Holzsäge an altem Klappmesser aufarbeiten, wer kann helfen?

  • Hallo an Alle!


    Ich benötige mal die Meinung der kundigen und erfahrenen Metallbearbeiter zu folgendem Problem.
    Ich habe kürzlich ein altes Dienstmesser des Bundesgrenzschutz (BGS) gekauft. Nach meinen bisherigen
    Kenntnissen, stammt es aus den 1960'ern und wurde von Klaas hergestellt.
    Da es sich noch in einem wirklich guten Zustand befindet, habe ich eigentlich geplant, es auch zu benutzen.
    Allerdings ist die Säge sehr enttäuschend. Gut, die Zähne haben nicht mehr den ursprünglichen Biss,
    sind aber auch nicht stumpf. Der Anschnitt funktioniert auch gut, aber nach ein paar Milimetern beginnt die
    Säge sich festzuklemmen. Das Sägeblatt (nennt man das hier so?) verjüngt sich von der Schneide zum
    Rücken hin, so dass ich eigentlich ordentliche Ergebnisse erwartet hatte. Es scheint aber so (zumindestens
    gefühlt), das die Dicke in längsrichtung auch variiert.
    Meine Frage wäre nun, ob ihr es für möglich haltet, dass man durch das Schleifen der Flanken das Problem
    prinzipiell beheben kann? (Schärfe der Zähne und gleichmässige Dicke)
    Ich bin leider handwerklich nicht der begnadeste und habe auch keine Werkstatt und eine Große Auswahl
    an Werkzeug zur Verfügung, von daher würde ich gerne, so fern es möglich ist, die Aufarbeitunf einem Könner
    überlassen.
    Danke für's Helfen!


    Grüße


    Markus

    Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik

  • hallo Markus,
    ich habe momentan kein Bild vor mir, sprichwörtlich sozusagen, von diesem Messer. Ich halte es mal allgemein was die Rückensägen aus dieser Zeit betrifft.
    Diese Zahnungen waren vielleicht gut um ein paar Mal störrisches Material zu "zerfleddern", zum eigentlichen Sägen waren sie wohl nicht zu gebrauchen.
    Mein Rat ist ebenso einfach wie kostengünstig, besorg Dir eine flache Kettensägenfeile, feil damit die vorhandenen Sägezähne leicht nach und leg Dir, falls Du oft sägen musst, eine Klappsäge zu.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Hallo Roman,


    ich habe leider momentan kein Bild, aber es handelt sich nicht um eine Rückensäge,
    sondern wie bei den Vics um ein eigenständiges Werkzeug.
    Hier doch mal ein Beispielbild aus dem Internet geliehen:


    Zum 1.000sten mal, es gilt nach wie vor, das Urheberrecht zu beachten!


    Rorschach
    TF-Team


    Bei Grünholz und relativ weichem Holz mit gutem Spanabtrag funktioniert es leidlich,
    aber bei trockenem, harten Holz ist das kein Vergleich zu einer Vic Säge.


    Danke Markus

    Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik

    Einmal editiert, zuletzt von Rorschach () aus folgendem Grund: Bild wegen Urheberrechtsverletzung entfernt.

  • Das dürfte nicht so ganz einfach sein. Ich habe mein entsprechendes Exemplar gerade von der Säge zum Rücken nachgemessen.
    Von den vorderen Zahnflanken bis zum Rücken verjüngt sich das gesamte Blatt von ca. 2,3 auf ca. 1,3mm. Ist also schon ein sehr großzügiger Freischnitt, dan man da eingearbeitet hat.
    Sollten die Zähne an den Flanken allerdings abgenutzt sein, also fast parallel, wirst Du den Freischnitt neu einschleifen müssen, evtl. etwas flacher.


    Schränken wird kaum sinnvoll oder machbar sein, da das Blatt insgesamt verjüngt ist, die Zähne wird man durch Schränken eher ausbrechen. Neu einschleifen sollte mit einem großen Bankstein und viel Geduld möglich sein, bequemer wäre es natürlich mit einer Flächenschleifmaschine und Winkeltisch.


    Trotzdem viel Erfolg damit. Der Klingenstahl ist zwar kein Ruhmesblatt der Messerindustrie aber das Messer ansich ist schon für *manche* Arbeiten brauchbar. Eigentlich hätte dieses Muster besseren Klingenstahl verdient gehabt, wenigstens 1.4034.


