Extrema Ratio T4000C (Kurzvorstellung)

  • Heute kam ein leichtgewichtiger Bruder meiner Compact-Klasse von Extrema Ratio an...das Extrema Ratio T4000C :) Vielen herzlichen Dank an Robert für die Beratung und schnellen Versand :thumbup:


    Als erstes Mal möchte ich mal die nackten Zahlen (laut ER) nennen:
    Gewicht (mein Exemplar laut Küchenwaage): 199gr ohne Scheide (84gr die Scheide)
    Länge komplett: 20,1cm
    Klingenlänge: 10,4cm
    Klingendicke (ab Verjüngung): 4mm
    Scheide: Cordura Scheide


    Die ersten "Besonderheiten" gegenüber den anderen C-Modellen, die sofort auffallen:
    - Es gibt keinen Choil zum Kurzfassen.
    - Die Scheide ist eine Cordura Scheide und nicht die "alte" Scheide.


    Nun möchte ich zu meinen ersten Eindruck am heutigen Tag kommen, wobei keine wirklich schweren Aufgaben auf das Messer gewartet haben: Hamburger zubereiten :D


    Beim Schneiden:
    Ich habe mir von der dünnen Klinge ein schneidfreudiges Messer erwartet, welches meine alltäglichen Schneidaufgaben erfüllt. Und sorry, ich bin nicht ganz so taktisch wie Türenaufhebeln, etc unterwegs, sondern es gehören vielmehr Zwiebelscheiden, Äpfelschälen und Brötchenaufschneiden dazu. Zum Zwiebelschneiden kann ich sagen, dass das Messer sehr viel Spaß gemacht hat (mit Auslieferungsschliff) und sehr dünne Scheiben geschnitten hat. Aber ich muss sagen, dass sowohl mein Task C als auch mein Shrapnel gefühlt keine schlechteren Leistungen erbracht haben (kein Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit). Allerdings werde ich morgen noch mal einen Apfel mir vornehmen und da erwarte ich (wie gesagt, es ist eine "Erwartung"), dass zumindest da das Shrapnel mehr Spaltwirkung zeigt.
    Beim XXL-Brötchen-Aufschneiden habe ich allerdings einen großen Vorteil des T4000C gegenüber den Modellen mit Choil gemerkt...und ich meine nicht die hervorragende Penetrationseigenschaft :D : Es bleibt kein Choil im Schnittgut hängen ;) Ergo habe ich gefühlt besser schneiden können :thumbup:


    Und da komme ich mal zu dem fehlenden Choil: Diejenigen, die andere C-Modelle haben, seid vorsichtig ;) Das automatische Kurzgreifen könnte zu Schnittverletzungen führen :S :cursing: Mir gefällt die Variante des T4000C sehr gut, da man mit Bedacht auch noch kürzer greifen kann, aber es ist halt kein Choil und ein Abrutschen ist möglich!!!

    Die Penetrationseigenschaft:

    Ich habe es eben angesprochen und es wurde hier im Thread (Interessante Neuerscheinung: ER T4000C) spekuliert: Die Penetrationseigenschaft...naja, die überlasse ich anderen Testern, aber das Brötchen als auch das Halb-Halb-Gehacktes wurden ordentlich gepickst :D und mit der Spitze konnten die Knorbel aus dem Speck fein rausgeschnitten werden.


    Und da komme ich noch zu der zweiten und für mich erfreulichen Neuerung: Die Scheide :thumbup:
    Ich persönlich habe meine C-Modelle sowieso in Roberts ERC-Scheide getragen und nun ist eine Cordura-Scheide beim Messer dabei :) Vielen Dank von meiner Seite für die Neuerung (aber das ist Geschmacksache, denn es wird auch Anhänger der alten Scheide geben!!!). Sie wiegt rund 84gr. und lässt sich mittels Molle auch an Rucksäcken befestigen. Wie bei der ERC-Scheide passen auch alle anderen C-Modelle in die Scheide, allerdings trägt sich die Scheide tiefer als die ERC-Scheide.


    Fazit nach Tag 1:
    Das Messer gefällt mir persönlich sehr gut und es erfüllt auch meine Erwartungen. Gerade von den offensichtlichen Neuerungen bin ich als Otto-Normal-Schreibtisch-Taktiker mit Outdoorausflügen positiv angetan :thumbup:


    Cheers,
    Andi


    P.S.: Weitere Bilder werde ich nachliefern, da diese spontan neben dem Kochen entstanden.

  • Andi, das ging ja schnell! :)


    Hier noch ein paar kleine Ergänzungen (einige Fotos auch Vergleichs-Bilder dann hoffentlich bis spätestens nächste Woche).


