Medford Praetorian Ti D2 REview

  • Medford Praetorian Ti REVIEW


    „Based on how you use your knives, Greg doesen’t want to make a knife for you.“


    Als ich die Lieferfrist nach der Bestellung realisierte, wusste ich, dass ich ganz sicher nicht so lange warten würde.
    Also habe ich mir kurzerhand den erstbesten Praetorian Ti Folder geholt, den ich kriegen konnte.
    Am 12.02.2015 konnte ich von einem TF-Member in DE ein neues Praetorian Ti in Empfang nehmen.


    Technische Daten:
    Medford Pratorian Ti
    Klingenstahl: D2
    Titangriffschalen, anodized
    Gesamtlnge: 229 mm
    Länge geschlossen: 133 mm
    Klingenlänge: 95 mm
    Klingenbreite: 44 mm
    Klingenstärke: 6,6 mm
    Gewicht: 352 Gramm


    Tja, ich weiss irgendwie gar nicht was ich schreiben soll – das Messer ist einfach der HAMMER!


    Nach anfänglich harzigem Klingengang hat sich das Ganze eingependelt, das Messer lässt sich mit einer leichten Hebung mittels Zeigefinger-Daumen sowie einem Handgelenkschwung öffnen.

    -=KLACK=-


    Das Öffnungsgeräusch, dieses martialische, klangvolle und heftige Geräusch lässt sich kaum so beschreiben, wie man es real wahrnimmt.
    Ich hatte viele Situationen in Gegenwart anderer Leute, als dieses -=KLACK=- die Umgebung und vor allem Leute verstummen liess. Die Augenbrauen hoben sich ungläubig gen Himmel bei diesem Ton.
    Soweit so gut, mit einem Geräusch wird ein Stück Titan und Stahl noch nicht zu einem Gebrauchsmesser.


    Ich hatte bisher noch kein einziges, als EDA vorgesehenes Messer, welches ich ohne Bedenken, Ängste oder auch nur eine Sekunde zu zögern direkt benutzt habe, als ob ich es schon seit Jahren kennen würde.


    Das Praetorian ist hart im Nehmen ist eine komplett verfehlte Aussage – Es nimmt alles, nichts kann dem Messer was anhaben müsste man eher sagen.


    Der Folder liegt nicht perfekt, aber absolut sicher in meiner Hand, es gab bisher keine einzige Situation wo ich befürchtete abzurutschen, oder mich selbst zu verletzen. Meine Hand passt sich dem Folder an wäre vermutlich richtig, das heisst aber nicht, dass er unbequem ist.


    Die Tantoklinge ist aufgrund der massiven Materialstärke perfekt für meine beiden Primäranwendungen geeignet, einerseits wird auf der regulären Schneide geschnitten und mit dem Tanto wird geschabt, gekratzt, gehebelt, gebohrt, eben alles, was nicht mit Messer zu tun hat.


    Ich könnte jetzt unendlich lange Ausführungen darüber machen, was das Praetorian in 8 Monaten Gebrauch erduldet hat, aber im Prinzip kann man es wie folgt zusammenfassen:
    Der Praetorian hat in acht Monaten mindestens so viel durchgemacht, wie der Darkstalker Mini, PF Bravo, Strider SMF und das ZT3050 zusammen erlebt haben.


    Ok Schläge a la Busse TGM musste es nicht erleiden, aber es hat schon auch ein paar Mal den Hammer gespührt.


    Nach den Erfahrungen mit dem Pohl Force Bravo I wusste ich, dass D2 für meine Anforderungen ein guter Stahl ist, mittlerweile bin ich sogar der festen Überzeugung, dass D2 für mich der perfekte Stahl ist.


    Die Schnitthaltigkeit ist für meine Anforderungen mehr als ausreichend, zumal ich ohnehin im Schnitt 1x pro Woche die Klinge über den Stein ziehe. Dies hat im Laufe der Zeit und aufgrund der Benützung zu einem relativ steilen, breiten Anschliff geführt. Aber auch dies stört nicht besonders. Ich musste für mich eine Schleiftechnik mit dem Stein erarbeiten, welche für mich effizient und nicht zeitraubend ist, das Ergebnis ist dieser Winkel.
    Durch den Gebrauch hat die Mulde an der Klinge etwas Rost abbekommen, was mich aber nicht weiter stört und angesichts der Extremsituationen im Einsatz auch nicht verwunderlich ist.


    Ist das Praetorian unzerstörbar? Nein, dessen bin ich mir bewusst, aber ich glaube mit dem Praetorian habe ich mein EDA gefunden, welches meinen Ansprüchen genügt und diese auch über lange Zeit erfüllen kann.


    Daher ist mein Prädikat: indestructable, made for eternity


    Meine Bewertung:
    8/10 Optik
    10/10 Dauerhaftigkeit
    8/10 Ergonomie
    10/10 Handling
    9/10 Preis/Leistung (gemessen an der voraussichtlichen Lebensdauer)
    7/10 Sammlerbegierde
    10/10 Verarbeitung
    8/10 Schnitthaltigkeit

  • ich glaub du bist der Erste der das Teil mal ausgereizt hat. Ich hatte ja Zweifel was es wirklich abkann, aber die sind sozusagen "zerschlagen" :thumbup:


    Respekt!

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • ?Based on how you use your knives, Greg doesen?t want to make a knife for you.?