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

    2 Mal editiert, zuletzt von saerdnA ()

  • Hi Markus,
    das wird, wie so oft, wohl an der fehlenden Schränkung der Zähne liegen. Wenn ich das richtig erkenne, liegt hier jeweils ein Zahn direkt hinter dem anderen, bei Vic hast du immer zwei Zähne diagonal zueinander versetzt. Die Schränkung erweitert den Schnittkanal, sodass sich das Sägeblatt nicht so leicht frisst. Das würde man bei einer einreihigen Säge durch ein austellen der Zähne zu den Seiten erreichen. Diese nachträglich zu tun, wird aber vermutlich nicht möglich sein.


    LINK


    Cheers,
    Black

    Meine Bewertungen


    Du kannst es schon so machen, aber dann isses halt Kacke!
    "Dolor docet nos, sed timor nos commovet."

  • Hallo Black,


    ich habe das Messer leider momentan nicht zur Hand, bilde mir aber ein, das die Zähne
    durchaus einen Diagonalen Versatz (ähnlich der Säge beim alten BW Stumpf) aufweist,
    allerdings sind sie nicht nach aussen gebogen (dein Link). Muss mir das aber nochmal
    genau ansehen.


    Hallo Andreas,


    Danke. Ich habe bereits mal sachte versucht, die Flanken auf einem flachen Diamantpad
    nachzuschleifen. Dabei ist mir ein etwas ungleicher Abtrag aufgefallen, was mich zu meiner
    Vermutung mit der variierenden Dicke gebracht hat.
    Dann werde ich das vielleicht doch noch einmal versuchen, ich habe allerdings etwas Bedanken,
    dass ich damit den Freischnitt und die Flanken einigermassen hinbekomme, aber nicht unbedingt
    parallele Flanken.


    Grüße


    Markus

    Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik

  • Markus, hast Du schon einmal an Schlüsselfeilen gedacht. Die Schlüsselfeilen sind meist fein genug um "hinter" eine solche Zahnung zu kommen und sie neu zu schärfen.
    Bevor Du anfängst würde ich mir die Säge einmal mit der Lupe ansehen, so bekommt man einen besseren Eindruck wo es fehlt, zudem erkennt man Winkel und die Flächen besser.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Hallo Roman,


    Schlüsselfeilen hätte ich. Ich habe allerdings ein wenig Bammel, das Messer zu versauen.
    Jetzt hat es solange in gebrauchsfähigem Zustand überlebt, dass es eine Schnánde wäre,
    es jetzt zu ruinieren. ;(
    Nichtsdestotrotz werde ich mir am Wochenende mal ein wenig Zeitnehmen um mir die
    Säge noch einmal in Ruhe anzusehen.


    Grüße


    Markus

    Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik

  • Hm...
    Markus, suche doch einige Zähne der Säge aus und messe die Breite dort und entsprechend senkrecht dazu am Rücken. Bei meinem Exemplar habe ich nur an der Spitze und am Ansatz gemessen, dazu noch auf beiden Seiten entlang gepeilt. Die Säge war ziemlich parallel. Vllt. wurde deine Säge schon nachgeschärft, so dass da tatsächlich unterschiedliche Dicken vorkommen könnten. Das macht die Nacharbeit nicht einfacher, es sei denn, Du hättest seeeeehr viel Geduld mit dem Diamantschärfer.


    Zur Zwischenkontrolle kann man die Wellen mit einem abgerichteten Bankstein besser ausfindig machen, der Diamantschärfer hinterlässt meist ein recht grobes Finish, in dem sich Unebenheiten leicht verstecken. Oder SiC-Papier auf eine Glasplatte fixieren und darüber vorsichtig mit dem Rücken voraus glätten. Es kann gut sein, dass die Unebenheiten hoffentlich nur minimal sind, dann ist die Säge ohne großen Materialverlust zu retten. Im Kreuzgang zu arbeiten kann ebenfalls sinnvoll sein. Hauptsache es bleibt genug Fleisch in den Zähnen erhalten, das man später reell nachschärfen kann.


    Falls Du von Lidl-Schärfern sprichst, noch ein kleiner Kniff:
    Wenn der Kunststoffträger abgefallen sein sollte, fast man einfach die Rückseite des Schärfers an, um besser in die Zahnzwischenräume zu gelangen. So habe ich mal einen komplett abgestumpften Sandvik-Fuchsschwanz nachgeschärft - das geht! 8)


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

    2 Mal editiert, zuletzt von saerdnA ()

  • Danke!


    Für die vielen Tipps.
    Ich werde wohl mal in entspannter Situation dem Sägchen mit Schleifmitteln zu Leibe rücken :D


    Grüße


    Markus

    Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik

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