    Zunächst mal, das wurde auch im anderen Thread schon gefragt: Das Messer paßt NICHT in die Kunststoffscheiden der anderen Backup-Modelle. Die Klinge ist zu breit. Beim T3000C ging's noch gerade so, aber auch schon arg eng und mit deutlicher Nähe der Schneide zum "gefürchteten" stumpfmachenden Scheidenmaterial. Da beim T4000C der Klingenrücken im Griffbereich etwas anders gestaltet ist (Bilder folgen wie gesagt), geht das aber nun gar nicht mehr.


    Und eine kleine Korrektur noch: Die Tragehöhe der Scheide läßt sich ja dank den MOLLE-Bändern einstellen, kann also bei Bedarf auch auf die Höhe einer ERC gelegt werden.


    to be continued...

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ...

    Einmal editiert, zuletzt von jerry bwd ()

  • "Problem" ist weniger das Anbringen an MOLLE-ausgestatteter Ausrüstung/Kleidung, sondern das Tipup-Tragen und das instinktive Ziehen ohne Lösen eines Sicherungsriemens. Das ging bei der alten C-Klasse ausgezeichnet, das Messer wurde sicher gehalten, ließ sich aber kopfüber auch ohne Reißen oder Schnallenlösen ziehen. So sollte es sein.
    Verwendet man das Messer als Backup, kommt es sehr wesentlich eben auch auf einen schnellen Zugang dazu an...

  • Danke für die ersten Eindrücke! :thumbup:


    Von der Seite betrachtet gefällt mir das Messer immernoch sehr gut. Ob mich die dünne Klinge zu stark stört, werde ich vermutlich beim Rhön-Treffen erfahren, wo ich das T4000C bestimmt mal in die Hand nehmen kann.


    In deiner Hand sieht der kurze ER-Griff übrigens in etwa so aus, wie der große Griff in meiner. ;)

  • Grenni, das ist eine ziemlich hohe Klinge, und wir reden hier ja nicht über 2mm-Moras...Das hier sind vergleichsweise noch immer robuste 5/32 (öööh, 4 mm....nach buchsischer Umrechnung doppelte Scheiblettenstärke :) )


    Ich hab mit dem dünneren R.E.D. von Bastinelli Blechdosen geschnitten, auch das 3 mm dünne und vorn wirklich sehr dünn und spitz ausgeschliffene Resolza hat im Normalbetrieb bei mir bislang nicht gelitten....

  • Meine Kritik an der (für ER-Verhältnisse) dünnen Klinge ist rein optischer Natur - ich stehe einfach mehr auf die angeschliffenen Brechstangen, auch wenn ich damit nur einen Apfel schäle. Insofern habe ich keine Angst, dass mir die Klinge abbrechen könnte.


    Es stimmt schon: 4mm sind immernoch eine ordentliche Klingenstärke.Viele meiner Messer haben dünnere Klingen. Ich finde nur das Verhältnis von dem relativ dicken ER-Griff zur vergleichsweise dünnen Klinge irgendwie unschön - zumindest auf den ersten Bildern. Vielleicht täuscht der Eindruck auch und wenn ich das Messer mal in der Hand habe, stört es mich gar nicht mehr...

  • Danke für die Vorstellung, Andi!
    Bitte am Sonntag zum Befummeln mitbringen. Ich befürchte der Haben-Wollen-Effekt wird mal wieder die Vernunft besiegen :rolleyes: 8)

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • Micha M.: Bzgl. der Scheide gibt es wie immer Pros und Contras. Ich für meinen Teil habe selten das Messer Tipup an einem Rucksack oder Weste oder wo auch immer, weshalb ich diese Scheide als gewinnbringend bezeichne. Aber für Personen, die das Messer Tipup tragen möchten, ist es natürlich eine Umgewöhnung bis hin zu "Geht gar nicht." Die alte Scheide funktioniert (ähnlich wie die Staubsaugerdüse von Fällkniven) und für diese Personen ist das Messer dann nichts, da es, wie Jerry schon beschrieben hat, nicht in die alte Scheide passt.


