Ursprünglich erschien dieses Review hier auf meinem Blog.
Vor einigen Tagen trudelte bei mir ein Buck Hartsook von Knives and Tools ein. Das Messer ist ein Design von Doug Hartsook, bekannt vor allem durch andere kleine und leichte Neck Knives, und läuft bei Buck unter der Modelnummer 860. Ich bin durchaus ein Fan kleiner feststehender Messer und mochte das ESEE Candiru wirklich gern, das Hartsook ist allerdings wirklich klein und leicht. Und genau darum halte ich es für ein tolles Messer.
Das Messer
Das Buck Hartsook hat eine Länge von 10,8cm von denen 4,8cm schön scharf sind. Das Messer ist als Zwei Finger-Messer gedacht und hat dementsprechend zwei ausgeprägte Griffmulden im Griff. Auf der Oberseite des Messer gibt es gleich doppeltes jimping, einmal dort, wo der Daumen bei feinen Arbeiten aufliegt und einmal dort, wo er beim Schneiden ordentlich Druck aufbauen kann. Im Griff gibt es zwei Löcher, das eine sichert das Messer in der Scheide, durch das andere kann man etwa Paracord fädeln, damit das Messer sicherer in der Hand liegt. Bei mir kam das Buck 860 mit einem grau-schwarzen Paracord-Anhänger an.
Das Messer besitzt eine black oxide Beschichtung auf der mehrere Logos angebracht sind, das Logo von Buck, das schnörkelige Hartsook-Herz, die Buck Modellnummer, Stahlbezeichnung und BOS-Stempel. Letzteres deutet auf hohe Qualität hin, ist Paul Bos der Härtungs-Papst und mit S30V bestens vertraut.
Das Buck Hartsook wiegt nur etwa 15g und ist extrem dünn, ungefähr 1,5mm. Mit dieser Klingendicke ähnelt es einem Skalpell, dementsprechend ist auch die Schneidleistung dieses Messers; es kommt sehr scharf aus der Box und schneidet mühelos. Der Anschliff ist sehr gleichmäßig und auch die Spitze ist recht fein ausgeschliffen.
Die Scheide
Die Scheide des Buck Hartsook besteht aus Plastik und wiegt ungefähr 8g, am oberen Ende ist ein kleiner S-Biner angebracht, der aber auch entfernt werden kann, in welchem Fall ein kleiner Spaltring übrig bleibt, der ebenfalls entfernt werden kann. Das Messer kann nach links und nach rechts orientiert in die Scheide gesteckt werden, was für Linkshänder ziemlich praktisch sein dürfte. Vor der Scheidenöffnung befindet sich ein kleiner gummierter Nippel, der in das Loch im Griff des Messers greift und das Messer so sicher in der Scheide hält. Will man das Messer dann wieder ziehen, so drückt man einfach den Nippel aus dem Griffloch und zieht dann wie gewohnt das Messer. Der Sicherungsnippel kann bei Bedarf entfernt oder ersetzt werden.
Praxis
Man merkt dem Buck Hartsook sehr schnell an, dass es als Neck Knife konzipiert wurde. Die Scheide ist auf diese Trageweise hin aufgebaut, mit dem praktischen S-Biner ist es außerdem sehr einfach, das Messer etwa an einer Kugelkette zu befestigen. Mich persönlich stört dann allerdings der Paracord-Anhänger ein bisschen, aber dieser ist problemlos und schnell zu entfernen und, falls gewollt, durch etwas anderes zu ersetzen. Das Ziehen des Messers braucht etwas Übung, kann dann aber problemlos auch blind unter dem Hemd stattfinden.
Das Hartsook meistert alltägliche Schneidaufgaben mit Bravur, einfach weil es so verdammt scharf ist. Wichtig ist aber, dass es sich hierbei um tatsächliches Schneiden, nicht um Hebeln, Graben oder Porkeln handeln sollte, dafür ist das Messer nämlich nicht gemacht, und dabei dürfte es, trotz Hi Tech-Stahls und BOS-Härtung, schnell Schaden nehmen.
Interessant ist das Buck 860 auch in der Rolle als verdeckt getragenes Messer für den Notfall. Analog zum Shivworks Lil' Loco könnte man das Hartsook nutzen, etwa um sich aus einer Umklammerung zu befreien.
Disclaimer: Auch wenn mir Hersteller oder Anbieter eines Produktes ihre Produkte kostenfrei oder vergünstigt an mich abgeben bedeutet das für mich nicht, dass ich sie positiv besprechen muss. Ich beurteile jedes von mir besprochene Produkt nach bestem Wissen und Gewissen.