Wert - Eine relative Einheit

Meine zwei "teuren" Messer (weeeeeeit unter 1000,-) sind definitiv in Gebrauch und sie waren mir das Geld wert, weil sich jemand (aus dem Forum) die Mühe gemacht hat, sie für mich zu produzieren...ganz abgesehen davon hatte er selbst Kosten, wurde dadurch also nicht reich.

Faszination Messer, wie kann man das jemandem erklären? Im Prinzip ist es so, entweder finde ich das Messer geil, dann wird gekauft oder geschmiedet oder ich finde es nicht geil, dann wird es nicht gekauft und auch nicht geschmiedet. Der Preis spielt schon eine Rolle, die Qualität muss neben dem geilen Aussehen auch stimmen. Die eigene Geldbörse bestimmt natürlich welche und wieviele Messer gekauft werden oder nicht. Gute Messer sind nicht billig. Ich habe kein Messer aus China, meine Messer werden prinzipell für den Gebrauch gefertigt oder fertig gekauft und nicht für die Vitrine. Ich erwarte schon daß das Messer seinen Preis im Gebrauch gerecht wird.

Ich denke, dass nur "Insider" verstehen, warum man mehrere hundert oder gar über tausend Euro für ein Messer ausgibt. Das kann man jemandem ohne Begeisterung für den scharfen Stahl vermutlich nicht erklären. Denn wenn es nur auf die Funktion ankommt, gibt es auch viele Messer im unteren Preisbereich, die die jeweiligen Anforderungen zu 100% erfüllen.

Wie ich hier ausführlich beschrieben habe, unterscheidet sich z. B. auch mein mit Abstand teuerstes Messer nur in winzigen Details von der günstigen Replika - trotzdem fühlt es sich für mich persönlich einfach "besser" an. Das ist aber nur ein subjektives Gefühl, welches jemand ohne Bezug zur Materie sicher nicht nachvollziehen kann, wenn er die beiden Messer in die Hand nimmt.

Auch ich hatte als Jugendlicher 10-20 DM-Messer und selbst bis 2010, als ich das TF entdeckt habe, lagen die meisten meiner Messer im Preisbereich 50-150 Euro. Der Marktplatz hat mich zunächst überhaupt nicht interessiert, weil mich die hohen Preise dort abgeschreckt haben.

Tja, meine Messersammlung wuchs und durch das ständige Mund-wässrig-machen im Forum wurden auch ein paar teurere Messer angeschafft. Irgendwann habe ich erkannt, dass ich persönlich an einem "besonderen" Messer für 500 Euro mehr Spaß habe, als an 10 Messern für je 50 Euro. Und so wurden viele günstige Messer wieder verkauft um das Geld in wenige hochpreisigere Messer zu investieren. Trotzdem habe ich auch heute noch etwa 10 Messer in der Preisklasse 10-50 Euro (z. B. das Böker Plus Subcom Fixed), weil sie mir einfach gefallen.

Und die Erkenntnis, dass Messer (im Gegensatz z. B. zu Handys oder Notebooks) relativ wertbeständig sind, solange man sie pfleglich behandelt und nicht als Hebel-, Kratz- oder Schlagwerkzeug missbraucht, hat auch meine Schmerzgrenze beim Preis immer weiter steigen lassen.

P.S.: Sollte der Thread nicht in der Allgemeinen Kategorie stehen, statt unter feststehende Messer? Ich denke nicht, dass es dir nur um Fixed ging.

Warum einige Messer sehr oft und andere weniger oft benutzt werden ist meistens leicht erklärt, ein Messer das ich oft dabei habe, muss zwangsläufig gut verstaubar sein Es darf nciht zu groß, zu schwer, etc sein und es muss natürliuch gut zu benutzen sein. Das trift auf viele billige und eingie teure Messer zu. Trotzdem habe ich aktuell immer nur mein LM Charge TTi dabei, habe im Moment keine Lust mir immer ein passendes Messer rauszusuchen

Welchen Wert die Messer für jemanden haben ist sehr subjektiv, wenns nicht anders geht, würde ich alles verkaufen und mit 2,3 günstigen Messern auch auskommen. Nur so Trompetenblech in Messerklingenform, das würde ich als unter meiner Würde empfinden außerdem kann man mit sowas nicht arbeiten.

