser villeich zu verhärteten Fronten ;) )

  • So endlich habe ich auch die Scheide und nen dazu passenden Gürtel für mich gemacht. Leider ist mein 2,5 Leder alle und ich krieg erst nächste Woche neues, da eigentlich auch hier noch ne Tasche für´n Schleifsten dazu kommt.


    Das Leder ist gehärtet und eine Sicherung des Messers ist somit unnötig. Ein sattes Klicken bestätigt den Sichern Sitz in der Scheide. Da Leider noch keine Passenden Chicagoscews aufzutreiben waren habe ich die riemen wieder Extra vernäht.
    Das Längstrag-Modul ist allerdings geschraubt...
    Den Gürtel habe ich gestern Vormittag auf die Schnelle noch gemacht...mir war dannach ;)
    Viel Spass beim Anschauen
    Beste Grüße Steffen

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