    PzGrenOffz: Ich sende es dir gerne zu, dann kannst du es nicht nur befummeln, sondern auch benutzen/testen. Ich habe nämlich im Moment wenig Zeit. Will eigentlich mehr schreiben, aber... Und bzgl. der Handgröße: Ich bin sowieso eher der "Backup-Taktiker", den DU im Rucksack spazieren tragen kannst inkl. Essential Pack und ER C-Modellen :D


    @Jerry: Ganz so hoch wie die ERC-Scheide lässt sie sich nicht tragen. Es sind rund 2cm, die die ERC Scheide von den Knöpfen her schon weiter oben ist und dann würde ich noch sagen, dass ich den Riemen noch durch eine Molle-Schlaufe (da ja nur ein Knopf an der neuen Scheide dran ist) ziehen würde, um den möglichen Verlust zu minimieren, wenn ich die Scheide am Gürtel trage....ergo noch mal rund 5cm.


    agentdan: Klar wird es mitgebracht :thumbup:


    P.S.: Ergänzung zur Scheide:
    Siehe Bilder bzgl. des Höhenunterschiedes. Gerade an Essential Pack sieht man es ganz gut. Bild 2 mit Einfädelung in der letzten Molle-Schlaufe zur Sicherung. Bild 3 ohne Sicherung sondern nur der Druckknopf.
    Ansonsten hat die neue Scheide den Vorteil (oder auch Sicherheitsnachteil), dass sie nur eine Molle-Spalte benötigt wohingegen die ERC zwei Spalten nebeneinander braucht.

  • Kid, wenn das Messer was taugt, ist es auch ein Wechsel-Kleidchen wert. Da wird mir Werner sicher was Tipup-Taugliches schneidern können :)
    Ich mag eben die Trageweise am Einsatzkoppel, weil sich das Messer dann wirklich sehr diskret unter dem Westen- oder Feldblusensaum hinweg fassen und ziehen läßt, und zwar mit sehr wenig Anwinkeln des Arms, der ganz eng am Körper bleibt. Das ist auch in Fahrzeugen oder auf sehr engem Raum angenehm, weil man dabei den Ellbogen nicht groß anheben oder hinter den Körper ziehen muß wie beim Ziehen aus einer Tipdown-Trageweise.

  • Hallo,
    Danke für die Vorstellung.
    bei den Bildern fällt mir ein: Halb und Halb Killer und Brötchenschlitzer.


    Gruß


    Marc

    ________________________________________________________________________________________________________
    Ich investiere in Stahl und Licht

  • ...und schon geht's weiter :)


    Nach dem Vergleich mit allen anderen Backup- (bzw. "C"-) Modellen - mittels "Aneinanderhalten" bis Schieblehrenmessungen:
    Das T4000C hat die kürzeste und breiteste Klinge - abgesehen von TFDE 10 und 11, die sind noch einen Tick kürzer und sogar noch etwas breiter, die will ich in der Betrachtung jetzt aber mal außen vor lassen. Allerdings hat das T4000C auch die dünnste Klinge, wobei letzteres relativ ist. T3000C und Col Moschin Compact haben die volle Klingendicke nur an einem schmalen "Steg" und ansonsten einen sehr schlanken beidseitigen Hohlschliff. Bei Shrapnel und Task C verjüngen sich die Klingen kontinuierlich zur Spitze hin (beim Task schneller mehr als beim Shrapnel) und da sind dann auch die 4mm mehr oder weniger schnell erreicht. Nur das Fulcrum C bleibt bis weit vorne sehr wuchtig. Das toppen dann in dieser Klasse nur noch die beiden TFDEs - aber wie gesagt, bleiben wir mal bei den Serienmodellen... Ergo, wir haben beim T4000C keine "extrem dünne Klinge" (wie im anderen Thread schon geschrieben wurde ;) ), sondern einfach einen anderen Verlauf der Verjüngung. Sie wird früher dünner, dafür bleibt sie durchgehend breit und ist außerdem relativ kurz.
    Exkurs: Man könnte nun fachsimpeln, daß die Verjüngung der Klinge hier, im Gegensatz zu den anderen Kompaktmodellen, einen deutlicheren Steifigkeitssprung aufweist, welcher für die (speziell Dauer-)Festigkeit nachteilig ist und eine Schwachstelle bildet. Andererseits ist der immer noch relativ mild und der viel eklatantere Steifigkeitssprung innerhalb des Griffes (der Absatz von Klingen- auf Erlbreite) hat noch niemanden gestört ;) und ich habe auch noch nichts von Brüchen in diesem Bereich gelesen. Exkurs Ende.
    Alles in allem ist meiner Einschätzung nach die Klinge des T4000C nicht spürbar weniger stabil als bei seinen "Geschwistern". Höchstens könnte man sich vielleicht daran stören, daß aufgrund des Gesamtdesigns die Hauptschneidenlänge verhältnismäßig kurz ausfällt. Und, Grenni, ich kann Dich beruhigen, auch rein optisch bzw. haptisch wirkt das Messer in Natura nicht dünn oder zierlich, da es durch die durchgehende Breite wieder rechr wuchtig rüberkommt. Ich hatte beim TFDE 12 BC auch zunächst die gleichen Bedenken, die sich aber weder bei diesem noch beim T4000C bestätigt hatten. Das wirkt einfach von oben drauffotografiert anders, als wenn man das Messer real in der Hand hat.