Ich kann sagen, dass ich meistens wenn es darum geht schnell ein Messer in den Rucksack zu stecken weils mit dem Hund in den Wald oder spontan sonstwohin geht, zu einem Messer greife, mit dem ich die meisten Erfahrungen und Erlebnisse hatte. Dieses Messer ist demnach stark benutzt, zeigt dies auch, und ich weiß genau wie ich perfekt damit umgehen kann. Es hört sich vielleicht komisch an, aber mir gefällt es, Messer mit Erinnerungen zu füllen. Wenn man das so sagen kann. (Nebenbei finde ich auch ein Messer mit starken Gebrauchsspuren, einer abgenutzten Beschichtung z.B.tausend mal schöner als ein neues Werkzeug, dass ich nicht wirklich mit hatte.)
Zur Zeit ist das Messer zu dem ich greife ohne Nachzudenken ein ESEE6.
Das Messer war mit mir in Portugal wo ich von Wolfwind-Leatherworks eine perfekte Customscheide habe bauen lassen, es hat etwa 3 Seemeilen vor Rovinj einen 128Kg Thunfisch zerteilt (nicht den ganzen, zusammen mit einer el. Säge), mein Vater hat letztes Jahr damit einen Bären in Nordamerika zerlegt, diesen Sommer habe ich damit einen 75cm Attersee-Hecht damit ausgenommen und es hat mich auf zahlreichen Trips in die Wälder rund um Wien begleitet. Es hat also sehr viel mitgemacht, das sieht man ihm auch an, und ich finde gerade das macht die Schönheit eines Messers aus.
Es kommt also, zumindest für mich, überhaupt nicht auf den Preis des Messers an.
Ich bin gerade dabei unser halbwegs neues Busse NMFSH zu einem ähnlichen Messer zu machen, den Anfang macht eine Scheide mit einem Alligator-Inlay. Der Alligator wurde in Texas von einem Amerikaner geschossen, den ich letzten Sommer beim BigGame-Fishing in Key West kennengelernt habe.
Jetzt fehlen bloß noch die Geschichten zum Messer, wenn man das so sagen kann.
In conclusio, ich verwende (zurzeit) am liebsten die Messer, zu denen ich mehr oder weniger einen besonderen Bezug hab.

Ich muß auch zugeben, das " WERT" sehr relativ ist. Einige Exemplare habe ich bei mir so pauschal zu SAFE QUEENS erklärt. Das sind z.B. viele Extrema Ratio , natürlich das TFDE 11 in splashed , mein HOGUE , einige Benchmade , einige Spyderco , einige Pohl Force , einige Zero Tolerance .....

Zum Benutzen habe ich einige TOPS , einige Pohl Force , einige Böker plus .....

Wobei einige Böker Plus auch sehr geschont werden ... // Seltsam, aber kann das kaum erklären ....

Unter anderen habe ich auch ein wirklich günstiges SCHRADE SCH 301 , aber irgendwie schone ich das auch .... / Kann mich da nicht so wirklich überwinden. Vielleicht erinnert mich das Teil zu sehr an das CRUSADER FORGE , von dem es ja einige Design Anleihen hat. ( wobei ein orig, C F bei mir so etwas die Budget Grenze sprengt .... )

Ist schon nicht einfach das zu erklären. Einiges nimmt man ran , einiges muss wohlbehütet in der Schublade oder in der Vitrine verbleiben ........

Kaum eine echte Logik dahinter .....

Grüße, Mark

Spekulation nicht zu vergessen. Einige Sammler haben sich mit bestimmten Modelle eine goldenen Nase verdient. Der deutsche Markt gibt da zwar nicht so wahnsinnig viel her, schaut man aber über den großen Teich, würde sich so manch einer wundern, was da für ein 0815 Ansø, Terzuola oder Mayo bezahlt wird. Der Gewinn liegt ja bekanntlich im Einkauf und da kann man ab und an, noch nen guten Schnitt dran machen.