    Ich erinnere mich, da war etwas und ich freue mich nun von zu hören...
    Es freut mich für dich, daß du dein Einsatzwerkzeug gefunden hast, andere würden es in der Vitrine auf Samt betten - du gebrauchst es seinem Zweck nach, dafür mein Doppelrespekt :thumbup:
    Vielleicht solltest du dir die Mühe machen und dieses Review auf Englisch ins BF, USN etc. mit der Historie stellen. Solch eine Werbung hat Seltensheitswert und wenn Greg Eier hat meldet er sich bei dir.
    Es gibt die Spinner und die mit Eiern, als bei meinem Curtiss was war hat Dave es in Demut eingezogen und ich hatte unter seinen "one of kinds" freie Auswahl weil er zu seinem Versprechen steht:
    "..I never claimed to make the best knife, but I will give you the best customer service I possibly can..."
    "..With that being said, here is the warranty on our knives. Unconditional Lifetime Warranty within reason. When I say within reason, it just means to use common sense. Your knife is not a screwdriver, pry bar or an axe. Don’t use it in that manner. Use it for what a knife is designed for, cutting. Now I don’t care if you are the original owner or the 10th owner. I warranty the knife, not the person. If you need a repair or just want your knife sharpened, just mail it to my address listed and put a note in the box telling me what to do. Its that simple..."
    Ein Curtiss wäre nicht nach deinem Einsatzzweck da es als Schneidwerkzeug deklariert ist, aber bei dem Medford entsprechen die Verprechen schon deinem Einsatzzweck und sie wurden eingehalten...


    Ich freue mich auf dein Review nach 1 Jahr.


    Gruß Oscar

  • Danke für das Update. Habe letztens noch über die ganze Geschichte nachgedacht.


    Mich würde auch interessieren, was Greg zu dem positive Verlauf des Messergebrauchs sagt. Hat der die Bilder schon bekommen? :)

  • Klar hat er schon Bilder bekommen bzw. Amy, die nächste Frage war dann: kommst Du zur IWA? :D

    Ich bin nicht auf die welt gekommen um so zu sein wie andere mich gerne hätten

  • Danke für Dein super Review!
    Ich fühle mich mit meiner Annahme, dass es sich bei einem Praetorian um ein grundsolides, sehr stabiles Messer handelt, bestätigt.
    Auch wenn ich meines nicht überaus pfleglich behandele und auch grob benutze, an Deine Anforderungen an ein Messer komme ich bei weitem nicht dran.
    Jetzt weiß ich das noch ausreichende Reserven vorhanden sind. :D


    Falls es Dir möglich ist fände ich es prima den Text ins Englische zu übersetzen und Greg zur Verfügung zu stellen. Er ist ein feiner Kerl und steht absolut hinter seinen Produkten. Ich bin sicher das er Stellung beziehen und sich über Deinen Erfahrungsbericht freuen wird.

  • Hey ferret,


    vielen Dank für das aussagekräftige Review! Ich freue mich auf das nächste und bin gespannt, was der hochgelobte 3V so leistet.


    Auf Kritik zu Deiner Anwendung eines Messers bist Du ja schon bei vorherigen Reviews gestoßen - eigentlich nicht ganz unberechtigt. Nichtsdestotrotz freut sich am Ende (fast) jeder über Deine Reviews und auf die Erkenntnis, was man welchem Messer nun zumuten kann. Von daher: Gerne weiter so! :thumbup:


    Leider (?) muss ich mich zum Kundendienst des Herrn Medford negativ äußern: Es fängt an bei der Weigerung, Dir ein Messer herzustellen (schlussendlich hat er ja doch nachgegeben) und endet bei der Erfahrung eines Freundes:


    (Vorweg: Ja, ich kenne ihn persönlich, sehe ihn fast täglich und hatte das Messer mehrfach in der Hand)


    Dieser hat sein Medford Praetorian G10 aufgrund vertikalen Klingenspiels ("lock rock") an den Medford-Kundenservice eingeschickt und ein voll §42a-konformes Praetorian zurück bekommen. Spaß beiseite, das lockup hielt keinem Druck auf den Klingenrücken stand, war also "im Arsch". Auf Nachfrage hat Greg ihm im persönlichen Chat mehrfach indirekt unterstellt, dass er den lockbar nach außen gebogen haben müsse o.ä.. Die Schuld für das Versagen des Kundendienstes hat Greg jedenfalls beim Kunden gesucht.
    Nach einigem Hin- und Her hat Herr Medford dann angeboten, das Messer noch einmal entgegen zu nehmen - das Ergebnis steht aus.


    Diese beiden Vorfälle in Kombination mit der Tatsache, dass die Garantie verfällt, wenn man das Messer auch nur selbst aufschraubt, lässt Medford knives für mich als Kaufoption erstmal wegfallen. Nun steht dem entgegen, dass die Messer so gut und robust sind, dass sie in der Regel gar keinen Service benötigen. Das ist natürlich wieder ein Pluspunkt.
    Ich werde mich wohl weiter umhören müssen und vielleicht selber Erfahrungen sammeln (ein Marauder wäre nicht verkehrt).


    Ich möchte noch anmerken, dass ich hier kein Medford-Bashing betreiben will und nur relativ objektiv einen mir bekannten Fall geschildert habe. Bei so viel positivem Feedback, muss auch eine kritische Seite gewahrt werden. Schlüsse daraus ziehen soll dann jeder selber.


    Beste Grüße
    Jan

    “A truly great Man will neither trample on a Worm, nor sneak to an Emperor.” - Benjamin Franklin
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