    Mir persönlich gefällt es jedenfalls gut, daß dieses Messer mal wieder etwas mehr Variation in die Backup-Serie von ER bringt. Allerdings - und damit zu Michas Aussage - es ist sicher nicht die erste Wahl als taktisches Einsatzmesser, eher als kompaktes Gebrauchsmesser. Aber eben deshalb gibt es ja die unterschiedlichen Modelle und Ausstattungen. Je nachdem ob man nun einen oder zwei Guards möchte, ob es eher ein Schneid- oder Stichwerkzeug oder eine Brechstange sein soll, wie und für welchen Einsatzzweck man es tragen möchte, gibt es ja eine gute Auswahl bei ER. Das T4000C hat jetzt keinen Guard, keinen Choil, eine minimal breitere, kürzere und dünnere Klinge und eine Scheide, die sich (vorzugsweise tip down) schön flach am Gürtel oder Gepäck tragen läßt. Ich mag das Messer, kann es mir gut als EDC vorstellen und es wird seine Freunde finden - Einsatzmesser gibt es geeignetere.


    Noch ein Wort speziell zu den Scheiden: Bei der bisherigen Kunststoffscheide wurde ja immer wieder bemängelt, daß sie das Messer "stumpf" machen würde. Nun, es wird ja nicht wirklich stumpf, aber es verliert wohl seine "Rasierschärfe" schnell, wenn die Schneide ein paar mal beim Ziehen und Einstecken am glasfaserverstärkten Kunststoff entlangfährt. Ich bin kein Fachmann dafür, aber könnte mir vorstellen, daß das bei einem Einsatzmesser weniger ins Gewicht fällt und daß hier andere Anforderungen an die Scheide wichtiger sind. Dagegen ist es schon schön, bei einem Gebrauchsmesser eine "elegantere" Cordura-Scheide zu haben, die zudem noch einem sehr feinen Schliff nicht schadet. Ich finde, ER macht das schon alles recht stimmig (Einsatzzweck-Messerdesign-Scheide).
    Andi, Du hast natürlich recht, ganz so hoch wie bei ner ERC geht die Befestigung dann doch nicht. Ich hatte das reine am-Gürtel-Tragen vor Augen und auch das nicht vorher auf den Zentimeter überprüft.

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie ...

    2 Mal editiert, zuletzt von jerry bwd ()

  • Und, Grenni, ich kann Dich beruhigen, auch rein optisch bzw. haptisch wirkt das Messer in Natura nicht dünn oder zierlich, da es durch die durchgehende Breite wieder rechr wuchtig rüberkommt. Ich hatte beim TFDE 12 BC auch zunächst die gleichen Bedenken, die sich aber weder bei diesem noch beim T4000C bestätigt hatten. Das wirkt einfach von oben drauffotografiert anders, als wenn man das Messer real in der Hand hat.


    Danke für die Einschätzung, das erste Bild mit der Draufsicht hat mich tatsächlich erstmal "geschockt". :rolleyes: Wenn es in der Hand nicht so dramatisch aussieht bzw. sich stimmig anfühlt, könnte meine kleine Backup-Serie doch noch Zuwachs bekommen... :D

  • Was mir gerade eingefallen ist...ich habe ja mal diesen Vergleichstest gemacht: Vergleichstest: taktisches EDC-Fixed für Deutschland :) So rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass das T4000c auf jeden Fall einen Tick besser als das Task C abschneiden würde. Ich werde mal versuchen ähnliche Tests nachzureichen, wobei die Zwiebel die Tomate wohl bereits ersetzt hat :D


    ProHunter: Gern geschehen und irgendwann mache ich dir/euch auch mal Burger mit dem Messer :grillmeister:

  • Hallo Andi und Jerry,


    jedenfalls danke dafür, dass Ihr das Messer hier so ausführlich beschrieben habt: Ich halte es für ein Teil, das ich nicht brauche (wie all die anderen :rolleyes: ) - aber wohl irgendwann kaufen werde. :D
    Ich warte aber ab, ob's von dem Modell zwischen Waki und T4000 C noch interessante Zwischengrößen gibt: Eine S-Version mit längerem Griff, aber ohne die Autobahnlänge des Waki, wäre ja tatsächlich interessant.


    Schöne Grüße
    Bergmännle

  • Andi,


    vielen Dank für deine Vorstellung!
    Besonders erschrocken war ich über die überdurchschnittliche Penetrationsfähigkeit beim XXL Burger Brötchen! :thumbup:


    Viele Grüße
    Robert

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    u.v.m.



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